Inhalt: "Der Titel 'Frau macht Wissenschaft' impliziert zwei Zielrichtungen. Einerseits umreißt er ein Spannungsfeld von Wissenschaft (bzw. Wissen) und Macht, in Anbetracht dessen zu fragen ist, welche Orte Frauen darin eingenommen haben und einnehmen. Die Beiträgerinnen des Bandes beschreiben - in Bezug auf je verschiedene Disziplinen, nationale oder kulturelle Traditionen und historische Momente - einige dieser Orte wissenschaftlichen Wirkens von Frauen. In seltenen Fällen haben Wissenschaftlerinnen zentrale Machtpositionen innegehabt; sie haben eher an randständigen Orten innerhalb des Wissenschaftssystems gewirkt. Die Beiträge zeigen einige der Mechanismen auf, die zu diesem Ungleichgewicht geführt haben, und rekonstruieren Gesetzmäßigkeiten, welche die Grundlage dafür bildeten, dass Frauen an dem Gefüge von Wissenschaft und Macht oft nicht gleichberechtigt haben partizipieren können. Dass Frauen bis heute innerhalb der wissenschaftlichen Institutionen kaum Machtpositionen einnehmen, wird durch eine Diskrepanz belegt, die an jeder deutschen Universität sofort ins Auge sticht: Während die Studentinnen inzwischen in der Studierendenstatistik mit fünfzig Prozent sehr aufgeholt haben und aus keinem Seminar, aus keiner Vorlesung wegzudenken sind, liegt der Anteil der Professorinnen an der Gesamtzahl der Hochschullehrer bundesweit immer noch bei nicht mehr als circa zehn Prozent. Die aus unterschiedlichen Disziplinen heraus argumentierenden Beiträgerinnen haben Gründe für dieses Missverhältnis aufgespürt. In der Darstellung ihrer Forschungsergebnisse weisen sie auf Hindernisse und Brüche hin, durch die weibliche Universitätskarrieren gekennzeichnet waren und sind." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Nicole Weiß: Weibliches Wissen und Wirken im Mittelalter. Eine Skizze (15-38); Claudia Ortner-Buchberger: Gelehrte Frauen im Italien und Frankreich des 16. Jahrhunderts (39-52); Beatrix Borchard: Frau versus Künstlerin versus Wissenschaftlerin - Musikerinnen und Musikwissenschaftlerinnen im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts (53-66); Renate Tobies: Wege von Mathematikerinnen nach der Promotion (67-92); Ulrike Wanitzek: Der Weg der Frauen in die juristischen Berufe (93-106); Ulrike Oudée Dünkelsbühler: 'Von wegen Wissen': Frauen in der Psychoanalyse (107-120); Heidrun Kaupen-Haas: Gender in der Krankenpflege und klinischen Medizin (121-130); Helene Götschel: Netzwerke von Physikerinnen am Anfang und Ende des 20. Jahrhunderts (131-144); Sharon Webb: Frauen in "männlichen" Disziplinen am Beispiel Petrologie (145-156); Ilse Costas: Diskurse und gesellschaftliche Strukturen im Spannungsfeld von Geschlecht, Macht und Wissenschaft. Ein Erklärungsmodell für den Zugang von Frauen zu akademischen Karrieren im internationalen Vergleich (157-182); Barbara Hahn: Neugier und Unruhe: vom schwierigen Verhältnis der Frauen zur Wissenschaft (183-202).
Inhalt: Die beruflichen Entwicklungen, Aufstiegschancen und Karrieren von Frauen und Männern in akademischen Professionen in der Bundesrepublik Deutschland stehen im Mittelpunkt des Sammelbandes. Es wird den Fragen nachgegangen, welche Ursachen zu unterschiedlichen Berufsverläufen von Akademiker/innen führen, wie sich ihr Berufserfolg anhand objektiver und subjektiver Kriterien bestimmen lässt und wie Berufsverläufe und Berufserfolg durch die jeweilige Lebensgestaltung erklärt werden. Der empirische Teil ist nach Professionen geordnet, und es werden Befunde zu Geschlechtervergleichen innerhalb jeder Profession mitgeteilt. Im zweiten theoretischen Teil wird der Versuch unternommen, die empirischen Befunde zu integrieren. Inhaltsverzeichnis: 1. Empirische Beiträge - Barbara Buddeberg-Fischer, Richard Klaghofer: Geschlecht oder Persönlichkeit? Determinanten der Karrierepläne angehender Ärztinnen und Ärzte (17-28); Andrea E. Abele: Ärztinnen und Ärzte im zweiten Staatsexamen bis zur Facharztausbildung (29-42); Hans-Uwe Hohner, Stefanie Grote, Ernst-H. Hoff, Susanne Dettmer: Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Ärztinnen und Ärzten (43-56); Ernst-H. Hoff, Stefanie Grote, Hans-Uwe Hohner, Susanne Dettmer: Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Psychologinnen und Psychologen (57-70); Andres E. Abele, Dorothea E. Dette, Britta Hermann: Lehrerinnen und Lehrer: vom Examen zum Schuldienst (71-87); Ulrich Wagner, Oliver Christ, Rolf van Dick: Belastungen und Befindlichkeiten von Lehrerinnen und Lehrern im Berufsverlauf (89-96); Andres E. Abele, Klaudia Kramer, Elke Kroker: Promovierte Mathematikerinnen und Mathematiker: die Berufswege einer Gruppe hochqualifizierter Fachleute (97-112); Günter W. Maier, Lutz von Rosenstiel, Monika Wastian: Berufseinstieg und erste Berufserfahrungen wirtschaftswissenschaftlicher Absolventinnen und Absolventen: ein geschlechtsbezogener Vergleich (113-128); 2. Theoretische Beiträge - Ernst-H. Hoff, Eyko Ewers: Zielkonflikte und Zielbalance: berufliche und private Lebensgestaltung von Frauen, Männern und Paaren (131-156); Andres E. Abele: Beruf - kein Problem, Karriere - schon schwieriger: Berufslaufbahnen von Akademikerinnen und Akademikern im Vergleich (157-182). (IAB)
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Schriftenreihe der Hans-Böckler-Stiftung), 2003. 197 S.
Inhalt: "Wissenschaft nimmt heute sehr viel stärker als früher Bezug auf ihre Anwendungspraxis und öffnet sich gesellschaftlichen Diskussionen. Kooperationsstellen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Teilnahme von ArbeitnehmerInnen, Betriebsräten und Gewerkschaften an diesem Diskurs zu fördern und zu organisieren. Den Stellenwert dieser Kooperation leuchtet der Band mit Hilfe wissenssoziologischer Überlegungen und historischen Analysen zur Zusammenarbeit von Wissenschaft und Arbeitswelt einerseits, praktische Erfahrungen von Kooperationsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet andrerseits aus." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christiane Färber/ Klaus Kock/ Frank Mußmann/ Irmtraud Schlosser: Einleitung (13-17); Klaus Kock: Arbeitsorientierte Wissenschaft - ein Anachronismus? (18-31); Werner Fricke: Forschung im Dialog statt Wissenschaftstransfer (32-42); Bodo Zeuner: Zahlungskraft bricht Bürgerrecht? - Öffnung der Hochschulen zur Arbeitswelt als öffentliche Aufgabe (43-56); Bernd Kaßebaum: Gewerkschaften und Hochschulen - eine schwierige Beziehung mit Zukunft (57-68); Wolfgang Neef: Nur zum Jagen getragen? Über die Schwierigkeiten und Erfolge gewerkschaftlicher Studienreformarbeit im Ingenieurbereich (69-80); Birgit Roßmanith/ Hans Leo Krämer: Kooperatives Wissensmanagement (81-91); Andrea Baukrowitz: Wandel der Arbeitswelt - Herausforderung an die Wissenschaft. Arbeitsorientierte Forschung als Handlungsfeld für Kooperationsstellen (92-116); Irmtraud Schlosser: Arbeitsalltag und Erfahrungswissen. Über den Nutzen von 'Kleinforschung' für die gewerkschaftliche Praxis (117-124); Lothar Lißner/ Annette Wagner/ Katariina Röbbelen: Kooperation durch Projekte (125-141); Frank Mußmann: Studierende als gewerkschaftliche Zielgruppe (142-149); Klaus Kock: Netzwerk Regionale Strukturpolitik (150-155); Frank Mußmann: Innovative Arbeitsgestaltung in der Region (156-164); Manfred Flore/ Claudia Schünemann/ Harald Büsing: Kooperationsstellen auf dem Weg zum Netzwerk (165-168); Dirk Höhner: Kooperationsarbeit im Kontext der EU-Erweiterung (169-175); Manfred Flore: Wer interessiert sich schon für Europa? Vom Umgang mit dem Thema 'Europäische Integration' (176-180); Christiane Färber: Interkulturelle Zusammenarbeit (181-187).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen in der Wissenschaft : Karrierechancen im Hochschulbetrieb
Titelübersetzung:Women in science : career opportunities in the university sector
Herausgeber/in:
Baumann, Heidrun; Martin, Ingrid
Quelle: Bielefeld: Daedalus Verl., 2003. 224 S.
Inhalt: "Wissenschaftlerinnen und Studentinnen an Hochschulen befinden sich in einer zwiespältigen Situation - zum einen stehen ihnen alle Studienrichtungen und Forschungszweige offen, andererseits sind Frauen in den führenden Positionen von Wissenschaft und Universitäten nur marginal vertreten; hierin unterscheiden sie sich kaum von den Vorständen der Aktiengesellschaften, wo die hundert größten Unternehmen als 'frauenfrei' zu bezeichnen sind. Die hier versammelten Beiträge aus Workshops und Vorträgen an der Universität Regensburg setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Situation von Frauen an deutschen Hochschulen auseinander." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heidrun Baumann: Einleitung (7-16); Ursula Männle: Studentinnen und Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Gleichstellung: Alte Forderungen sind unerfüllt (17-37); Hildegard Macha: Frauen und Macht - die andere Stimme in der Wissenschaft (38-63); Ingrid Neumann-Holzschuh: Die Studieneinheit Gender Studies an der Universität Regensburg (64-76); Barbara Fait: Geschlechterkampf? Gender als Ansatz historischen Fragens (77-101); Heidrun Baumann: 'Noch nicht alles erreicht!?' Frauen um die Fünfzig an der Universität Regensburg in Selbstzeugnissen (102-119); Ingrid Martin: Gezielte Förderung oder Feigenblatt-Funktion? Frauen an der Universität (120-154); Podiumsdiskussion - Perspektiven für Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen im 21. Jahrhundert (155-175); Workshop - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen (176-194); Ulrike Gräßel: Visionen (und Provokationen) für Nachwuchswissenschaftlerinnen (195-205); Hadumod Bußmann: Blick zurück - nach vorn? Akademische (Un-)Gleichstellung von A bis Z (206-223).
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne : Beiträge zum Wandel der Geschlechterbeziehungen in der Wissenschaft vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Titelübersetzung:Between the front and back of the stage : articles on the change in gender relationships in science from the 17th century up to the present day
Herausgeber/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Internationale Konferenz "The Work of Science. Gender in the Coordinates of Profession, Family and Discipline 1700-2000"; Bielefeld: transcript Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen, Bd. 12), 2003. 312 S.
Inhalt: "Bekräftigt die Wissenschaftsforschung vor allem die Binnendynamik der Wissenschaft und blendet dabei häufig die Wirksamkeit des Geschlechterunterschieds aus, so verkennt die Geschlechterforschung oftmals den Eigensinn des wissenschaftlichen Kontextes, wenn für sie nur der Geschlechterunterschied zählt. Die Beiträge dieses Bandes schlagen einen anderen Weg ein, wenn sie die Dynamik zwischen der Vorderbühne der Wissenschaft und der Hinterbühne des Familiensystems erkunden. Dass und wie eng die Kultur, Wissenschaft mit Geschlechterkonzepten verschränkt ist, diskutieren sie anhand verschiedener Sequenzen von der Frühen Neuzeit bis heute. Dabei wählen sie unterschiedliche methodische Zugänge, die von der Architekturgeschichte über den Vergleich statistisch hoch aggregierter Daten bis zur Interpretation historischer Quellen reichen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Theresa Wobbe: Instabile Beziehungen. Die kulturelle Dynamik von Wissenschaft und Geschlecht (13-38); Catherine Goldstein: Weder öffentlich noch privat. Mathematik in Frankreich des frühen 17. Jahrhunderts (41-72); Dorinda Outram: Familiennetzwerke und Familienprojekte in Frankreich um 1800 (73-79); Karin Hausen: Wirtschaften mit der Geschlechterordnung. Ein Essay (83-107); Lorraine Daston: Die wissenschaftliche Persona. Arbeit und Berufung (109-136); Sophie Forgan: Eine angemessene Häuslichkeit? Frauen und Architektur der Wissenschaft im 19. Jahrhundert (137-157); Annette Vogt: Von der Ausnahme zur Normalität? Wissenschaftlerinnen in Akademien und in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1912 bis 1945) (159-188); Margaret W. Rossiter: Der Matthäus Matilda-Effekt in der Wissenschaft (191-210); Bettina Heintz: Die Objektivität der Wissenschaft und die Partikularität des Geschlechts. Geschlechterunterschiede im disziplinären Vergleich (211-237); Mary Frank Fox: Geschlecht, Lehrende und Promotionsstudium in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (239-258); Jutta Allmendinger: Strukturmerkmale universitärer Personalselektion und deren Folgen für die Beschäftigung von Frauen (259-277); Francisco O. Ramirez: Frauen in der Wissenschaft - Frauen und Wissenschaft. Liberale und radikale Perspektiven in einem globalen Rahmen (279-305).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Juristinnen in Deutschland : Die Zeit von 1900 bis 2003
Herausgeber/in:
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb)
Quelle: Baden-Baden: Nomos (Schriftenreihe / Deutscher Juristinnenbund e.V, Bd. 1), 2003, 4., neu bearbeitete Aufl.. 256 S
Inhalt: Dass Frauen zum Studium der Rechtswissenschaften erstmalig 1900 in Baden, zur 1. juristischen Staatsprüfung am 1. August 1912 in Bayern – in Preußen gar erst 1919 – zugelassen wurden, wer weiß das heute noch? Erst mit Wirkung vom 1. Juli 1922 konnten Frauen die Fähigkeit zum Richteramt erwerben und damit z.B. Richterinnen, Staatsanwältinnen und Rechtsanwältinnen werden. Die Zulassung zu Studium und Beruf wurde vor allem von dem 1914 gegründeten Deutschen Juristinnenverein erkämpft. Ab 1933 wurden die Frauen durch gesetzliches Verbot aus ihren Berufen verdrängt und konnten erst nach 1945 wieder als Juristinnen arbeiten.
Im westlichen Teil Deutschlands haben sich Juristinnen 1948 im Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) zusammengefunden, der sich als Nachfolgeorganisation des Deutschen Juristinnenvereins versteht.
Die Dokumentation zeichnet den dornenreichen Weg der Juristinnen in Deutschland von 1900 bis 2003 nach und stellt gleichzeitig die Arbeit des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) und den Einsatz der Juristinnen für die Durchsetzung der Gleichberechtigung der Frauen insbesondere in der Gesetzgebung dar. Die aktualisierte vierte Auflage wurde durch weitere Lebensbilder hervorragender Vertreterinnen dieser Profession ergänzt.