Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Science Studies), 2010. 196 S.
Inhalt: Ausgehend von einem wissenschaftssoziologischen Zugang zum Thema "wissenschaftliche Produktion im Grenzbereich" wird die Veränderung der wissenschaftlichen Produktionsweise analysiert und so gedeutet, dass man es in vielen wissenschaftlichen Feldern tatsächlich mit einer vielfachen Überlappung und Entgrenzung zu tun hat, die wissenschaftlichen Disziplinen als Ort der Identitätsbildung, Qualitätssicherung und Reputationssicherung aber dennoch weitgehend erhalten bleiben. Damit ist auch bereits das Problem angesprochen, dass man sich, wenn es um die Karriere geht, in diesen Grenzbereichen sehr früh und oftmals irreversibel zwischen ökonomischen und wissenschaftlichen Referenzbereichen zu entscheiden hat. Die Rigidität der Differenz ist auch bei allen Hybridisierungsphänomenen nicht zu unterschätzen und stellt ein innovationspolitisches Problem dar. Im Anschluss daran wird in einer berufssoziologischen Perspektive verdeutlicht, dass es für dieses Cross-over keine beruflichen Identitäten gibt. Man ist entweder Wissenschaftler/in oder Unternehmer/in ein Zwischending gibt es kaum. Hier sind noch Brückenglieder zu bauen, um das an den Grenzbereichen generierte Wissen zu konsolidieren, zu kanonisieren und auch beruflich zu stabilisieren. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie die sogenannten Wissenschaftsentrepreneure, die sich in diesem Grenzgebiet unbelastet von karrierestrategischen Fragen bewegen können. Diese Gruppe besteht aber vorwiegend aus unbefristet beschäftigten Professoren bzw. Professorinnen oder Leitern bzw. Leiterinnen akademischer Einheiten, die sich auch im unternehmerischen Alltag bewegen, sich dort bewähren können und daher in beiden "Welten" Anerkennung genießen. In einem weiteren Kapitel geht es neben den wissenschafts- und berufssoziologischen Aspekten um organisationssoziologische Fragen. Im Mittelpunkt steht dabei die Beschreibung dieser Ausgründungen als intersystemische Einheiten, die ein Beleg dafür sind, dass innerhalb eines Unternehmens ganz unterschiedliche Rationalitäten und Referenzen in Übereinstimmung zu bringen sind. Mit Hilfe von zwei anonymisierten Fallbeispielen aus den Bereichen Biotechnologie und Materialforschung respektive Solarzellenentwicklung wird illustriert, wie Forschungsleistungen durch permanente Irritationen stimuliert und in einen Prozess der wirtschaftlichen Verwertung überführt werden können. (ICF2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Kind und/oder Karriere? : Erwerbstätigkeit deutscher und niederländischer Mütter zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Child and/or career? : gainful employment of German and Dutch mothers at the start of the twenty-first century
Autor/in:
Fliegner, Angelika
Quelle: Münster: Waxmann (Niederlande-Studien. Kleinere Schriften, H. 15), 2010. 181 S.
Inhalt: "Es ist eine Tatsache, dass Mütter hierzulande in geringerem Maße in den Arbeitsmarkt integriert sind als Männer oder Frauen, die kein betreuungsbedürftiges Kind haben. Kann dies allein mit der mangelnden Infrastruktur hinsichtlich institutioneller Kinderbetreuung und der deutschen Halbtagschule erklärt werden? In Ostdeutschland, wo die Infrastruktur der Kinderbetreuung deutlich besser ist, sind tatsächlich mehr Mütter als im Westen erwerbstätig. Zieht man hingegen die Niederlande zum Vergleich heran, stellt man fest, dass auch dort ein erheblicher Anteil der Mütter gerne zu Hause bleibt oder in Teilzeit erwerbstätig ist. Und dies trotz der Tatsache, dass die öffentliche Infrastruktur zur Kinderbetreuung dort relativ umfassend ausgebaut wurde und die Schulen zur Betreuung nach Unterrichtsende verpflichtet sind. Diese Tatsache mag verwundern, haben die Niederlande international doch eine bemerkenswerte Reputation für ihre Gleichstellungspolitik. In Anbetracht der aktuellen Diskussion über Müttererwerbstätigkeit in den deutschen Medien untersucht dieser Band vergleichend die Erwerbstätigkeit von niederländischen und deutschen Müttern zu Beginn des 21. Jahrhunderts." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Monographie
Karrieren von Expatriates und Flexpatriates : eine qualitative Studie europaweit tätiger ManagerInnen aus Österreich
Titelübersetzung:Careers of expatriates and flexpatriates : a qualitative study of managers from Austria working all over Europe
Autor/in:
Demel, Barbara
Quelle: München: Hampp (Schriftenreihe Internationale Personal- und Strategieforschung, Bd. 3), 2010. VIII, 409 S.
Inhalt: "Was verstehen Sie unter Karriere? Wann fühlen Sie sich in Ihrer Karriere erfolgreich? Was beeinflusst Ihre Karriere? Wonach streben Sie in Ihrer Karriere? Diese Fragen sind in der Karriereforschung bekannt. Empirische Ergebnisse für einige signifikante Gruppen der heutigen Arbeitswelt, wie Personen mit internationalen Karrieren, sind allerdings rar. Im Zentrum der vorliegenden, qualitativen Studie, die sich mit Wahrnehmungen und Auffassungen von Karriere und Karriereerfolg beschäftigt, stehen Expatriates, die für mindestens ein bis fünf Jahre im Ausland arbeiten und wohnen, und Flexpatriates, die häufig und regelmäßig beruflich ins Ausland fliegen. Konkret werden Konzeptionen von Karriere und Karriereerfolg, mit Augenmerk auf die Dualität subjektiver und objektiver Dimensionen, kontextuelle Einflussfaktoren sowie individuelle Karrieremotive und -aspirationen erhoben. Da alle Befragten in Dual-Career Couples leben, wird zudem das Spannungsfeld zwischen Karriere und Privatleben berücksichtigt. Nachdem das international mobile Sample in ost- und westeuropäischen Ländern tätig ist, wird regionsbezogenen Unterschieden zusätzlich Achtung geschenkt. Um Besonderheiten von Ex- und Flexpatriates hervorzuheben, werden beide Gruppen mit sogenannten Non-Internationals verglichen, die beruflich in keiner Weise international mobil sind. Insgesamt zeigt sich, dass Karriere und Karriereerfolg zunehmend subjektorientiert und unabhängig von organisationalen Strukturen verstanden wird. Die Person selbst kristallisiert sich als zentrale Dimension und Einflussgröße heraus. Durch den qualitativen Vergleich können besondere Charakteristika der drei Subsamples verdeutlicht werden: Zusammenfassend erweisen sich Flexpatriates, die bisher empirisch noch wenig erforscht sind, als sehr spezifische Gruppe. Expatriates und Non-Internationals sind sich in der Gegenüberstellung überraschend ähnlich." (Autorenreferat)
Informationsverhalten und Entscheidungsfindung bei der Studien- und Berufswahl : Studienberechtigte 2008 ein halbes Jahr vor dem Erwerb der Hochschulreife
Titelübersetzung:Information behavior and decision-making in the choice of studies and occupational choice : persons qualified for academic studies in 2008 six months before the acquisition of university matriculation
Quelle: Hannover (HIS Forum Hochschule, 1/2010), 2010. IV, 68 S.
Inhalt: "Der vorliegende Bericht thematisiert das Informationsverhalten und die Entscheidungsfindung bei der Studien- und Ausbildungsplanung von Schülerinnen und Schülern ein halbes Jahr vor Erwerb der Hochschulreife. Die Ergebnisse basieren auf der ersten Befragung der Studienberechtigten 2008. Befragt wurde Ende 2007/ Anfang 2008 eine auf Bundes- und Landesebene sowie nach Geschlecht, Schulart und Art der Hochschulreife repräsentative Stichprobe von Personen, die im Schuljahr 2007/08 an allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen die Hochschulzugangsberechtigung erwerben wollten bzw. inzwischen erworben haben. HIS veröffentlicht mit dem vorliegenden Bericht nach den Publikationen zu den Studienberechtigtenjahrgängen 2005 und 2006 zum dritten Mal Daten und Befunde zu diesen Fragen und liefert damit einen umfassenden Überblick über diese für den gesamten Bildungs- und Lebensweg wichtige, gleichzeitig sensible Übergangsphase. Dort, wo es möglich ist, werden die Zeitreihen der vorherigen Befragungsjahrgänge fortgesetzt." (Textauszug)
Quelle: Tübingen: Mohr Siebeck, 2010. XVII, 688 S.
Inhalt: Marianne Weber war in der Entwicklung ihrer vielfältigen Interessen und Arbeitsgebiete Autodidaktin. Ihr Werk zur Frauenrechtsgeschichte ist noch heute anerkannt. Weder in der Wissenschaft noch in anderen Bereichen hatte sie die Möglichkeit professioneller beruflicher Tätigkeit. Sie engagierte sich jedoch in Politik und Frauenrechtsbewegung, publizierte und hielt als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens Vorträge. Auch nach dem Tod von Max Weber, den sie um 34 Jahre überlebte, führte sie ihr aktives Leben weiter und kümmerte sich um den Nachlass ihres Mannes. Die Verfasserin zeichnet ein detailliertes Bild von Leben und Wirken Marianne Webers, der mit Kindheit und Jugend in den Jahren 1870 bis 1893 beginnt. Die weiteren Abschnitte behandeln die Ehe mit Max Weber, Frauenbewegung und wissenschaftliche Tätigkeit, die Zeit der Weimarer Republik, Marianne Webers "neues Leben" nach dem Tod von Max Weber, die Zeit des Nationalsozialismus sowie den demokratischen Neuanfang nach 1945 bis zu Marianne Webers Tod im Jahr 1954. (ICE2)