Von Bologna nach Berlin : Perspektiven eines Europäischen Hochschulraums
Titelübersetzung:From Bologna to Berlin : prospects for a European university domain
Autor/in:
Keller, Andreas
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 48 (2003) H. 9, S. 1119-1128
Inhalt: Am 18. und 19. September 2003 werden in Berlin die Bildungsministerinnen und -minister aus über 30 europäischen Staaten zu einer hochschulpolitischen Gipfelkonferenz ("Berlin Summit on Higher Education") erwartet. Nach Bologna (1999) und Prag (2001) soll die deutsche Hauptstadt den dritten Meilenstein im Rahmen des vor fünf Jahren initiierten "Bologna-Prozesses" markieren, dessen Ziel die Schaffung eines Europäischen Hochschulraums bis zum Jahre 2010 ist. Ausgangspunkt ist eine starke Heterogenität der nationalen Hochschulsysteme, die zunehmend als Hemmnis für die im Zusammenhang der europäischen Integration erwünschte größere Mobilität von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wahrgenommen wurde. Obwohl die Bologna-Erklärung nach Meinung des Autors ausgesprochen vage formuliert ist und den Unterzeichnerstaaten einen großen Gestaltungsspielraum lässt, sind die Auslegung und Ausgestaltung der Erklärung ebenso von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung des europäischen Hochschulraums wie die unverbindlich formulierten Erklärungen von Ministerkonferenzen. Der Autor thematisiert die Rolle der Hochschulbildung als öffentliches Gut, die Entgegensetzung von Elitenbildung und bildungspolitischer Integration, die Auswirkungen von Qualitätssicherung in privater Hand und die Zukunft des Dienstleistungsunternehmens "Hochschule". (ICI2)
Hochschulrecht - Hochschulmanagement - Hochschulpolitik : Symposion aus Anlass des 60. Geburtstages von Christian Brünner
Titelübersetzung:University law - university management - university policy : symposium on the occasion of the 60th birthday of Christian Brünner
Herausgeber/in:
Schnedl, Gerhard; Ulrich, Silvia; Brünner, Christian
Quelle: Wien: Böhlau (Studien zu Politik und Verwaltung, 85), 2003. 258 S.
Inhalt: Das genannte Symposion zu Ehren des Universitätsprofessors am Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre an der Universität Graz fand im März 2002 in Graz statt. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Margot Körber-Weik: Von der Ungleichheit trotz Regulierung zur Gleichheit durch Finanzierung: Frauenförderung über das Budget (53-126); John Pratt: The Austrian non-university sector: some lessons for policy (127-142); Manfred Prisching: Die Zukunft der Universität - Verwertbarkeit, Multioptionalität und Multimedialisierung (163-176); Manfried Welan: Auf der Suche nach der Universität (177-187); Ada Pellert: Hochschulreform oder Ausgleich von Spannungsfeldern (192-199); Lothar Zechlin: No Public Management - Die österreichische Politik verabschiedet sich von der strategischen Steuerung ihrer Universitäten (200-209); Silvia Ulrich: Die Universitäten im geschlechterdemokratischen Wandel - Zur Entwicklungsgeschichte der genderspezifischen Rechtsschutz- und Kontrollstandards im Universitätsrecht (210-221); Christian Brünner: Universität - nicht nur Kader- und Wissensschmiede, sondern auch Stätte der Wahrheitssuche und Bildung (237-244). (ZPol, VS)
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Claudia von Werlhof: Gewalt und Geschlecht (13-33); Carola Meier-Seethaler: Die systematische Verunglimpfung der Matriarchatsforschung (34-40); Christa Mulack: Die Matriarchatsforschung in der Diskussion - eine Verteidigung (41-62); Heide Göttner-Abendroth: 'Verhindert sie mit allen Mitteln!' Die Diskriminierung der modernen Matriarchatsforschung und die praktischen Folgen (63-87); Charlene Spretnak: Die wissenschaftspolitische Kampagne gegen Marija Gimbutas (88-108); Joan Marler: Der Mythos vom ewigen Patriarchat. Eine kritische Antwort auf Cynthia Ellers: 'Der Mythos von der matriarchalen Frühgeschichte' (109-129); Kurt Derungs: Matriarchatsforschung und Diskriminierungsspirale (130-140).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Wahrnehmung der Verantwortung für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Land Baden-Württemberg
Titelübersetzung:How Baden-Württemberg takes care of young academics and scientists
Autor/in:
Frankenberg, Peter
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 25 (2003) H. 2, S. 16-24
Inhalt: Der Autor beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie die Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und damit auch für den Professorennachwuchs optimiert werden können. Er skizziert zunächst die Standortfaktoren der Hochschulausbildung in Deutschland im Vergleich zu den USA und weist darauf hin, dass gegenwärtig ein erheblicher Mangel an studentischem Nachwuchs in den Naturwissenschaften und in den technisch ausgerichteten Studiengängen besteht. Er beschreibt anschließend einige Handlungskonzepte für die zukünftige Bildungspolitik am Beispiel des Landes Baden-Württemberg, die sich auf das Promotionsverfahren, die Juniorprofessur und die Habilitation sowie auf Fragen der Finanzierung der Hochschulen beziehen. Insgesamt sollte seiner Meinung nach die "Betreuungsmentalität" abgebaut und das Verantwortungsbewusstsein in der Bildungspolitik verbessert werden, denn mit einer sorgfältigen Auswahl der Studierenden und Promovenden kann eine inhaltliche Hochschulreform erst beginnen. (ICI)
Die Verantwortung der Politik für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Titelübersetzung:The responsibility of politics for young scientists
Autor/in:
Thomas, Uwe
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 25 (2003) H. 2, S. 6-14
Inhalt: Der Autor weist in seinem Vortrag darauf hin, dass die öffentlichen Mittel für Bildung und Forschung wichtige Zukunftsinvestitionen sind. Hierdurch wird der wissenschaftliche Nachwuchs finanziert, der die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland sichert. Die öffentlichen Haushalte entscheiden in erster Linie über die Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses - die Wirtschaft erst in zweiter Linie. Der Autor formuliert vor diesem Hintergrund folgende Thesen: (1) Deutschland braucht mehr wissenschaftlichen Nachwuchs als wichtigste Zukunftsinvestition, die auch schuldenfinanziert gerechtfertigt ist. (2) Notwendig ist eine aktive Politik der Orientierung, durch welche in den Studiengängen ein Grundstein zu einem gut bezahlten Beruf gelegt wird. (3) In diesem Zusammenhang gilt es, Frauen den Weg in technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge zu ebnen. (4) Dem wissenschaftlichen Nachwuchs sollte früher als in Deutschland bisher üblich Eigenverantwortung zugestanden werden. (5) Eine große Herausforderung der nächsten Jahre ist die Sicherung einer erstklassigen Qualität der Hochschulen - auch im internationalen Vergleich. (ICI2)
ExpertInnen unter sich? : Geschlecht, Demokratie und Biotechnikpolitik in Schweden
Titelübersetzung:Experts among themselves? : gender democracy and the politics of biotechnology in Sweden
Autor/in:
Kulawik, Teresa
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32 (2003) H. 2, S. 163-175
Inhalt: "Schweden ist berühmt für seinen umfassenden Wohlfahrtsstaat und seine Gleichstellungspolitik. Es mag deshalb verwundern, dass es nicht nur zu den Vorreitern auf dem Gebiet der Biotechnologie zählt, sondern über besonders 'liberale' staatliche Regelungen verfügt. Verbrauchende Embryonenforschung ist erlaubt, ebenso die Präimplantationsdiagnostik. Dieser Artikel rekonstruiert zunächst die schwedische Rechtsentwicklung, untersucht dann im Kontext der Institutionen und Akteure, ob und wie Frauen an den Willensbildung- und Entscheidungsprozessen partizipierten und wendet sich abschließend den öffentlichen und politischen Diskursen zu. Dabei wird deutlich werden, dass Frauen zwar in hohem Maße an den politischen Prozessen beteiligt waren, dass sie jedoch keinen besonderen Standpunkt zur Biotechnologie vertreten. Sie teilen vielmehr den Beinahe-Konsensus, wonach Biotechnologien durch ihre guten Ziele, z.B. dem Leiden der Frauen/ Eltern an 'unfreiwilliger Kinderlosigkeit' abzuhelfen, gerechtfertigt sind. Die Anwendung selektiver Praktiken, wie der Präimplantationsdiagnostik, wird als konsequente Fortsetzung der mit dem Abtreibungsrecht begründeten Selbstbestimmung aufgefasst." (Autorenreferat)
Inhalt: "Sweden is famous for its welfare state and its gender equality policies. Therefore, it might be surprising that the country not only belongs to the pioneers in the field of biotechnology, but that state regulation in this field is very 'liberal'. Preimplantation genetic diagnosis and the use of embryos in therapy and research are both legal. In this essay I will first reconstruct the Swedish legal development in this area, and, secondly, investigate the context of actors and institutions in terms of whether and how women participated in the relevant opinion- and decision-making processes. Finally, I will analyse the public and political discourses. It will become clear that although women were well represented in the political and discursive processes, they did not advocate a specific women related standpoint. They share, on the contrary, the (virtual) consensus, that biotechnological interventions can be justified by its noble goals, e.g. by helping women/ parents who suffer from 'involuntary childlessness'. The use of selective practices such as preimplantation genetic diagnosis is considered to be the consequent continuation of women's right to self-determination in reproductive matters, which is founded in the abortion legislation of the 1970s." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; Schweden; Demokratie; Technologiepolitik; Biotechnik; Biomedizin; Gentechnologie; politische Willensbildung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik