Heirat und Familiengründung von Karrierefrauen : analysiert am Beispiel bundesdeutscher Hochschullehrerinnen
Titelübersetzung:Marriage and family formation of career women : analyzed by means of west German female university teachers
Autor/in:
Schmid, Karoline
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Aktuelle Frauenforschung, Bd. 29), 1996. 209 S.
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich zunächst mit zwei theoretischen Konzepten auseinander, die für die Erklärung und Prognose in Bezug auf differentielles Heirats- und Familiengründungsverhalten aussagekräftig sein können. Hierbei geht es zum einen um die ökonomische Familientheorie, zum anderen um soziobiologische Ansätze. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vorgelegt, die auf einer retrospektiven schriftlichen Befragung von deutschen Hochschullehrerinnen der Geburtskohorten 1917 bis 1927 und 1937 bis 1947 (n=259) basiert. Inhaltlich stehen die Deskription der Akademikerinnenbiographien sowie die Analyse von Nuptialität und Fertilität im Mittelpunkt. Die Untersuchung macht deutlich, daß die unterschiedlichen Zeitumstände, in denen beide Altersgruppen ihre Ausbildung absolvierten und ihre Karriere begannen, auch Familien- und Eheleben prägten. Sie zeigt zudem, daß die beiden auf den ersten Blick recht unterschiedliche Theorieansätze der Untersuchung ineinandergreifen und gemeinsame Erklärungen für die Phänomene der differentiellen Nuptialität und Fertilität liefern können. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Lebensplanung junger Frauen : zur widersprüchlichen Modernisierung weiblicher Lebensläufe
Titelübersetzung:Life planning of young women : contradictory modernization of women's life careers
Autor/in:
Geissler, Birgit; Oechsle, Mechtild
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl. (Status Passages and the Life Course, Bd. 10), 1996. 313 S.
Inhalt: "Wie gestalten junge Frauen heute ihr Leben, wie sehen ihre Ansprüche an Partnerschaft und Familie aus? Wie wichtig sind Ausbildung und Beruf geworden? Wird der 'doppelte Lebensentwurf' zur neuen Normalbiographie der Frau? Für die Studie sind berufstätige Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren interviewt worden. Sie zeigt, daß sich die herkömmliche weibliche Lebensführung zwar auflöst, daß aber gleichzeitig neue Handlungsorientierungen und neue Normen entstehen. Für junge Frauen ist Lebensplanung eine neue Erfahrung und zugleich eine Anforderung, der sich keine gänzlich entziehen kann; sie können heute weder dem traditionell weiblichen noch dem erwerbszentrierten Lebenslauf ohne eigene 'Leistungen' folgen. In ihrer Lebensplanung werden sie aber allein gelassen. Von Bildungswesen, Politik, Medien und Arbeitsmarkt kommen nur widersprüchliche Impulse. Die häufig geäußerte Befürchtung, in der Krise würden die Frauen 'zurück an den Herd geschickt', ist jedoch gegenstandslos: dafür gibt es weder die notwendigen sozialen Strukturen noch akzeptieren die jüngeren Frauen die Lebensform als Hausfrau. Im Zuge der Modernisierung haben sich Lebensführung und Lebenslauf bei der Mehrheit der jungen Frauen von traditionellen Vorgaben entfernt; die verschiedenen Lebenslauf-Modelle von familienzentriert bis individualisiert werden in der Studie ausführlich dargestellt. Frauen heute haben verschiedene Orientierungen im Hinblick auf Beruf, Partnerschaft, Familie und auf das Geschlechterverhältnis, und sie haben unterschiedliche Handlungskompetenzen und Ressourcen. Die Bandbreite der Lebensplanung verweist so auf die Pluralisierung der Lebenslagen und der biographischen Optionen von Frauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Als die Generation der um 1930 geborenen Frauen, die im Mittelpunkt dieses Buchs steht, die Schule verließ, galt noch das Zwei-Phasen-Modell als verbindlich, wonach Erwerbsarbeit von Frauen allenfalls als kurzes Zwischenstadium zwischen Schulende und Familiengründung anzusehen sei; die Festlegung auf eine ausschließlich familienbezogene Lebensgestaltung bestimmte die Nachkriegs-Ära. Die Töchter dieser Frauen hingegen gelten schon als Vertreterinnen des Drei-Phasen-Modells mit einer Rückkehr auf den Arbeitsmarkt, wenn die Kinder groß sind. Ist es tatsächlich so, daß diese Töchtergeneration die 'Modernisierung des weiblichen Lebenslaufs' auslöste - oder waren die Mütter die Repräsentantinnen und Akteurinnen dieses sozialen Wandels? Die Autorinnen weisen in diesem Band nach: das letztere trifft zu. Auf einer breiten und soliden empirischen Grundlage zeigen sie, daß aufgrund der faktischen Lebensverläufe und aufgrund der subjektiven Sinngebung ihrer Biographien durch die Frauen selbst viele sicher geglaubte (und durch männliche Normen dominierte) Vorstellungen zum weiblichen Lebenslauf revidiert werden müssen. Die in vielen Aspekten höchst erstaunliche Entdeckung des bisher unentdeckten Wandels, seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit rückt nicht nur vermeintliche Gewißheiten u.a. der Frauen-, Lebenslauf-, Familien- und Arbeitsmarktforschung in ein neues Licht, sondern wirft auch zahlreiche theoretische Fragen neu auf. Die Autorinnen bieten in diesem Buch profunde Ansätze zu deren Formulierung und Beantwortung." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Helge Pross : biographical information from her personal effects
Autor/in:
Hering, Sabine; Hüwel, Elke
Quelle: FB 02 Erziehungswissenschaft und Psychologie, Universität Siegen; Siegen, 1996. 91 S.
Inhalt: Dargestellt werden Leben und Werk der Soziologin Helge Pross (1927-1984). "Die Widersprüchlichkeit der Person und des Werks von Helge Pross macht den Versuch gleichermaßen schwierig und reizvoll, ihr gerecht zu werden: In der rein theoretisch ausgerichteten Frankfurter Schule Adornos und Horkheimers 'groß' geworden, entwickelte sie sich zu einer der profiliertesten EmpirikerInnen Deutschlands. In der Zeit heftigster Kapitalismuskritik hat sie sich mit der deutschen Wirtschaft und dem 'Geist der Unternehmer' befaßt." Im einzelnen werden die folgenden Lebensabschnitte beschrieben: (1) Familie und Schulzeit (1927-1946); (2) Studium in Heidelberg; (3) Studienaufenthalt in den USA (1952-1954); (4) Die Frankfurter Jahre (1954-1965); (5) An der Universität in Gießen (1965-1976); (6) Professorin in Siegen (1976-1984) und (7) Krankheit und Tod (1983-1984). Im Anhang befindet sich ein bibliographischer Teil, in dem Buchveröffentlichungen sowie Artikel und Beiträge in Zeitschriften etc. von Helge Nissen verzeichnet sind. (prd)