CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Aufsteigen oder Aussteigen" : soziale Bedingungen von Karrieren in der Wissenschaft
Titelübersetzung:"Advancement or drop out" : social conditions of careers in science
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Karrierepolitik: Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns. Ronald Hitzler (Hrsg.), Michaela Pfadenhauer (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie der Politik), 2003, S. 113-128
Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, warum so viele Frauen und auch Männer die Universität ohne Promotion verlassen bzw. aussteigen, obwohl sie eine Qualifikationsstelle inne haben, um zu promovieren. Grundlage für diese Fragestellung bilden quantitative Daten eines Projekts, das in Dortmund im Bereich der Raumplanung durchgeführt wurde. Die Autorin bezieht sich auf das Konzept der symbolischen Gewalt bei Pierre Bourdieu, um anhand von Leitfadeninterviews, die mit Promovierenden und Professoren der Raumplanung geführt wurden, soziale Bedingungen aufzuzeigen, die sich in den Beurteilungen der Betreuung der Promotion äußern und Auskunft über das Funktionieren der symbolischen Geschlechterordnung im Wissenschaftsbetrieb geben. Die Einstellungen der befragten Doktoranden reichen dabei von einer abwartenden Haltung über die Erwartung kontrollierender Maßnahmen seitens des Doktorvaters bis hin zu einem Selbstverständnis eigenverantwortlichen Arbeitens. Während eine explizit passive Haltung eher von Frauen eingenommen wird, sind es überwiegend Männer, die ihre Promotion aktiv angehen - eine Tatsache, die nach Einschätzung der Autorin weniger geschlechtsspezifisch als sozial bedingt ist. (ICI2)
Inhalt: Aktuelle Zahlen belegen einen steigenden Anteil weiblicher Studierender an den Universitäten Nordrhein Westfalens. So haben sich im Wintersemester 2003 mehr Frauen als Männer zum Studium eingeschrieben. Allerdings stellt sich die Situation in den weiteren akademischen Qualifizierungsstufen anders dar. Lediglich jede dritte Promotion an deutschen Hochschulen wird von einer Frau absolviert. Vor diesem Hintergrund analysieren die Autoren in ihrer Studie die der Entscheidung für bzw. gegen eine wissenschaftliche bzw. hochschulische Laufbahn vorausgehenden Erfahrungen männlicher, vor allem aber weiblicher Studierender. Es gilt, den Gründen dafür nachzuspüren, warum sich die Biografien von Frauen und Männern bis zum Erreichen eines akademischen Abschlusses inzwischen zwar weitgehend ähneln, aber im Verlauf der akademischen Qualifizierung zunehmend voneinander abweichen und die gleichberechtigte Repräsentation von Frauen in Wissenschaft und Forschung nur allmählich wächst. Die vergleichende Analyse zweier Fachbereiche (Erziehungs- und Wirtschaftswissenschaften), die sich in der Frequentierung von Frauen in den Studien- und weiteren wissenschaftlichen Qualifikationsphasen maßgeblich unterscheiden, zeigt, welche Faktoren sich hemmend bzw. fördernd auf die hochschulwissenschaftliche Laufbahnplanung auswirken können. Neben der Feldtheorie Lewins stützt sich das Projekt sowohl auf Erkenntnisse des Konstruktivismus als auch auf theoretische Debatten um Begriffe der Geschlechtsrollen und -stereotypen sowie auf Erkenntnisse zur Berufswahl. (ICG2)
Perspektiven der Umsetzung der Juniorprofessur in den Bundesländern und an den Hochschulen
Titelübersetzung:Prospects for the implementation of the junior professor in the New Federal States and at universities
Autor/in:
Rössel, Jörg; Landfester, Katharina
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 158-174
Inhalt: Der Beitrag untersucht zwei Aspekte der Juniorprofessur: erstens, ob die Umsetzung der neuen Hochschulrahmengesetzgebung in den Ländern erfolgversprechende Rahmenbedingungen für die Juniorprofessur garantiert, und zweitens, in welchem Maße die ursprünglich mit der Juniorprofessur verbundenen Zielvorstellungen bisher erreicht werden konnten. Es werden sowohl zentrale Ziele des BMBF berücksichtigt, als auch wichtige Kritikpunkte aus der Diskussion über die Juniorprofessur, mit aufgenommen (Hausberufungen, wettbewerbsfähige Ausstattung). Eingegangen wird dann auf folgende Punkte: die Habilitation soll überflüssig werden; das Erstberufungsalter soll gesenkt werden; die Nachwuchswissenschaftler sollen eigenständiger werden; die Hausberufungen bei Juniorprofessoren sollen vermieden werden; eine wettbewerbsfähige Ausstattung soll gewährleistet werden; die Chancen für Frauen im Wissenschaftssystem sollen verbessert werden. Ausgewertet wurde eine Stichprobe von ca. 300 Ausschreibungen für Juniorprofessuren in der Wochenzeitschrift DIE ZEIT vom 1.10.2001 bis zum 31.3.2002. Insgesamt wird deutlich, dass die Probleme bei der Einführung der Juniorprofessur nicht von heute auf morgen behoben werden können. Damit die Juniorprofessoren nicht zu "umetikettierten wissenschaftlichen Assistenten" werden, müssen alle hochschulpolitischen Akteure in stärkerem Maße zum Erfolg dieser Innovation beitragen. Von Seiten des Bundes wären gewisse Änderungen der Hochschulrahmengesetzgebung (Verbot von Hausberufungen) sinnvoll, vor allem aber ein systematisches Monitoring der Förderung von Juniorprofessuren nach strengen Vergabekriterien. (ICA2)
Strukturmerkmale universitärer Personalselektion und deren Folgen für die Beschäftigung von Frauen
Titelübersetzung:Structural characteristics of university personnel selection and their consequences for the employment of women
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne: Beiträge zum Wandel der Geschlechterbeziehungen in der Wissenschaft vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Theresa Wobbe (Hrsg.). Internationale Konferenz "The Work of Science. Gender in the Coordinates of Profession, Family and Discipline 1700-2000"; Bielefeld: transcript Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2003, S. 259-277
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit der Frauenanteil von Strukturmerkmalen universitärer Personalselektion abhängig ist. Verglichen werden vier Länder, Deutschland, die USA, Schweden und die Türkei. Ausgangspunkte der auf Strukturen gerichteten Studie sind Ergebnisse der vergleichenden bildungssoziologischen Forschung, innerhalb derer die Bedeutung der Strukturmerkmale Stratifizierung und Standardisierung herausgearbeitet worden ist, sowie Erkenntnisse aus der Organisationssoziologie, durch die die Wirkung formalisierter Organisationsabläufe auf die Segregation des Arbeitsmarktes belegt wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aspekte der Standardisierung und Formalisierung entscheidend zum Verständnis der Repräsentanz von Frauen beitragen. Da beide auf ähnliche Gestaltungsprinzipien zurückgreifen, werden beide als Standardisierung bezeichnet. Zieht man das Merkmal der Stratifizierung hinzu, so werden Prognosen über den Frauenanteil zu Beginn einer wissenschaftlichen Karriere und über den Verbleib von Frauen in der Wissenschaft möglich. Diese Zusammenhänge werden am Beispiel der vier ausgewählten Länder verdeutlicht und schließlich mit der Frage konfrontiert, inwieweit die gegenwärtigen Hochschulreformen in Deutschland das Potential haben, die Repräsentanz von Frauen in hohen akademischen Positionen zu vergrößern. (ICA2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne : Beiträge zum Wandel der Geschlechterbeziehungen in der Wissenschaft vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Titelübersetzung:Between the front and back of the stage : articles on the change in gender relationships in science from the 17th century up to the present day
Herausgeber/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Internationale Konferenz "The Work of Science. Gender in the Coordinates of Profession, Family and Discipline 1700-2000"; Bielefeld: transcript Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen, Bd. 12), 2003. 312 S.
Inhalt: "Bekräftigt die Wissenschaftsforschung vor allem die Binnendynamik der Wissenschaft und blendet dabei häufig die Wirksamkeit des Geschlechterunterschieds aus, so verkennt die Geschlechterforschung oftmals den Eigensinn des wissenschaftlichen Kontextes, wenn für sie nur der Geschlechterunterschied zählt. Die Beiträge dieses Bandes schlagen einen anderen Weg ein, wenn sie die Dynamik zwischen der Vorderbühne der Wissenschaft und der Hinterbühne des Familiensystems erkunden. Dass und wie eng die Kultur, Wissenschaft mit Geschlechterkonzepten verschränkt ist, diskutieren sie anhand verschiedener Sequenzen von der Frühen Neuzeit bis heute. Dabei wählen sie unterschiedliche methodische Zugänge, die von der Architekturgeschichte über den Vergleich statistisch hoch aggregierter Daten bis zur Interpretation historischer Quellen reichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Theresa Wobbe: Instabile Beziehungen. Die kulturelle Dynamik von Wissenschaft und Geschlecht (13-38); Catherine Goldstein: Weder öffentlich noch privat. Mathematik in Frankreich des frühen 17. Jahrhunderts (41-72); Dorinda Outram: Familiennetzwerke und Familienprojekte in Frankreich um 1800 (73-79); Karin Hausen: Wirtschaften mit der Geschlechterordnung. Ein Essay (83-107); Lorraine Daston: Die wissenschaftliche Persona. Arbeit und Berufung (109-136); Sophie Forgan: Eine angemessene Häuslichkeit? Frauen und Architektur der Wissenschaft im 19. Jahrhundert (137-157); Annette Vogt: Von der Ausnahme zur Normalität? Wissenschaftlerinnen in Akademien und in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1912 bis 1945) (159-188); Margaret W. Rossiter: Der Matthäus Matilda-Effekt in der Wissenschaft (191-210); Bettina Heintz: Die Objektivität der Wissenschaft und die Partikularität des Geschlechts. Geschlechterunterschiede im disziplinären Vergleich (211-237); Mary Frank Fox: Geschlecht, Lehrende und Promotionsstudium in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (239-258); Jutta Allmendinger: Strukturmerkmale universitärer Personalselektion und deren Folgen für die Beschäftigung von Frauen (259-277); Francisco O. Ramirez: Frauen in der Wissenschaft - Frauen und Wissenschaft. Liberale und radikale Perspektiven in einem globalen Rahmen (279-305).