Quelle: Wissensproduktion und Wissenstransfer: Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Renate Mayntz (Hrsg.), Friedhelm Neidhardt (Hrsg.), Peter Weingart (Hrsg.), Ulrich Wengenroth (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl., 2008, S. 19-37
Inhalt: Das Ziel der Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse" bestand darin, die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aufzuzeigen. Hierzu sollten nicht nur die (sozial-) wissenschaftliche Beratungskompetenz für forschungs- und wissenschaftspolitische Entscheidungen gestärkt, sondern auch Strategien zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft sowie Instrumente und Kriterien zur Qualitätssicherung der wissenschaftlichen Expertise entwickelt werden. Durch die Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konnten vor allem die Projektinteressen von überwiegend jüngeren Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen geweckt werden. In der vorliegenden Einleitung werden die zwölf geförderten Projekte überblicksartig vorgestellt und thematisch so miteinander verknüpft, dass der inhaltliche Ertrag der Förderinitiative erkennbar wird. Die beiden großen Themenkomplexe beziehen sich zum einen auf die Wissensentwicklungen und Wissenschaftsbedingungen und zum anderen auf die Vermittlungskontexte und Verwendungsprobleme wissenschaftlichen Wissens in Politik und Öffentlichkeit. (ICI)
Titelübersetzung:The German Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Weingart, Peter; Taubert, Niels C.
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 11-32
Inhalt: Der Überblick zur fünfzigjährigen Geschichte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dessen Vorläuferorganisationen bietet ein unübersichtliches Bild: Es hieß zunächst ab 1955 "Bundesministerium für Atomfragen", erhielt 1957 den Zusatz "und Wasserwirtschaft", wurde dann in "Bundesministerium für Atomkernenergie" umbenannt, um ab 1962 als "Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung" bezeichnet zu werden. Ab 1969 setzte sich die Neubenennung durch. Die Veränderungen spielen sich nicht nur auf der Ebene der Bezeichnung ab, sondern verweisen auch auf Entwicklungsprozesse im Zuschnitt des Ressorts und damit verbunden jeweils mehr oder minder große Änderungen der Identität des Ministeriums, in denen sich nicht nur die Dynamik des Politischen, die Wirkungen der jeweiligen Ministerinnen und Minister, sondern auch wechselnde gesellschaftliche Problemlagen spiegeln. Die Kontinuitäten und roten Fäden werden jedoch sichtbar, sobald man die Fixierung auf das Ministerium ablegt und stattdessen die Organisation in der Interaktion in seiner (politischen) Umwelt in den Blick nimmt. Dann wird die Identität eines Akteurs deutlich, der seine Konturen in der Auseinandersetzung mit ihr gewinnt. Diese wird anhand von drei Problemfoki nachgezeichnet: (1) am wechselnden Ressortzuschnitt und an der interministeriellen Konkurrenz auf Bundesebene, (2) am Föderalismus und den verflochtenen Kompetenzen von Bund und Ländern in den Bereichen Bildung und Forschung und (3) an der Einbettung des Ministeriums in eine zunehmend international geprägte Umwelt. (ICA2)