Inhalt: "Trotz und gerade wegen der historisch jungen Rolle der Frauenförderung an Hochschulen müssen Erfolge und Reibungsverluste überprüft werden, ohne den Auftrag zu hinterfragen: die gleichberechtigte Partizipation von Frauen in der Wissenschaft und ihre Organisationsformen. Dass nach wie vor die Hochschulen eine Schlüsselfunktion in der gesellschaftlichen Elitenbildung wahrnehmen, ist offensichtlich. Dass die Durchsetzung des Verfassungsauftrages Artikel 3 Grundgesetz noch ihrer Erfüllung harrt, bleibt skandalös. Darauf haben Repräsentantinnen des öffentlichen Lebens, wie z.B. die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Jutta Limbach, hingewiesen. Umso mehr schmerzt der Mangel an fundierter Auseinandersetzung der wissenschaftlichen Theorie mit diesem wichtigen Politikfeld. Der vorliegende Band soll dazu beitragen, dass die Lücke geschlossen wird. Die Reflexion über Frauenförderung ist ein Prozess der notwendigen 'Selbstverwissenschaftlichung'. Sie ist Voraussetzung für eine angemessene Praxis jenseits von Moden und angeblichen Notwendigkeiten. Die Autorinnen leisten hierzu Beiträge aus unterschiedlichen Denkrichtungen und Fachkulturen, sie betreten Neuland und berühren Tabus, denn bislang hat sich weder aus der gleichstellungspolitischen Praxis ein theoretischer Diskurs hierüber entwickelt, noch findet in der feministischen Theorie die praktische Gleichstellungsarbeit Beachtung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Frigga Haug: Der Traum von Gleichheit - Fragen von Virginia Woolf (15-26); Mechtild Jansen: Dilemmata und Spannungsfelder feministischer Theorien und Politiken (27-44); Barbara Holland-Cunz: Probleme des Erfolgs - Überlegungen zu den ambivalenten, Anforderungen institutioneller feministischer Theorie und Politik (45-56); Sabine Hark: Der 'männliche' Wissenschaftskörper und die Frauenförderung - Paradoxien eines un/aufhaltsamen Einstiegs (57-66); Christa Cremer-Renz: Die Entwicklung institutionalisierter Hochschulfrauenförderung in Niedersachsen von Anfang der 80er bis Ende der 90er Jahre (67-76); Barbara Degen: Perspektiven der Hochschulfrauenförderung unter dem Aspekt ihrer rechtlichen Verankerung (77-86); Christine Roloff: Hochschulreform - Idee und Wirklichkeit in ihren Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik (87-98); Ulrike Gonzales: Demokratisierung als Chance für die Frauenförderung (99-106); Silke Wenk: Transdisziplinarität als hochschulpolitisches Programm: neue Perspektiven für Frauen- und Geschlechterstudien in Forschung und Lehre? (107-120); Moniko Greif: Männliche Monokultur in der Technik - neue Impulse zur Reform der Ingenieurwissenschaften (121-130).
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in wage scale policy
Autor/in:
Tondorf, Karin
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 54 (2001) H. 7, S. 434-441
Inhalt: "In den letzten Jahren gewinnt der auf EU-Ebene vereinbarte Politikansatz des Gender Mainstreaming (GM) auch in der Tarifpolitik Deutschlands an Bedeutung. Insbesondere sind es die Gewerkschaften, die Aktivitäten entwickeln, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern zu einer Querschnittsaufgabe in der Tarifpolitik zu machen. Für den 'Staat' als Tarifpartei ergeben sich Verpflichtungen zum GM nicht nur durch EG-Vertrag Art. 2, 3 Abs. 2, sondern auch durch den Regierungsbeschluss von 1999. In dem Artikel wird untersucht, welcher Auftrag sich aus dem GM für den Bereich der Tarifpolitik ableitet und wie eine politikfeldbezogene (auch kooperative) methodische Umsetzung - am Beispiel der Entgeltpolitik - aussehen könnte. Darüber hinaus wird dargestellt, welche Aktivitäten zur Einführung von GM in diesem Politikfeld entwickelt wurden." (Autorenreferat)
Inhalt: "During the last years the european concept of gender mainstreaming becomes more important also for the German collective bargaining policy. Especially the trade unions started activities to 'main-stream' equality between men and women within collective bargaining policy. The 'State' as one of the collective bargaining parties is obligated to fulfill gender mainstreaming, which is basing on the article 2 and 3, 2 of the EG-treaty and the national governmental decision dating from 1999. The article examines the specific aims and methods of gender mainstreaming in collective bargaining policy and discribes activities of implementation." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Mainstreaming - verbindliches Leitprinzip für Politik und Verwaltung
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - binding guiding principle for politics and administration
Autor/in:
Tondorf, Karin
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 54 (2001) H. 4, S. 271-277
Inhalt: "Gender Mainstreaming ist ein politisches Leitprinzip und zugleich eine Methode, die darauf zielt, Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in allen Politikbereichen und auf allen Ebenen zu fördern. Um dies zu erreichen, muss die Bearbeitung von Gleichstellungsfragen zur Aufgabe aller - das heißt zum 'Mainstream' - werden. Die ersten Umsetzungsaktivitäten dieser EU-weit verordneten Strategie haben in Deutschland bei Bundesregierung, Landesregierungen, Kommunen und Gewerkschaften bereits begonnen. Sie zeigen, dass es sich um einen voraussetzungsvollen Politikansatz handelt, dessen Einführung kein 'Selbstläufer' ist, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit Zielen, Inhalten, Methoden und Instrumenten von Gender Mainstreaming erfordert. Eine konsequente Umsetzung verspricht nicht allein Erfolge auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit, sondern lässt auch auf nachhaltige ökonomische Vorteile und Qualitätsverbesserungen in der Politik hoffen." (Autorenreferat)
Gender mainstreaming in European policy: innovation or deception?
Titelübersetzung:Gender-Mainstreaming in der europäischen Politik: Innovation oder Irrtum?
Autor/in:
Woodward, Alison E.
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 01-103), 2001. 36 S.
Inhalt: "Mainstreaming, ein Ansatz zur Erhöhung der Geschlechtssensibilität von Politik, ist inzwischen weltweit von Ländern mit sehr unterschiedlichen politischen Strukturen übernommen worden. Diese soziale Innovation wurde im Kontext der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 von einem Netzwerk ins Leben gerufen, das sich aus Mitgliedern der Frauenbewegung, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen (manchmal 'Staatsfeministinnen' genannt) zusammensetzte. Als politische Strategie, die auf Veränderungen abzielt, benutzt sie die Rhetorik von Effizienz, die in Diskursen zur Rationalisierung öffentlicher Verwaltung geläufig ist. Aber weil ihr Gegenstand das Geschlechterverhältnis ist, beleuchtet Mainstreaming in besonders herausfordernder Weise allgemeinere Probleme politischer Innovation. Mainstreaming illustriert nachdrücklich die Paradoxien und Zwiespältigkeiten, die der Einsatz von 'gender' als Motor für Veränderungen politischer Organisationen impliziert. Der Ansatz des Mainstreaming birgt möglicherweise das Potential, die Definitionsmacht zu verändern, indem er die Person des Bürgers/ der Bürgerin verdeutlicht, auf den/die sich Politiken beziehen und indem er die Annahme von Geschlechtsneutralität in Frage stellt. Dies gelingt durch die Einführung von Instrumenten in den politischen Prozeß - vergleichbar einem Trojanischen Pferd -, wobei 'formale Rationalität' genutzt wird, um die Geschlechtsspezifik von Aushandlungsprozessen aufzudecken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Mainstreaming, an approach aimed at making policy more gender sensitive, has been taken globally on board by countries with widely varying policy machineries. This social innovation was launched in the context of Bejing 1995 by a network of women's movement activists, academics and politicians sometimes referred to as State Feminists. As a policy strategy for change, it utilizes the language of efficiency current in circles hoping to rationalize public bureaucracy. Yet, because it deals with gender, mainstreaming also illustrates, in a particularly provocative way, some more general problems in political innovation. Mainstreaming provides a good illustration of the paradoxes and ambiguities of gender as a motor for change in political organization. Mainstreaming seems to offer the potential to recoup the power of definition by making the image of the citizen behind the policy more 'evident' and erasing the premise of gender neutrality. The trick is carried out through the insertion of 'tools' like Trojan horses inside the policy process, using 'formal rationality' to reveal gender related negotiations. This paper provides an initial discussion of the ways in which the mainstreaming approach aims at changing the definitions of the situation in government and secondly suggests factors that may affect whether the approach will actually succeed in various settings. It offers a framework for a consideration of the conditions necessary to ensure that mainstreaming becomes an institutional innovation and leads to gender being included in policy making as a given. It tests this using observations from the European Commission, Denmark, Sweden, the Netherlands and regional and federal government in Belgium. The role of women's organizations, state feminist machinery, academics and policy frameworks are crucial variables to help predict whether mainstreaming remains rhetoric or becomes a useful approach to changing policy." (author's abstract)
Berufliche Gleichstellung : rechtliche Situation und Wirklichkeit
Titelübersetzung:Occupational equality : legal situation and reality
Autor/in:
Lanquetin, Marie-Therese
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 166-181
Inhalt: Die Autorin kommentiert das französische Gesetz über die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern, das am 13. Juli 1983 verabschiedet worden ist, und untersucht die Umsetzung in der Praxis. Sie betrachtet zunächst die mit dem Gesetz eingeführte veränderte Logik, d.h. den Übergang von einer Logik des "Schutzes" der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu einer Logik der Gleichheit. Die Diskussion um den Gegensatz von Schutzlogik und Gleichheitslogik veranschaulicht sie am Beispiel des Verbots der Nachtarbeit für Frauen und seiner Aufhebung durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 31. Juli 1991. Die konfligierenden Prinzipien und Rechtsgrundsätze im Gesetz über die berufliche Gleichstellung werden ferner anhand der Entlohnung von Frauen erörtert. Um den Abstand zwischen der formal-rechtlichen und der tatsächlichen Gleichstellung zu verringern, skizziert die Autorin abschließend drei Schwerpunkte zur Realisierung: Erstens ein Überdenken des Stellenwerts des Gleichheitsgrundsatzes in der Rechtsordnung selbst, da dieser oftmals in Konflikt mit der unternehmerischen Freiheit bei Fragen von Einstellung und Entlohnung gerät; zweitens die Konstruktion eines auf dem Gleichheitsgrundsatz beruhenden Gleichstellungsrechts, mit deren Hilfe konkrete Situationen aus der Arbeitswelt erfasst werden können; drittens eine stärkere Mobilisierung von Frauen, Gewerkschaften und Berufsverbänden, um die zur Umsetzung des Rechts notwendigen rechtlichen und außerrechtlichen Aktionen voran zu treiben. (ICI2)
Jenseits rhetorischer Gleichstellungsriten : feministische Politik/Wissenschaft in der Hochschulstrukturreform
Titelübersetzung:Beyond rhetorical equality rites : feminist politics/science in the reform of university structures
Autor/in:
Satilmis, Ayla
Quelle: Feministischer Eigensinn: Kompaß für Politik und ihre Wissenschaft ; Dokumentation des Ersten Feministischen Politikwissenschaftlerinnentages in Marburg an der Lahn im Mai 2000. Ayla Satilmis (Hrsg.), Telse Jacobs (Hrsg.). Feministischer Politikwissenschaftlerinnentag "Feministischer Eigensinn"; Hamburg: Argument-Verl. (Argument Sonderband. Neue Folge), 2001, S. 11-46
Inhalt: Gegenwärtig gibt es einen Abgesang auf frauenbewegte Zeiten, feministische Ideen und Forderungen. Die Tatsache, dass mit der (beruflichen) Gleichstellungspolitik bisher nicht viel erreicht worden ist, hat in der Frauenbewegung insgesamt zu einer "resignativen Pause" geführt. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die gesellschaftspolitische Relevanz feministischer Denkbewegungen und ihrer politischen Praxis am Beispiel der beruflichen Gleichstellungspolitik. Dazu erörtert die Autorin zunächst die Fundamentalkategorie "Geschlecht" und die Schwierigkeiten bei der Übertragung der theoretischen Entwürfe in die politische Praxis. Diesbezüglich werden die Gefahren und Implikationen des Konzepts des "human-ressource-managements" diskutiert, das gegenwärtig nicht nur in der öffentlichen Verwaltung und der freien Wirtschaft großen Anklang findet, sondern auch im Reorganisationsprozess der Hochschulen. Auf der Grundlage dieser (negativen) Bilanz folgen abschließend Überlegungen für (hochschul-)politische Interventionsmöglichen aus einer geschlechterdemokratischen Perspektive. (ICA)
Gleichstellungspolitik ohne Normalarbeits(zeit)verhältnis?
Titelübersetzung:Equality policy without a normal employment (hours) relationship?
Autor/in:
Raasch, Sibylle
Quelle: Neue Zeiten - neue Gewerkschaften: auf der Suche nach einer neuen Zeitpolitik. Margareta Steinrücke (Hrsg.), Helmut Spitzley (Hrsg.), Sibylle Raasch (Hrsg.), Ulrich Mückenberger (Hrsg.), Eckart Hildebrandt (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung), 2001, S. 193-208
Inhalt: Der Wandel weg vom Normalarbeitsverhältnis vollzieht sich in erster Linie über eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, in zweiter Linie über eine räumliche Flexibilisierung von Erwerbsarbeit. Die Verfasserin fragt, was dieser Wandel im Erwerbsbereich für das Geschlechterverhältnis bedeutet, wie Gleichstellungspolitik diese Entwicklung aufgreifen und beeinflussen könnte und wie die Gewerkschaften in der aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzung um den Wandel der Erwerbsarbeitszeit zugunsten einer effektiveren Gleichstellung von Frau und Mann intervenieren könnten. Das Normalarbeitsverhältnis ist als Fokus von Gleichstellungspolitik jedenfalls obsolet geworden und durch eine Orientierung auf die Pluralität weiblicher Zeitinteressen zu ersetzen. Die Gewerkschaften sollten nach Einschätzung der Verfasserin gleichstellungspolitische Positionen in die Arbeitszeitdebatte einbringen und sich zu Anwälten eines geschlechterdemokratischen Lebens machen. (ICE2)
Gender Mainstreaming als Leitbild für Geschlechtergerechtigkeit in Organisationsstrukturen
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as a model for gender justice in organizational structures
Autor/in:
Schmidt, Verena
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 1/2, S. 45-62
Inhalt: Gender Mainstreaming (GM) stellt einen relativ neuen Organisationsansatz dar, der erstmals auf der Weltkonferenz in Nairobi im Jahre 1985 in einem international relevanten Zusammenhang diskutiert wurde. Auf der nächsten Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking wurde GM als eine zentrale Maßnahme in der Aktionsplattform der Konferenz festgeschrieben. Das GM versucht, bei allen relevanten Entscheidungen eine Folgeabschätzung zu ermitteln, welche Auswirkungen die Entscheidung auf Fragen der Geschlechtergerechtigkeit hat. Die Autorin zeigt, das die GM-Instrumente eine wichtige Ergänzung zur bisherigen Gleichstellungspolitik darstellen. Nach der Einführung der wichtigsten Konzeptualisierungen des GM werden im zweiten Schritt die gesetzlichen Rahmenbedingungen und politischen Vorgaben für die Einführung des GM in der Bundesrepublik Deutschland dargelegt. Abschließend werden Fragen der Implementation des GM in Organisationen erörtert. (ICA)
Hochschulreform : Idee und Wirklichkeit in ihren Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:University reform : idea and reality in its impacts on equal opportunity policy
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel ; zwischen Frauenförderung und Gender Mainstreaming. Claudia Batisweiler (Hrsg.), Elisabeth Lembeck (Hrsg.), Mechtild Jansen (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2001, S. 87-98
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit Anspruch und Wirklichkeit der aktuellen Hochschulreform und den Auswirkungen auf die Gleichstellungspolitik. Zunächst bezieht er sich auf Schwachstellen im Hochschulsystem, die eine Modernisierung erforderlich machen und benennt u.a. die mangelnde Internationalisierung, die Bürokratisierung, die Personalstruktur und die Organisation der Hochschulen. Die gegenwärtig diskutierten Modernisierungsinstrumente werden einer differenzierten Kritik unterzogen. Es wird betont, dass es keine transparenten Diskussionen darüber gibt, was der gesellschaftliche Auftrag der Hochschulen heute ist. Die derzeit im Vordergrund stehende Diskussion über eine betriebswirtschaftliche Modernisierung ist verkürzt, die schlichte Übertragung von Unternehmensstrukturen auf die Hochschulen unangemessen und die Reformen auf Hochschulebene werden zur Zeit aber gerade nicht öffentlich vorbereitet. Es entstehen durch so genannte "Expertengruppen" neue informelle Entscheidungsstrukturen. Unter diesen Rahmenbedingungen untersucht die Autorin die Interventionschancen von Frauen im aktuellen Hochschulreformprozess und geht insbesondere auf das Dilemma ein, dass Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Reformprozess auf die formale Kontrolle zurückgeworfen werden, obwohl die informelle Gestaltungsmacht eine größere Bedeutung erhält. (ICH)