Quelle: Vom Arbeiterkind zur Professur. Sozialer Aufstieg in der Wissenschaft. Julia Reuter (Hrsg.), Markus Gamper (Hrsg.), Christina Möller (Hrsg.), Frerk Blome (Hrsg.), transcript. 2020, S 9–64
What professors do in peer review : Interrogating assessment practices in the recruitment of professors in Sweden
Autor/in:
Mählck, Paula; Kusterer, Hanna Li; Montgomery, Henry
Quelle: Gender Work Organ (Gender, Work & Organization), 54 (2020) 2, 9 S
Inhalt: Sweden is known for its political will to gender equality. Sweden is also a country with a strong tradition of transparency in university recruitments. In this article, the assessment practices in the appointment of full professors in one Swedish university are investigated from an intersectional and postcolonial perspective on gender and place/space. Using a multimethod approach to investigate written evaluations of applicants, recruitment group meeting minutes and interviews with reviewers, the results show that there is great variation in how evaluation criteria are applied and filled with meaning. Moreover, in more than half of the appointment decisions the reviewers disagreed. The interview results show a structural bias operating towards researchers applying from non‐Western university contexts. At an aggregated level, national applicants have 3.88 times greater chance to be proposed for a position and national women applicants are the most likely to be proposed for the position.
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Gender; intersectionality; intersektionale Perspektive; Intersektionalität; Peer-Review; Schweden; Sweden
CEWS Kategorie:Diversity, Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Berufungsverfahren
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 42 (2020) 4, S 94–109
Inhalt: Der Artikel nimmt zentrale Herausforderungen für Gleichstellungsarbeit in der deutschen Universitätsmedizin in den Blick, die auf einer formalstrukturellen Ebene und mit Blick auf organisationale Praktiken erschlossen werden. Auf der Grundlage eines multimethodischen empirischen Designs zeigt er, dass die (mehrheitlich nebenberuflich tätigen) Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten mit einem zentralen Widerspruch zwischen einer geringen institutionellen Einbettung und zunehmend komplexen Arbeitsanforderungen konfrontiert sind, die sich aus der gestiegenen Bedeutung von Gleichstellung für eine an wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischen Rechenschaftspflichten orientierten Hochschulgovernance ergeben. Am Beispiel von Berufungsverfahren wird anhand einer Typologie von Problemlösungsmustern ein vertiefender Einblick in die Arbeitsweise und Befugnisse der Beauftragten gegeben sowie deren organisationales Spannungsfeld zwischen Professionalisierungsanforderungen und tradierter Nischenposition illustriert. Um dieses Spannungsfeld erfolgreich gestalten und wirkungsvoller als bisher die Gleichstellung in der Medizin voranbringen zu können, ist eine strukturelle Stärkung der Position im Rahmen integrierter Organisationsmodelle sowie ein kontinuierlicher Aufbau von Fach- und Handlungswissen der Beauftragten gefordert.1
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 42 (2020) 4, S 50–69
Inhalt: Berufungskommissionen sind wichtige Arenen für die Durchsetzung der Interessen verschiedener Akteure. Sie werden auch in der Gleichstellungspolitik als zentrales Handlungsfeld betrachtet. Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, welche Gleich-
stellungsmaßnahmen auf professoraler Ebene, insbesondere im Handlungsfeld Berufungskommissionen, bekannt sind und wie sie angesichts wachsender Ansprüche an exzellente Wissenschaft wahrgenommen und umgesetzt werden. Das Konzept des Geschlechterwissens nach Dölling/Wetterer diente als zentrale theoretische Perspektive. Die leitfadengestützten Interviews wurden rekonstruktiv ausgewertet. Es zeigte sich, dass das Gleichstellungswissen der Interviewten in Bezug auf den Kosmos Hochschule umfangreich ist, ihr Geschlechterwissen jedoch überwiegend alltagsweltlich. Ein zentrales Ergebnis ist, dass die Imperative Gleichstellung und Bestenauswahl in Berufungskommissionen als widersprüchliche Zielvorgaben wahrgenommen werden.
Schlagwörter:Berufungskommission; Genderkompetenz; Geschlechterwissen; Gleichstellungsmaßnahmen; Professor; Professorin
Inhalt: Gender disparities in top-level academic positions are persistent. However, whether bias in recruitment plays a role in producing these disparities remains unclear. This study examines the role of bias in academic recruitment by conducting a large-scale survey experiment among faculty in Economics, Law, Physics, Political Science, Psychology, and Sociology from universities in Iceland, Norway, and Sweden. The faculty respondents rated CVs of hypothetical candidates—who were randomly assigned either a male or a female name—for a permanent position as an Associate Professor in their discipline. The results show that, despite the underrepresentation of women in all fields, the female candidates were viewed as both more competent and more hireable compared to their male counterparts. Having children or a stronger CV do not change the overall result. Consequently, biased evaluations of equally qualified candidates to Associate Professor positions do not seem to be the key explanation of the persistent gender gap in academia in the Nordic region.