MigrantInnen der zweiten Generation in Europa : "Ausländerproblem", "Parallelgesellschaft" und sozioökonomischer "Niedergang"? ; eine empirische Analyse am Beispiel Deutschlands mit Hilfe des Mikrozensus 2005
Titelübersetzung:Second-generation migrants in Europe : "alien problem", "parallel society" and socio-economic "decline"?; an empirical analysis based on Germany with the aid of the microcensus in 2005
Autor/in:
Fincke, Gunilla
Quelle: Migrations- und Integrationsprozesse in Europa: Vergemeinschaftung oder nationalstaatliche Lösungswege?. Uwe Hunger (Hrsg.), Can M. Aybek (Hrsg.), Andreas Ette (Hrsg.), Ines Michalowski (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 191-234
Inhalt: Die Verfasserin analysiert den Integrationsstand der zweiten Migrantengeneration in Europa am Beispiel von Deutschland. Sie stellt zunächst die integrationstheoretische Basis ihrer Untersuchung vor, um dann nach einer kurzen Beschreibung der Datenbasis (Mikrozensus 2005) empirische Ergebnisse zu den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Partnerschaft vorzulegen und diese Ergebnisse zu Integrationsmustern zu synthetisieren. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich in sechs Punkten zusammenfassen: (1) MigrantInnen der zweiten Generation erlangen durchschnittlich einen höheren sozioökonomischen Status als die erste Generation und gehen weniger ko-ethnische Partnerschaften ein. (2) Es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen. (3) Die interethnische Diversität wird ergänzt durch bedeutsame intraethnische Varianz. (4) MigrantInnen mit deutscher Staatsbürgerschaft sind Deutschen ohne Migrationshintergrund hinsichtlich der Bildungsabschlüsse und des Prestiges ihrer Berufe ähnlicher als MigrantInnen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. (5) Migrantinnen erzielen in etwa die gleichen Resultate wie Migranten. (6) Ein nicht-prekärer sozioökonomischer Status fällt nicht immer mit kultureller Anpassung zusammen. (ICE2)
Man lernt nie aus? : MigrantInnen in der Weiterbildung am Beispiel Österreichs
Titelübersetzung:Live and learn? : the role of migrants in continuing education - the Austrian perspective
Autor/in:
Sprung, Annette
Quelle: Bildungsforschung, Jg. 5 (2008) Ausg. 1, 17 S.
Inhalt: "MigrantInnen sind in der Weiterbildung unterrepräsentiert, ihre schlechte Position auf dem Arbeitsmarkt lässt jedoch unter anderem einen erhöhten Bildungsbedarf erkennen. Der Beitrag analysiert die Bildungs- und Arbeitsmarktsituation erwachsener MigrantInnen in Österreich und diskutiert Ursachen einer geringen Bildungsbeteiligung. Des Weiteren werden die pädagogisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik reflektiert sowie Fragen zu Migration und Weiterbildung in den Kontext des Lebenslangen Lernens gestellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Migrants are less represented in continuing education than others, although their position at the job market implies that there is an increased need for education. The paper analyses the situation of adult migrants in relation to educational issues and the job market, causes for their low participation in education shall be discussed. The discussion of the topic in pedagogical research shall be reflected upon as well as the issues of migration and continuing education will be put into the context of life long learning." (author's abstract)
Soziale Mobilität durch Bildung? : Bildungsbeteiligung von MigrantInnen
Titelübersetzung:Social mobility through education? : migrants' participation in education
Autor/in:
Weiss, Hilde; Unterwurzacher, Anne
Quelle: 2. Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht: 2001-2006 ; rechtliche Rahmenbedingungen, demographische Entwicklungen, sozioökonomische Strukturen. Heinz Faßmann (Hrsg.). Klagenfurt: Drava-Verl.- u. Druckges., 2007, S. 227-241
Inhalt: Die Studie analysiert die rezenten Entwicklungen der Bildungspartizipation von Migrantenkindern in Österreich für den Zeitraum 1991 bis 2006. Ergänzend zur Beschreibung der Bildungsentwicklung in den letzten Jahren anhand amtlicher Statistiken werden Spezialstudien herangezogen, um spezifische Themen diskutieren zu können: etwa die Frage, ob sich die im Vergleich zu einheimischen SchülerInnen geringeren Bildungserfolge der 'zweiten Generation' durch ihre ethnische Subkultur oder aber durch die soziale Schichtzugehörigkeit erklären, oder die Frage, in welchem Ausmaß es überhaupt zu Bildungs- und Berufsaufstiegen in der zweiten Generationen gekommen ist und ob die formale Bildung eine Gleichheit auf dem Arbeitsmarkt herstellt. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) Bildungspartizipation ausländischer SchülerInnen bzw. Jugendlicher mit Migrationshintergrund an Österreichs Schulen, (2) Hintergründe der Bildungspartizipation von Migrantenjugendlichen (schulische Kontextfaktoren, soziale Schicht, ethnische Herkunft, Laufbahnentscheidungen an der ersten und zweiten Schwelle) sowie (3) Bildungs- und Berufsmobilität im Generationenvergleich mit der Frage nach Statusvererbung oder Aufstieg. Die Daten lassen erkennen, dass sich die Bildungspartizipation von MigrantInnen in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, dass aber auch in der zweiten Generation (obwohl sie das österreichische Bildungssystem von Beginn an durchlaufen hat) keine Angleichung an die Bildungs- und Qualifikationsstrukturen der einheimischen Bevölkerung zustande gekommen ist. (ICG2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungs- und Berufschancen von Frauen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Educational and occupational opportunities of women with a migration background in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Farrokhzad, Schahrzad
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26 (2003) H. 63/64, S. 41-55
Inhalt: Der Beitrag macht an Hand von Interviews mit Migrantinnen deutlich, dass der steigende Bildungserfolg von Frauen mit Migrationshintergrund oder ihr aus dem Ausland mitgebrachtes kulturelles Kapital in Form von Bildungstiteln ihnen nur wenig Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschafft. Insbesondere die Situation der Akademikerinnen mit Migrationshintergrund ist auf dem Arbeitsmarkt recht schwierig. Dieser Sachverhalt widerlegt die generalisierte Annahme, dass Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen haben, nur weil sie Sprachschwierigkeiten oder ein zu geringes Ausbildungsniveau haben. Folglich müssen in diesem Kontext noch andere Mechanismen wirksam sein.Insgesamt werden folgende Faktoren als ausschlaggebend genannt: der aufenthalts- und arbeitsrechtliche Status, die Aufenthaltsdauer, die aufenthaltsrechtliche Abhängigkeit vom Ehemann, der mit der aufenthalts- und/oder arbeitsrechtlichen Situation verknüpfte Zugang zu Deutschkursen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie Bildungsmaßnahmen des Arbeitsamtes, die Anerkennung oder Nicht-Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungstiteln, die Möglichkeit der Verwendung von in Deutschland erworbenen Bildungstiteln, das Lebensalter, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und schließlich Probleme der Anerkennung bzw. Akzeptanz von Akademikerinnen mit Migrationshintergrund. (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zwischen Aufstiegsorientierung und Deklassierung in Bildung und Beruf - Frauen und Mädchen aus dem Iran in Deutschland
Titelübersetzung:Between advancement orientation and downgrading in education and an occupation - women and girls from Iran in Germany
Autor/in:
Farrokhzad, Schahrzad
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 127-153
Inhalt: Anhand der Gruppe der Mädchen und Frauen aus dem Iran wird in dem Beitrag exemplarisch verdeutlicht, dass es Hinweise darauf gibt, dass die Migrationsgeschichte, die strukturelle Zusammensetzung der verschiedenen Herkunftsgruppen, die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems sowie Fremdzuschreibungen im gesellschaftlichen Einwanderungskurs signifikante Auswirkungen auf die Chancen bezüglich der Beteiligung am deutschen Bildungswesen haben. Selbst wenn die Bildungsbeteiligung der Migrantinnen in Realschulen, Gymnasien und Hochschulen zugenommen hat, verschafft ihr zunehmender Bildungserfolg ihnen nicht automatisch den Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland, sowohl im Bereich der Ausbildungsplätze im dualen System als auch auf dem regulären Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag auf, aus welchen Gründen Frauen (und Familien) aus dem Iran nach Deutschland einwandern und wie sich die soziale Zusammensetzung der Gruppe iranischer Einwanderer gestaltet. Weiterhin wird auf die soziale und aufenthaltsrechtliche Situation der Frauen und daraus resultierende Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit den Männern sowie mit den nicht-deutschen und deutschen Frauen insgesamt eingegangen. Schließlich wird die Beteiligung der Iranerinnen am Schul- und Hochschulwesen und auf dem Arbeitsmarkt beschrieben. Es wird festgehalten, dass viele Iranerinnen nicht ihrem Qualifikationsniveau entsprechend eingesetzt werden. Wenn nicht nur Zertifikate, sondern auch langjährige Berufserfahrung anerkannt würden, könnte der derzeit beschworene Fachkräftemangel möglicherweise mit qualifizierten Iranerinnen abgedeckt werden. (ICH)