Fighting Women: der Einfluss von Entwicklungen am militärischen Arbeitsmarkt auf Geschlechterideologien am Beispiel USA
Titelübersetzung:Fighting women: the impact of military labor market developments on gender ideologies in the US
Autor/in:
Stachowitsch, Saskia
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 165-180
Inhalt: 'Forschungen zu Krieg und Geschlecht werden oftmals von Begrifflichkeiten wie 'Subjektivität', 'Identität', 'Konstruktion' und 'symbolische Repräsentation' angeleitet (Seifert 1996; 2003; Cockburn 1998). Strukturen, Institutionen, sozioökonomische Verhältnisse - kurzum: die materiellen Grundlagen von Gesellschaft - werden kaum systematisch in die Analyse einbezogen. Dieser Beitrag überprüft die Hypothese, dass der Wandel militärischer Geschlechterideologien auf materielle Faktoren zurückzuführen ist, insbesondere auf Veränderungen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung im militärischen und zivilen Bereich, die Folgen von Technologisierung und Spezialisierung von Ökonomie und Kriegsführung sind. Dies geschieht anhand einer theoriegeleiteten, exemplarischen Untersuchung der Darstellung von US-Soldatinnen in The New York Times in den Jahren 1990 bis 2005.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Research on war and gender is often guided by categories such as 'subjectivity', 'identity', 'construction', and 'symbolic representation'. Social structure, institutions, socioeconomic relations - in short: the material base of society - are rarely incorporated into research systematically. This article examines the impact of material factors, especially of gender specific divisions of labor in the civilian and military spheres, on gender ideologies. The article analyzes reporting on U.S. military women in The New York Times from 1990 to 2005 to show how social conditions influence cultural representations of masculinity and femininity.' (author's abstract)
Schlagwörter:personnel policy; civil society; demand; Rekrutierung; Arbeitsteilung; Akteur; soldier; North America; specialization; sozioökonomische Faktoren; social actor; war; Nordamerika; socioeconomic development; mechanization; Bedarf; United States of America; Technisierung; labor market; Arbeitsmarkt; sozioökonomische Entwicklung; gender; Spezialisierung; division of labor; Krieg; military; socioeconomic factors; Militär; USA; woman; sozialer Wandel; Zivilgesellschaft; Soldat; gender-specific factors; social change; recruitment; Personalpolitik
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
"Maidens in need of rescue" - US Kriegserklärungen von Laura Bush zu Jean Bethke Elshtain
Titelübersetzung:"Maidens in need of rescue" - American declarations of war from Laura Bush to Jean Bethke Elshtain
Autor/in:
Langenberger, Birgit
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 215-228
Inhalt: 'Thema sind die diskursiven Konstruktionen von Gender im von den USA angeführten Krieg gegen Afghanistan im Kontext von Laura Bushs präsidentischer Radioansprache (Nov 2001), in der von namhaften US-Intellektuellen publizierten Erklärung der Kriegsgründe in 'What we are fighting for' (Feb 2002) und das Plädoyer für die Bombardierung im Namen der Rechte unterdrückter Frauen Afghanistans aufseiten eines Segments des US-Feminismus (Jean Bethke Elshtain, Catharine A. MacKinnon; Feminist Majority Foundation). Der feministische Schulterschluss mit einem patriachalischen Imperialismus der US-Regierung reicht dabei über einen bloß strategischen Essentialismus hinaus. Deren gemeinsamer symbolischer Rahmen wird durch die moralischen Naturrechte der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gebildet. Mittels dieser werden qua retrospektiver Rationalisierung die binären Oppositionen von männlich/ weiblich, Kämpfer/ Zivilbevölkerung, il/ legitimer Krieg und Zivilisierte/ Wilde erneut bestätigt. Damit ist die Ungleichheit der Geschlechter im und durch Krieg nicht nur einer ungenügenden Umsetzung von Rechten zuzuschreiben, sondern liegt auch in deren Diskursivierung und Kategorisierung begründet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This article traces the discursive constructions of gender in the US war against Afghanistan. Its focus is on Laura Bush's presidential address (Nov 2001), the document 'What we are fighting for' (Feb 2002) signed by major US intellectuals in support of the war, and some US feminists joining them in the name of liberation of the women of Afghanistan (Jean Bethke Elshtain; Catherine A. MacKinnon; Feminist Majority Foundation). Yet this uncanny coalition between feminism and US patriarchal imperialism goes beyond mere strategic essentialism in which the differences between women are temporarily erased. Insofar as moral natural laws of the American Declaration of Independence (1776) constitute their shared symbolic framework, binary oppositions such as male/ female, soldiers/ non-combatants, it/ regular warfare, civilized/ savage are reified. Thus gender inequality by and in times of war results from its specific discursivization and categorization and cannot be attributed exclusively to an incomplete implementation of rights.' (author's abstract)
Schlagwörter:Asia; North America; feminist; value-orientation; Konstruktion; Nordamerika; Südasien; feminism; inequality; United States of America; gender; Kriegserklärung; speech; USA; woman; Geschlechterverhältnis; Entwicklungsland; South Asia; morality; Ungleichheit; gender relations; declaration of independence; Unabhängigkeitserklärung; Intellektueller; Wertorientierung; intellectual; Diskurs; discourse; legitimation; radio; Frauenrechtlerin; declaration of war; Afghanistan; Naturrecht; war; Asien; Legitimation; natural law; Rede; Hörfunk; Moral; violence; Krieg; Gewalt; Feminismus; construction; developing country; Afghanistan
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Integration im Spannungsfeld kultureller Differenzen: Islam und Geschlecht in der Marktgemeinde Telfs in Tirol
Titelübersetzung:Integration between the poles of cultural difference: Islam and Gender in the Tyrolian municipality of Telfs
Autor/in:
Hollomey, Christina
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 4, S 451-465
Inhalt: 'Der Beitrag analysiert am Beispiel eines lokalen Integrationsprojekts in der Marktgemeinde Telfs in Tirol, wie ein multikultureller Diskurs zum Ausschluss von Frauen aus der Ausverhandlung von Integration führen kann. In den Bemühungen von Gemeinden und lokalen Verwaltungen neue Formen des Zusammenlebens zu finden, stellen MigrantInnenorganisationen oft ein wichtiges Bindeglied zur migrantischen Bevölkerung vor Ort dar. Beide AkteurInnen bedienen sich jedoch meist eines essentialistischen Kulturbegriffs, der hegemoniale Identiätskonstruktionen nicht infrage stellt, sondern dazu tendiert asymmetrische Partizipationsstrukturen als gegeben hinzunehmen und schließlich zu reproduzieren. Die Diskussion struktureller Ungleichheiten zwischen Mehr- und Minderheiten bleibt damit oft aus Integrationsprojekten ausgeklammert. Dieser Beitrag konzentriert sich auf Frauen in bzw. im Umfeld zweier türkisch-islamischer Vereine in der Tiroler Marktgemeinde Telfs. Am Beispiel eines lokal implementierten Integrationsprojekts wird gezeigt, wie ein multikultureller Diskurs zur Legitimation asymmetrischer Partizipationsstrukturen innerhalb der MigrantInnenvereine sowie zu deren Reproduktion durch die Mehrheitsgesellschaft führen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The aim of this paper is to show an example of a local integration project in the Tyrolean municipality of Telfs. How does a multicultural discourse contribute to the exclusion of women in the process of negotiating integration? Local municipalities, in trying to find new ways of ´living together liaise with migrant associations in order to get into contact with the local immigrant population. However, both actors often employ an essentialistview of culture that tends to naturalizehegemonic constructions of identity and finally leads to the reproduction of asymmetric structures of participation. Thus, integration projects may fail to address basic structural inequalities between social majorities and minorities. The focus of this paper is on women engaged in two Turkish Islamic associations in the Austrian Tyrolean municipality of Telfs. Discussing the example of a locally implemented integration project, it analyses how a multicultural discourse can serve to legitimate asymmetric participation structures within associations, as well as to reproduce them in the cooperation between migrant organizations and local municipalities.' (author's abstract)
The anti-terror war in Somalia: Somali women's multifaceted role in armed conflict
Titelübersetzung:Der Anti-Terror-Krieg in Somalia: die vielfältigen Rollen der Frauen im bewaffneten Konflikt
Autor/in:
Teshome, Wondwosen; Negash, Jerusalem
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 197-213
Inhalt: 'Es ist Ziel dieses Aufsatzes, den von den USA angeführten Antiterrorkrieg in Somalia zu diskutieren und seine Auswirkungen auf die Stellung und Rolle von Frauen in Somalia zu untersuchen. Mit den Anschlägen der al-Qaeda auf die Botschaften der USA in Nairobi (Kenia) und Dar es Salam (Tanzania) im August 1998 entwickelte sich islamischer Fundamentalismus und Terrorismus zu einer bedeutenden Bedrohung für die Region. Als Antwort darauf initiierten die USA in Ostafrika, insbesondere in Somalia, einen Antiterrorkrieg. Sowohl in diesem als auch im somalischen Bürgerkrieg ist die Beteiligung von Frauen bedeutsam. Bislang existiert keine umfassende Studie über die Rolle von Frauen in bewaffneten Konflikten und deren Auswirkungen auf Frauen in Somalia, einem Land, das bereits von Hungersnot, politischer Instabilität, ethnischem Krieg und geschlechterspezifischer Gewalt geprägt war. Bewaffnete Konflikte bringen neue Möglichkeiten und Zuständigkeiten im privaten wie auch im öffentlichen Bereich, durch die die sozialen Beziehungen zwischen Männern und Frauen neu definiert werden. Nach Ende des Konfliktes bestehen diese Veränderungen jedoch nicht immer fort und patriarchal dominierte Geschlechterrollen treten in vielen Gesellschaften wieder in den Vordergrund. Am Fallbeispiel Somalia geht dieser Artikel der Frage nach, warum Geschlechterrollen, die bereits vor dem Krieg existierten, nach Konflikten wieder auftauchen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The aim of this article is to explore the U.S.-led anti-terror war in Somalia and evaluate its impact on the status and role of Somali women. With the al-Qaeda attacks on U.S. embassies in Nairobi (Kenya) and Dar es Salam (Tanzania) in August 1998, Islamic fundamentalism and terrorism became a major threat to the region. In response to this threat, the United States initiated an anti-terror war in East Africa, in particular in Somalia. In both the anti-terror war and the Somali civil war, Somali women's participation has been significant. So far, however, no serious research has been conducted into women's role in these conflicts or into the impacts of these conflicts on women in Somalia, a country already plagued by famine, political instability, ethnic war, and gender-based violence. Armed conflicts offer new opportunities and responsibilities in both domestic and public spheres that assist in redefining social relations between women and men. After conflicts, however, the changes in gender roles often do not persist and pre-war patriarchal gender roles re-appear in many societies. By investigating the case of Somalia, this paper examines the reasons behind the re-emergence of pre-war gender roles after conflicts.' (author's abstract)
Schlagwörter:Ostafrika; gender relations; role; North America; Islam; Afrika südlich der Sahara; civil war; gender role; East Africa; Africa; Geschlechtsrolle; Islam; Fundamentalismus; war; Nordamerika; militärischer Konflikt; Afrika; fight against terrorism; United States of America; Bürgerkrieg; violence; Krieg; militärische Intervention; Somalia; Gewalt; military conflict; USA; woman; Geschlechterverhältnis; Entwicklungsland; Rolle; Somalia; military intervention; terrorism; Terrorismus; Africa South of the Sahara; Terrorismusbekämpfung; developing country; fundamentalism
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Ungenützte Chancen: Gender Mainstreaming im Kunstbereich
Titelübersetzung:Lost opportunities: gender mainstreaming in the arts field
Autor/in:
Mayerhofer, Elisabeth
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 35 (2006) 3, S 275-285
Inhalt: 'Der Frauenanteil in österreichischen Kunst- und Kulturarbeitsmärkten ist im Sinken begriffen. Waren Frauen noch in den 1980er und 1990er Jahren dort leicht überrepräsentiert (d.h. mit mehr als 50 Prozent), mit stets steigender Tendenz, so hat sich das Bild um die Jahrtausendwende verändert: Frauen sind im Gegensatz zum übrigen Arbeitsmarkt nun wieder unterrepräsentiert. Der Grund dafür liegt weniger darin, dass Frauen in Kunst und Kultur häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sondern vielmehr darin, dass sie in atypische Arbeitsverhältnisse gedrängt und damit statistisch unsichtbar werden. Wie in anderen Segmenten des Arbeitsmarktes befinden sich auch im Kunst- und Kulturbereich Frauen häufiger als Männer in prekären Verhältnissen; Auslagerungen verstärken hier noch die in allen Bereichen stattfindende Umstrukturierung der Arbeitsmärkte. Aktuelle empirische Studien zeigen, dass auch neue beschäftigungspolitische Hoffnungsfelder wie z.B. die 'Creative Industries' keine besseren Arbeitsbedingungen bieten - im Gegenteil: Auch hier finden sich Frauen in den einkommensschwachen Bereichen wieder, auch hier spaltet die vertikale Segregation weibliche und männliche Berufskarrieren. Dazu wird die Prekarität zur Regel, ja im (kultur- und wirtschafts-)politischen Diskurs wird sie sogar zum Merkmal innovativer Sektoren stilisiert und ins Positive gewendet. Vor diesem Hintergrund wird dieser Beitrag der Frage nachgehen, inwiefern sich politische Konzepte - gezielte Frauenförderung bzw. Gender Mainstreaming - im Kunst- und Kulturbereich ausgewirkt haben und ob die daraus abgeleiteten Maßnahmen für diesen spezifischen Bereich überhaupt geeignet sind oder nicht.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The women's ratio in artistic and cultural labour markets is decreasing. While in the 1980ies and 1990ies women have been slightly overrepresented (i.e. more than 50 percent) the overall picture has changed around 2000. This is due to the fact that women have become statistically invisible finding themselves in atypical jobs such as for example temporary contracts. Like in all other segments of the labour market, also in the arts and culture, women are more likely to work in precarious conditions. Outsourcing processes reinforce this tendency. Recent empirical evidence shows that new fields such as the Creative Industries do not offer better working conditions. On the contrary: Also in these emerging fields women face the same problems as in the arts; vertical and horizontal segregation are dividing women's careers from men's. Furthermore, precarious working conditions are not only normal in the Creative Industries but even understood as part of its innovative potential. Nevertheless the Creative Industries are supported by official programmes. This contribution will discuss whether policies such as Gender Mainstreaming or special women's support programmes have had any effect in the arts and culture and whether these strategies do meet at all with the characteristics of the field.' (author's abstract)
Die politische Moderne als Projekt der Fragmentierung: Demokratie und Rechtsstaat in Geschlechterperspektive
Titelübersetzung:The modern political age as a project of fragmentation: democracy and 'Rechtsstaat' (rule of law) from a gender perspective
Autor/in:
Kreisky, Eva
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 33 (2004) 1, S 7-18
Inhalt: 'Der demokratische Rechtsstaat bildete niemals einen geschlechtsneutralen Modus der Limitierung und Legitimierung von Herrschaft. Er hatte ebenso vergeschlechtlichte Voraussetzungen wie ent-geschlechtlichende Nachwirkungen (und vice versa). Auch der liberale Rechtsstaat fungiert also als soziales und geschlechtliches Gestaltungsprinzip. Mit dem sozialen Rechtsstaat hatten sich aber reale und materielle Gleichstellungschancen auch für Frauen eröffnet, die mit der neoliberalen Wende allerdings ins Stocken geraten. Unter den Bedingungen neoliberaler Globalisierung sind daher neue Doktrinen des Rechtsstaats im Entstehen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The democratic 'Rechtsstaat' (rule of law) never featured as a gender neutral mode of limitation and legitimization of rule and power. Its preconditions and consequences were just as engendered as de-engendered (or vice versa). The liberal 'Rechtsstaat' also acted as a social and engendered formal principle. Along with the social 'Rechtsstaat' women gained realistic or materialistic chances of equality, which, however, stopped short once again with the neoliberal turn of events. Under circumstances of neoliberal globalization new doctrines of 'Rechtsstaat' are developing.' (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Staat, staatliche Organisationsformen, Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Frauen und Embryonen im Policy-Frame supranationaler Biopolitik: Chancen und Grenzen eines 'engendering'
Titelübersetzung:Women and embryos in the policy-frame of supranational biopolitics: chances and limitations of an 'engendering'
Autor/in:
Abels, Gabriele
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 2, S 177-188
Inhalt: 'Die embryonale Stammzellforschung stand seit 2000 auch auf der Agenda der EU im Kontext des 6. Forschungsrahmenprogramms. Der Beitrag geht erstens der Frage nach, welche Rolle Akteurinnen in der supranationalen Debatte gespielt haben sowie zweitens ob und, wenn ja, wie ein engendering im Sinne einer Thematisierung möglicher geschlechtsdifferenter Technikfolgen der supranationalen Politik stattgefunden hat. Dabei zeigt sich, dass Frauen, allen voran Europaparlamentarierinnen, in der Debatte stark repräsentiert waren und sie aktiv mitgestaltet haben. Geschlechtersensitive Argumente standen zwar nicht im Mittelpunkt der EU-Debatte, sie wurden jedoch immerhin verschiedentlich thematisiert - und zwar fast ausschließlich als Gefahr einer 'Instrumentalisierung' von Frauen als Eizellspenderinnen. Der Beitrag verweist auf Möglichkeiten und Grenzen, soziale Bewertungsaspekte wie Geschlechterverhältnisse einzuführen, um die technikzentrierte und wettbewerbspolitische Forschungsprogrammatik der EU zu verändern.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Since 2000, embryonic stem cell research has been on the EU agenda in the context of the 6th framework programme for research. This paper analyses, firstly, the role of women as actors in the supranational debate, and, secondly, whether or not and how an engendering has taken place with regard to gender-related effects of the technology. Gender-sensitive arguments were not at the heart of the EU debate. Yet, the risk of an 'instrumentalisation' of women as egg donors for research was frequently referred to in the debate. The paper illustrates the opportunities and limits of bringing in social aspects such as gender relations into EU research policy in order to change the dominant frame that focuses on the technology and its economic potential.' (author's abstract)
Schlagwörter:EU; research policy; formulation of political objectives; politische Willensbildung; Biomedizin; Biotechnik; Europaparlament; European Parliament; biomedicine; woman; science policy; Biopolitik; biotechnology policy; biotechnology; Wissenschaftspolitik; gender-specific factors; Forschungspolitik; EU
SSOAR Kategorie:spezielle Ressortpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Embryonen im sozialen Kontext? Die Rolle von geschlechtersensitiven Argumenten und von Frauen als Akteurinnen in der Bioethikdebatte in Deutschland
Titelübersetzung:Embryos in a social context? The role of gender-sensitive arguments and of women as actors in the German bioethics debate
Autor/in:
Braun, Kathrin
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 2, S 137-148
Inhalt: 'In den Jahren 2000/2001 wurde in Deutschland eine außerordentlich intensive öffentliche Debatte geführt, in deren Zentrum Präimplantationsdiagnostik, embryonale Stammzellforschung und das geltende Embryonenschutzgesetz standen. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit Frauen aktiv an dieser Debatte partizipiert haben und inwieweit die ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen der neuen Biomedizin aus einer geschlechtersensitiven Perspektive problematisiert wurden, d.h. inwieweit ein 'engendering' der Bioethikdebatte stattgefunden hat. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass ein hoher Frauenanteil unter den AkteurInnen sich zwar als förderlich, jedoch nicht als hinreichend für den Prozess des 'engendering' erwiesen hat. Von großer Bedeutung war darüber hinaus das 'framing' der zur Debatte stehenden Probleme: Die Durchsetzung eines technikzentrierten 'frames' ging tendenziell mit einem Prozess des 'dis-engendering' einher.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The years 2000 and 2001 in Germany were marked by an extremely intense public debate, which focused on pre-implantation genetic diagnosis, embryonic stem cell research and the Federal Embryo Protection Act. The paper investigates the extent of women's active participation in the debate as well as the extent to which the ethical, legal and social aspects of the new biomedicine were discussed from a gender-sensitive perspective, i.e. to what extent an engendering of the debate took place. The paper concludes that although high participation of women contributed to the process of engendering, it was not sufficient. Moreover, the framing of the problems discussed played an important role: the dominance of a technology-centred frame tended to go hand in hand with a process of dis-engendering.' (author's abstract)
African woman in the globalization process: challenges and prospects for the urban poor in Kampala
Titelübersetzung:Afrikanische Frauen im Globalisierungsprozess: Herausforderungen und Aussichten für die städtischen Armen in Kampala
Autor/in:
Mulyampiti, Tabitha
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 171-181
Inhalt: 'Globalisierung erreicht afrikanische Länder in Form von so genannten 'Strukturanpassungsprogrammen' von Weltbank und Internationalem Währungsfond. Ugandas Austeritätspolitik war zwar in den vergangenen Jahren vergleichsweise erfolgreich, doch die Kehrseite von steigendem Wirtschaftswachstum ist steigende Armut insbesondere in urbanen Zentren. Ohne die informelle Arbeit von Frauen könnten die Menschen in den Ballungszentren Ugandas nicht überleben. Frauen sind es, die das Überleben ihrer teilweise auf dem Land zurückgebliebenen Familien sichern, da Männerarbeitsplätze, sprich: formelle Lohnarbeit, knapp ist. Und doch ist gerade die Informalität der Arbeit von Frauen - als Straßenhändlerinnen, Kinder- und Hausmädchen und Prostituierte - die Ursache steigender Frauenarmut. Will Strukturanpassung die Schere zwischen Arm und Reich nicht vergrößern, so bedarf es Programme, die explizit auf die Situation städtischer Arbeiterinnen eingehen wie beispielsweise Kleinkredite, aber auch Infrastruktur zur Selbstorganisation und Selbstvertretung von Frauen im informellen Sektor.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In African countries globalization has the meaning of Structural Adjustment Programmes of the World Bank and the International Money Fund. Uganda successfully implemented strict austerity programmes. But the other side of economic recovery and economic growth is growing poverty especially in urban areas. Without the informal work of women, people couldn't survive in the urban centers of Uganda. Urban women who migrated to big cities subsidise their families in the country side, because male, i.e. formal and waged labour is rare. But informal work like street trading, baby sitting, housework or prostitution is one source of urban female poverty. If Structural Adjustment Programmes want to close the gap between the rich and the poor they must aim on the informal working and living conditions of urban women. Empowerment programmes can start with small credits and infrastructure for organization and self-helpgroups of urban women.' (author's abstract)
Schlagwörter:Ostafrika; English-speaking Africa; capital market; Afrika südlich der Sahara; East Africa; Globalisierung; Selbstorganisation; Uganda; Africa; Entwicklungspolitik; anglophones Afrika; Afrika; unemployment; poverty; economic growth; Armut; Arbeitslosigkeit; development policy; Wirtschaftswachstum; Kapitalmarkt; woman; globalization; self-organization; Entwicklungsland; Uganda; Africa South of the Sahara; developing country
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Die Verbannung aus dem TV-Eden: Frauen in den Nachrichtensendungen des ORF
Titelübersetzung:The banishment from tv-paradise: women in the news-programs of Austria's television ORF
Autor/in:
Pallaver, Günther
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29 (2000) 2, S 219-236
Inhalt: 'Die politische Repräsentation von Frauen macht zwar Fortschritte, doch ist sie in den zentralen politischen Institutionen noch weit von einer zumindest annähernden Gleichheit mit den Männern entfernt. Noch trister sieht es - wie dies anhand einer Fallstudie der ORF-Nachrichtensendungen im Untersuchungszeitraum 1998 nachgezeichnet wird - in der TV-Berichterstattung aus, wo Frauen sogar seltener vorkommen, als es ihrer institutionellen Präsenz entspricht. Dabei bilden gerade Visibilität und politische Öffentlichkeit, die heute in der Politik vorwiegend über das Fernsehen erfolgen, die wesentliche Voraussetzung für die 'Erschaffung der PolitikerInnen'. Ein zentraler Grund für diese fehlende TV-Öffentlichkeit von Frauen ist die männlich dominierte Nachrichtenselektion. Als Schritt in Richtung substantieller TV-Gleichheit für Frauen wird analog zur Debatte um Frauenförderung durch Quoten eine Quotenregelung in der TV-Berichterstattung angeregt.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Even though the representation of women is on the increase, the equal distribution of men and women in the central political institutions is far from being achieved. The situation is even worse, though, regarding news programs on television. A study of ORF's news on television during 1998 confirms this: women are present in the media to an even lesser degree than could be expected on the basis of their representation in Austria's central political institutions. Today the main factors for the 'creation of a politician' are visibility and political publicity - both are achieved mainly through television. One of the main reasons for the lacking presence of women on television is that the process of news selection is heavily male dominated. Linking up with the debate on the promotion of women through quotas, the article closes with the proposal of introducing a genderquota with respect to TV-news reporting to support women's substantial equality on television.' (author's abstract)
Schlagwörter:Quotierung; Nachrichten; discrimination; ORF; Austria; television broadcast; Berichterstattung; political communication; Österreich; quotation; Diskriminierung; Fernsehsendung; woman; news; ORF; politische Kommunikation; reporting
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Rundfunk, Telekommunikation