Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa
Titelübersetzung:Change in types of economic activity in Germany and Europe
Autor/in:
Schmid, Günther; Protsch, Paula
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-505), 2009. 46 S
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis 2008. Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkungen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution presents - in a new way of examination and portrayal - the changes of employment relationships in Germany since 1985, and compares them with the development of 23 EU member states in the decade of 1998 to 2008. It concentrates on the so-called 'atypical' or non-standard forms of employment relations on the basis of the German Micro Census and the European Labour Force Survey. Apart from a detailed statistical description by gender, skills and branches, theoretical considerations trying to explain the development are also examined. Finally, the most important results and their challenges for the future labour market and social policy are emphasised again and discussed. The central outcome is neither the complaint of the eroding 'standard employment relationship' nor of its potential 'precariousness'; it is rather the increasing variability of the employment relations due to rising employment participation and economic prosperity. However, parallel to this development social risks are also spreading over the life course, especially the risk of great income volatility through multiple or long periods of unemployment, changing working times, obsolete skills or restricted work capacities due to ill health. In order to reduce or to avoid new social inequalities, future labour market reforms have to acknowledge this development by creating new social securities or by constituting a more flexible standard employment relationship through adaptations in labour and social law. The contribution ends by providing some suggestions to such reforms." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gesundheit; labor market trend; Qualifikation; Arbeitsrecht; qualification; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; type of economic activity; labor market policy; Arbeitsverhältnis; unemployment; EU; employability; Arbeitszeit; labor law; employment history; social policy; social security; Beschäftigungsfähigkeit; Erwerbsverlauf; Beschäftigungsentwicklung; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; gainful employment; employment relationship; Arbeitsmarktentwicklung; employment system; employment trend; working hours; Erwerbsform; Flexibilität; Sozialpolitik; health; Beschäftigungssystem; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt
Menschenwürdige Arbeit/ Decent Work: eine Herausforderung in Zeiten der Globalisierung: Dokumentation des am 18. April 2008 im Gästehaus der Universität Bremen durchgeführten Symposiums aus Anlass der Entpflichtung von Eva Senghaas-Knobloch
Titelübersetzung:Humane work/ decent work: a challenge in times of globalization - proceedings of the symposium held on April 18, 2008 in the guesthouse of Bremen University on the occasion of the retirement of Eva Senghaas-Knobloch
Herausgeber/in:
Nagler, Brigitte; Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec)
Quelle: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec); Bremen (artec-paper, 154), 2008. 84 S
Inhalt: "Das Symposium 'Menschenwürdige Arbeit/ Decent Work: eine Herausforderung in Zeiten der Globalisierung' hatte zum Ziel, einer Reihe von Fragen nachzugehen, die in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Aktualität verloren hatten: Welche Bedeutung hat 'Decent Work' für den Zusammenhalt von Gesellschaften? Wie kann Erwerbsarbeit angesichts der ökonomischen Globalisierung im Sinne des Leitbilds 'Decent Work' kontext- und ebenenspezifisch reguliert werden? Wie können Möglichkeiten für arbeitspolitische Gestaltungsansätze verbessert werden? Welche Anforderungen ergeben sich aus der Parallelität von Globalisierung und weltweiten Veränderungen im Geschlechterverhältnis für die Gestaltung der Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Care-Ansprüchen und Bedürfnissen?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Eva Senghaas-Knobloch "Decent Work" - eine weltweite Agenda für Forschung und Politik (5-17); Jan Dirks: Weltweit geltende Arbeitsstandards durch Globalisierung - politisch-organisationales Lernen in der IAO (18-28); Heide Gerstenberger: Warum es im Bereich der Seeschifffahrt besonders schwierig ist, Decent Work durchzusetzen (29-40); Jochen Tholen: Europäische Betriebsräte im Kontext der Europäisierung von Arbeitsbedingungen (41-46); Hermann Kotthoff: Arbeitsqualität im Rahmen der Europäischen Sozialpolitik: die Rolle der Europäischen Betriebsräte (EBR) (47-52); Guido Becke: Arbeitsqualität im Rahmen der europäischen (Sozial-)Politik - Förderpotenziale und Barrieren am Beispiel des sektoralen Sozialdialogs (53-66); Ute Gerhard: Geschlechterverhältnisse im Wandel: Anforderungen unter globalem Anpassungsdruck am Beispiel fürsorglicher Praxis/ Care (67-76); Christel Kumbruck: Pflege als ein zentrales Anwendungsfeld für familiäre häusliche und für professionelle Care-Tätigkeit (77-82); Christel Eckart: Decent Work - Arbeit, die fürsorgliche Beziehungen ermöglicht (83-88); Birgit Volmerg: Zur offiziellen Verabschiedung von Eva Senghaas-Knobloch (89-92).
Schlagwörter:gender relations; job situation; Arbeitspolitik; Arbeit; Gesellschaft; society; Globalisierung; Work-life-balance; Arbeitskultur; Europa; Europeanization; gainful work; Arbeitsbedingungen; works council; Menschenwürde; labor; Europäisierung; Fürsorge; world of work; Arbeitssituation; Erwerbsarbeit; social policy; Europe; human dignity; Arbeitswelt; research topic; ILO; welfare care; Ökonomie; Forschungsgegenstand; ILO; Betriebsrat; working conditions; Geschlechterverhältnis; globalization; work culture; labor policy; economy; Sozialpolitik; work-life-balance
Is work in Europe decent? A study based on the 4th European survey of working conditions 2005
Titelübersetzung:Ist Arbeit in Europa menschengerecht? Eine Studie auf der Grundlage der 4. europäischen Untersuchung der Arbeitsbedingungen 2005
Autor/in:
Tangian, Andranik S.
Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf (WSI-Diskussionspapier, 157), 2007. 153 S
Inhalt: Der Bericht entwickelt auf der Basis von Daten des 4. European Working Conditions Survey 2005 (EWCS 2005) für 31 europäische Länder länderübergreifende Indikatoren für 'Gute Arbeit'. In Anlehnung an den DBG-Index 'Gute Arbeit' werden insgesamt 15 Aspekte der Arbeitsbedingungen auf ihre Qualität hin überprüft und verglichen. Dabei zeigt sich, dass sowohl die Untersuchungen der OECD als auch die der Hans-Böckler-Stiftung, die aufgrund unterschiedlicher methodischer Ansätze zu unterschiedlichen Einstufungen einzelner Länder führen, im Kern zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Der Vergleich der Arbeitsbedingungen erfolgt unter fünf Hauptaspekten: 1. Evaluation der Arbeitsbedingungen; 2. Bedeutung verschiedener Aspekte von Arbeitsbedingungen; 3. Disparitäten zwischen Ländern und sozialen Gruppen; 4. unzureichende Arbeitsqualität; 5. die Rolle starker Gewerkschaften für die Jobstabilität. Um die Arbeitsgeber dazu zu bewegen, die Arbeitsbedingungen anzugleichen, wird empfohlen, eine Arbeitsplatzsteuer für schlechte Arbeitsbedingungen zu erheben, mit dem Ziel, die Arbeitsumwelt zu schützen. (IAB)
Inhalt: "Composite indicators of Decent work for 31 European countries are constructed with
the data of the Fourth European Working Conditions Survey 2005 (EWCS 2005). Partial
indices reflect 15 aspects of working conditions as in the recently published German DGB-index Gute-Arbeit. In a sense, the German indicator is extended to European data. Two
methodologies, of the OECD and of the Hans Böckler Foundation, differing in scaling,
give very similar results. The main findings are as follows:
1. Evaluation of working conditions. Working conditions are evaluated on the
average with 61 conditional % (= low medium level), ranging from 51 in Turkey
(inferior level) to 67 in Switzerland (upper medium level). A good evaluation (> 80)
is inherent only in the meaningfulness of work (81). Two aspects got a bad evaluation
(< 50): qualification and development possibilities (33) and career chances (49).
2. Importance of different aspects of working conditions. Stepwise regression
reveals that job stability is the most important factor for the satisfaction with work-
ing conditions. Strains, career chances, meaningfulness of work go next. Income and
collegiality are ranked 5th or 6th, depending on the evaluation method. Creativity
and industrial culture make no statistically significant impact. Learning and good
management are regarded as shortcomings rather than as advantages.
3. Disparities among countries and social groups. The evaluation shows significant disparities among European countries and social groups. Those who work in finances have by far better working conditions, even comparing with the next best
group of business people, women have worse working conditions than men with respect to 9 of 15 aspects, and all types of atypical employees (other than permanent
employees) have working conditions below the European average, to say nothing of
those with permanent contract.
