Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.; Expertengespräch "Frauen in Forschung und Lehre - Gleichstellung als politische Herausforderung"; Sankt Augustin (Vorträge und Beiträge der Politischen Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., H. 21), 1992. 62 S.
Inhalt: Vorgelegt werden Beiträge zu einem Expertengespräch mit Hochschullehrerinnen und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen aus dem Jahr 1992. In einem ersten Referat wird die Benachteiligung von Mädchen und Frauen im Erziehungsprozeß in Kindheit und Schule behandelt. Es schließt sich eine Untersuchung zu Barrieren im Bildungsweg von Studentinnen in europäischer Perspektive an, die Selektionsprozesse im Zugang zur Universität, Barrieren im Laufe des Studiums sowie die Chancenungleichheit beim Übergang in den Beruf thematisiert. Weitere Beiträge behandeln die Bedeutung des Hochschulrahmengesetzes für die Frauenförderung und seine Umsetzung in den Ländern, die Gleichstellungsarbeit an den Hochschulen des Landes Sachsen sowie Frauenförderung im Bereich Wissenschaft und Hochschule in europäischer Perspektive. (ICE)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen an Hochschulen : statistische Daten zu den Karrierechancen
Titelübersetzung:Women at universities : statistical data on career opportunities
Autor/in:
Wermuth, Nanny
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; Bad Honnef: Bock (Studien zu Bildung und Wissenschaft, 105), 1992. 194 S.
Inhalt: "Ziel der Untersuchung ist, anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes für den Zeitraum 1977-1988 fächerspezifische Unterschiede in den Chancen für wissenschaftliche Laufbahnen von Frauen und Männern darzustellen. Gefragt wird: Welche Aussichten haben Frauen, frühzeitig im Studium mit der Arbeitsweise und der aktuellen Forschung in einem Fach vertraut zu werden? Welche Chancen haben sie, sich für eine wissenschafltiche Laufbahn zu qualifizieren und an Stellen im Hochschulbereich - entsprechend ihrer Qualifikation - beteiligt zu werden?" "Im einzelnen werden Antworten auf folgende Fragen gegeben: Wie ändert sich die Nachfrage nach einem Studienfach? Wie viele Hilfskraftstellen stehen je bestandener Prüfung zur Verfügung? Wie viele Stellen für wissenschafltiches Personal (Professuren und wissenschaftliche Angestellte) stehen je bestandener Prüfung zur Verfügung? Wie viele Professuren gibt es je bestandener Prüfung? Wie viele Erstsemester schließen etwa vier bis acht Jahre später ihr Studium erfolgreich ab? Wie viele derjenigen, die die Abschlußprüfung bestanden haben, promovieren etwa drei bis fünf Jahre danach? Wie viele derjenigen, die promoviert haben, habilitieren sich etwa vier bis sechs Jahre danach?" (IAB2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Monographie
Feminismus an der Universität - ein Antagonismus?
Titelübersetzung:Feminism at university - an antagonism?
Autor/in:
Krondorfer, Birge
Quelle: Leiblichkeit und Erkenntnis: Beiträge zur feministischen Kritik. Lisbeth N. Trallori (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 1992, S. 5-15
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag nimmt die Autorin eine Kritik an der universitären Institutionalisierung des Feminismus vor. Ihre These ist, daß "eine zunehmende Aktualisierung der Frauenforschung sowie eine zunehmende Pädagogisierung des Feminismus statthat - einträchtig einhergehend mit einer zunehmenden Entpolitisierung". Die Geschichte des Frauenzugangs zur Universität ist ihres Erachtens Indiz für eine durchgängie Ausgrenzung bzw. Abschwächung feministischer Wissenschaft. Die Universität läßt keine Konkurrenz zu, insistiert auf männliche Monopolisierung, produziert eine Angeglichenheit und Überkompetenz der Frauen, welche diese nicht loswerden können, weil es keine Kriterien dafür gibt. Zusätzlich fungieren die Initiationsriten als Disziplinierungs- und Normalisierungsmechanismus, der als implizite Gewissensprüfung zur Anpassung und prinzipieller "Entweiblichung" führt. (psz)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Hochschule der Zukunft - eine Bildungs- und Arbeitsstätte der Frauen? : Frauenbewegung in der Wissenschaft der alten Bundesländer
Titelübersetzung:The university of the future - an education and work center for women? : the women's movement in science in the old Bundesländer
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Utopia ist (k)ein Ausweg: zur Lage von Frauen in Wissenschaft, Technik und Kunst. Ayla Neusel (Hrsg.), Helga Voth (Hrsg.), Margot Gebhardt-Benischke (Mitarb.), Karin Hildebrandt (Mitarb.), Gisela Notz (Mitarb.), Martina Schlosser (Mitarb.), Christine Waltenberg (Mitarb.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 29-51
