Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis : eine theoretische und eine empirische Perspektive
Titelübersetzung:Theory and practice of gender equality work : a theoretical and a
Autor/in:
Vollmer, Lina; Mosel, Juliane
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 2, S. 102-117
Inhalt: "Seit einigen Jahren finden in der hochschulischen Gleichstellungsarbeit Entwicklungen statt, die als Professionalisierungsprozesse gedeutet werden. Während das traditionelle Professionsverständnis für die Analyse der Gleichstellungsarbeit wenig zielführend ist, bieten dynamische Konzepte der Professionalisierung eine fruchtbare Forschungsperspektive. Zentral für die Professionalisierung ist dabei das an der jeweiligen Wissenschaft eines Tätigkeitsbereichs orientierte Expert-Innenwissen. Mit der zunehmenden Implementierung der Frauen- und Geschlechterforschung steht der hochschulischen Gleichstellungsarbeit wissenschaftliches Geschlechterwissen zur Verfügung. Der Transfer dieses Wissens auf die Gleichstellungspraxis stößt allerdings auf Hürden, für deren Überwindung man bessere Kenntnis des Arbeitsalltags und des Bedarfs nach theoretischem Geschlechterwissen von GleichstellungspraktikerInnen braucht. Erste Aufschlüsse hierzu liefern zwei quantitative und qualitative Erhebungen mit Amts- und StelleninhaberInnen der hochschulischen Gleichstellungsarbeit. Diese weisen auf das Vorhandensein eines beachtlichen geschlechtertheoretischen Unterbaus bei den GleichstellungsakteurInnen hin sowie auf eine Bereitschaft, diesen zu nutzen. Die Nutzbarmachung erfolgt bisher allerdings unsystematisch. Hier könnten Anknüpfungspunkte für eine weitere Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit liegen." (Autorenreferat)
Inhalt: "For several years a professionalization process has been taking place in gender equality politics. This paper discusses the use of sociological concepts in regard to the professionalization of gender equality work in higher education. While the traditional understanding of professions is unrewarding when it comes to an analysis of gender equality work, we refer to dynamic concepts of professionalization. These concepts focus on expert knowledge as a major criterion of professionalization processes. The implementation of gender studies in German universities has the potential to provide scientific expert knowledge for the work of gender quality practitioners. But the transfer of this theoretical knowledge to practical work comes up against many obstacles. Better knowledge about the practitioners' work routines and their demand for theoretical gender knowledge is needed to overcome those obstacles. Two surveys presented in this article - one quantitative, the other qualitative - present first insights into how that theory-practice transfer can be improved. The surveys addressed gender equality practitioners at universities. Results indicate that there are many practitioners who were educated in gender studies and who are willing to use this knowledge for their work although there is as yet no systematic way of doing that. Changing this fact might support the further professionalization of gender equality politics." (author's abstract)
Professionalisierung im Hochschulmanagement unter besonderer Berücksichtigung von Gender-Aspekten
Titelübersetzung:Professionalization in university management with particular regard to gender aspects
Autor/in:
Krücken, Georg
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 102-119
Professionalisierungsprozesse und Geschlechter-Wissen
Titelübersetzung:Professionalization processes and gender knowledge
Autor/in:
Riegraf, Birgit; Vollmer, Lina
Quelle: Wissen - Methode - Geschlecht: erfassen des fraglos Gegebenen. Cornelia Behnke (Hrsg.), Diana Lengersdorf (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2014, S. 33-47
Inhalt: "Seinen Aufsatz von 2005 'Gender-Management - Zur Professionalisierung von Geschlechterpolitik' leitet Michael Meuser (2005a) mit der starken These ein, dass Gleichstellungspolitik mit der Einführung der (organisations)politischen Strategien des Gender Mainstreaming und des Managing Diversity, das dem Human Ressource Management entnommen ist, einen Gestaltwandel erfährt, der vor allem durch zwei aufeinander bezogene Entwicklungen bedingt ist: die Ökonomisierung der Begründungslogik und die Professionalisierung von Geschlechterpolitik. Der Gestaltwandel münde möglicherweise in einem nicht unproblematischen Strukturwandel der Geschlechterpolitik. Die Strategien des Gender Mainstreaming und vor allem des Diversity Management wiesen anders als die früheren, der Frauenbewegung entstammenden Frauenförder- und Gleichstellungskonzepte, eine höhere rechtliche Unverbindlichkeit und inhaltliche Unbestimmtheit auf; vor allem im Vergleich zur Gleichstellungsmaßnahme der Quote." (Autorenreferat)
Stigmatisierung als biografische Herausforderung professionellen Handelns in der Gleichstellungsarbeit
Titelübersetzung:Stigmatisation as a biographical challenge of professional practice in gender equality work
Autor/in:
Kassebaum, Silke
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 1, S. 82-92
Inhalt: "Die Implementierung der Position der Gleichstellungsbeauftragten in öffentlichen Institutionen ist in der Regel gelungen. Funktionsträgerinnen auf diesen Posten gehören dabei mittlerweile nicht mehr zwingend einer gesellschaftspolitischen Bewegung an bzw. grenzen sich teilweise explizit von der Frauenrechtsbewegung ab. Darüber hinaus haben sich, beispielsweise durch die Etablierung von Vernetzungsstrukturen, Professionalisierungsprozesse vollzogen. Dennoch haftet der Funktion der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten das "Stigma des Feminismus" an. Vor diesem Hintergrund stellt der Beitrag die Frage nach dem Zusammenspiel biografischer Verletzbarkeit und professionellen Handelns von Gleichstellungsakteurinnen. Stigmatisierungsprozesse in der Gleichstellungsarbeit werden dabei auf der Ebene interpretativer Interaktionsräume verortet und aus feministischer Perspektive betrachtet. Letztlich wird die Notwendigkeit eines reflexiven Stigmamanagements als biografisch dimensioniertes Professionalisierungsprojekt von Gleichstellungsakteurinnen identifiziert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Gender equality offices have generally been successfully implemented in public institutions. Office-holders no longer have to belong to a socio-political movement or they distance themselves explicitly from the women's rights movement. A process of institutionalisation and (or so it seems) of demarcation of the original female emancipation and women's rights movement has taken place. Nevertheless, women's issues and equal opportunity commissioners are stuck with the stigma of feminism. Against this background, this article analyses the interplay between biographical vulnerability and the professional activity of equal opportunity commissioners. Stigmatisation processes in gender equality work are located on the interpretative level of spaces of interaction and are looked at from a feminist perspective. The article concludes that reflective stigma management is required as a biographically-dimensioned professionalisation project of equal opportunity commissioners." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Gender competence in co-production
Autor/in:
Kaschuba, Gerrit; Hösl-Kulike, Cornelia
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 1, S. 9-25
Inhalt: "Die Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik in Verwaltungen und von Gender Studies an Hochschulen sowie die Weiterentwicklung von Gender-Fortbildungen und Gender-Beratung in Organisationen haben einerseits zu einer gewissen Selbstverständlichkeit und Professionalisierung der Gleichstellungsthematik geführt. Andererseits lassen sich verschiedene Facetten von Gleichstellungs- bzw. Geschlechterwissen und Konfliktlinien in der Umsetzung von Gleichstellung feststellen, die in die Zusammenarbeit von externen Gender-ExpertInnen und Gender-ExpertInnen in kommunalen Verwaltungen hineinspielen. Als Herausforderungen erweisen sich die Konfliktlinien zwischen Gleichstellung als Frauenförderung und als Gender-Querschnittsperspektive sowie zwischen Gleichstellung als politischer Aufgabe und als Gender Management. Vor diesem Hintergrund wird der Umgang mit verschiedenen Formen von 'Geschlechterwissen' (Wetterer 2009) und Konfliktlinien in der Umsetzung von Gleichstellung aus der Perspektive einer verwaltungsinternen und einer externen Gender-Expertin unter dem Fokus der 'Koproduktion von Gender-Kompetenz' (Bitzan 2008) in der kommunalen Verwaltung beleuchtet, um Kriterien für eine gelingende Koproduktion von Gender-Kompetenz abzuleiten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The institutionalisation of equality policies in administrative departments and of gender studies in universities as well as the advancement of gender training and advice within organisations has, on the one hand, led to a certain degree of equality being accepted as a matter of course and being managed in a more professional way. On the other hand, different aspects of equality/gender know ledge and divides can be identified in regard to implementation. These play a role in when it comes to collaboration between external gender experts and gender experts in municipal administrative departments. However, the divide between equality as the promotion of women and as a gender cross-section perspective on the one side, and equality as a political task and as gender management on the other are proving a challenge. Against this background, a local government administration and an external gender expert examine how to handle various forms of gender knowledge (see Wetterer 2009) and the divides that result from implementing equality, focusing on the co-production of gender com petence (see Bitzan 2008) in local government administration in order to derive the criteria for successful implementation." (author's abstract)
Gender-Diskurs und Geschlechtsreflexivität im Blick auf die Zukunft der Sozialen Arbeit
Titelübersetzung:Gender discourse and gender reflexivity in relation to the future of social work
Autor/in:
Böhnisch, Lothar
Quelle: Gesellschaftlicher Aufbruch, reale Utopien und die Arbeit am Sozialen. Susanne Elsen (Hrsg.), Anna Aluffi Pentini (Hrsg.). Bozen: Bozen Univ. Press, 2013, S. 209-223
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Exzellenz und Geschlecht in der unternehmerischen Hochschule
Titelübersetzung:Excellence and gender in the entrepreneurial university
Autor/in:
Riegraf, Birgit; Weber, Lena
Quelle: Die unternehmerische Hochschule aus der Perspektive der Geschlechterforschung: zwischen Aufbruch und Beharrung. Kristina Binner (Hrsg.), Bettina Kubicek (Hrsg.), Anja Rozwandowicz (Hrsg.), Lena Weber (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2013, S. 67-85
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Geschlechterforschung), 2010. 160 S.
Inhalt: "Auf die Theorie und Praxis Sozialer Arbeit haben soziale Bewegungen immensen Einfluss genommen. Dies trifft insbesondere auf die Frauenbewegungen und ihren Beitrag zu den Institutionalisierungs- und Professionsschüben der Sozialen Arbeit sowie zur Thematisierung von Geschlechterverhältnissen zu. Trotzdem zeigen sich auffallende Leerstellen im Hinblick auf Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit: Die Analysekategorie Geschlecht bleibt in Untersuchungen, Konzepten und der Praxis der Sozialen Arbeit ausgeblendet oder wird als Sonderthema verhandelt. Geschlechterverhältnisse bleiben hierdurch ebenso unbegriffen wie die Wirkung von Geschlechterannahmen auf Organisations- und Professionsebene. Vor diesem Hintergrund rufen die Beiträge des vorliegenden Sammelbands ins Gedächtnis, dass die Interventionen von Frauenbewegungen, die damit verbundene beharrliche Thematisierung von Geschlechterfragen, ihre Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit und die konkreten Initiativen von Aktivistinnen und Gruppen die Soziale Arbeit auf den Weg gebracht und gleichzeitig verändert haben. Zugleich verweisen sie auf die Kontinuität verschiedener Anliegen und entwickeln Perspektiven für die Verankerung von Geschlechteraspekten in der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Bereswill, Gerd Stecklina: Frauenbewegungen und Soziale Arbeit (7-18); Marianne Schmidbaur: Geschlechterdifferenz, normative Orientierungen, Professionalisierung. "Care"-Themen historischer und neuer Frauenbewegungen (19-44); Gudrun Ehlert: Profession, Geschlecht und Soziale Arbeit (45-60); Margrit Brückner: Erfolg und Eigensinn. Zur Geschichte der Frauenhäuser (61-79); Sabine Stövesand: Gewalt im Geschlechterverhältnis. Wieso, weshalb, was tun? (81-102); Maria Bitzan: Eigensinn und Normalisierung. Ist parteiliche Arbeit mit Mädchen noch aktuell? (103-121); Alexander Bentheim: Jungenarbeit. Historisch, aktuell, perspektivisch (123-139); Brigitte Hasenjürgen: Wider die Kulturalisierung. Migration und Kultur als Themen der Neuen Frauenbewegungen (141-159).