4. Insufficient quality of work. The evaluation reveals bad qualification possibilities
(33) and career chances (49), low transparency (51), emotional strains (52), inconvenient time arrangements (55), and modest income (55) show how far is Europe from
creating 'more and better jobs' for the Agenda 2010. In particular, poor qualification and development possibilities mean that the European Employment Strategy
oriented towards flexible employment and life-long learning is not yet consistently
implemented.
5. Role of strong trade unions for job stability. A high job stability is observed in
some countries with relaxed employment protection and strong trade unions. At the
same time, a low job stability is inherent in some countries with strict employment
protection but weak trade unions. It means that the institutional employment
protection alone does not guarantee job stability, and other factors, like strong
trade unions, can be even more important.
To stimulate employers to equalize working conditions it is proposed to introduce a
workplace tax for bad working conditions which should protect 'the working environment' in the same way as the green tax protects the natural environment. Indexing working conditions at every workplace developed in our study can be regarded as prototype measuring
the 'social pollution' and used to determine the tax amount." (author's abstract)
Schlagwörter:quality; Arbeitsmarkt; EU; humanization of work; Europe; Arbeit; international comparison; analysis; menschengerechte Arbeit; Qualität; working conditions; Europa; internationaler Vergleich; Arbeitsbedingungen; job security; labor; Analyse; Arbeitsplatzsicherung; humanized work; EU; Humanisierung der Arbeit; labor market
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitswelt, Arbeitsmarktpolitik
Arbeits- und Lebenswelten im Umbruch: Herausforderungen für soziale Infrastrukturen in Stadtquartieren
Titelübersetzung:Worlds of work and life worlds in a state of flux: challenges for social infrastructures in city quarters
Autor/in:
Läpple, Dieter; Stohr, Henrik
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 29 (2006) 2, S 173-191
Inhalt: Der Beitrag zur Stadtplanung setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich Beziehungsmuster zwischen Arbeits- und Lebenswelt im städtischen Kontext mit der Transformation der städtischen Arbeitsverhältnisse ändern. Dabei wird davon ausgegangen, dass es zwar tiefgreifende Veränderung der tradierten Beziehungsmuster zwischen Arbeits- und Lebenswelt gibt, dass diese Wandlung jedoch nicht zur Herausbildung eines neu dominanten Musters führen. So wird in dem Aufsatz dargelegt, wie sich Prozesse der Entgrenzung der Arbeit in unterschiedlichen Segmenten städtischer Arbeitsmärkte vollziehen und zu welchen Konfliktlinien diese ambivalenten Prozesse jeweils führen. Es wird die These vertreten, dass die wandelnde Beziehung von Arbeitswelt und Alltagsleben differenzierte raumzeitliche Koordinationserfordernisse für die privaten Haushalte mit sich bringt. Die Autoren entwerfen vier Typen von Haushalten und skizzieren die jeweils unterschiedlichen Herausforderungen und Wege, mit diesen umzugehen. Als konstituierende Merkmale für diese Typen werden drei Aspekte herangezogen: (1) die Arbeits(zeit)organisation der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder, (2) die geschlechtsspezifische Organisation der Kinderbetreuung und (3) das räumliche Verhältnis von Wohn-, Arbeits- und Betreuungsorten der Haushaltsmitglieder. Es werden vier unterschiedliche Wege skizziert, wie Haushalte versuchen, die Anforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt mit ihrem Alltagsleben in Einklang zu bringen. Aus der Sicht der Stadtökonomie interessiert vor allem die Frage, wie die alltägliche Koordination dieser Mehrfachbelastung räumlich und zeitlich im Stadtraum bzw. in der Stadtregion organisiert wird. Abschließend werden daraus abgeleitete Anforderungen an die Planung und Entwicklung zukunftsfähiger städtischer Infrastrukturen formuliert. (ICG2)
Schlagwörter:urban population; women's employment; labor market trend; service society; Arbeit; social infrastructure; Dienstleistungsgesellschaft; Fordismus; urban development; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Arbeitsbedingungen; fordism; Qualifikationsanforderungen; Qualifikationsniveau; Stadtplanung; labor; Arbeitsverhältnis; Stadtbevölkerung; Stadtgebiet; world of work; Arbeitswelt; delimitation; Postfordismus; post-Fordism; soziale Infrastruktur; urban planning; sozialer Wandel; working conditions; employment relationship; level of qualification; Arbeitsmarktentwicklung; municipal area; qualification requirements; Stadtentwicklung; lebenswelt; Lebenswelt; social change; Frauenerwerbstätigkeit; Entgrenzung
