Inhalt: "Was hat die Chicagoer Soziologie der 1920er Jahre mit dem Krimiautor Raymond Chandler zu tun? Ist Philosophie eine Lebenskunst? Und warum fangen Physiologen um 1900 an, ihre Experimente im Zuge alpiner Expeditionen durchzuführen? Solche Fragen mögen kurios klingen. Im Zuge kulturwissenschaftlicher Analysen erweisen sie sich jedoch als spannende Facetten von Wissenschaft und Gelehrtentum, die immer schon im Zusammenhang mit der Kultur ihrer jeweiligen Zeit standen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes analysieren aktuelle und historische Wissenschaft als kulturelle Praxis. Dies geschieht nicht in Form großer epochen- und ortsübergreifender Erzählungen sondern in exemplarischen Tiefenbohrungen. Besonders sichtbar wird dadurch die Bedeutung, die kulturelle Strömungen, politische Kontexte und disziplinäre Strukturen für eine professionelle Wissensproduktion haben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Katrin Pietzner: Christen und andere Philosophen - Experten der Lebenskunst in der römischen Gesellschaft (13-28); Philipp Felsch: Alpen und Nerven um 1900 (29-43); Anja Schwanhäußer: Cooles Indiz - Ein Paradigma der Stadtforschung (44-52); Johannes Feichtinger: Der Wissenschaftswandel in Österreich (1848-1938): Versuch einer kulturwissenschaftlichen Annäherung (53-68); Johannes Angermüller: Institutionelle Kontexte geisteswissenschaftlicher Theorieproduktion: Frankreich und USA im Vergleich (69-85); Veronika Wöhrer: Grenzgängerinnen: Diskurse von GenderforscherInnen in 'West' und 'Ost' (86-101); Marie Antoinette Glaser: Grenz-Lektüren - zu den kulturellen Praktiken der Literaturwissenschaft (102-113); Oliver Hochadel: Knochenarbeit - Zur Wissenschaftskultur der Paläoanthropologie (114-126); Sabine Eggmann: Der Blick auf das Eigene - Ein kulturwissenschaftlicher Zugang zur Kulturwissenschaft (127-136); Karen Kastenhofer: Reflexion und Reflexivität in der Biologie (137-149); Ulrike Felt (im Gespräch): Über Nutzen und Handlungsräume der Wissenschaftsforschung (150-162); Rolf Lindner (im Gespräch): Kultur - die subjektive Dimension von Gesellschaft und Wissenschaft (163-174).