The Power of Mixed Messages: Women, Peace, and Security Language in National Action Plans from Africa
Titelübersetzung:Die Macht widersprüchlicher Botschaften: Frauen, Frieden und der Sicherheitsjargon in afrikanischen National Action Plans
Autor/in:
Hudson, Heidi
Quelle: Africa Spectrum, 52 (2017) 3, S 3-29
Inhalt: Vor dem Hintergrund globaler Diskurse zu "Frauen, Frieden und Sicherheit" analysiert die Autorin die gender- und frauenbezogene Sprache in vier Nationalen Aktionsplänen afrikanischer Staaten (Kenia, Liberia, Nigeria und Uganda), die mit Blick auf die Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats entworfen wurden. Aus Sicht der Autorin besitzen Nationale Aktionspläne das Potenzial, die konsensorientierte Sprache der Resolutionen des Sicherheitsrats zu überwinden, und eröffnen daher neue Räume für politisches und praktisches feministisches Engagement. Ihre Analyse deckt drei diskursive Themenbereiche auf: die Konstruktion von "Womenandchildren", die Zivilisierung des Krieges durch Frauen und die Zuweisung von Verantwortung für die Verhütung geschlechtsspezifischer Gewalt an die Frauen selbst. Alle drei Themenbereiche haben einen Bezug zur Bildung geschlechtsspezifischer Identitäten sowie zu geschlechtsspezifischen Formen von Sicherheit und Gewalt. Auf unterschiedliche Weise kombinieren die Aktionspläne eine überwiegend liberal-feministisch geprägte Sprache mit kritischen Einsichten. Die Ambivalenz der Botschaften, die von diesen Plänen ausgehen, zeigt nach Ansicht der Autorin, dass Diskurse Brüche aufweisen und damit die Möglichkeit zur differenzierten Kontextanalyse und Umsetzung eröffnen.
Inhalt: Against the backdrop of global and continental women, peace, and security discourses, this contribution analyses the gender and women-focused language of national action plans from four African countries (Kenya, Liberia, Nigeria, and Uganda), which were drafted with a view to United Nations Security Council Resolution 1325. I argue that national action plans have the potential to transcend the soft-consensus language of Security Council resolutions because they create new spaces for feminist engagement with policy and practice. The analysis reveals three discursive themes - namely, the making of "womenandchildren," women civilising war, and making women responsible for preventing gender-based violence. The themes relate to the construction of, respectively, gender(ed) identities, security, and violence. To varying degrees, the plans reflect a combination of predominantly liberal-feminist language interspersed with some examples of critical insight. I conclude that the ambiguous nature of the messages sent out by these plans serves as a reminder that discourses are fragmented and therefore offer an opening for nuanced contextual analyses and implementation.
Schlagwörter:woman; Kenia; Kenya; Liberia; Liberia; Nigeria; Nigeria; Uganda; Uganda; Frauenpolitik; women's policy; Menschenrechte; human rights; Gleichberechtigung; equality of rights; UNO-Sicherheitsrat; UN Security Council; nationale Politik; national politics; Aktionsplan; action plan; Empowerment; empowerment; Gewalt; violence; Prävention; prevention; Friedenssicherung; peacekeeping; Afrika; Africa; UN Security Council Resolution 1325 (2000-10-31)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Quelle: Österreichisches Institut für Internationale Politik (oiip); Wien (Working Paper / Österreichisches Institut für Internationale Politik, 96), 2017. 15 S
Inhalt: Dieses Papier bietet einen Überblick über die zentralen Schulen der kritischen Sicherheitsforschung und beleuchtet das Feld an zwei Beispielthemen. Im ersten Abschnitt werden drei der wichtigen Schulen der kritischen Sicherheitsstudien erklärt, Kopenhagen, Paris und Aberystwyth, dabei werden auch die Abgrenzungsmerkmale dieser Schulen sowohl voneinander als auch von der traditionellen Sicherheitsforschung erläutert. Grundsätzlich unterscheiden sich die drei Schulen von der traditionelleren Forschung dadurch, dass sie Sicherheit als sozial konstruierten Prozess betrachten in welchem sich gesellschaftliche Machtverhältnisse wiederspiegeln. Dabei unterscheiden sie sich in der Form, wie sie Sicherheit konzeptualisieren. Die Kopenhagener Schule sieht Sicherheit als diskursiven Prozess in welchem vor allem Sprache und Bilder im Vordergrund stehen. In Abgrenzung dazu verfolgt die Pariser Schule einen soziologischen und praxisbezogenen Ansatz, der vor allem Handlungen und Praktiken zentral in der Konzeption von Sicherheit und auch Unsicherheit sieht. Die Waliser Schule (Aberystwyth) sieht Sicherheit als einen Emanzipationsprozess, in welchem durch die Abwesenheit von Unsicherheit Sicherheit konstruiert wird. Im Papier wird ein umfassender Überblick über theoretische Konzepte und unterschiedliche Zugänge zur Sicherheitsforschung gegeben. Der zweite Abschnitt beschreibt die beiden Beispielthemen in welchen kritische Sicherheitsforschung zur Anwendung kommt, einerseits Sicherheit und Gender, anderseits Sicherheit und Technologie. Die kritische Sicherheitsforschung beschäftigt sich mit Geschlechterverhältnissen, da diese zusätzliche Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaft darstellen. Feministische Sicherheitsforschung beschreibt einerseits Thematiken in denen Frauen zentrale Akteure sind, andererseits auch Konzeptionen von Männlichkeit und Geschlecht als Kategorie. Kritische Sicherheitsforschung bezogen auf Technologie behandelt wiederum die Machtverhältnisse von Sicherheit, welche sich in der Produktion und Anwendung von Technologien wiederspiegeln. Abschließend wirft das Papier einen Blick auf die Lehre kritischer Sicherheitsforschung.