Negotiating work and household demands: effects of conflict management strategies in Dutch households on the labor supply of male and female employees
Titelübersetzung:Die Anforderungen von Arbeit und Haushalt aushandeln: Effekte von Konfliktmanagementstrategien in niederländischen Haushalten auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter
Autor/in:
Wotschak, Philip; Wittek, Rafael
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-110), 2006. 26 S
Inhalt: "Der Artikel untersucht den Einfluss von Konfliktstrategien im Haushalt auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter. Während in der bisherigen Forschung Unterschiede im Arbeitsangebot durch Haushaltsrestriktionen, betriebliche Faktoren und institutionelle Merkmale erklärt werden, akzentuiert der vorliegende Beitrag unterschiedliche Strategien von Paaren zur Bewältigung interpersonaler Zeitallokationskonflikte. Anhand einer Stichprobe von 304 männlichen und 238 weiblichen Beschäftigten aus 30 niederländischen Betrieben wird untersucht, auf welche Weise geschlechtsspezifische Unterschiede den Einfluss der Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen moderieren. Ausgehend von der 'role congruity theory' werden zwei Typen von Konfliktstrategien unterschieden: 'agentic strategies' und 'communal strategies'. Die Ergebnisse der OLS-Regressionsanalyse und Mehrebenenanalyse bestätigen die folgenden Hypothesen: Der unterschiedliche Einfluss von Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen von männlichen und weiblichen Beschäftigten lässt sich aus der (In-)Kongruenz von Versorgerrolle und geschlechtsspezifischen Rollenattributen erklären. Weibliche Beschäftigte können ein größeres Erwerbsarbeitszeitvolumen realisieren, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'communal strategies' anwenden. Das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher Beschäftigter steigt, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'agentic strategies' anwenden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper explains variation in the labor supply of male and female employees by taking into account differences in conflict management strategies in Dutch households. While existing accounts on labor supply either emphasize household restrictions, firm influences or institutional constraints the approach taken here focuses on strategies of spouses to handle time-based interpersonal workhousehold conflicts. Using a sample of 304 male and 238 female cohabiting employees drawn from 30 Dutch organizations, we analyze how gender moderates the effect of conflict management strategies on labor supply, measured as the amount of actual working hours. Building on role congruity theory, we distinguish between two types of conflict management behavior. 'Agentic' strategies are characterized by a low concern for other, and are usually ascribed to a male gender role. 'Communal' strategies are characterized by a high concern for other and are usually ascribed to a female gender role. OLS and multilevel regression analysis supports two hypotheses. First, working women relying on communal strategies to resolve time-allocation conflicts with their male partners will be more successful in achieving their objective to work more hours than women who don't use communal strategies. Second, labor supply of working men increases with their use of agentic strategies. The findings support the proposition from role congruity theory that (in-)congruence between the (male) provider role and a female gender role explains gender differences in the impact of interpersonal conflict management behavior on labor supply." (author's abstract)
Schlagwörter:conflict strategy; women's employment; Netherlands; Arbeitszeitwunsch; Erwerbstätigkeit; Hausarbeit; gender role; desired working hours; housework; Geschlechtsrolle; Arbeitsbedingungen; man; berufstätige Frau; world of work; Arbeitszeit; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Arbeitswelt; gainful employment; working woman; woman; Mann; working conditions; conflict management; Konfliktstrategie; Konfliktregelung; working hours; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; Niederlande
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten in der Genderperspektive
Titelübersetzung:Interests and interest action of IT employees from the viewpoint of gender
Autor/in:
Boes, Andreas; Trinks Katrin
Quelle: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. ISF München; München (Arbeitspapier des Projekts ARB-IT2, 8), 2004. 12 S
Inhalt: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Studie über die Arbeitsbeziehungen in der IT-Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei die Beschäftigten (Entwickler, Berater, Servicetechniker, Rechenzentrumsfachleute, Vertriebsmitarbeiter, Mitarbeiter aus den administrativen Bereichen sowie untere Führungskräfte) und deren individuelles Interessenhandeln. Die Basis der Analyse bilden 39 Interviews in sechs Fallbetrieben aus dem Segment Software und IT-Service. 13 davon wurden mit Frauen und 26 mit Männern geführt. Die Interviews in den IT-Unternehmen machen vor allem eines deutlich: Der Einbruch der Börsenkurse seit Mitte des Jahres 2000 und die danach folgende Stagnations- bzw. Krisenphase sind weit mehr als ein kurzfristiges Intermezzo, dem danach wieder ein Zurück zum Entwicklungsszenario der Boomphase folgen wird. Man steht vielmehr am Beginn einer Gezeitenwende, in deren Folge sich die Charakteristik der Branche grundlegend verändern wird. Die Auswertung der Gespräche offenbart in einem ersten Schritt zunächst den Umgang der Beschäftigten mit dem Gezeitenwende in der IT-Industrie. Daran knüpft eine Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interessenpositionen zwischen Frauen und Männern an. Dazu gehören die Aspekte (1) Gehalt und Karriere, (2) Qualifizierung und Marktwert sowie (3) Arbeit und Leben. Im dritten Schritt gilt das Augenmerk sodann den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei der Bewältigung des Spannungsfeldes Arbeit-Leben. Abschließend stellen die Autoren fest, dass unter Fortschreibung der bestehenden Bedingungen in den nächsten Jahren eher ein roll-back für die Frauen in der IT-Industrie zu erwarten ist. (ICG2)
Schlagwörter:gender relations; Arbeitsbeziehungen; Interessenorientierung; Qualifikation; Arbeit; interest orientation; qualification; New Economy; Federal Republic of Germany; Arbeitskultur; IT industry; Freizeit; IT-Branche; Arbeitsbedingungen; interests; new economy; labor; man; berufstätige Frau; Arbeitszeit; leisure time; Arbeitnehmer; salary; working woman; employee; Karriere; Gehalt; Mann; working conditions; Geschlechterverhältnis; work culture; labor relations; working hours; Interessenlage; career
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
The Long Good-Bye? Tarifvertragliche Arbeitszeitregulierung und gesellschaftlicher Arbeitszeitstandard
Titelübersetzung:The Long Good-Bye? Collective bargaining and future of social standards on working-time
Autor/in:
Lehndorff, Steffen
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 10 (2003) 2, S 273-295
Inhalt: "Die dem deutschen Tarifvertragssystem vielfach attestierten Erosionserscheinungen veranlassen zu der Frage, ob die Arbeitszeitregulierung allmählich ihre Funktion einbüßen wird, Branchenstandards zu setzen und darüber hinaus auch allgemeine gesellschaftliche Arbeitszeitnormen zu prägen. Anhaltspunkte für eine solche Vermutung bieten Anzeichen einer Verlängerung und Ausdifferenzierung der Arbeitszeiten von Vollzeitkräften seit Mitte der 90er Jahre. In dem Artikel wird die These vertreten, dass in Verbindung mit neuen Formen der Arbeitsorganisation und der Veränderung der Qualifikationsstrukturen hierin erste Vorboten eines längerfristigen Funktionswandels von Arbeitszeitregulierung erblickt werden können. Eine solche Entwicklung ist jedoch nicht alternativlos. Die inneren Widersprüche 'marktgesteuerter' Arbeit und die konfliktreiche Herausbildung egalitärer Erwerbsstrukturen von Männern und Frauen bieten auch neue Interessenkonstellationen und Ansatzpunkte für Reform und Erneuerung der tarifvertraglichen Arbeitszeitregulierung." (Autorenreferat)
Inhalt: "It is widely accepted that collective bargaining in Germany is suffering the symptoms of what is called an 'erosion' of the system. It may be asked, therefore, if collective bargaining is also losing its long-established strength both to set industry standards and influence social norms on working-time. There is evidence of a rise in average working hours and a growing dispersion of working-time between different categories of employees during the 1990s which support this view. Moreover, given the changes in work organisation and the rise in qualification levels, we may be witnessing the harbingers of a gradual alteration in the functioning of the system of collective bargaining over working-time. However, there may be alternative routes of change. In the paper it is argued that the contradictions between the 'governance by markets' in work organisation and the long-term trends towards egalitarian employment structures of men and women may give rise to reforms of the system of collective bargaining over working-time which help to re-establish its standard-setting potential." (author's abstract)
Schlagwörter:Tarifvertrag; collective agreement; Arbeitszeit; working hours; Arbeitszeitpolitik; policy on working hours; Federal Republic of Germany; berufstätige Frau; working woman; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Wirtschaftssoziologie, Arbeitswelt
Work flexibility in eight European countries: a cross-national comparison
Titelübersetzung:Arbeitsflexiblität in acht europäischen Ländern: ein internationaler Vergleich
Autor/in:
Wallace, Claire
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 60), 2003. 23 S
Inhalt: 'Flexibilität wird oftmals mit Deregulierung oder so genannten atypischen Arbeitsverhältnissen, Teilzeitarbeit, Zeitverträgen oder Freiberuflichkeit verbunden. Auf der Basis einer vergleichenden Studie zum Thema Flexibilität in acht Ländern (England, die Niederlande, Schweden, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien; N=10.123, repräsentative Befragung von 18-65-Jährigen im Jahr 2001) und einer Analyse der politischen Rahmenbedingungen entwickelten wir eine neue Sicht von Flexibilität. Diese konzentriert sich auf die tatsächlichen Arbeitsverhältnisse der Befragten im Kontext des Arbeitsmarktes und auf den flexiblen Umgang mit Arbeitszeit, Ort der Arbeit und Arbeitsbedingungen (Vertrag). Es wird argumentiert, dass es ausgehend von dieser Definition ein breites Spektrum von Flexibilität in den europäischen Arbeitsmärkten gibt, fernab von 'atypischen' Arbeitsverhältnissen. Dies wird im Kontext verschiedener Regulationsregime unterschiedlicher europäischer Länder untersucht. Darüber hinaus wird als 'gute' Flexibilität eine solche bezeichnet, die in erster Linie höher gebildeten Personen erlaubt, ihre Arbeitszeit selbst zu gestalten. Von 'schlechter' Flexibilität dagegen sind zumeist Personen betroffen mit niedriger Ausbildung, geringem Einkommen und auch junge Arbeitnehmer in ländlichen Gebieten. Es lassen sich auch unterschiedliche Formen von Flexibilität von Männern und Frauen feststellen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Flexibility is often attributed to the extent of de-regulation or so-called 'a-typical' work such as part time employment, fixed term contracts and self-employment. Based upon a study of that compared flexibility in 8 countries (UK, the Netherlands, Sweden, Czech Republic, Hungary, Slovenia, Romania and Bulgaria) using a representative sample survey of those between 18 and 65 carried out in 2001 (N=10123) and a study of policy frameworks, we develop new ways of looking at flexibility which are focused upon the actual work practices of people in the labour market and how they undertake flexibility of time (working hours), place (where the work takes place) and conditions (contract). We argued that based upon these definitions there is in fact a great deal of flexibility in European labour markets, that goes beyond only 'atypical' employment. We explore this in the context of the different regimes of regulation found in different European countries. Furthermore, we identify good flexibility associated with highly educated people being able to regulate their own working time and bad flexibility associated with people with low education, low income, often young workers and those found in rural areas. Some types of flexibility were more typical for men and some for women.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Netherlands; post-socialist country; Arbeit; Sweden; Bulgaria; Tschechische Republik; Romania; Europa; Arbeitsbedingungen; Lebenssituation; Rumänien; labor; Arbeitsverhältnis; postsozialistisches Land; Slowenien; Bulgarien; Arbeitszeit; Europe; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Czech Republic; Schweden; Arbeitnehmer; Slovenia; life situation; employee; Großbritannien; working conditions; employment relationship; working hours; Ungarn; Great Britain; Flexibilität; Hungary; flexibility; Niederlande
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Wirtschaftssoziologie, Arbeitswelt
Postfordistische Grenzverwischungen der Arbeitswelt und das feministische politische Projekt
Titelübersetzung:Post-Fordist boundary indistinctions in the world of work and the feminist political project
Autor/in:
Senghaas-Knobloch, Eva
Quelle: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec); Bremen (artec-paper, 79), 2000. 32 S
Inhalt: Inhalt: Einführung; Phänomene postfordistischer Entstandardisierung und Grenzverwischungen; Konzeptionen zur gesellschaftlichen Neubewertung von Tätigkeiten; Die Bedeutung von Erwerbsarbeit im feministischen Projekt; Handeln im öffentlichen Raum und das politische Projekt feministischen Denkens.