Die Karrierefrau : eine Inhaltsanalyse populärwissenschaftlicher Ratgeberliteratur
Titelübersetzung:The career woman : a content analysis of popular science advisory literature
Autor/in:
Abele, Andrea; Schaper, Stefanie
Quelle: Gruppendynamik : Zeitschrift für angewandte Sozialwissenschaft, Jg. 26 (1995) H. 2, S. 237-254
Inhalt: "Karriereratgeber für Frauen boomen. Im Sommer 1993 sind 26 allgemeine Karriereratgeber auf dem Markt, von denen N=10 mittels eines inhaltsanalytischen Vorgehens hinsichtlich folgender Fragestellungen untersucht wurden: Welche Themenbereiche werden in diesen Büchern angesprochen; wie konsistent sind die Inhalte über die einzelnen Autorinnen hinweg; welche günstigen, welche ungünstigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Karriere von Frauen werden genannt; welche Empfehlungen werden gegeben? Die Auswertung zeigt, daß in der Karriereratgeberliteratur ein weites Themenspektrum abgehandelt wird, das die berufliche Laufbahn in den allgemeinen Sozialisations- und Lebenskontext von Frauen integriert. Explizite, konkrete und überprüfbare Karriereplanungen werden als wesentliche Voraussetzungen beruflichen Erfolgs genannt. Die Übereinstimmungen hinsichtlich günstiger und ungünstiger Voraussetzungen für Berufserfolg sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen sind zwischen den analysierten Büchern relativ hoch. Unscharf bleiben jedoch die Empfehlungen zur Bedeutung von 'Weiblichkeit' im beruflichen Alltag. Bei den Bezügen zur wissenschaftlichen Berufslaufbahnforschung zeigen sich einige Unterschiede, die insbesondere damit zu tun haben, daß ältere Befunde zu wenig revidiert werden bzw. daß Ergebnisse übergeneralisiert werden. Trotzdem ist die Übereinstimmung mit Ansätzen zu 'personal effectiveness'-Training hoch. Insgesamt vermittelt die analysierte Ratgeberliteratur einen insbesondere auf individuelle Lösungsstrategien orientierten Ansatz und trägt damit implizit dazu bei, Unterrepräsentationen von Frauen in Führungspositionen auf vermeintliche geschlechtstypische Eigenschaften zurückzuführen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Partnerschaft nein danke?
Titelübersetzung:Partnership, no thank you?
Autor/in:
Gieseke, Heide
Quelle: Emanzipation im Teufelskreis: zur Genese weiblicher Berufs- und Lebensentwürfe. Karin Berty (Hrsg.), Lilian Fried (Hrsg.), Heide Gieseke (Hrsg.), Helga Herzfeld (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990, S. 15-20
Inhalt: Der Aufsatz thematisiert die in unserer Gesellschaft mangelnde, obwohl laut Grundgesetz garantierte Gleichstellung der Frau gegenüber dem Mann. Obwohl die heutige Frauengeneration eine der bestausgebildetsten bislang in der Geschichte ist, wird eine wirkliche Emanzipation durch die Beibehaltung der traditionellen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau kontinuierlich boykottiert. Die dadurch erwachsende Doppelbelastung der Frau gemeinsam mit anderen patriarchalen Strukturen in unserer Gesellschaft, zum Beispiel die Aufteilung in typisch männliche und weibliche Berufe, stehen potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen entgegen. Angeblich die Gleichberechtigung fördernde Maßnahmen wie beispielsweise das Erziehungsgeld dienen möglicherweise lediglich der Verfestigung der bestehenden Strukturen. Die Autorin legt dar, daß eine Neuorientierung nur dann erfolgen kann, wenn Frauen ihren Anteil an gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Macht fordern. (ICE)