Gendered practices in child protection: shifting mother accountability and father invisibility in situations of domestic violence
Autor/in:
Archer-Kuhn, Beth; de Villiers, Stefan
Quelle: Social Inclusion, 7 (2019) 1, S 228-237
Inhalt: This article reports on an exploratory, qualitative, multiple-methods study that included individual interviews and a focus group with child protection services (CPS) workers in a large city in Alberta, Canada. The findings illuminate current CPS worker practices in situations of domestic violence where inclusion and exclusion decisions are made for service provision, and the ways in which documents reflect these day-to-day practices; how service user descriptions are constructed and reconstructed, the social problem of domestic violence conceptualized, and the ways in which professional development training encourages critical thinking about existing practices to create new solutions for families experiencing domestic violence. Thematic analysis reveals three themes about CPS workers' experience: 1) current practices reflect invisibility of men and accountability of women; 2) personal and professional shift in perspectives on who to work with, gender expectations, and how CPS are delivered; and 3) reflexive practice into potential intervention strategies and professional development training. The findings suggest specific recommendations for practice including the need to engage men in child welfare practice, shift perspective about service delivery with families experiencing domestic violence, and account for gender norms and practices in service delivery.
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 9 (2014) 2, S 211-226
Inhalt: "Das Hauptziel dieser Studie galt der Identifizierung essentieller Faktoren der Körperbildentwicklung in einer nicht-klinischen Stichprobe von Jungen unter Berücksichtigung möglicher Einflüsse durch Peers, Familie und Medien. Es wurden semi-strukturierte Leitfadeninterviews mit 14 früh-adoleszenten Jungen (Altersrange von 10-12 Jahren) geführt, die zufällig aus den Teilnehmern einer größeren quantitativen Fragebogenstudie (N=167) an Grundschulen in Berlin ausgewählt wurden. Mittels thematischer Analyse konnten zwei Hauptthemen identifiziert werden: (1) sozialer Vergleich (beinhaltet die beiden Subthemen Selbst-Verbesserung und Selbst-Erhöhung) und (2) Internalisierung (beinhaltet die beiden Subthemen behaviorale und kognitive Dimensionen). An Hand der Ergebnisse wurde schließlich ein finales Modell erstellt, das die Konzeptualisierung des Körperbildes von Jungen in der frühen Adoleszenz abzubilden sucht." (Autorenreferat)
Inhalt: "The major aim of this study was to explore and promote a deeper understanding of the essential contributing factors to body image development in a non-clinical sample of boys, including the roles played by peers, family, and media. In this study, semi-structured interviews were conducted with a sample of 14 adolescent boys (ranging in age from 10-12 years) who were randomly selected from the participant pool of a larger quantitative study (N=167) conducted in elementary schools in Berlin, Germany. By using thematic analyses, two major themes were identified: (1) social comparison (including two subthemes: self-improvement and self-enhancement), and (2) internalization (including two subthemes: behavioral and cognitive dimensions). On the basis of these results, a final model of how boys conceptualize body image in early adolescence was elucidated, and can be found in the study." (author's abrstact)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Jugendlicher; adolescent; Adoleszenz; adolescence; Männlichkeit; masculinity; Sozialisation; socialization; Sozialisationsbedingung; condition of socialization; Peer Group; peer group; familiale Sozialisation; family socialization; Familie; family; Medien; media; Modell; model; Vorbild; role model
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung
Gute Freunde und gute Freunde sind nicht das Gleiche: zur Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen in frühen Phasen von Desistance männlicher Heranwachsender
Titelübersetzung:Good friends and good friends are not the same: the meaning of young males' friendship relations in early stages of desistance
Autor/in:
Scholl, Jennifer; Zdun, Steffen
Quelle: Soziale Probleme, 24 (2013) 2, S 213-244
Inhalt: "Thema dieses Beitrags sind Freundschaftsbeziehungen junger Männer (17-20 Jahre) in frühen Phasen des Abstandnehmens von Delinquenz. Während die Einbindung in delinquente Freundschaftsnetzwerke oder Peer Groups als Ursache und Konsequenz individueller delinquenter Aktivitäten im Fokus kriminologischer Forschung steht, wurde die Bedeutung von Freundschaftsnetzwerken für die Abnahme von Delikten bisher kaum untersucht. Anhand qualitativer Leitfadeninterviews mit männlichen Heranwachsenden wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Freundschaftsbeziehungen bei der Unterstützung von Wegen aus der Jugenddelinquenz zukommt. Dabei erweisen sich insbesondere die wechselhaften Dynamiken in Freundschaftsbeziehungen sowie sich verändernde Freundschaftskonzepte als bedeutsam. Die Befunde zeigen, dass Freundschaftsbezüge als zentrales Element innerhalb des sozialen Netzwerks von Heranwachsenden einen zusätzlichen Beitrag zur Stabilisierung nicht delinquenter Verhaltensweisen leisten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper addresses friendship relations among male youth (aged 17-20) of early stages of desistance. While delinquent peer groups are often considered a cause and consequence of individual delinquent behaviour in youth by criminological research, the meaning of friendship networks for desistance is largely neglected. The authors analysed 20 qualitative semi-structured interviews with male youth to explore the rote of friendship relations in supporting desistance from juvenile delinquency. Especially the volatile dynamics within friendship relations and changing friendship concepts among the youth appear to be crucial in this context. Results indicate that friendship relations may serve as an essential part of the social network of young people in supporting non-delinquent behaviour." (author's abstract)
Inhalt: "'Wozu brauchen wir ein Geschlecht?' Auf diese zunächst philosophisch klingende Frage soll in diesem Beitrag eine empirisch begründete, mikrosoziologische Antwort geliefert werden. An einem empirischen Beispiel wird untersucht, wie eine jugendliche Gesprächsteilnehmerin in ihrer Peergroup durch Scherzen das männliche Geschlecht inszeniert. Hierbei soll gezeigt werden, wie eine Scherzmodalität die Zweigeschlechtlichkeit als moralische Norm verfestigt Die Analyse basiert auf dem ethnomethodologischen Konzept des Doing Gender. Geschlecht wird hier nicht als etwas, was Menschen sind oder was sie haben, betrachtet, sondern als etwas, was Menschen in ihrem Alltagsleben routiniert und methodisch tun bzw. erzeugen. Geschlecht wird also als ein Herstellungsprozess, als Doing Gender konzeptualisiert." (Autorenreferat)
"Ritzen" und andere Hautzeichen bei Jungs und jungen Männern: ein Plädoyer für eine Erweiterung des Diskurses um sozialwissenschaftliche Lesarten
Titelübersetzung:"Scratches" and other skin signs among boys and young men: a plea for an extension of the discourse concerning social science readings
Autor/in:
Friebel, Harry
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 7 (2012) 3, S 357-361
Inhalt: Jungen und Mädchen, junge Männer und junge Frauen fügen sich unterschiedliche Körpermodifikationen zu: manchmal mit Tattoos und Piercings als Ausdrucksmittel; manchmal aber auch mit "Ritzen", wie eine charakteristische Form nicht akzeptierten selbstverletzenden Verhaltens (SSV) in der Alltagssprache genannt wird. Die klassische wissenschaftliche Definition versteht unter SVV bzw. "Nonsuicidal Self-Injury" die gezielte oder bewusste Verletzung oder Beschädigung des eigenen Körpers ohne Tötungsabsicht. Nicht selten sind unterschiedliche Hautzeichen mit stereotypen Geschlechterzuweisungen assoziiert. Medien reproduzieren ebenso wie medizinische und therapeutische Experten häufig ein geschlechtstypisches Zerrbild, wonach "Ritzen" in erster Linie ein Mädchenproblem darstellt. Die Forschungslage und die Literatur zum SVV von Jungen und jungen Männern sind im deutschsprachigen Raum ebenso defizitär wie die Beratungspraxen für Betroffene. Der Autor richtet daher den Blick auf Forschungsdesiderate und vernachlässigte Gesichtspunkte des Jungendiskurses und plädiert vor diesem Hintergrund für eine Erweiterung von sozialwissenschaftlichen Lesarten über das SVV sowohl als fallspezifisches als auch als fallunspezifisches Phänomen; sowohl in der Logik des individuellen Subjekts als auch in der Logik der gesellschaftlichen Gelegenheitsstrukturen. (ICI2)