Approaches to gender mainstreaming : what's the problem (represented to be)?
Titelübersetzung:Ansätze des Gender Mainstreamings : wie lautet das darzustellende Problem?
Autor/in:
Bacchi, Carol
Quelle: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21 (2006) Nr. 4, S. 4-14
Inhalt: Mit der Frage "What's the problem represented to be?" stellt die Autorin den von ihr entwickelten gleichnamigen Ansatz vor, der eine qualitative Methode zur Analyse von politischen Maßnahmen wie dem Gender Mainstreaming bezeichnet. Dabei untersucht der "What's the problem to be"-Ansatz nicht nur die Art und Weise, wie die beruflichen Probleme der Frauen im jeweiligen Programm repräsentiert werden, sondern auch, welche unterschwelligen Vorannahmen darin enthalten sind und welche Auswirkungen durch die spezifische Repräsentation des Problems zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang plädiert der Beitrag für eine Betrachtungsweise, die Gender nicht als kulturellen Aspekt versteht, der Menschen in eine binäre Geschlechterlogik zwängt, sondern als einen in Machtbeziehungen eingebetteten politischen Prozess. Der Ansatz reicht über feministische Belange hinaus und ist auf viele Formen der Problem-Repräsentation anwendbar. (UN)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 1, S. 31-48
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit den durch die derzeitige Hochschulpolitik des Bundes und der Länder verfolgten Reformen der Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen, vornehmlich mit Veränderungen in der Personalstruktur, neuen Besoldungsformen, Juniorprofessoren, neuen Finanzierungsmodalitäten und neuen körperschaftlichen Organisationsformen wie z.B. Stiftungen. Auf diesem Hintergrund geht der Beitrag auch auf die besonderen Implikationen dieser Entwicklungen für die Frauenförderung und Gleichstellung in Forschung, Lehre und Hochschuladministration ein. Dabei werden einzelne Bereiche der Personalentwicklung beleuchtet, die für den Erhalt der Gleichstellungsstandards und -qualitäten eine besondere Bedeutung haben. Da es bei der Frauenförderung vornehmlich darum geht, wissenschaftliche Karrieren zu planen und zu realisieren, werden exemplarisch eine Studien- und Hochschulbiografie und ein exemplarischer Werdegang einer erfolgreich eingemündeten Nachwuchswissenschaftlerin aufgezeigt, die jedoch verdeutlichen, dass in jeder Phase und an jedem Übergang prinzipiell die Möglichkeit besteht, aus einem solchen Idealweg herauszufallen. Als weitere Problembereiche werden zum Abschluss das Zeitmanagement an Hochschulen im Sinne von geschlechtersensiblen Zeitgestalten sowie Besoldungs- und Finanzorganisation im Wissenschaftsbereich diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Was ist neoliberal am Gender Mainstreaming?
Titelübersetzung:What's neo-liberal about gender mainstreaming?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 23 (2003) H. 44, S. 19-33
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, ob die von der Europäischen Kommission entwickelte und inzwischen in allen EU-Ländern verbreitete Gender Mainstreaming-Politik (GM) eine geeignete Konzeption ist, die Frauen bei der Suche nach einer zeitgemäßen emanzipativen Politik hilft. Unter Rekurs auf die wirtschaftsliberale Herkunft dieses Konzepts geht es um die Frage, was erstens das Neue gegenüber den bisherigen gleichstellungspolitischen Ansätzen auf nationaler und internationaler Ebene ausmacht und, zweitens, welches die Vor- und Nachteile, Chancen und Fallstricke des Gender Mainstreaming sind. Es ist besonders erklärungsbedürftig, in welchem politischen und ökonomischen Kontext die Strategie entstanden ist und warum bisher vertretene Konzepte der Frauenemanzipation für angeblich überholt erklärt werden. Die Autorin stellt die These auf, dass der Ansatz ein von Widersprüchen und gegensätzlichen Erwartungen durchzogenes gesellschaftliches Konfliktfeld darstellt. Es stellt sich abschließend heraus, dass der GM-Ansatz als eine Variante neoliberaler Philosophie und Politik zu bewerten ist, aus der lediglich bestimmte höher gestellte Gruppen von Frauen Nutzen ziehen können, um ihre Karrierechancen zu verbessern. (ICH)
Gegen den Strich gebürstet : gleichstellungspolitische Rückschlüsse aus der Entwicklung in Skandinavien und Mittel- und Osteuropa
Titelübersetzung:Brushed the wrong way : equal opportunity policy conclusions from the development in Scandinavia and Central and Eastern Europe
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 108-130
Inhalt: Der Beitrag thematisiert in einem ersten Schritt wesentliche Charakteristika des skandinavischen Hochschulwesens hinsichtlich wissenschaftlicher Qualifizierung und Beschäftigung. Es folgt ein länderspezifischer Überblick und Vergleich zu gleichstellungspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen (beschränkt auf Dänemark und Norwegen). Die ambivalenten skandinavischen Eindrücke führen die Autorin zu einer kritische Auseinandersetzung mit der (verbreiteten und die Hochschulpolitik prägenden) Auffassung, dass das - in Bezug auf wissenschaftliche Tätigkeit und Statushierarchie - männlich dominierte Erscheinungsbild der deutschen Hochschulen auf systemfremde, d.h. dem Einfluss der Hochschulen nur bedingt unterliegende, Faktoren (Defizite) zurückzuführen ist. Hinzugezogen werden Erkenntnisse über die aktuelle Entwicklung in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas einschließlich des Baltikums. Das Fazit der Ausführungen lautet: (1) Eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Berufstätigkeit von Frauen - flankiert durch ein ausgebautes Kinderbetreuungsangebot und die staatliche Orientierung auf elterliche Gesamtverantwortung - führt nicht automatisch zur Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. (2) Die sinkende Attraktivität des Berufsfeldes Hochschule (insbesondere gemessen an den Verdienstmöglichkeiten) hat eine zunehmende "Feminisierung" zur Folge. Aus diesen beiden kontrastierenden Befunden - Schließung und Öffnung - wird zugespitzt die Schlussfolgerung gezogen: das reale Ausmaß der Gleichstellung ist wesentlich hochschul- undwissenschaftsintern determiniert. (ICA2)