... weil unter Umständen auch zählt, was kein Geld einbringt : Haus-Frauen der Wirtschaftselite
Titelübersetzung:... because something that doesn't bring in money may also count : house-wives of the economic elite
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 69-86
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung beschäftigt sich auf Grundlage einer empirischen Studie mit nicht erwerbstätigen Ehefrauen von Topmanagern deutscher Wirtschaftsunternehmen. Im Mittelpunkt der ideologietheoretisch angeleiteten Analyse steht die Bezugnahme der interviewten Ehefrauen von Spitzenmanagern auf ein über Leistung oder natürliche Überlegenheit definiertes Elitekonzept. Im ersten Schritt geht es um die Frage, wie sich die Befragten, deren Vorstellungen von Meritokratie, Leistung und Elite auf der erfolgreichen Partizipation am marktvermittelten Wettbewerb beruhen, als Angehörige einer gesellschaftlichen Elite verstehen können. Hierfür gilt es, in den Darstellungen der befragten Frauen Prozesse der Selbstkonstitution zu entziffern, die zugleich Positionen und Strukturen sozialer Ungleichheit reproduzieren. Im zweiten Schritt wird die Analyse der konstitutiven Verschränkung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen in den Blick genommen. Denn Individuen konstituieren sich nicht nur als InhaberInnen bestimmter sozialer Positionen, sondern immer auch als geschlechtliche Subjekte. Hier knüpft die Autorin an A. Maihofers (1995) Ansatz zu Geschlecht als Existenzweise an, in welchem sie einerseits gegen ein Verständnis von Geschlecht als bloßes Bewusstseinsphänomen und andererseits gegen die Vorstellung von Geschlecht als Effekt von Darstellungen und Rollen argumentiert. (ICG2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziabilität - auf der Suche nach neuen Leitbildern der Arbeits- und Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Sociability - looking for new models for labor policy and gender policy
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft: Forschung im Dialog. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Maria Funder (Hrsg.), Heike Jacobsen (Hrsg.), Susanne Völker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2007, S. 269-284
Inhalt: Ausgehend von einer Kritik an dem in Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik dominierenden Androzentrismus untermauert die Verfasserin ihre These, dass die Frage nach der Zukunft von Gleichberechtigung und Emanzipation in ihren gesellschaftstheoretischen und -politischen Implikationen eng mit der Frage nach der Zukunft der Arbeit verknüpft ist. Hieran anknüpfend entwickelt die Verfasserin Grundzüge einer feministischen, genderkompetenten Arbeitsforschung, wie sie auch von "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" vertreten werden. Die Debatte um einen neuen Arbeitsprozess aus feministischer Perspektive führt zum Konzept der Soziabilität und der sozialen Arbeit als Leitidee zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit in genderkompetenter Perspektive. Abschließend erfolgt eine Rückbindung der vorgelegten Thesen an die Forderung nach Vereinbarkeit einer qualifizierten und angemessen entlohnten Berufstätigkeit mit einem aktiven familiären, politischen, sozialen und kulturellen Leben. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender- und Praxiskompetenz in der Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Gender competence and practical competence in work research
Autor/in:
Lepperhoff, Julia
Quelle: Arbeitsforschung und Innovationsfähigkeit in Deutschland. Joachim Ludwig (Hrsg.), Manfred Moldaschl (Hrsg.), Martin Schmauder (Hrsg.), Klaus Schmierl (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2007, S. 257-266
Inhalt: "Eines der zentralen Kriterien für die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit der Arbeitsforschung ist - so die im Weiteren entwickelte These - die Integration der Geschlechterperspektive in die Analyse von Arbeit. Sie kann neben der konkreten Problematisierung einer geschlechterhierarchischen Arbeitsordnung auch den Blick öffnen für allgemeine Schieflagen und 'blinde Flecken' bei der Analyse moderner Arbeitswelten. Dabei folgt der Beitrag der Annahme, dass das jedoch nur gelingen kann, wenn innerhalb der Arbeitsforschung neue, transdisziplinär orientierte Arbeitsweisen und Organisationsformen weiterentwickelt und erprobt werden, die dialogisch, vernetzt und problemorientiert ansetzen. Insbesondere Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis besitzen das Potenzial, Impulse für eine geschlechterkritische Neuvermessung des Wandels von Arbeit zu geben und diesbezüglich weiterführende Forschungsfragen zu generieren. Im Folgenden soll nach einer Skizze des aktuellen Wandels von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen die Entwicklung eines Verfahrens dargestellt werden, das diesem wechselseitigen Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht gerecht werden will. Der vorgestellte Ansatz eines genderkompetenten Wissenschaft-Praxis-Dialogs mit seinem Herzstück der 'Forschungswerkstatt', der in drei Feldern der Arbeitsforschung erprobt wurde, soll den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis als ein 'wechselseitiges Kritikverhältnis' etablieren und die Selbst-Innovation in der Arbeitsforschung hinsichtlich genderkompetenter Verfahren unterstützen helfen." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Restriktives Essverhalten bei Frauen in Führungspositionen : ein gesundheitlicher Risikofaktor?
Titelübersetzung:Is restrained eating a risk factor in women executives?
Autor/in:
Habermann-Horstmeier, Lotte
Quelle: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis, Klinik, Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg. 42 (2007) H. 6, S. 326-337
Inhalt: "Übergewichtige Frauen haben es im Berufsleben deutlich schwerer. Sie gelten als weniger leistungsfähig. Die Medien vermitteln den Eindruck, dass die erfolgreiche 'typische Business-Frau' sehr schlank und in gewissen Grenzen auch attraktiv sein muss. Doch ist dies auch in Wirklichkeit so? Sind Frauen in Führungspositionen schlanker als andere Frauen und wenn ja, wie erreichen sie dieses Ziel? Dies anhand eines von uns entwickelten und per E-Mail verschickten Fragebogens heraus zu finden, war eines der Ziele unserer 2006 durchgeführten empirischen Studie an 300 Frauen aus dem Mittelund Top-Management deutscher Unternehmen. Der Fragebogen bestand aus einem Mix aus offenen und geschlossenen Fragen. Acht der 50 Fragen beschäftigten sich mit dem Bereich Ernährung und Gesundheit. Wir fanden einen Durchschnitts-BMI im unteren Normalbereich mit einem im Vergleich zum Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung fast doppelt so hohen Anteil an untergewichtigen Frauen. Zusätzliche Fragen zum Essverhalten der Probandinnen zeigten bei einem Teil der Frauen Hinweise auf sehr restriktives Essverhalten (restrained eating). Ein schlanker Körper signalisiert Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit. Er macht deutlich, dass seine Besitzerin ihr Leben genauso erfolgreich managt wie ihren Beruf. Doch um einen solchen schlanken Körper in unserer Überflussgesellschaft über Jahre hin zu behalten, bedarf es erheblicher Anstrengung. Das Essverhalten muss dauerhaft auf Gewichtsabnahme oder auf die Vermeidung von Gewichtszunahme aus-gerichtet sein. Eine große Rolle spielt hierbei die kognitive Kontrolle des Essverhaltens sowie die Übersteuerung physiologischer Hunger- und psychologischer Appetenzsignale. 'Restrained eating' kann zu einem gestörten Essverhalten führen und gilt als Risikofaktor für die Entwicklung einer Essstörung." (Autorenreferat)
Inhalt: "For overweight women it is not easy to stand in professional life. They are considered as less efficient. If you look at a 'typical business woman' you obviously expect her to be a slim and within limits also attractive person. But is that true? Are women executives more slim than other women? And if yes, how do they achieve this goal? We wanted to find out the answers to these questions by a questionnaire carried out by us and sent by e-mail in 2006 to 300 women in leading positions (top management and middle management) in Germany. The questionnaire contained a mix of open and closed questions. The subject of eight of the 50 questions was nutrition and health. We found an average body mass index in low normal range. The group of underweight women was nearly twice as large as it is in average German female population. Additional questions showed that many of these female executives achieve this goal through restrained eating. A slim and well-styled body shows: I am successful, I am perfect. I am managing my life as successful as my career. In order to keep such a slim body in our affluent society over a bong time, eating behaviour permanently must be geared to loose weight or to avoid weight gain. in this context cognitive control of eating behaviour is of prime importance as well as ignoring physiological hunger signals and psychological appetence signals. But such kind of eating behaviour may lead to an impaired eating which is a risk factor for developing an eating disorder." (author's abstract)