Berufseinstiege - Promotionen - Kompetenzen : Hochschulen und Absolventen vor neuen Herausforderungen
Titelübersetzung:Career entries - doctoral studies - competencies : emerging challenges to graduates and universities
Autor/in:
Grotheer, Michael
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63 (2010) H. 5, S. 249-256
Inhalt: "Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema, inwieweit der Wandel der Arbeitsgesellschaft und die zunehmende Bedeutung von Schlüsselkompetenzen auch bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen zu risikoreicheren Passagen zwischen Hochschule und (wissenschaftlichem) Arbeitsmarkt führt. Die These eines zunehmend risikoreichen Berufseinstiegs lässt sich mithilfe des Absolventenpanel des Hochschul-Informations-Systems (HIS-Absolventenpanel) insgesamt bestätigen. Der Anteil der Übergänge in angemessene Beschäftigung verringert sich im Zeitverlauf. Gleichzeitig ist jedoch eine positive Entwicklung der Promotionsneigung zu beobachten. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist die absolute Zahl der Promovierenden allerdings gesunken und wird weiter zurückgehen. Hinsichtlich der Ziele des Bologna-Prozesses ergeben sich Verbesserungen bei der hochschulischen Vermittlung von Schlüsselkompetenzen im Zeitverlauf, die sowohl für die Promovierenden als auch die ausschließlich Erwerbstätigen in hohem Maße erforderlich sind. Abzuwarten bleibt hingegen, welchen Einfluss der Reformprozess und die Verbreitung von Bachelorabschlüssen auf die Promotionsneigung der jüngeren Abschlussjahrgänge nehmen werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution looks at the extent to which the changes in the labor market and the increasing importance of key competencies are leading to risk-rich passages between higher education and the (academic) labor market. The hypothesis of increasing risks at career entry can be broadly confirmed on the basis of data from the University Graduate Surveys (Absolventenpanel des Hochschul Information Systems- HIS). The proportion of transitions into labor market has been decreasing over time. However, simultaneously the proportion of transitions into doctoral studies has been growing. In spite of this, due to demographical developments, the actual number of transitions into doctoral studies has been decreasing and will continue to do so. Regarding the aims of the Bologna-Process, the acquisition of key competencies which are highly required both in labor markets and in doctoral studies, have improved over time. It remains to be seen if there will be negative impacts from the implementation of bachelor degrees in terms of future declines in transitions into doctoral studies." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Sozialstruktur der Soziologie-Professorenschaft in Deutschland
Titelübersetzung:The social structure of sociology-professors in Germany
Autor/in:
Mau, Steffen; Huschka, Denis
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ungleichheit und soziale Integration; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ungleichheit und soziale Integration, 2010-204), 2010. 42 S.
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich vor dem Hintergrund spezifischer Rekrutierungsmuster im Berufsfeld Wissenschaft mit der sozialstrukturellen Zusammensetzung der Professorenschaft im Fach Soziologie. Grundlage ist eine Gesamterhebung der Professorinnen und Professoren an universitären soziologischen Fachinstituten und ausgewählten außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen. Untersuchte sozialstrukturelle Parameter sind der Frauenanteil, der Anteil an ausländischen HochschullehrerInnen, das Verhältnis zwischen Personen und Standorten in Ost- und Westdeutschland, die Altersverteilung und die Rolle der verschiedenen Standorte im Hinblick auf Qualifikationsstufen wie Dissertation und Habilitation. Um Veränderungen über die Zeit zu erfassen, werden diese Dimensionen nach Altersgruppen differenziert betrachtet. Insgesamt zeigt sich trotz eines großen Anteils neu berufener Professoren mit Ausnahme des steigenden Anteils von Frauen eine große strukturelle Stabilität im Altersgruppenvergleich, was auf das Wirken dominanter Mechanismen der Rekrutierung schließen lässt. Insbesondere die Internationalisierung und die Einfädelung der Ostdeutschen in das Wissenschaftssystem sind - im Hinblick auf die analysierten Indikatoren - nicht gelungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Against the background of existing patterns of recruitment within academia, this article investigates the socio-structural composition of professors in the field of sociology. This investigation is based upon a full survey of professors at sociological departments at German universities and a number of selected research institutes. The relevant socio-structural parameters of interest are the share of female professors, the share of foreign professors, the age distribution, the relationship between personnel and different locations in East and West Germany, and the role of different locations in terms of progressive stages of professional development (eg., dissertation and habilitation). In order to capture changes over time, we differentiate the aforementioned categories according to birth cohorts. Overall, despite a large share of newly-recruited professors and excluding the evident trend towards the feminization of the sociological profession, one observes a great structural stability between cohorts. This, in turn, can be traced back to the influence of dominant recruitment patterns. In particular, according to the analyzed indicators, the internationalization and the integration of East Germans into the academic system has hitherto been unsuccessful." (author's abstract)
Schlagwörter:Soziologie; Soziologe; Wissenschaftler; Wissenschaftlerin; Sozialstruktur; SOEP; amtliche Statistik; alte Bundesländer; neue Bundesländer; Hochschullehrer; vergleichende Forschung; Habilitation; Promotion; Qualifikation; Altersgruppe; Internationalisierung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Statistik und statistische Daten
Fragile Freundschaften : Networking und Gender in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung
Titelübersetzung:Fragile friendships : networking and gender in the promotion of junior scientists
Autor/in:
Maurer, Elisabeth
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2010. 302 S.
Inhalt: Die Autorin berichtet aus dem Projekt "SOWI-Dissertationslabor mit Gleichstellungsanspruch" (kurz: "SOWI-Disslabor"), welches vom Eidgenössischen Gleichstellungsbüro, vom Schweizerischen Wissenschaftsrat, von der Weiterbildungskommission und von der "UniFrauenstelle - Gleichstellung von Frau und Mann" der Universität Zürich finanziert wurde. Untersucht werden die Dynamik, die durch die gleichstellungspolitische Initiative "SOWI-Disslabor" ausgelöst wurde; die Probleme, die sich bei dessen Umsetzung ergaben sowie die Gleichstellungspraxis und die Gleichstellungsinstrumente des Graduiertenkollegs "Genderstudies". Reflektiert werden zudem informell praktizierte, für das Networking relevante Haltungen und Verhaltensweisen der am Kolleg Teilnehmenden, die erst auf den zweiten Blick sichtbar und in ihrer Genderproblematik erkennbar werden. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob und wie die Erkenntnisse zu einer genderbewussten Nachwuchsförderung zu den Entscheidungsträgern in der Nachwuchsförderungspolitik der Schweiz gelangen können. Berücksichtigt werden insbesondere Wissensbestände und Analysen zu folgenden vier Themen: (1) Kontextbedingungen der Politikfelder Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und Nachwuchsförderung, (2) Handlungsmöglichkeiten von mit der Gleichstellung beauftragten Akteurinnen und Akteuren, (3) Unterschiedliche Gleichstellungsstrategien und -inhalte; (4) Erhebung eigener empirischer Daten. (ICI2)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Wissenschaft als Beruf, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Monographie
Das wissenschaftliche Feld und die Ordnung der Geschlechter
Titelübersetzung:The field of science and the gender system
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 19-38
Inhalt: "Die hier vertretene zentrale These ist, dass das Phänomen der sogenannten leaky pipeline, d.h. die Verringerung der Frauenanteile von Stufe zu Stufe auf der akademischen Karriereleiter, in hohem Masse das Ergebnis der sozialen Strukturen, des Selbstverständnisses und der sozialen Praxis des wissenschaftlichen Feldes ist. Vorgestellt werden zunächst die Überlegungen und analytischen Instrumente, die in zwei empirischen Untersuchungen einen innovativen Zugang zur Untersuchung des wissenschaftlichen Feldes erschlossen haben. Diese Untersuchungen rücken den Prozess der Anerkennung ins Blickfeld, in dessen Verlauf aus dem 'studierten Menschen' ein 'Wissenschaftler' bzw. eine 'Wissenschaftlerin' wird. Die Ergebnisse zeigen, dass im gängigen Verständnis von Wissenschaft als Lebensform ebenso wie von wissenschaftlicher Leistung die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht zu einem Eliminierungsgrund wird. Dabei werden Interaktionsmuster wirksam, die von symbolischer Gewalt gekennzeichnet sind und aktiv den Ausschluss von Frauen aus dem wissenschaftlichen Feld befördern." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article advances the hypothesis that the 'leaky pipeline' phenomenon, which describes the decreasing proportion of women in academia at each rung in the career ladder, is largely the result of the social structures, self-image, and social practices of academia. The article presents the considerations and analytical instruments that allowed two empirical studies to examine the field of academia using a new and innovative approach. These studies focus on the process of recognition through which an 'educated person' becomes an 'academic'. The findings show that, in the prevailing understanding of academia as a way of life and academic performance, being female has a degrading effect. The analysis reveals patterns of interaction characterized by symbolic violence that actively encourage the exclusion of women from the field of academia." (author's abstract)