Titelübersetzung:Women in Mexico: importance, practice, structure
Autor/in:
Altmann, Philipp
Quelle: Saarbrücken, 2009. 113 S
Inhalt: Die Arbeit versucht die soziale Kategorie "Frau", ihre Funktionsweise in sozialen Situationen und ihre Konstitution sowohl auf symbolischer als auch soziostruktureller Ebene innerhalb der mexikanischen Kultur und Gesellschaft zu klären. Die Konstruktion von Weiblichkeit in Mexiko erfolgt im wesentlichen entlang der bedeutungsstiftenden Strukturen einer Vielzahl von Kulturen (zumindest: die indigen/traditionelle, die hispanisch-europäische und die mestizisch/mexikanische), gesellschaftlicher und politischer Institutionen (wie das staatliche Entwicklungsprojekt, Bildungsinitiativen, Kirchen und Religion) und weiterer, diffuser Einflüsse (etwa die Massenmedien in ihren populären Formen). Der Autor versucht diese als objektiv gedachten Strukturen - seien sie symbolisch oder Institutionen - ihrem jeweils subjektiv gemeinten Sinn nach deutend zu verstehen. Dazu wird ein Konzept von Bedeutungssystemen entwickelt, die den Diskurs auf der Ebene der Sprache, den Austausch symbolische Güter auf der Ebene des Sozialen, bedeutungsschaffende Mythen auf der Ebene des Kulturellen und schließlich deren je konkrete und körperliche Auswirkungen erfassen. Von diesem erweiterten Verständnis von Sinn ausgehend, werden Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit im sozialen Raum Mexikos nachgezeichnet. (ICA2)
Reading contemporary Indonesian muslim women writers: representation, identity and religion of muslim women in Indonesian fiction
Autor/in:
Arimbi, Diah Ariani
Quelle: Amsterdam (ICAS Publications Series, 3), 2009. 240 S
Inhalt: Dit is het eerste boek waarin de verhouding tussen geslacht en islamitische identiteit in de Indonesische literatuur wordt onderzocht. Diah Ariani Arimbi doet dit aan de hand van vier schrijfsters: Titis Basino P I, Ratna Indraswari Ibrahim, Abidah El Kalieqy en Helvy Tiana Rosa. Het verhaal van deze vier vrouwen onthult de ware identiteit van Indonesische moslima's. Vanuit hun feministisch standpunt laten deze schrijfsters zien dat verhoudingen tussen man en vrouw niet statisch zijn, maar veranderlijk en onderhandelbaar. Arimbi schetst een innemend beeld van deze veelzijdige vrouwen en hun strijd tegen onderdrukking en discriminatie. Zij blijken allesbehalve weerloze zielen te zijn.
Inhalt: Most literary analysis of the canon of Indonesian literature overlooks its religious aspect. This book is the first to discuss the construction of gender and Islamic identities in literary writing by four prominent Indonesian Muslim women writers: Titis Basino P I, Ratna Indraswari Ibrahim, Abidah El Kalieqy and Helvy Tiana Rosa. The narratives of the four writers are rich sources for revealing the construction of Indonesian Muslim women's identities. Within their feminist reading the writers understand that gender roles are negotiable rather than inherent. In representing women in a variety of discourses they draw multi-faceted women struggling against repression and domination, and resisting their status as powerless.
Schlagwörter:Literatur; author; Autor; Literatursoziologie; gender role; Indonesien; Textanalyse; Indonesia; woman; Geschlechtsrolle; kulturelle Identität; Muslim; cultural identity; sociology of literature; literature; Muslim; text analysis
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Mehr(wert) queer - Queer Added (Value): Visuelle Kultur, Kunst und Gender-Politiken - Visual Culture, Art, and Gender Politics
Herausgeber/in:
Paul, Barbara; Schaffer, Johanna
Quelle: Bielefeld (Studien zur visuellen Kultur, 11), 2009. 243 S
Inhalt: The present publication discusses the critical potential of queer and queer-feminist visual and art politics. Queer political positions and aesthetic possibilities are differentiated and honed in the context of asking how visual arguments interact with legal and political discourses.
