Alltägliche und biographische Synchronisation partnerschaftlicher Lebensläufe
Titelübersetzung:Everyday and biographical synchronization of partnership-based life careers
Autor/in:
Dettmer, Susanne
Quelle: Arbeit als Lebensform?: beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern. Yvonne Haffner (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 129-153
Inhalt: Die Verfasserin untersucht Paararrangements in den Professionen Medizin und Psychologie. Sie unterscheidet fünf Typen partnerschaftlicher Lebens- und Karrieregestaltung, die zwar in Aushandlungsprozessen um Arbeitsteilung zwischen den beiden Partnern entstehen, aber gerahmt sind von den Institutionen rund um Erwerbsarbeit und Familie. Die Befunde zeigen, dass die Chancen für das Gelingen einer Doppelkarriere umso höher sind, je höher die Zielkonvergenz der Partner in beiden Lebensbereichen ist und je höher die Reziprozität zwischen den Partnern ausgeprägt ist. Paare, bei denen diese Bedingungen gegeben sind, weisen eine starke gegenseitige Unterstützung in beiden Lebensbereichen auf und es werden Arrangements getroffen, die es ermöglichen, bei gleichberechtigter Erwerbstätigkeit beider Partner die Anforderungen aus Berufs- und Familienleben eng aufeinander abzustimmen. (ICF2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Fight for recognition : the portrait of the German physician Paula Tobias (1886-1970) ; a reconstructive biographical analysis
Titelübersetzung:Kampf um Anerkennung : Porträt der deutschen Ärztin Paula Tobias (1886-1970) ; eine rekonstruktive Biographieanalyse
Autor/in:
Lohfeld, Wiebke
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 6 (2005) No. 3, 20 S.
Inhalt: "In dem vorliegenden Artikel wendet sich die Verfasserin einem bedeutsamen Aspekt von Biographie zu: den Ressourcen zur Aufrechterhaltung von Identität unter zugreifenden - und unterdrückenden - historischen und gesellschaftlichen Verhältnissen einerseits und andererseits der Frage, wie Identität ausgehend von einer Autobiographie rekonstruiert werden kann. Als Beispiel dient die Biographie der deutsch-jüdischen Ärztin Paula Tobias, die 1935 vor der nationalsozialistischen Verfolgung aus Deutschland geflohen ist. Die Rekonstruktion erfolgt auf der Grundlage ihrer Autobiographie und zusätzlich erhobener Daten, unter anderem Interviews mit Personen, die sie kannten, Urkunden, Wiedergutmachungsakten und Dokumenten der Universitäten, die Paula Tobias besuchte. Die Gesamtanalyse der Autobiographie und der weiteren Quellen bildet das Porträt einer der ersten deutsch-jüdischen Ärztinnen des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland. Während ihres gesamten Lebens kämpfte Paula Tobias für ihre Anerkennung, was sie insbesondere in ihrer Autobiographie zum Ausdruck bringt. Als ihr das NS-Regime die Anerkennung als Deutsche versagte, war es diese kämpferische Fähigkeit, die es ihr ermöglichte, ihre Identität als Deutsche aufrecht zu erhalten. Während die Verfasserin ihre gesamte Biographie entfaltet, wird ihr Weg des Kämpfens in ihren tiefen Überzeugungen begründet, die sie als junges Mädchen im Kampf um ihre Ausbildung, als junge Ärztin im Kampf um die Anerkennung der männlichen Kollegen und später als Deutsche im Kampf für ihre Rechte im NS-Regime entwickelte." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article the author intends to focus on one very crucial aspect of biography: the resources used to sustain identity under interfering - even depressing-historical and societal circumstances and how this identity is reconstructed from an autobiography. As an example, the author reconstructs the biography of a German-Jewish physician, Paula Tobias, who fled Germany in 1935 as a result of the National Socialist's politics of persecuting Jews. The reconstruction follows her autobiography and integrates further data that was collected, including interviews with persons who had been acquainted with Paula Tobias, civil registrations, reparation files and documents filed by those universities where Paula Tobias had studied. The analysis of the autobiography and the additional resources build the portrait of one of the first Jewish female physicians of the last century in Germany. Throughout her life she learned to fight for herself which is explicitly expressed in her autobiographical writing. When the NS regime refused to recognize her as German, it was her ability to fight that helped her to sustain her German identity. By unfolding the whole biography the author sketches her way of fighting as founded in the deep persuasions she developed as a young woman fighting for her education, as a young doctor fighting for recognition from other doctors and later as a German fighting for her rights under the NS-Regime." (author's abstract)
Quelle: Frauen und Männer in akademischen Professionen: Berufsverläufe und Berufserfolg. Andrea E. Abele (Hrsg.), Ernst-H. Hoff (Hrsg.), Hans-Uwe Hohner (Hrsg.). Heidelberg: Asanger, 2003, S. 43-56
Inhalt: Im DFG-Forschungsprojekt "Professionalisierung und Integration der Lebenssphären: Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie" sind Frauen und Männer in zwei Professionen - in der alten, traditionsreichen Medizin und in der jungen, noch nicht derart etablierten Profession Psychologie - untersucht worden. Im vorliegenden Beitrag werden zentrale Ergebnisse zur Medizin vorgestellt, die zum einen auf einer quantitativen Analyse berufsbiographischer Daten aus einer schriftlichen Befragung von 351 Ärztinnen und Ärzten und zum anderen auf einer qualitativen Analyse von halboffenen Leitfadeninterviews zu Formen der Lebensgestaltung mit 39 Personen beruhen, deren Berufsverläufe für die Medizin als prototypisch gelten können. Die Ergebnisse beider Untersuchungsschritte werden aufeinander bezogen und belegen insbesondere die Validität der auf der Grundlage der schriftlichen Befragung festgestellten Berufsverlaufsmuster. Es wird insbesondere der Zusammenhang zwischen Berufsverlauf und beruflichem Erfolg im engeren Sinne (Aufstieg, hohes Einkommen und Prestige) dargestellt, diesbezügliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden vor dem Hintergrund einer Definition von beruflichem Erfolg in einem weiteren Sinne interpretiert: Als erfolgreich können demnach auch jene Ärzte und Ärztinnen gelten, denen es gelingt, den beruflichen mit dem privaten Lebensweg in optimaler Weise miteinander zu verbinden. (ICI2)
Schlagwörter:Arzt; Berufsverlauf; Berufserfolg; Lebensweise; Medizin; Karriere; Professionalisierung; Mann
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufsverlaufsmuster und Geschlecht in Medizin und Psychologie
Titelübersetzung:Job history patterns and gender in medicine and psychology
Quelle: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 8 (2000) Nr. 2/3, S. 203-223
Inhalt: "Der Beitrag berichtet Ergebnisse eines Untersuchungsschrittes im DFG-Projekt 'Professionalisierung und Integration der Lebenssphären. Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie (Profil)'. 1999 wurden circa 1.000 Professionsangehörigen in Medizin und Psychologie schriftlich befragt, um (a) die langfristigen Berufsverlaufsmuster in beiden Professionen, (b) Geschlechtsunterschiede im Zusammenhang damit zu beschreiben. Die Befragten waren zum Erhebungszeitpunkt etwa 15 Jahre berufstätig. In der Medizin verteilen sich die Professionsangehörigen auf wenige 'normale', klar abgrenzbare und institutionell vorgezeichnete Muster. Kontinuierliche Berufsbiographien sind die Regel. Der Männeranteil überwiegt, wo es um kontinuierliche Aufstiege geht; oder aber das Geschlechterverhältnis ist annähernd paritätisch. Diskontinuierliche Muster bilden die Ausnahme, und nur hier ist der Anteil von Frauen höher als der von Männern. In der Psychologie gibt es eine größere Zahl von Mustern, die schwerer abgrenzbar und nicht so klar institutionell vorstrukturiert sind wie in der Medizin. Diskontinuierliche Berufsbiographien und solche, die durch Doppel- oder Mehrgleisigkeit verschiedener Tätigkeiten gekennzeichnet sind, kommen in der Psychologie häufiger vor als kontinuierliche sowie in sich konsistente Biographien. Auch hier gelangen Frauen seltener in höhere Positionen, und in den diskontinuierlichen Verlaufsmustern ist ihr Anteil wesentlich höher als der von Männern." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Psychologe; Arzt; Karriere
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung