Inhalt: Der Verfasser geht der Frage nach, ob die Vorstellung einer weiblichen Technik ein reines Hirngespinst ist und die Behauptung, Technik sei neutral und jenseits aller Geschlechtsdiffernzierungen angesiedelt, daher richtig ist. Die Untersuchung stellt den Versuch dar, das spezifisch Männliche aus einer sozialwissenschaftlichen Situation zu bestimmen, um damit aus dem entwicklungshemmenden und in keine positive Diskussion mündenden, biologischen "Hick-Hack" einen Weg zu finden. Die Analyse ist historisch aufgebaut, da davon ausgegangen wird, daß Affekte, Triebsstrukturen und besonders Denkmodelle Resultate langfristiger historischer Prozesse und gesellschaftlicher Entwicklungen sind. Im Ergebnis wird festgestellt, daß männliche Technik die Technik des Vertrages, des Rechtshandels und auf der Basis dieses Rechtshandels des Unfreiwerdens beider Vertragspartner ist. Verträge sind inzwischen schon lange zu Machtverhältnissen geworden, da sie immer den Dritten als "arbiter" brauchen, und diese Art der Entwicklung hat sich auch im Umgang mit den nicht-menschlichen Welten durchgesetzt. Naturgestze sind heute Gesetze der Machtausübung. Technik ist Ergebnis eines Vertragsverhältnis mit neutraler Machtbefugnis, dem sich die Objekte zu unterwerfen haben. Hier liegt ein Grund warum "Wissenschaft als arbiter" neutral sein muß und soll. Wenn man bereit ist, diese Sicht der "Dinge" anzunehmen, dann scheint der Begriff männlicher Technik oder männliche Wissenschaft gerechtfertigt und aus einer sozial-wissenschaftlichen Sicht sinnvoll zu sein. (TR)