Schlagwörter:Kunst; art; Kulturwissenschaft; cultural studies; Gender; gender; Geschlechterforschung; gender studies; Queer Studies; queer studies; Kultur; culture; Visualisierung; visualization; Queer Theory
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Integration im Spannungsfeld kultureller Differenzen: Islam und Geschlecht in der Marktgemeinde Telfs in Tirol
Titelübersetzung:Integration between the poles of cultural difference: Islam and Gender in the Tyrolian municipality of Telfs
Autor/in:
Hollomey, Christina
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 4, S 451-465
Inhalt: 'Der Beitrag analysiert am Beispiel eines lokalen Integrationsprojekts in der Marktgemeinde Telfs in Tirol, wie ein multikultureller Diskurs zum Ausschluss von Frauen aus der Ausverhandlung von Integration führen kann. In den Bemühungen von Gemeinden und lokalen Verwaltungen neue Formen des Zusammenlebens zu finden, stellen MigrantInnenorganisationen oft ein wichtiges Bindeglied zur migrantischen Bevölkerung vor Ort dar. Beide AkteurInnen bedienen sich jedoch meist eines essentialistischen Kulturbegriffs, der hegemoniale Identiätskonstruktionen nicht infrage stellt, sondern dazu tendiert asymmetrische Partizipationsstrukturen als gegeben hinzunehmen und schließlich zu reproduzieren. Die Diskussion struktureller Ungleichheiten zwischen Mehr- und Minderheiten bleibt damit oft aus Integrationsprojekten ausgeklammert. Dieser Beitrag konzentriert sich auf Frauen in bzw. im Umfeld zweier türkisch-islamischer Vereine in der Tiroler Marktgemeinde Telfs. Am Beispiel eines lokal implementierten Integrationsprojekts wird gezeigt, wie ein multikultureller Diskurs zur Legitimation asymmetrischer Partizipationsstrukturen innerhalb der MigrantInnenvereine sowie zu deren Reproduktion durch die Mehrheitsgesellschaft führen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The aim of this paper is to show an example of a local integration project in the Tyrolean municipality of Telfs. How does a multicultural discourse contribute to the exclusion of women in the process of negotiating integration? Local municipalities, in trying to find new ways of ´living together liaise with migrant associations in order to get into contact with the local immigrant population. However, both actors often employ an essentialistview of culture that tends to naturalizehegemonic constructions of identity and finally leads to the reproduction of asymmetric structures of participation. Thus, integration projects may fail to address basic structural inequalities between social majorities and minorities. The focus of this paper is on women engaged in two Turkish Islamic associations in the Austrian Tyrolean municipality of Telfs. Discussing the example of a locally implemented integration project, it analyses how a multicultural discourse can serve to legitimate asymmetric participation structures within associations, as well as to reproduce them in the cooperation between migrant organizations and local municipalities.' (author's abstract)
Von der schwarzen zur weißen Küche: zur Frage des Verschwindens häuslicher Kochkunst
Titelübersetzung:From black to white cuisine: the question of the disappearance of domestic cooking skills
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 5965-5975
Inhalt: "Bereits um 1800 verbannte die Rumfordsche Kochmaschine das offene Herdfeuer. Ziel war ein sparsamer Umgang mit dem immer knapper werdenden Feuerholz. Das offene Herdfeuer verschwand unter Eisenringen, statt Funkenhut bekam der Herd einen Rauchabzug. Erst jetzt lohnte es sich, die ganze Küche weiß zu streichen und die weiße Farbe, die in die Küchen der nördlichen Hemisphäre einzog, wurde zum symbolischen Zeichen für den Einzug von Wissenschaft und Hygiene, die nun das 'traditional knowledge' samt Rauch- und Geruchswolken ersetzten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts begannen wohlmeinende Ärzte, die Fehl- und Mangelernährung des gemeinen Volkes als ein Problem zu kommentieren. Frauenrechtlerinnen, die berühmt wurden für ihre Suppenküchen, die nicht nur jedermann offen standen, sondern auch volkstümliche Suppengerichte anboten, schrieben Kochbücher, in denen Fette, Eiweiße samt Kohlenhydrate und - nach dem Ersten Weltkrieg - auch Vitamine und Spurenelemente die Hauptrolle spielten. Die alte Kochkunst als ein Vermögen, nach Augenmaß und Gefühl die richtige Dosis zu bestimmen, verschwand. Sie wurde durch eine zu erlernende Küche ersetzt, deren Maßstäbe von den Experten aus Medizinalinstituten und Kliniken stammten. Nicht mehr das Haptische und die richtigen Proportionen bestimmten nun die Kochkunst, sondern die in Chemielaboren errechnete optimale Zusammensetzung eines Gerichts. Mit dem Verschwinden des alten Wissens und seiner sinnlichen Seiten schwand auch der Sinn für die soziale Bedeutung der Mahlzeit als Ritual und herkömmlicher Umgang mit dem Leiblichen." (Autorenreferat)
Oral History in der Fremde: Überlegungen zu Verständnisproblemen in sprach- und kulturübergreifenden Erinnerungsprojekten am Beispiel von Interviews in Russland
Titelübersetzung:Oral history in foreign parts: reflections on understanding problems in cross-linguistic and cross-cultural reminiscence projects, using interviews in Russia as an example
Autor/in:
Scherstjanoi, Elke
Quelle: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 21 (2008) 2, S 241-255
Inhalt: Der Beitrag zeigt am Beispiel der deutschen Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz, wie - bei aller Offenheit und Fairness gegenüber einer fremden Kultur - in Interviews bedenkliche Irritationen entstehen können. Die Interviews verdeutlichen, welche Missverständnisse in Begegnungen selbst scheinbar alltäglicher Situationen angelegt sind. So konfrontierte Krone-Schmalz die Frauen häufig mit der Frage nach der 'doppelten Belastung' als Frau (gemeint ist: in Beruf und Familie) - eine zweifellos aus der eigenen Kultur und der eigenen Identifikation erwachsene Vorstellung der Westeuropäerin, die schließlich noch zum Bild von der 'Dreifachbelastung' gesteigert wurde, als zum Pensum der sowjetischen Frau die sogenannte 'gesellschaftliche Tätigkeit' hinzukam. Die Journalistin stieß mit ihrer Frage regelmäßig auf Unverständnis. Erstaunt stellte die Reporterin immer wieder fest, dass das Fremde, Unbegreifliche, 'nicht aufgesetzt ist', nicht Masche oder Maske für den Besucher, sondern authentischer Bestandteil individuellen Selbstverständnisses. Der Beitrag fragt nach Ursachen und Determinanten sozialer und kultureller Entwicklung dieses Phänomens. In jedem Fall ist wichtig, sich dem Gegenstand angemessen und kundig zu nähern. Das setzt bei Fragen an fremde Gesellschaften eine besondere Sensibilität voraus. Für den Historiker im doppelten Sinne: besondere Sensibilität für das Gegenwärtige und für das Gewesene. (ICA2)
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Soziologie von Gesamtgesellschaften
Quelle: Oxford (Dress, Body, Culture), 2007. X,187 S
Inhalt: At the heart of Stripping, Sex, and Popular Culture lies a very personal story, of author Catherine Roach's response to the decision of her life-long best friend to become an exotic dancer. Catherine and Marie grew up together in Canada and moved to the USA to enroll in PhD programs at prestigious universities. For various reasons, Marie left her program and instead chose to work as a stripper. The author, at first troubled and yet fascinated by her friend's decision, follows Marie's journey into the world of stripping as an observer and analyst. She finds that this world raises complex questions about gender, sexuality, fantasy, feminism, and even spirituality. Moving from first hand interviews with dancers and others, the book broadens into a provocative and accessible examination of the current popularity of "striptease culture," with sex-saturated media imagery, thongs gone mainstream, and stripper aerobics at your local gym. Stripping, Sex, and Popular Culture scrutinizes the naked truth of a lucrative industry whose norms are increasingly at the center of contemporary society. Moving from first hand interviews with dancers and others, this book broadens into an accessible examination of the popularity of "striptease culture," with sex-saturated media imagery, and stripper aerobics at your local gym. It aims to scrutinize the truth of a industry whose norms are increasingly at the center of contemporary society. Catherine M. Roach is Associate Professor of New College, and Affiliated Faculty in Religious Studies and Women's Studies, at The University of Alabama, USA.
Bodification and Beautification: Zur Verkörperung sozialer und kultureller Differenzen durch Schönheitshandeln
Titelübersetzung:Bodification and beautification: embodiment of social and cultural differences through beauty care
Autor/in:
Degele, Nina
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 579-592
Inhalt: "Körper sind dankbare Projektionsflächen: In Körper schreiben sich Attraktivitätsnormen oder auch die Vorstellung der Verschiedenheit genau zweier Geschlechter ebenso ein wie über den Körper die Wirkung nach außen inszeniert und die gesellschaftliche Struktur der Zweigeschlechtlichkeit realisiert wird. Eine solche gleichzeitige Verkörperung von Gesellschaft und Vergesellschaftung von Körper bezeichne ich als bodification. Damit ist der Körper auch empfänglich für mediale, wissenschaftliche und milieuspezifische Überformungen, die das eigene Handeln orientieren und leiten. Vor allem sind es sozial geteilte Konstruktionen rund um die Bedeutung von Körper( lichkeit), die tief in das Alltagswissen um Selbst und Körper eingelassen - eben verkörpert sind. Zur Rekonstruktion einiger kulturell differenzierender Verkörperungen wähle ich als empirisches Untersuchungsfeld das gänzlich profane 'Sich schön machen'. Dabei handelt es sich um eine körpernahe Handlungspraxis, die mit, auf und im Körper stattfindet. Gleichwohl geht es mir nicht um Schönheit als ästhetische Kategorie, sondern um Schönheitshandeln als einem Akt der sozialen Positionierung. Das nenne ich beautification: Schönheitshandeln ist ein Medium der Kommunikation, das der Inszenierung der eigenen Außenwirkung zum Zweck der Erlangung von Aufmerksamkeit und Sicherung der eigenen Identität dient und zugleich ein sozialer Prozess, in dem Menschen versuchen, soziale (Anerkennungs-)Effekte zu erzielen. Vor diesem Hintergrund will ich in meinem Beitrag zeigen, wie verkörpertes Schönheitshandeln kulturelle und soziale Differenzen produziert. Dazu stütze ich mich auf 30 Diskussionen mit Gruppen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sexueller Orientierung und sozialer Lage, die sich mit dem Thema 'sich schön machen' auseinandergesetzt haben. Die Argumentation entwickle ich in drei Schritten: Erstens sind Praxen verkörperten Schönheitshandelns mit spezifischen Normalitätsvorstellungen verknüpft, die sich bei genauerem Hinsehen als Ideologien privaten Schönheitshandelns ('schön mache ich mich für mich und nicht für die anderen') und/oder als Naturalisierungen von Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen entpuppen. Zweitens werden zur Schaffung sozialer Unterschiede Reflexions- und Artikulationsfähigkeit bzw. Sprachkompetenzen relevant. Dies ist - so die Beobachtung bei einigen Gruppen - beim Reden über Sexualität der Fall, das Ansätze der Entideologisierung privaten Schönheitshandelns und der Entnaturalisierung von Geschlecht enthält. Drittens laufen in diesen Fällen kulturelle und soziale Differenzierungen nicht oder nur nachgeordnet über Geschlecht, sozialen Status, Ethnizität oder Alter, sondern über die Bewusstheit und Reflexion der Konstruiertheit von Geschlecht und Sexualität. Dabei hat - so eine weitere Beobachtung - die Fähigkeit und Bereitschaft, über Sexualität zu sprechen, mit der Marginalisierung nicht-heteronormativer Lebensformen zu tun." (Autorenreferat)
Ungenützte Chancen: Gender Mainstreaming im Kunstbereich
Titelübersetzung:Lost opportunities: gender mainstreaming in the arts field
Autor/in:
Mayerhofer, Elisabeth
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 35 (2006) 3, S 275-285
Inhalt: 'Der Frauenanteil in österreichischen Kunst- und Kulturarbeitsmärkten ist im Sinken begriffen. Waren Frauen noch in den 1980er und 1990er Jahren dort leicht überrepräsentiert (d.h. mit mehr als 50 Prozent), mit stets steigender Tendenz, so hat sich das Bild um die Jahrtausendwende verändert: Frauen sind im Gegensatz zum übrigen Arbeitsmarkt nun wieder unterrepräsentiert. Der Grund dafür liegt weniger darin, dass Frauen in Kunst und Kultur häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sondern vielmehr darin, dass sie in atypische Arbeitsverhältnisse gedrängt und damit statistisch unsichtbar werden. Wie in anderen Segmenten des Arbeitsmarktes befinden sich auch im Kunst- und Kulturbereich Frauen häufiger als Männer in prekären Verhältnissen; Auslagerungen verstärken hier noch die in allen Bereichen stattfindende Umstrukturierung der Arbeitsmärkte. Aktuelle empirische Studien zeigen, dass auch neue beschäftigungspolitische Hoffnungsfelder wie z.B. die 'Creative Industries' keine besseren Arbeitsbedingungen bieten - im Gegenteil: Auch hier finden sich Frauen in den einkommensschwachen Bereichen wieder, auch hier spaltet die vertikale Segregation weibliche und männliche Berufskarrieren. Dazu wird die Prekarität zur Regel, ja im (kultur- und wirtschafts-)politischen Diskurs wird sie sogar zum Merkmal innovativer Sektoren stilisiert und ins Positive gewendet. Vor diesem Hintergrund wird dieser Beitrag der Frage nachgehen, inwiefern sich politische Konzepte - gezielte Frauenförderung bzw. Gender Mainstreaming - im Kunst- und Kulturbereich ausgewirkt haben und ob die daraus abgeleiteten Maßnahmen für diesen spezifischen Bereich überhaupt geeignet sind oder nicht.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The women's ratio in artistic and cultural labour markets is decreasing. While in the 1980ies and 1990ies women have been slightly overrepresented (i.e. more than 50 percent) the overall picture has changed around 2000. This is due to the fact that women have become statistically invisible finding themselves in atypical jobs such as for example temporary contracts. Like in all other segments of the labour market, also in the arts and culture, women are more likely to work in precarious conditions. Outsourcing processes reinforce this tendency. Recent empirical evidence shows that new fields such as the Creative Industries do not offer better working conditions. On the contrary: Also in these emerging fields women face the same problems as in the arts; vertical and horizontal segregation are dividing women's careers from men's. Furthermore, precarious working conditions are not only normal in the Creative Industries but even understood as part of its innovative potential. Nevertheless the Creative Industries are supported by official programmes. This contribution will discuss whether policies such as Gender Mainstreaming or special women's support programmes have had any effect in the arts and culture and whether these strategies do meet at all with the characteristics of the field.' (author's abstract)
Migration experiences and changes of identity: the analysis of a narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen: die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 3, S 72-89
Inhalt: 'Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Die Verfasserin analysiert den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Die Verfasserin analysiert, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. The author analyzes the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. The auhtor analyzes the narrator's work on this problem.' (author's abstract)