Inhalt: Ausgehend vom Bestreben, die Diskriminierung von Frauen durch und in der Wissenschaft aufzudecken und gleichzeitig die Erneuerung der Wissenschaften durch die Einbeziehung der Perspektive von Frauen zu fördern, wird für die Einrichtung einer Hochschule der Frauen oder einer Technischen Universität für Frauen geworben, die gewährleisten, daß schon von den Ausgangsbedingungen her Frauen sich selbstverständlich in einem von Frauen bestimmten Kontext ausbilden lassen und Wissenschaft betreiben können. Die allgemeinen Vorteile liegen erstens in der Vorbildfunktion für ein neues Verhältnis von Frauen zur Macht und öffentlichen Einflußnahme, zweitens wird das Vereinbarkeitsproblem von Berufstätigkeit und Familie erstmals zum relevanten Thema in der Wissenschaftspolitik der alten Bundesländer, drittens wird die Bedeutung der stimulierenden Wirkung der im öffentlichen Bereich erfolgreichen Wissenschaftlerinnen für ein positives Selbstwertgefühl als wesentliche Voraussetzung für "Leistungsfähigkeit" und "Überleben in der Wissenschaft" hervorgehoben. Frauenförderung muß sich in erster Linie auf die Entwicklung und Ausweitung der Frauenforschung als inhaltliche Erneuerung und Ausweitung von Wissenschaft konzentrieren. Es wird die Herausbildung einer Streitkultur innerhalb der verschiedenen feministischen Gruppen im Hinblick auf ihre kreativen und innovativen Potentiale begrüßt, Neuerscheinungen aus der Frauenforschung mit Blick auf frauenspezifische Machtausübung und Entscheidungsfindung werden vorgestellt. Es wird die Institutionalisierung einer Frauenbeauftragten an den Universitäten gefordert, die Entscheidungsprozesse hinsichtlich Chancengleichheit überwacht, sowie eine eigenständige Frauenpolitik in der Wissenschaft und die Netzwerkbildung von engagierten Frauen. (ICB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dubiose Qualifikationsverfahren
Titelübersetzung:Dubious qualification procedures
Autor/in:
Niggli, Ursula
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 9 (1992) H. 4, S. 22-27
Inhalt: Ursula Niggli ist Philosophin und kämpft seit Jahren um die Anerkennung ihrer Habilitation an der Universität Zürich. Sie führte eine Untersuchung über Ungerechtigkeiten im Habilitationsverfahren durch und veröffentlichte zu dieser Thematik mehrere Artikel und Bücher. Auch parlamentarisch versuchte sie sich Gehör zu verschaffen. Im Oktober 1992 veranstaltete sie die internationale Konferenz "Frauen und Wissenschaftspolitik" in Zürich, in deren Folge sich das Netzwerk UWIN - University Women's International Network - gründete. Im vorliegenden Interview berichtet Niggli über die sich über mehrere Jahre hinziehende Ablehnung ihrer eigenen Habilitation, über ihre universitätspolitischen Schriften, in denen sie sich mit Verfahrensfragen, Mangel an Sachkompetenz und Zivilcourage an der Züricher Universität, fehlender Gewaltentrennung und Willkür in den hochschulinternen Qualifikationsverfahren auseinandersetzt. Weiter berichtet Niggli über Auseinandersetzungen um die Frauenförderungskommission an der Universität Zürich, über das 1987 von ihr gegründete Philosophische Institut "Parakletunser" und über das Netzwerk UWIN. (pka)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Randexistenzen : Institutionalisierung von Frauenforschung an BRD-Hochschulen
Titelübersetzung:Marginal existences : institutionalization of research on women at universities in the FRG
Autor/in:
Brüssow, Gaby
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 9 (1992) H. 4, S. 6-10
Inhalt: Die Ansätze zur Institutionalisierung der Frauenforschung sind so vielfältig wie die Hochschulfrauenbewegung selbst. In dem Beitrag wird versucht, den derzeitigen Stand der Frauenforschung an bundesdeutschen Hochschulen zu dokumentieren. Institutionalisierung bedeutet dabei, daß das Lehrangebot und die Forschung nicht länger von individuellen Schwerpunktsetzungen einzelner Wissenschaftler abhängig sind. Die Autorin analysiert die Situation an einzelnen Hochschulen und beschreibt die verschiedenen Institutionalisierungsansätze: Arbeitsgruppen, interdisziplinäre Forschungsgruppen, Frauen-Weiterbildungsstudiengänge, Wahl- und Wahlpflichtfächer, Frauenforschungsprofessuren, Hochschule der Frauen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß der Frauenforschung am ehesten ein Platz eingeräumt wird, wenn sie wenig Kosten verursacht und nicht zu Lasten des Stellenpools geht. (pka)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenbeauftragte an Hochschulen
Titelübersetzung:Women's representatives at universities
Autor/in:
Färber, Christine
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 15 (1992) H. 4, S. 345-358
Inhalt: Die Geschichte der Frauenbeauftragten an den Hochschulen geht auf die feministische Politik und die Neue Frauenbewegung zurück, die Ende der 60er Jahre an den Hochschulen entstanden. Im vorliegenden Beitrag beschreibt die Autorin (Frauenbeauftragte der FU Berlin) die verschiedenen Rechte der Frauenbeauftragten, die für eine wirksame Frauenförderung Voraussetzung sind. Weiterhin wird auf die Probleme der Durchsetzung frauenpolitischer Forderungen eingegangen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Beteiligung von Frauen an der akademischen Selbstverwaltung. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Akkulturationsprozesse und die Entwicklung kultureller Zwischenwelten
Titelübersetzung:Acculturation processes and the development of interim cultural worlds
Autor/in:
Schultz, Dagmar
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 225-240
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag führt die Autorin die Konzepte "Akkulturation" und "kulturelle Zwischenwelt" als einen Ansatz ein, die Integrations- und Interaktionsprozesse von Frauen an der Hochschule nicht nur als reaktive, sondern auch als kreative Prozesse zu beschreiben. Allerdings bedarf es in Zukunft auch einer Modifikation dieser Konzepte, in denen es zentral um mentale und damit individuelle Verarbeitungsstrategien von Fremdsein geht. Mit diesem Ansatz ist die derzeitige, gezielte Vernetzung von Frauenforscherinnen an der Hochschule in ihrer Wirkung auf die professionelle Institution nicht zu erfassen. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitsbedingungen der Frauenbeauftragten an deutschen Hochschulen : Bestandsaufnahme 1991
Titelübersetzung:Working conditions of women's representatives at German universities : inventory in 1991
Autor/in:
Müller-Fohrbrodt, Gisela; Kerner, Ute
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft; Bonn, 1992. 177 S.
Inhalt: "Seit 1985 wurde innerhalb der Hochschulen damit begonnen, die Frauenförderung zu institutionalisieren, um sie dadurch von dem zufälligen Vorhandensein einzelner engagierter Frauen unabhängig zu machen. Immer mehr Hochschulen haben seither ein eigenes Instrumentarium zur Frauenförderung entwickelt." In der vorliegenden Bestandsaufnahme wird mittels schriftlicher Befragung über den Stand der Institutionalisierung der Frauenförderung an den Hochschulen der alten Bundesländer 1990/91 berichtet. Es wurden Fragebögen an 292 Hochschulen verschickt, von denen 89 beantwortet wurden. Die Untersuchung beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Organisationsgrad der Frauenförderung, Aufgaben der Frauenbeauftragten, Organisationsformen der Frauenbeauftragten, Besetzung des Amtes der Frauenbeauftragten, verwaltungsmäßige Organisation des Amtes, Mitwirkungsmöglichkeiten der Frauenbeauftragten sowie personelle, räumliche und finanzielle Ausstattung des Amtes. "Insgesamt hat die Erhebung für die alten Bundesländer den Eindruck vermittelt, daß die Institutionalisierung der Frauenförderung an den Hochschulen nach wie vor unterwegs ist, auch noch an den Universitäten, obwohl die Entwicklung dort relativ am weitesten vorangeschritten ist. Insbesonderes an den Fachhochschulen und den sonstigen Hochschulen fehlt in vielen Fällen noch die elementare Grundausstattung mit Frauenbeauftragter und Senatskommission für Frauenfragen." (psz)
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Frauen an der Universität Jena
Titelübersetzung:Women at the University of Jena
Autor/in:
Panzer, Christiane
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 231-249
Inhalt: Der Beitrag versucht, vorhandenes Archivmaterial zur quantitativen Entwicklung des Frauenanteils an der Universität Jena aufzuarbeiten. Die Autorin beschreibt die spezifische Situation von Frauen an dieser Universität und stellt dar, wie die staatlichen Stützmaßnahmen für Frauen mit Kind hier greifen konnten und warum Kinder nicht als Problem bei der Karriereplanung artikuliert wurden. Dennoch waren unterschwellige patriarchalische Normen wirksam. Die Untersuchung erbrachte, daß Wissenschaftlerinnen etwa dreimal soviel Routinearbeit erledigen müssen und halb so häufig wie ihre männlichen Kollegen in Arbeiten mit hohem theoretischen und innovativem Anspruch einbezogen wurden. Frauen würden kritischer eingeschätzt, als ihre männlichen Kollegen und ihre wissenschaftliche Leistungsfähigkeit werde leicht unterschätzt. (pka)
Schlagwörter:DDR; Hochschullehrer; Frauenfrage; Gleichberechtigung; Karriere