Inhalt: Die Autorin weist auf einen "Bias" in der Forschungs- und Theoriekonstruktion des Lebenslaufs hin, den es ihrer Meinung nach zu überwinden gilt, um den Besonderheiten der männlichen und weiblichen Lebensführung gleichgewichtig Rechnung zu tragen. Sie wendet sich dazu der Beziehung zwischen zwei Behauptungen zu, die theoretisch unvermittelt nebeneinander stehen: (1) Der Lebenslauf der Moderne ist selbst zu einer Institution geworden - so die These der Lebenslaufforschung; (2) Geschlecht ist eine Institution - so die These der Frauenforschung. Die Autorin geht hingegen von der Grundannahme aus, dass Familien- und Erwerbsverläufe als gleichgewichtige Herausforderungen für die Institutionengestaltung des Lebenslaufs zu begreifen sind. Sie betrachtet zunächst den theoretischen Hintergrund und den Institutionenbegriff in der Lebenslaufforschung, um im Anschluss daran die Frage zu diskutieren, ob es ein im Institutionennetz gefangenes Geschlechterregime gibt. Mit Blick auf das Konzept des Statusmanagements stellt sie resümierend fest, dass "Geschlecht als Institution" alle Abschnittsinstitutionen des Lebenslaufs durchzieht und dabei den männlichen Kontinuitätsverlauf privilegiert und den weiblichen labilisiert - und damit auch die Verteilung von Anschluss- und Counter-Passagen-Typen nach Geschlecht sichert. (ICI2)
Schlagwörter:sozialer Status; Management; soziale Konstruktion; Lebenslauf; Forschungsansatz; Frauenforschung; soziale Institution; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag