Empfehlungen zu einer lehrorientierten Reform der Personalstruktur an Universitäten
Titelübersetzung:Recommendations regarding a teaching-oriented reform of the personnel structure at universities
Herausgeber/in:
Wissenschaftsrat
Quelle: Wissenschaftsrat; Köln: Wissenschaftsrat, 2007. 77 S.
Inhalt: Der Wissenschaftsrat stellt fest, dass die deutschen, staatlichen Universitäten mit ihrer bisherigen Personalstruktur und den dazugehörigen Karrierewegen den zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre nicht gerecht werden. Für die Zukunft wird ein Ausbau der Studienkapazitäten und eine Verbesserung der Qualität der Lehre als notwendig erachtet. Vor diesem Hintergrund wurden vom Wissenschaftsrat auf der Grundlage einer Analyse der Personalstruktur deutscher Hochschulen und eines Vergleich mit den Personalstrukturen anderer Länder (Großbritannien, Kanada, Niederlande, Schweden) Empfehlungen für Reformen erarbeitet, die zu einer qualitätsorientierten Ausweitung der Studienplatzkapazitäten und zu einer Steigerung der Attraktivität der wissenschaftlichen Karriere beitragen sollen. Im Mittelpunkt steht dabei die Empfehlung, Professuren mit einem Tätigkeitsschwerpunkt in der Lehre zu etablieren, wobei der Zugang zu diesen Positionen über einen neuen, eigenständigen Qualifizierungsweg der Juniorprofessur mit Schwerpunkt Lehre führen sollte. Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung ist der Aufbau eines umfangreichen, klar strukturierten Angebotes zur Vermittlung von Lehrkompetenzen, das schnellstmöglich entwickelt und dann allen Nachwuchskräften und Hochschullehrern zur Verfügung stehen soll. Zur systematischen Professionalisierung der Lehrtätigkeit sollen Qualifizierungsangebote und Kompetenzüberprüfungen eingeführt werden. Weiterhin wird vorgeschlagen, besonders qualifizierte Gymnasiallehrer mit Aufgaben in der Lehre zu betrauen. Der Wissenschaftsrat sieht außerdem Potenzial in einem zusätzlichen Engagement von Wissenschaftlern der außeruniversitären Forschungsinstitute, er spricht sich für ein erneuertes System attraktiv bezahlter Lehraufträge aus und er nennt Regeln und Bedingungen für die Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern an der Lehre. (IAB)
"Vision und Mission" : die Integration von Gender in den Mainstream europäischer Forschungspolitik
Titelübersetzung:"Vision and Mission" : integration of gender in the mainstream of European research
policy
Autor/in:
Zimmermann, Karin; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007. 137 S.
Inhalt: "Zwischen Forschungs- und Gleichstellungspolitik gab es auf europäischer Ebene lange
Zeit kaum nennenswerte Verbindungen. Mit der Akzeptanz des Gender Mainstraming in
der Europäischen Union wurde ein Prozess eingeleitet, dieses gleichstellungspolitische
Konzept forschungspolitisch zu wenden. Gender Mainstreaming wurde bei der Vorbereitung
und Umsetzung des Sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms (2002 bis 2006) erstmals angewandt
und diese Anfangsphase steht im Mittelpunkt des Buches. Es geht der Frage nach, wie
es dem Netzwerk 'Women and Science' gelingen konnte, Gender Mainstreaming im europäischen
Machtfeld aus Wissenschaft und Forschung, Politik und Verwaltung auf die Tagesordnung
zu setzen. Gestützt auf Dokumentenanalysen und Interviews mit beteiligten Personen
wird dargestellt, wie die erfolgreiche Implementation von Gender Mainstreaming auf
die Flexibilität von Personen und Strukturen von Machtfeldern angewiesen ist, in denen
das für Definitionen offene Konzept praktisch umgesetzt wird." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Wissenschaftspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Monographie
DoktorandInnen in den USA : eine Analyse vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:Holders of a doctorate in the United States of America : an analysis against the background of the Bologna Process
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 2007. 139 S.
Inhalt: "Der Bologna-Prozess verändert die europäischen Hochschulen. Damit steht auch die Promotionspolitik auf dem Prüfstand: An die Stelle des traditionellen Doktorats 'in Einsamkeit und Freiheit' soll eine systematische DoktorandInnenausbildung mit Blick auf den Arbeitsmarkt treten. Besonderen Stellenwert haben die stärkere Strukturierung und die Einführung forschungsbegleitender Ausbildungselemente. In der Debatte werden immer wieder die USA als Referenz angeführt. Die Autorin gibt einen Einblick in die US-amerikanische DoktorandInnenausbildung. Sie zeigt, dass hier bereits einiges von dem, was in Deutschland eingeführt werden soll, realisiert wurde, und regt zur Reflexion über Bedingungen sowie Vorund Nachteile des US-amerikanischen Weges an." (Autorenreferat)
Quelle: Hochschulpolitische Tagung "Zukunft Bologna!? - Gender und Nachhaltigkeit als Leitlinien für eine neue Hochschulkultur"; Frankfurt am Main: P. Lang, 2007. 440 S.
Inhalt: "Dieser Band fasst die Ergebnisse einer bislang einmaligen hochschulpolitischen Fachtagung zum Bolognaprozess zusammen. Die Chancen für einen strukturellen, wissenschaftlichen und kulturellen Reformprozess werden mit den beiden Leitideen Gender und Nachhaltigkeit aufgezeigt. Mit der ausdrücklichen Orientierung auf eine neue Hochschulkultur verwies die Tagung auf die Notwendigkeit, die gesamte Organisation Universität/Hochschule in den Blick zu nehmen, und Gender und Nachhaltigkeit nicht nur in isolierte Räume der Forschung, Lehre und des Transfers zu verweisen. Die Beiträge spiegeln den aktuellen hochschulpolitischen Diskurs wider und weisen in die Zukunft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anne Dudeck, Bettina Jansen-Schulz: Gender und Nachhaltigkeit als Leitideen einer neuen Hochschulkultur (13-32); Sascha Spoun: Universität hat Zukunft - Gestaltungsperspektiven am Beispiel der Universität Lüneburg (33-44); Maria Cornelia Elisabeth van Dam-Mieras: Universities, sustainable development and the Bologna Process (45-68); Christa Sonderegger: Soziale Gerechtigkeit und Gender im Bologna Prozess (69-90); Cornelia Schneider: Gender Action Plans - ein wirksames Instrument zur Förderung von Chancengleichheit im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU? (91-102); Ayla Neusel: Die Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur" (ifu) 2000 als Versuchslabor für nachhaltige inhaltliche und strukturelle Modernisierung des Hochschulwesens (103-114); Joseph George McVeigh: Smith College - eine amerikanische Frauenhochschule mit einem naturwissenschaftlich-technischen Studiengang (115-126); Stefan Schaltegger: Management des universitären Auftrags mit der Sustainability Balanced Scorecard (127-146); Patrick Albrecht: Stakeholder-Dialog als Instrument zur partizipativen Gestaltung von organisationalen Lernprozessen (147-166); Bettina Jansen-Schulz: Die Strategie "Integratives Gendering" in Lehre, Forschung und Hochschulstrukturen (167-188); Martina Schraudner: Gender in der universitären Forschung: Warum muss Gender in die Technikentwicklung integriert werden? (189-196); Barbara Schwarze: Gender und Diversity in Ingenieurwissenschaften und Informatik (197-220); Peter Döge: Nachhaltigkeit gendersensibel gestalten. Der Dialog als Instrument geschlechterpolitischer Strategiebildung (221-234); Susanne Ihsen: "Technik ist doch neutral". Genderorientierte Veränderungsansätze in den Ingenieurwissenschaften (235-246); Gerd Michelsen: General Studies - Förderung von Beschäftigungsfähigkeit, Gestaltungskompetenz und Persönlichkeitsbildung (247-264); Angela Franz-Balsen: Unsichtbares sichtbar machen - Nachhaltigkeit und Gender in der Lehre (265-282); Bernd Siebenhüner: Nachhaltigkeit als Lernprozess (283-306); Barbara Bagilhole: A Critical Analysis of the Institutionalisation and De-institutionalisation of Women's Studies in the UK (307-316); Heidrun Jahn: Gender in der Akkreditierung - Ansprüche und Umsetzung (317-328); Ruth Becker, Bettina Jansen-Schulz, Beate Kortendiek, Gudrun Schäfer: Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge (329-356); Andrea Löther: Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten - Erfahrungen und Weiterentwicklung (357-376); Peer Pasternack: Gender als Qualitätselement von Exzellenz (377-390); Christa Cremer-Renz: Auf dem Weg zur serviceorientierten Hochschulverwaltung - Gender- und Diversityperspektiven im Fusionsprozess (391-408); Julia Nentwich: Das Genderportal an der Universität St. Gallen: Ein Beispiel für einen ganzheitlichen Internetauftritt (409-418); Sabine Remdisch: Zukünftige Kompetenzfelder für Führungskräfte - Einblicke in eine Bedarfsanalyse für Weiterbildung und Wissenstransfer (419-426).
Hochschulinterne Steuerung durch Finanzierungsformeln und Zielvereinbarungen : Dokumentation zur gleichnamigen Tagung am 22. und 23. November 2006 in Hannover
Titelübersetzung:Internal management of universities by means of funding formulae and target agreements : proceedings of the conference of the same name in Hanover on November 22 and 23, 2006
Herausgeber/in:
Jaeger, Michael; Leszczensky, Michael; HIS Hochschul-Informations-System GmbH
Quelle: HIS Hochschul-Informations-System GmbH; Hannover (HIS Forum Hochschule, 4/2007), 2007. 130 S.
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Michael Jaeger, Michael Leszczensky: Hochschulsteuerung im Kontext veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen - eine Einführung (5-22); Michael Breitbach: Ansätze und Instrumente auf der Ebene Hochschulleitung - Fakultäten. Einführungsstatement (23-24); Jürgen Weichselbaumer: Betriebswirtschaftliche Ansätze der internen Hochschulsteuerung - Konzeption und Umsetzung am Beispiel TUM. The Entrepreneurial University (25-34); Jürgen Lüthje: Qualitative Aspekte der Hochschulsteuerung (35-38); Fritz-Jürgen Theiß, Peter Cornel: MIR - Modell Indikatorgestützte Ressourcenverteilung an der TU Darmstadt. Teil 1: MIR - Chance für Frieden. Teil 2: MIR aus Sicht eines Fachbereichs (39-50); Peter Mayer: Ansätze und Instrumente innerhalb von Fakultäten - Einführungsstatement (51-52); Matthias Dannenberg: Erfahrungen mit leistungsbezogener Mittelvergabe im Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin (53-60); Kai Wülbern: Indikatorgestützte Mittelvergabe an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München (61-64); Nikolaus Lange, Felix Horch: Ressourcenallokation am Beispiel einer Technischen Fakultät (65-72); Ben Jongbloed: University governance from an international perspective: trends, challenges and the governance equaliser (73-82); Martin Mehrtens: Leitung in Hochschulen im Spannungsfeld zwischen Ressourcenmanagement und Mitarbeiterführung - Einführungsstatement (83-86); Anke Rigbers: Realitymatters - zum Zusammenhang neuer Instrumente und ihrer Anwendung (87-94); Peter Mayer: Neue Hochschulsteuerung - per aspera ad astra? (95-98); Lothar Zechlin: Felder strategischer Hochschulentwicklung (99-106); Michael Jaeger, Frank Ziegele: Leistungsorientierte Steuerung an Hochschulen - gelingt das? Einführungsstatement (107-108); Ingo Bayer: Möglichkeiten der Fakultätssteuerung mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten: Chancen und Risiken (109-112); Nicolai Müller-Bromley: Leistungsorientierte Steuerung - Killer der Kreativität (113-118); Uwe Schimank: Leistungsorientierte Steuerung und professionelle Kollegialität (119-121).
Der Aufbruch des konformistischen Geistes : Thesen zur Kritik der neoliberalen Universität
Titelübersetzung:The awakening of the conformist mind : theses on criticism of the neo-liberal university
Autor/in:
Stapelfeldt, Gerhard
Quelle: Hamburg: Kovac (Lehre & Forschung : Hochschule im Fokus, Bd. 1), 2007. 88 S.
Inhalt: Der Verfasser betrachtet den Neoliberalismus als das vorläufige Resultat einer 'Dialektik der Aufklärung'. Deshalb kann eine Kritik der neoliberalen Bildungsreformen nicht die Wiederherstellung vergangener Zustände einklagen, sondern hat den Verfall der Bildung in der Halbbildung aufzuklären. Es wird gezeigt, dass die neoliberale Universitäts-Reform in Deutschland im Kontext nicht nur einer europäischen, sondern einer globalen Institutionalisierung der neoliberalen gesellschaftlichen Welt steht. Unter der Herrschaft des gesellschaftlich-irrationalen Neoliberalismus gelten Sozialwissenschaften als obsolet. Sie lösen sich von innen durch Reproduktion des gesellschaftlichen Irrationalismus auf und werden von außen als akademische Disziplinen abgeschafft. Die neoliberalen Sozialwissenschaften folgen einem methodischen Individualismus, durch den die Ideen des Individuums und der Bildung liquidiert werden. Sie fügen sich innerlich einer Logik, nach der sie überflüssig werden. Die neoliberalen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften repräsentieren eine 'Gesellschaft ohne Erinnerung' und vernunftgegründete Hoffnung. Sie produzieren eine Ideologie ohne verschleiernde Utopie. Weil der Neoliberalismus längst methodisch und inhaltlich in die Sozialwissenschaften eingedrungen ist, unterwerfen sich diese nicht nur widerstandslos der neoliberalen Umstrukturierung der Universität, sondern gehen zur Exzellenz sogar voran. Die neoliberalen Universitäten stehen in ihrem Außenverhältnis im Wettbewerb miteinander auf dem Markt des Wissens und der Wissenden. Der Wettbewerb wird neoliberal-bürokratisch organisiert durch die Evaluation der Hochschulen und das Hochschul-Ranking. Die neoliberalen Universitäten werden als Betriebe, nach dem Vorbild von Aktiengesellschaften organisiert.Damit restringieren sie Lehre und Forschung vor allemin den Geisteswissenschaften: ihre Form ist dem Inhaltinadäquat. In der neoliberalen Universität richtet sich die Forschung auf eine externe kaufkräftige Nachfrage.Forschung wird zur Produktion von Tauschwert, der durchVermarktung zu realisieren ist. Daher zielt die Tauschwert-Forschung nicht auf Wahrheit, sondern auf die Akquisition von 'Drittmitteln'. Somit löst sich der Zusammenhang von Forschung und Lehre auf. In der In der neoliberalen Universität ist die Lehre einerseits eine Dienstleistung an Kunden, andererseits ist sie eine Investition ins Humankapital. Die betriebswirtschaftliche Rationalisierung der Lehre produziert Lernende als 'Reproduktionseinheiten' von gesellschaftskonformem Wissen: als autoritäre Charaktere. Der wissenschaftlich-universitäre Neoliberalismus produziert und reproduziert im Bereich der Sozialwissenschaften eine gesellschaftliche Irrationalität und Inhumanität. (ICG2)
Technologieinstitut und Forschungsrat : zwei Instrumente europäischer Exzellenz
Titelübersetzung:The European Institute of Technology and the European Research Council : two instruments of European excellence
Autor/in:
Hummer, Waldemar
Quelle: Integration : Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Jg. 30 (2007) H. 2, S. 150-165
Inhalt: "Zur Überwindung der Innovationskluft zwischen der EU auf der einen und den USA, Japan sowie den asiatischen 'Aufsteigern' China und Indien auf der anderen Seite legte der Europäische Rat in der sogenannten Lissabon-Strategie bereits im März 2000 das Ziel fest, die EU bis 2010 'zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt' zu machen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wären vor allem die Investitionen in Forschung und technologische Entwicklung massiv zu erhöhen. Dementsprechend wurde im Siebten Forschungsrahmenprogramm der EG (2007-2013) im Rahmen des Programms 'Ideen' die Einrichtung eines Europäischen Forschungsrates' vorgesehen, der Anfang Februar 2007 offiziell errichtet wurde. Parallel dazu legte die Kommission im November 2006 einen Verordnungsvorschlag für die Errichtung eines 'Europäischen Technologieinstitutes' vor." (Autorenreferat)
Inhalt: "To close the innovation gap between the EU on the one hand and the USA, Japan and the 'up-and-comers', China and India, on the other, the European Council, in its so-called Lisbon Strategy of March 2000, set out to make the EU the 'most competitive and dynamic knowledge-based economy in the world' by 2010. In order to reach this ambitious goal, investment in research and technological development would have to see a massive increase. Accordingly, the 7th Research Framework Programme of the EC (2007-2013), as a part of the programme 'Ideas', envisioned the creation of a 'European Research Council', which was officially established at the beginning of February 2007. In November 2006, the Commission additionally proposed a regulation that would establish a 'European Institute of Technology'." (author's abstract)
Mit Eliteförderung zur Geschlechtergerechtigkeit? : Stellungskämpfe von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld
Titelübersetzung:Gender justice through the promotion of elites? : struggles by female researchers on women and gender in the field of science
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 126-144
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung geht davon aus, dass sich der Kampf für den Abbau von sozialer Ungerechtigkeit und die Befürwortung eines affirmativen Elitekonzepts in Bildung und Wissenschaft ausschließen. Eine herrschaftskritische Frauen- und Geschlechterforschung muss ohne dieses Konzept auskommen, so die zu begründende These. Im ersten Schritt wird auf die Frage eingegangen, warum jeder Elitebegriff ein anti-demokratisches Konzept darstellt, an das Befreiungsbewegungen, die einen plural-universalistischen Anspruch verfolgen, nicht anknüpfen können. Im zweiten Schritt setzt sich die Autorin aus diesem Blickwinkel mit den Zugängen zu Elitekonzepten und zum aktuellen Elitediskurs in der Frauen- und Geschlechterforschung auseinander. Es wird gezeigt, dass die affirmative Haltung zum Elitediskurs vor allem ein Effekt der immer noch marginalen Position von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld ist, die zur Folge hat, dass sie die 'Regeln des Spiels' kaum beeinflussen, geschweige denn grundlegend verändern können. Im abschließenden Fazit wird ein Ausweg aus diesem Dilemma diskutiert, der nach Ansicht der Autorin darin besteht, sich beständig die Möglichkeiten von Kritik und Widerstand im Feld von Wissenschafts- und Bildungspolitik zu vergegenwärtigen und die hier herrschenden Diskurse sowie die eigenen Handlungen daraufhin zu prüfen, ob sie Kritik und Einspruch förderlich oder hinderlich sind. (ICG2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kriterien eines geschlechtergerechten Studiums: werden Frauen durch den Bologna-Prozess benachteiligt?
Titelübersetzung:Criteria for gender-friendly studies (academic): is the Bologna Process discriminating against women?
Autor/in:
Becker, Ruth; Kortendiek, Beate
Quelle: Personalführung, Jg. 40 (2007) H. 4, S. 34-45
Inhalt: "Mit der Einführung neuer, gestufter Studiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses verändern sich Studium und Lehre an deutschen Hochschulen grundlegend. Wenig Aufmerksamkeit fand in der Öffentlichkeit bislang die Frage, ob die Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse Frauen von weiterführenden Studien abhalten könnte. Auch wenn noch keine repräsentativen Daten vorliegen, werfen erste Zahlen diese Frage auf. Sollten diese Zahlen einen Trend darstellen, wäre das ein Rückschlag für alle Bemühungen, beiden Geschlechtern gleichermaßen den Zugang zu höheren Stufen akademischer Bildung zu eröffnen. Die Autorinnen geben einen Überblick über die aktuelle Situation und erörtern Eckpunkte eines geschlechtergerechten Studiums." (Autorenreferat)
Inhalt: "The Bologna process, which seeks to change national university systems into a uniform European university system, is leading to a fundamental restructuring of studies and teaching in Germany. The core of the new orientation is the change of offered studies to staggered courses, typically a six-semester bachelor and a four-semester master course of studies. However, little attention has been paid so far in public as to whether staggered courses have led to a trend of women being generally excluded from additional studies in the transition from bachelor to master degrees. Participation of women in the educational system could change from a level to level academic qualification toward lower levels of graduation. The authors provide an overview of the current situation and discuss the cornerstones for gender-appropriate studies." (author's abstract)
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 21), 2007. 504 S.
Inhalt: Die vorliegende Untersuchung nimmt eine Bestandsaufnahme und Bewertung von mehr als zehn Jahren Frauenförderung des bm:bwk vor. Sie gibt einen Überblick über Forschungsdesign und Typologisierung und analysiert die Situation von Frauen in Wissenschaft und Forschung in den 1990er Jahren. Im Rahmen von Fallstudien wurden spezifische Einzelmaßnahmen, die repräsentativ für einen Maßnahmentyp sind, näher untersucht. Diese Fallstudien behandeln "fFORTE - Frauen in Forschung und Technologie", den "Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen an Universitäten", Stipendienprogramme, Mentoring und Coaching. Eine Untersuchungsebene bildet die Evaluierung von Einzelmaßnahmen hinsichtlich Zielsetzungen, Inhalten, Konzeptionen und Implementation, eine andere die Gesamtheit der vom bm:bwk umgesetzten Maßnahmen hinsichtlich Relevanz, Angemessenheit, Konsistenz, Kohärenz und Effektivität. Die einzelnen Projektschritte umfassen eine Kontext-, eine Ziel-, eine Implementations- und eine Wirkungsanalyse. So werden Erfolgsfaktoren und Barrieren im Umsetzungsalltag ebenso sichtbar wie zur Verfügung stehende Handlungsoptionen. (ICE2)