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Politikwissenschaft, Frauen- und Geschlechterforschung
Social Media, Gender and the Mediatisation of War: Exploring the German Armed Forces’ Visual Representation of the Afghanistan Operation on Facebook
Autor/in:
Shim, David; Stengel, Frank A.
Quelle: Global Discourse, (2017) , 31 S
Inhalt: Studies on the mediatisation of war point to attempts of governments to regulate the visual perspective of their involvements in armed conflict – the most notable example being the practice of ‘embedded reporting’ in Iraq and Afghanistan. This paper focuses on a different strategy of visual meaning-making, namely, the publication of images on social media by armed forces themselves. Specifically, we argue that the mediatisation of war literature could profit from an increased engagement with feminist research, both within Critical Security/Critical Military Studies and within Science and Technology Studies that highlight the close connection between masculinity, technology and control. The article examines the German military mission in Afghanistan as represented on the German armed forces’ official Facebook page. Germany constitutes an interesting, and largely neglected, case for the growing literature on the mediatisation of war: its strong antimilitarist political culture makes the representation of war particularly delicate. The paper examines specific representational patterns of Germany’s involvement in Afghanistan and discusses the implications which arise from what is placed inside the frame of visibility and what remains out of its view.
Schlagwörter:Soziale Medien; social media; Federal Republic of Germany; Bundeswehr; Federal Armed Forces; Afghanistan; Afghanistan; Mediatisierung; mediatization; Krieg; war; Facebook; facebook; öffentliche Meinung; public opinion; Meinungsbildung; opinion formation; Männlichkeit; masculinity; Weiblichkeit; femininity; gender-specific factors; Legitimation; legitimation; soziale Konstruktion; social construction; gender; Technik; engineering; Militär; military
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien, Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Quelle: swisspeace - Schweizerische Friedensstiftung; Bern (swisspeace Working Paper, 3/2017), 2017. 34 S
Inhalt: Mediators are expected to include or uphold a growing number of norms in their interventions. For instance, inclusivity, gender equality, transitional justice, democracy promotion and the implementing instruments that accompany them are increasingly incorporated into the strategies of international and regional organizations, states and non-state actors that mandate mediation missions in conflicts around the world. This working paper takes one step back and asks whether mediators actually can, or have the agency to, promote these norms. It presents the analytical framework of a three-year multi-case research project on the role of mediators in norm diffusion. It examines what norms form part of the framework for mediation processes, if mediators promote these norms and how and what norms are internalized in the peace process. Through process-tracing, the research project will apply this analytical framework to mediation processes in Syria, South Sudan and Myanmar.
Das übergangene Wissen: Eine dekoloniale Kritik des liberalen Peacebuilding durch basispolitische Organisationen in Afghanistan
Autor/in:
Exo, Mechthild
Quelle: Bielefeld (Global Studies), 2017. 448 S
Inhalt: Afghanische basisdemokratische und feministische Akteure äußern deutlich ihren Widerspruch zum externen Peacebuilding - doch sie werden nicht gehört. Ihre Analysen und Ideen werden von Politik und Wissenschaft weitgehend ausgeschlossen. Darin schlägt sich, so kann die Autorin zeigen, die koloniale, epistemische Gewalt in der Weltpolitik nieder. Anschaulich und lebendig stellt sie das "unerwünschte Wissen" von vier afghanischen Organisationen vor, die in der künstlerischen Menschenrechtsarbeit, der feministischen Frauenorganisierung seit den 1970ern mit RAWA, dem Kampf gegen die Straflosigkeit von Kriegsverbrechern beziehungsweise dem besatzungskritischen Aufbau demokratischer Strukturen tätig sind. Die Studie ist eine bahnbrechende Pionierarbeit der dekolonialen Friedensforschung.
Schlagwörter:Afghanistan; Afghanistan; Friedensprozess; peace process; Entkolonialisierung; decolonization; Demokratisierung; democratization; woman; Menschenrechte; human rights; Feminismus; feminism; Postkolonialismus; post-colonialism; Neokolonialismus; neocolonialism; Frauenbewegung; women's movement; soziale Bewegung; social movement; Organisationsstruktur; organizational structure; Südasien; South Asia; Dekolonialisierung; Entwicklungssoziologie; Gender Studies; Konfliktforschung; Liberal Peace; Liberaler Frieden; Peacebuilding; Selbstorganisierung; Sociology of Development; Transitional Justice
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung