Das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW mit Fokus auf Ghana: Expertise für das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein- Westfalen
Titelübersetzung:Involvement of female migrants of African origin in development policy in North Rhine-Westphalia with the focus on Ghana: expert report for the North Rhine-Westphalian Ministry for Intergenerational Affairs, Family, Women and Integration
Autor/in:
Sieveking, Nadine
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 65), 2009. 56 S
Inhalt: Die vorliegende Studie untersucht die geschlechtsspezifischen Voraussetzungen, die sich auf das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen und Migranten afrikanischer Herkunft in NRW auswirken und im Hinblick auf eine Förderung dieses Potenzials zu beachten sind. Die Studie wird eingeleitet durch einen kurzen Abriss des wissenschaftlichen Forschungsstands zu den geschlechtsspezifischen Dimensionen von Migration und es wird der Bezugsrahmen erläutert, der die Positionierung von Migrantinnen im transnationalen sozialen Raum bestimmt. Im zweiten Teil wird die Situation von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW beschrieben, die z. B. den Aufenthaltsstatus, die Sprachkompetenz, den Familienstand und das Tätigkeitsfeld umfasst. Im dritten Teil wird das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen afrikanischer Herkunft mit Bezug auf ihr eigenes Verständnis von Entwicklung analysiert. Dabei werden sowohl individuelle unternehmerische Aktivitäten im Herkunftsland als auch Erfahrungen mit internationaler Entwicklungskooperation und die Wahrnehmung allgemeiner Entwicklungsprobleme in den afrikanischen Ländern einbezogen. Der vierte Teil der Studie vertieft den Fokus auf Ghana. Es werden zunächst Aspekte der Identitätsbildung ghanaischer Migrantinnen in Deutschland behandelt, um dann auf ihr soziales Engagement einzugehen, das vor allem im kirchlichen Bereich ausgeprägt ist. Abschließend wird die Wahrnehmung eigener Entwicklungschancen und Zukunftsperspektiven in Deutschland untersucht, die sich insbesondere mit Blick auf die zweite Generation als problematisch darstellt. (ICI2)
Schlagwörter:Entwicklungspolitik; development policy; Engagement; involvement; Migrant; migrant; Afrika; Africa; Nordrhein-Westfalen; North Rhine-Westphalia; Ghana; Ghana; Entwicklungsland; developing country; Motivation; motivation; Wahrnehmung; perception; Lebenssituation; life situation; woman; politische Aktivität; political activity; Migration; migration; Geschlechterverhältnis; gender relations; Religion; religion; soziale Mobilität; social mobility; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender, migration and development: an analysis of the current discussion on female migrants as development agents
Titelübersetzung:Gender, Migration und Entwicklung: eine Analyse der aktuellen Diskussionen über Migrantinnen als Entwicklungsakteure
Autor/in:
Dannecker, Petra; Sieveking, Nadine
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 69), 2009. 14 S
Inhalt: Bisher ist der Genderaspekt für die Migrationsforschung und -politik nicht von Bedeutung. Lediglich wenn es um die Feminisierung von Migration oder Frauen als Zielgruppe von Entwicklungszusammenarbeit geht, gibt es Ansätze in diesem Bereich. In dem vorliegenden Beitrag werden die aktuellen Gender-, Migrations- und Entwicklungsdiskurse analysiert, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Heimatüberweisungen liegt. Die Autorinnen machen dabei auf die Bedeutung der Genderaspekte zur Strukturierung von Migrations- und Entwicklungsprozessen aufmerksam. Es wird deutlich, dass in der nationalen und internationalen Forschung stereotype Bilder von Frauen vorherrschen und reproduziert werden. Frauen sind demnach die besseren Arbeitskräfte und die verantwortlicheren Menschen, die ihre Familie und Gemeinde unterstützen. Diese Sichtweise führt zu einer Instrumentalisierung von Migrantinnen. (ICD)
Schlagwörter:Entwicklungsland; developing country; woman; gender; gender-specific factors; Stereotyp; stereotype; Instrumentalisierung; instrumentalization; Migrant; migrant; Migration; migration; Auswanderung; emigration; Entwicklungsförderung; promotion of development; Entwicklungshilfe; development aid; Entwicklungspolitik; development policy; Familie; family; Finanzierung; funding; Geldtransfer; transfer of money
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Negotiating the transnationality of social control: stories of immigrant women in South Florida
Titelübersetzung:Das Verhandeln der Transnationalität sozialer Kontrolle: Geschichten von Einwanderinnen in Südflorida
Autor/in:
Cooper, Robin; Linstroth, J. P.; Chaitin, Julia
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 3, 23 S
Inhalt: Aus historischer Sicht waren junge Frauen Objekte sozialer Kontrolle, und dies oft im Namen töchterlicher Ehre. Dieser Artikel befasst sich mit einem bestimmten Phänomen dieser sozialen Kontrolle, wie es von Immigrantinnen der ersten und zweiten Generation aus Kuba und Haiti in Südflorida in den Vereinigten Staaten erlebt wird. Wir nähern uns dieser Thematik durch die Analyse der Lebensgeschichten von sechs Immigrantinnen dieser Länder. Die biografischen Studien dieser Immigrantinnen zeigen, wie soziale Kontrolle im Zusammenhang mit Transnationalismus durch Kontrollprozesse, Verinnerlichung von geschlechtsspezifischen Erwartungen und dominantem Diskurs operiert. Zudem wird dargelegt, wie soziale Kontrolle weiblichen Raum manipuliert und begrenzt und über Räume auf transnationale Weise von den Heimatländern zu den Gastgeberländern agiert.
Das zentrale Ergebnis der Studie ist, dass die Umsiedlung einer Familie in die Vereinigten Staaten, um politische, soziale oder ökonomische Freiheit zu erlangen, nicht zwangsläufig zur Befreiung aus der restriktiven sozialen Kontrolle der jungen Frauen aus solchen Immigrant/innenfamilien führt. Der "Transnationalismus der sozialen Kontrolle" wird daher als die hegemonische Domination von weiblichen Körpern und Verhaltensweisen durch die Mimesis von vergegenständlichten und erinnerten Räumen der Heimatländer in den Gastgebergesellschaften verstanden.
Inhalt: Historically, young women have been the object of social control, often in the name of filial honor. This article addresses a particular phenomenon of such social control as it is experienced by first- and second-generation female immigrants from Cuba and Haiti who are living in South Florida in the United States. This theme is explored by analyzing the life stories of six immigrants from these countries. The biographical stories of immigrant women reveal how social control operates in the context of transnationalism through controlling processes, internalization of gender expectations, and dominating discourse. It is also argued how social control manipulates and restricts female spaces and operates across spaces in a transnational manner from homelands to host nations. The main conclusion of the study is that a family's relocation to the United States for the purpose of political, social, or economic freedom does not necessarily result in liberation from restrictive social control for young women from such immigrant families. The "transnationality of social control" is therefore understood as the hegemonic domination of female bodies and behaviors through the mimesis of reified and remembered spaces of homelands in host societies.
Schlagwörter:Latin America; North America; first generation; erste Generation; Kuba; transnationale Beziehungen; Tochter; Biographie; Central America; Nordamerika; honor; Einwanderung; United States of America; gender; life career; migrant; Haiti; Weiblichkeit; Ehre; femininity; USA; daughter; oppression; woman; Entwicklungsland; Cuba; migration; Caribbean Region; soziale Kontrolle; Lateinamerika; transnational relations; Migration; Unterdrückung; Diskurs; discourse; Migrant; second generation; Haiti; Karibischer Raum; Familie; social control; Mittelamerika; family; Zuwanderung; Lebenslauf; biography; immigration; developing country; zweite Generation; social control; transnational; dominating discourse; controlling processes; women immigrants; honor and shame; transnational; dominanter Diskurs; Kontrollprozesse; Einwanderinnen; Ehre und Schande
Geschlechtsspezifische Krisenbearbeitung im Kontext adoleszenter Migration
Titelübersetzung:Gender-specific crisis management in the context of adolescent migration
Autor/in:
Günther, Marga
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 44), 2008. 11 S
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet Lebensentwürfe adoleszenter BildungsmigrantInnen aus Westafrika, einer bislang weder in der Öffentlichkeit noch seitens der Migrationsforschung wahrgenommene Einwanderergruppe, weil jugendliche MigrantInnen fast ausschließlich unter dem Label 'Zweite Generation' beachtet werden. Anhand der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung wird gezeigt, über welche Entwicklungspotentiale die BildungsmigrantInnen verfügen. Denn in der Adoelszenz finden entscheidende Prozesse für die Identitätsentwicklung statt, weil ein Studium in Deutschland nicht nur Bildungsprozesse durch kognitive Aneignung von Wissen vermittelt. Vielmehr ermöglicht das Bildungsmoratorium in der Migration zugleich eine Erweiterung der inneren und äußeren Spielräume und damit Bildungsprozesse im Sinne einer grundlegenden Umstrukturierung des Welt- und Selbstverhältnisses. Die Ergebnisse verdeutlichen, welche Potentiale die jugendlichen Studierenden mitbringen und wie sie mit den strukturellen Bedingungen, und den damit verbundenen Ethnisierungserfahrungen jeweils umgehen und inwieweit Geschlecht als Ressource betrachtet werden kann." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Migration; migration; gender-specific factors; Coping-Verhalten; coping behavior; Student; student; junger Erwachsener; young adult; Westafrika; West Africa; Studium; studies (academic); Ethnizität; ethnicity; Bildungsmobilität; educational mobility; Afrikaner; African; Erfahrung; experience; Lebenssituation; life situation; Entwicklungsland; developing country; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
"My baby is my paper!": familiäre Bindungen nigerianischer Migrantinnen auf dem Weg nach Europa
Titelübersetzung:"My baby is my paper!": family ties of Nigerian female migrants on their way to Europe
Autor/in:
Kastner, Kristin
Quelle: Afrika Spectrum, 42 (2007) 2, S 251-273
Inhalt: Die Migration vieler nigerianischer junger Frauen nach Europa ist durch den Wunsch motiviert, ihre Familien zu Hause zu unterstützen. Für diejenigen, die über den Landweg nach Europa fahren, bedeutet das eine monate- gar jahrelange Reise. In dieser Übergangssituation kommen viele neue, oft sehr provisorische Beziehungen zustande und viele Migrantinnen werden schwanger. Obwohl ihre (ungeborene) Kinder oft weder geplant gewesen noch durch einen gegenseitigen Konsens auf die Welt gekommen sind, spielen sie eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Fortsetzung der beabsichtigten Reise: Sie stellen eine Art Schutz für ihre Mütter dar und reduzieren das Risiko, dass sie ausweisen werden. Als alleinstehende Mütter profitieren sie zweifach von dieser Situation: Einerseits werden ihre Kinder in den Europäischen Gesellschaften versorgt. Andererseits werden durch die Hilfeleistungen des Gastlandes die Verwandten in der Heimat unterstützt. Im Kontext der Analyse des Migrationsverlaufs untersucht die Verfasserin die im Entstehen begriffenen neue Familienstrukturen in Nigeria. (ICFÜbers)
Inhalt: "Many young Nigerian women's main reason for migrating to Europe lies in the desire to support their families back home in Nigeria. For those who travel to Europe overland it means being on the road for months or even several years. In this transitional stage, new relationships - often highly provisional - develop, and many migrants get pregnant. Although their (unborn) children are often not the result of relationships based on mutual consent nor planned, they nonetheless may play a crucial role in being able to continue the journey: These days they represent a kind of protection and 'papers' and, thereby, reduce the risk for their mothers of being deported. Being mostly single mothers, soon after reaching Europe the young women take on the role of double breadwinners: On the one hand, they have to provide for their children who were born on the road or in the country of destination, on the other hand, they have to support their families in Nigeria. In analyzing these new forms of family relationships that span from the country of origin to the transit country and the (provisional) destination country, the author also contributes to research on the dynamics of family structures in the context of migration." (author's abstract)
Schlagwörter:Afrika; Africa; Nigeria; Nigeria; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Migrationspotential; migration potential; woman; Frauenbild; image of women; Instrumentalisierung; instrumentalization; Schwangerschaft; pregnancy; soziale Sicherung; social security; Europa; Europe; Sozialpolitik; social policy; Familie; family; Familieneinkommen; family income; Familienpflege; domestic assistance; Familiensituation; family situation; Kind; child; sozialer Wandel; social change; Risiko; risk; Westafrika; West Africa; anglophones Afrika; English-speaking Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Migration