Die Hochschule der Zukunft - eine Bildungs- und Arbeitsstätte der Frauen? : Frauenbewegung in der Wissenschaft der alten Bundesländer
Titelübersetzung:The university of the future - an education and work center for women? : the women's movement in science in the old Bundesländer
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Utopia ist (k)ein Ausweg: zur Lage von Frauen in Wissenschaft, Technik und Kunst. Ayla Neusel (Hrsg.), Helga Voth (Hrsg.), Margot Gebhardt-Benischke (Mitarb.), Karin Hildebrandt (Mitarb.), Gisela Notz (Mitarb.), Martina Schlosser (Mitarb.), Christine Waltenberg (Mitarb.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 29-51
Inhalt: Ausgehend vom Bestreben, die Diskriminierung von Frauen durch und in der Wissenschaft aufzudecken und gleichzeitig die Erneuerung der Wissenschaften durch die Einbeziehung der Perspektive von Frauen zu fördern, wird für die Einrichtung einer Hochschule der Frauen oder einer Technischen Universität für Frauen geworben, die gewährleisten, daß schon von den Ausgangsbedingungen her Frauen sich selbstverständlich in einem von Frauen bestimmten Kontext ausbilden lassen und Wissenschaft betreiben können. Die allgemeinen Vorteile liegen erstens in der Vorbildfunktion für ein neues Verhältnis von Frauen zur Macht und öffentlichen Einflußnahme, zweitens wird das Vereinbarkeitsproblem von Berufstätigkeit und Familie erstmals zum relevanten Thema in der Wissenschaftspolitik der alten Bundesländer, drittens wird die Bedeutung der stimulierenden Wirkung der im öffentlichen Bereich erfolgreichen Wissenschaftlerinnen für ein positives Selbstwertgefühl als wesentliche Voraussetzung für "Leistungsfähigkeit" und "Überleben in der Wissenschaft" hervorgehoben. Frauenförderung muß sich in erster Linie auf die Entwicklung und Ausweitung der Frauenforschung als inhaltliche Erneuerung und Ausweitung von Wissenschaft konzentrieren. Es wird die Herausbildung einer Streitkultur innerhalb der verschiedenen feministischen Gruppen im Hinblick auf ihre kreativen und innovativen Potentiale begrüßt, Neuerscheinungen aus der Frauenforschung mit Blick auf frauenspezifische Machtausübung und Entscheidungsfindung werden vorgestellt. Es wird die Institutionalisierung einer Frauenbeauftragten an den Universitäten gefordert, die Entscheidungsprozesse hinsichtlich Chancengleichheit überwacht, sowie eine eigenständige Frauenpolitik in der Wissenschaft und die Netzwerkbildung von engagierten Frauen. (ICB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Demokratiedefizit der EG und die Verrechtlichung der Frauenfrage
Titelübersetzung:The democracy deficit of the EC and the increasing legalization of the women's question
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Herrenhaus Europa: Geschlechterverhältnisse im Wohlfahrtsstaat. Susanne Schunter-Kleemann (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1992, S. 29-58
Inhalt: Die Autorin untersucht den inneren Zusammenhang zweier zentraler defizitärer Bereiche des bisherigen europäischen Integrationsprozesses. Sie versucht zu zeigen, daß die mangelnde politische Gestaltungsfunktion des Europäischen Parlaments wesentlich dazu beigetragen habe, daß die europäische Gleichstellungspolitik "konzeptionell und institutionell" zu kurz greife. Der Gleichstellungspolitik liege ein Politikverständnis zugrunde, das den "defizitären" Frauen nahelegt, es den vorbildhaften "Normalbürgern" gleichzutun und sich ohne Rücksicht auf die ökologischen und menschlichen Kosten im Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten. Überlegungen zur Rolle und Aufgabe eines "EG-Frauennetzwerkes" schließen den Beitrag ab. (rk)
Quelle: Symposium "Frauen - Alltag - Forschung. Weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands"; Köln: Bund-Verl., 1992. 256 S.
Inhalt: Der Alltag von Frauen in beiden Teilen Deutschlands ist Gegenstand des Sammelbandes, in dem Wissenschaftlerinnen verschiedener Fachbereiche aus Ost und West ihre Arbeiten und Sichtweisen präsentieren, um ein gemeinsames Bild weiblicher Lebenskultur zu zeichnen. Dabei werden erstaunliche Gemeinsamkeiten und zugleich gravierende Unterschiede deutlich. Wissenschaftlerinnen der Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn und der Humboldt- Universität sowie der Akademie der Wissenschaften in Ost- Berlin begannen anfang 1990 mit der Analyse der Situation der Frauen in Deutschland nach dem Fall der Mauer. Der Band dokumentiert die Beiträge für ein im Rahmen dieser Zusammenarbeit veranstaltetes Symposium "Frauen - Alltag - Forschung" vom 20. - 22. Nov. 1991 in Bonn, bei dem es um die sechs Themenbereiche Alltagskultur und Lebensplanung, Frauen und Wohnen, Frauenarbeit, Frauen und Gesundheit, Alltag in der Literatur / Alltag von Schriftstellerinnen und Frauen in der Wissenschaft ging. (pka)
Akkulturationsprozesse und die Entwicklung kultureller Zwischenwelten
Titelübersetzung:Acculturation processes and the development of interim cultural worlds
Autor/in:
Schultz, Dagmar
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 225-240
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag führt die Autorin die Konzepte "Akkulturation" und "kulturelle Zwischenwelt" als einen Ansatz ein, die Integrations- und Interaktionsprozesse von Frauen an der Hochschule nicht nur als reaktive, sondern auch als kreative Prozesse zu beschreiben. Allerdings bedarf es in Zukunft auch einer Modifikation dieser Konzepte, in denen es zentral um mentale und damit individuelle Verarbeitungsstrategien von Fremdsein geht. Mit diesem Ansatz ist die derzeitige, gezielte Vernetzung von Frauenforscherinnen an der Hochschule in ihrer Wirkung auf die professionelle Institution nicht zu erfassen. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesundheitsforschung
Titelübersetzung:Health research
Autor/in:
Wolf-Braun, Barbara
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 117-126
Inhalt: Die Frauengesundheitsforschung sieht Gesundheit nicht nur als objektiv meßbar und vergleichbar an, sondern berücksichtigt auch das Zusammenspiel von sozialem, körperlichem und psychischem Wohlbefinden. Es gibt Strukturen, die die Gesundheit fördern und solche, die sie behindern. Der Beitrag will dies am Beispiel der Verhältnisse in den beiden deutschen Staaten aufzeigen. Die Autorin gibt Einblick in die psychosoziale und gesundheitliche Lage von Frauen in der DDR. Sie stellt das spärlich vorhandene statistische Material vor, um es einer vergleichenden Frauengesundheitsforschung zugänglich zu machen und sie zeigt, daß die derzeitige Umbruchsituation die Frauen in der früheren DDR nicht nur vor wirtschaftliche Probleme, sondern auch vor zusätzliche gesundheitliche Schwierigkeiten stellt. (pka)