Weibliche Lebensführung und Erwerbsverlauf : ein lebenslauf-theoretischer Beitrag zur Analyse der Frauenarbeit
Titelübersetzung:Women's lives and employment histories : an article analyzing women's work from the viewpoint of life career theory
Autor/in:
Geissler, Birgit
Quelle: FrauenArbeitsMarkt: der Beitrag der Frauenforschung zur sozio-ökonomischen Theorieentwicklung. Birgit Geissler (Hrsg.), Friederike Maier (Hrsg.), Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.). Tagung "FrauenArbeitsMarkt"; Berlin: Ed. Sigma (Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung , Neue Folge), 1998, S. 145-164
Inhalt: Aus einer biographietheoretischen Perspektive diskutiert die Autorin das Konzept der "doppelten und widersprüchlichen Vergesellschaftung" der Frauen, mit dem auf einer theoretischen Ebene das Spannungsverhältnis von Arbeit(smarkt) und Familie ausgedrückt wird. Diesen Ansatz will sie für die Arbeitsmarktforschung fruchtbar machen. Die Autorin argumentiert, daß sich die Lebensläufe von Frauen im Sinne einer "doppelten Lebensführung" in die Richtung einer Integration von Erwerbs- und Familienverlauf gewandelt haben. Erwerbsformen wie die Teilzeitbeschäftigung sind dabei nicht als primär defizitär zu verstehen, also als Ausgrenzung aus dem "Normalarbeitsverhältnis", sondern sie lassen sich auch als aktive Partizipation, als an die jeweilige Lebensphase angepaßte Erwerbsform begreifen. Die doppelte Vergesellschaftung vollzieht sich daher heute als Prozeß der Integration und Segregation. (pre)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Biographische Perspektiven von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern : berufliche und personale Sozialisation
Titelübersetzung:Biographical perspectives of male and female scientists : occupational and personal socialization
Autor/in:
Macha, Hildegard
Quelle: Die andere Wissenschaft: Stimmen der Frauen an Hochschulen. Hildegard Macha (Hrsg.), Monika Klinkhammer (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 1997, S. 71-89
Inhalt: Der Beitrag verdeutlicht Mechanismen der beruflichen und personalen Sozialisation von Frauen. Die gewählte biographische Perspektive erlaubt Einsichten in Entwicklungsprozesse, die zum Beruf führen und über die hier fördernden bzw. behindernden Bedingungen. Damit werden generalisierbare Aussagen darüber möglich, warum Frauen in der Wissenschaft eher eine marginale Position einnehmen. Im Zusammenhang mit quantitativen Daten ergibt sich ein klareres Bild von Strategien der beruflichen Karriere in Verbindung mit der Entwicklung persönlicher Identität. Der Vergleich von ost- und westdeutschen Wissenschaftlerinnen zeigt die gleichen strukturellen Diskriminierungstendenzen auf einer unterschiedlichen gesellschaftlichen Basis. Die Wende hat für fast alle große berufliche Krisen mit sich gebracht, aber nur einige wenige Frauen konnten von der Transformation profitieren. (pre)
Schlagwörter:berufliche Sozialisation; alte Bundesländer; neue Bundesländer; Transformation; Biographie; Wissenschaftler; Berufsverlauf; Karriere; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom Fall zum Typus: die Sehnsucht nach dem "Ganzen" und dem "Eigentlichen" : "Idealisierung" als biographische Konstruktion
Titelübersetzung:From a case to a type: the longing for "unity" and "reality" : "idealization" as a biographical construction
Autor/in:
Wohlrab-Sahr, Monika
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 269-299
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf methodischer Ebene mit Problemen des Typisierens auf der Basis von Fallrekonstruktionen auseinander. Der Weg vom "Fall" zum Typus wird im folgenden anhand eines Beispiels aus einem Sample von Zeitarbeitern dargestellt, das im Rahmen eines Forschungsprojekts über die Vermittlung sozialer Zeitstrukturen und biographischer Zeitperspektiven erhoben wurde. Bei der Beschreibung von "Idealisierung" als Typus biographischer Konstruktion bilden die Kategorien Umweltbezug, Bewältigungsform, Handlungssteuerung, Selbstbezug und biographische Zeitperspektive das analytische Gerüst. Hier stehen Verfahren der objektiven Hermeneutik im Vordergrund. Qualitative Verallgemeinerungen werden möglich durch anschließende interne Vergleiche mit ähnlich strukturierten Fällen und externe Vergleiche mit anderen Typen. (ICE2)
Diskontinuität und Nachträglichkeit : theoretische und methodische Überlegungen zur Erforschung weiblicher Lebensläufe
Titelübersetzung:Discontinuity and subsequentness : theoretical and methodical reflections concerning research on life careers of women
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 155-182
Inhalt: Die Verfasserin legt einen Beitrag zu theoretischen und methodischen Grundlagen feministischer Biographieforschung vor, der Probleme der Debatte um Traditionsentbindung und Flexibilisierung der Lebensführung, Formen der Deregulierung von Normalbiographien sowie die wechselseitige Verwiesenheit von mikrosoziologischen und subjektbezogenen Ansätzen in Lebenslaufanalysen aufgreift. Die Grundlage der Überlegungen bilden biographische Intensivinterviews mit lohnabhängig arbeitenden Müttern, mit ehemaligen Akkordarbeiterinnen, die die Fabrikarbeit nach der Geburt von Kindern aufgegeben haben, und mit Wissenschaftlerinnen. Anhand eines Fallbeispiels werden zwei Modalitäten im Umgang mit Umorientierungen, Unterbrechungen und Verdrängungen deutlich gemacht: die Nachträglichkeit in Entscheidungsprozessen und die Umschrift von Erinnerungen und Wünschen. Anknüpfend an dieses Fallbeispiel diskutiert die Verfasserin, wie sich nichtlineare Zeitstrukturen in Lebensläufen subjekttheoretisch fassen lassen, welche methodischen Konsequenzen daraus folgen und wie das biographische Zeitkonzept gesellschaftstheoretisch zu begründen ist. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Lebensplanung als Konstruktion : biographische Dilemmata und Lebenslauf-Entwürfe junger Frauen
Titelübersetzung:Life planning as construction : biographical dilemmas and life career plans of young women
Autor/in:
Geissler, Birgit; Oechsle, Mechtild
Quelle: Riskante Freiheiten: Individualisierung in modernen Gesellschaften. Ulrich Beck (Hrsg.), Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge), 1994, S. 139-167
Inhalt: "Der Gedanke, menschliches Leben sei etwas, das entworfen und geplant werden könne, ist keineswegs selbstverständlich, sondern hat sich im Laufe der Modernisierung entwickelt." Die Autorinnen analysieren am Wandel der Lebenslaufmodelle den Zusammenhang von sozialem Wandel und individuellen Lebensperspektiven. Biographische Selbststeuerung wird dabei als komplexe Handlungskompetenz des Individuums verstanden, sich selbst durch das eigene Leben zu bewegen und die verschiedenen Lebensbereiche durch eine eigene Strukturierung zu vermitteln. Diese Überlegungen werden auf die "Modernisierung des Frauenlebens" bezogen, indem die Lebensplanung von Frauen als Konstruktion neuer Relationen zwischen Erwerbsarbeit und Familie analysiert wird. Unter Bezug auf eine Studie zur "Lebensplanung junger Frauen" werden vier Typen der Lebensplanung vorgestellt. "Sie sind die Konstruktion einer spezifischen Relation der beiden Lebensbereiche Arbeit und Familie, sind also typisierbare Lösungen für die widersprüchlichen Anforderungen aus Arbeitsmarkt und Familie." In der Empirie wurden folgende vier Typen von Lebensplanung bei Frauen im Alter zwischen 20 und 30 gefunden: (a) Konstruktion von biographischer Kontinuität in Beruf und Familie, (b) Versuch der Rekonstruktion der traditionellen Frauenrolle, (c) Konstruktion berufsbiographischer Kontinuität, (d) Konstruktion einer neuen Relation zwischen Beruf und privatem Leben. (ICD)
Schlagwörter:Biographie; Lebensplanung; Modernisierung; Beruf; Familie; Rolle; Typologie; Arbeitsmarkt; Konflikt
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dr.med. Maria Daelen : ein Titelbild und die Lebensgeschichte einer engagierten Ärztin
Autor/in:
Brinkschulte, Eva
Quelle: Weibliche Ärzte : die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland. Edition Hentrich Verlag (Reihe deutsche Vergangenheit), 1994, S. 5-9
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Brüche und Kontinuitäten in den Biographien von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Interruptions and continuities in the biographies of female scientists
Autor/in:
Geenen, Elke M.
Quelle: Frauenforschung in universitären Disziplinen: "man räume ihnen Kanzeln und Lehrstühle ein ...". Ursula Pasero (Hrsg.), Friederike Braun (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Kieler Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft), 1993, S. 41-65
Inhalt: Die Autorin stellt Ergebnisse einer 1989/90 durchgeführten empirisch-qualitativen Studie über strukturelle Karrierehemmnisse für Frauen in Wissenschaft und Bildung vor. Gefragt wurde nach den Chancen für die Umsetzung beruflicher Lebensentwürfe, nach den erfahrenen Begrenzungen, nach typischen Diskriminierungsmustern an Hochschulen und nach typischen Bruchstellen in den beruflichen Biographien von Frauen. Sie beschreibt den "Kulturschock" beim Eintritt ins Studium und geschlechtsspezifische Kriterien bei der Nachwuchsrekrutierung: bei Frauen werde implizit angenommen, daß sie ihren Schwerpunkt spätestens nach der Promotion auf die Familie verlagern. Ihre Befunde faßt sie mit den Worten einer befragten Wissenschaftlerin zusammen: "Man ist nicht so selbstverständlich dazwischen als Frau." (rk)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verzeitlichte Geschlechterpolitik und die Hierarchisierung der Geschlechterdifferenz
Titelübersetzung:Chronologization and gender policy and the hierarchization of the difference between genders
Autor/in:
Martiny, Ulrike
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 121-128
Inhalt: In dem Beitrag diskutiert die Autorin die These, daß zeitliche Ungleichheiten zwischen Männer- und Frauenbiographien, in denen sich unterschiedliche Lebensprioritäten und Lebensformen der Geschlechter niederschlagen, durch ihre Ungleichbehandlung bei der zeitlichen Anhäufung von Sozialversicherungsansprüchen kumulativ verstärkt werden und so in eine institutionell herbeigeführte Hierarchisierung der Geschlechterdifferenz münden: "Es gibt in unserer Gesellschaft offensichtlich Männerzeit und Frauenzeit, und die unterschiedliche Art der Zeitverbringung im Erwerbs- und/oder Reproduktionsbereich wird zusätzlich durch die verzeitlichte Geschlechterpolitik belohnt oder bestraft." (pmb)
Schlagwörter:Hierarchie; Mann; Sozialversicherung; Biographie; Lebensplanung; Erwerbstätigkeit; Zeit
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis