Geschlechtsuntypische Berufswahlen bei jungen Frauen : muss das Vorbild weiblich sein?
Titelübersetzung:Gender-atypical career choices of young women : must the role model be female?
Autor/in:
Makarova, Elena; Herzog, Walter
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 34 (2014) H. 1, S. 38-54
Inhalt: "Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht die Analyse der Bedeutung elterlicher Vorbilder für eine geschlechtsuntypische Berufswahl bei jungen Frauen. Die Fragestellungen werden auf der Datengrundlage einer standardisierten Befragung von Jugendlichen, die in beruflicher Ausbildung stehen (N=1431), untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Familie für Jugendliche ein wichtiger Herkunftsbereich für Vorbilder darstellt, wobei Mutter und Vater am häufigsten als Vorbilder genannt werden. Zudem wird ersichtlich, dass Jugendliche zumeist gleichgeschlechtliche Vorbilder wählen. Weibliche Jugendliche verhalten sich bei der Wahl ihrer Vorbilder jedoch weniger geschlechterstereotyp als männliche Jugendliche, die fast nur Personen gleichen Geschlechts als Vorbilder wählen. Im Hinblick auf die elterliche Vorbildfunktion bei der Berufswahl zeigen unsere Ergebnisse, dass die Wahrscheinlichkeit der Wahl eines frauenuntypischen Berufs durch junge Frauen am größten ist, wenn deren Mutter oder Vater einen männertypischen oder geschlechtsneutralen Beruf ausüben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The aim of this paper is to analyze the importance of parental role models for gender-atypical career choices of young women. The questions of the study were examined using a standardized survey of youths in vocational schools (N=1431). The results show that young people's role models are primarily in their own family; most frequently their mother or their father. Overall, young people prefer same-sex role models, but young women have less rigid gender patterns in their choice of role models than male youth, who exclusively favor same-sex role models. With regard to the importance of parental role models in the process of choosing a career, our results show that the probability young women choose a gender-atypical career is highest when either their mother or their father has a typically male or mixed-sex profession." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Berufliche Orientierung aus der Gender- und Lebensweltperspektive
Titelübersetzung:Occupational orientation from the perspectives of gender and the life world
Autor/in:
Calmbach, Marc
Quelle: Jungen und ihre Lebenswelten: Vielfalt als Chance und Herausforderung. Michael Meuser (Hrsg.), Marc Calmbach (Hrsg.), Winfried Kösters (Hrsg.), Marc Melcher (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.), Ahmet Toprak (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2013, S. 202-222
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von Anerkennung und Ungleichheiten : Liebe und subjektivierte Arbeit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:Recognition and inequalities : love and subjectivized work in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, 2 S.
Inhalt: "Der Vortrag fragt aus einer anerkennungstheoretischen Perspektive nach dem Verhältnis von Paarbeziehungen und Erwerbsarbeit sowie nach Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Axel Honneth unterscheidet mit 'Liebe' (Familie/Paarbeziehungen), Recht' und 'Leistung' (Erwerbsarbeit) drei Anerkennungsformen. Erwerbsarbeit und Paarbeziehungen sind hiernach zwei zentrale Anerkennungssphären. Ausgehend vom männlichen Ernährermodell und dessen geschlechtsspezifischer Zuständigkeitstrennung lassen sich jedoch in beiden Bereichen Veränderungen beobachten: eine zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und eine doppelte 'Subjektivierung' von Arbeit sowie ein Wandel hin zu egalitären Beziehungen. Dies betrifft besonders Doppelkarriere-Paare, in denen beide Partner meist hohe Bildung und Berufsorientierung aufweisen. Gerade in diesen Paaren wird offen, wofür sich die Partner anerkennen, in welchem Verhältnis 'Liebe' und 'Leistung' stehen und welche Ungleichheiten sich finden lassen. Wie die Ergebnisse der Nachwuchsgruppe 'Liebe', Arbeit, Anerkennung zeigen, bestehen selbst in den hier untersuchten, an Egalität orientierten Paaren geschlechtsspezifisch ungleiche Anerkennungschancen. Weiter werden drei Tücken' der Anerkennung herausgearbeitet: Erstens eine generelle Risikostruktur von Anerkennung in Form von Liebe und für Leistung. Zweites geschlechterdifferente Barrieren und Hürden für Anerkennung in der beruflichen und familiären Sphäre, die strukturell - durch arbeitsorganisationale und sozialstaatliche Regelungen - oder intersubjektiv, also durch den Partner, bedingt sein können. Drittens eine 'immanente Falle' der Anerkennung qua subjektivierter Arbeit und beruflichen Leistungsstrebens (vgl. Wimbauer 2010)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wenn Arbeit Liebe ersetzt : Doppelkarriere-Paare zwischen Anerkennung und Ungleichheit
Titelübersetzung:When work replaces love : dual-career couples between recognition and inequality
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012. 408 S.
Inhalt: "Frauen wollen sich heute ebenso im Beruf verwirklichen wie Männer und streben nach Karriere und beruflicher Anerkennung. Daraus können neue Konflikte innerhalb der Paarbeziehungen entstehen. Vor allem ist unklar geworden, wofür sich die Partner gegenseitig anerkennen, welche sozialen Ungleichheiten sich zeigen und in welchem Verhältnis Liebe und Leistung stehen. Aufbauend auf Axel Honneths Anerkennungstheorie zeichnet die Autorin die aktuellen Veränderungen von Paarbeziehungen, Erwerbsarbeit und der sozialstaatlichen Anerkennungsordnung nach. Sie macht dabei deutlich, dass nicht nur die Selbstverwirklichungsversprechen der gegenwärtigen Arbeitswelt zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt sind. In letzter Konsequenz kann das berufliche Leistungsstreben auch die Liebe zwischen den Partnern (z)ersetzen." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Was kommt nach der Promotion? : Karriereorientierungen und -pläne des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fächer- und Geschlechtervergleich
Titelübersetzung:What comes after a doctorate? : career orientations and plans of young scientists in a comparison of subjects and gender
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Einfach Spitze?: neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Sandra Beaufays (Hrsg.), Anita Engels (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012, S. 57-86
Inhalt: Der Beitrag basiert auf dem triadischen Karrierekonzept von Kornelia Rappe-Giesecke. Gemäß diesem Konzept können Karrieren aus zwei miteinander verknüpften Perspektiven analysiert werden: Mit Blick auf die "äußere Karriere" argumentiert die Verfasserin, dass Wissenschaftskarrieren im deutschen Wissenschaftssystem als Risikokarrieren strukturiert sind, wobei das Risiko für Frauen größer zu sein scheint als für Männer. Mit Blick auf die "innere Karriere" führt die Verfasserin das Konzept der Karriereanker ein, mit dem das Selbstkonzept einschließlich der handlungsleitenden Wertvorstellungen von Professionals in der Karriereplanung analysiert werden kann, und zeigt am Beispiel der befragten Politikwissenschaftler und Chemiker dessen Relevanz für die Erforschung von Wissenschaftskarrieren auf. Die Karriereorientierungen der befragten Wissenschaftler/innen im Übergang von der Promotions- zur Postdoc-Phase werden im Geschlechter- und Fächervergleich in drei Typen herausgearbeitet: Neben dem Typ, der seine berufliche Laufbahn in der Wissenschaft verfolgen möchte, und dem Typ, der seinen Karriereweg jenseits des wissenschaftlichen Karrieresystems fortsetzen will, kann ein dritter Typ identifiziert werden, der sich durch verschiedene Spielarten der Offenheit im Hinblick auf die Karriereplanung auszeichnet. Abschließend wird die Frage diskutiert, wie es kommt, dass weniger Frauen als Männer nach der Promotion eine wissenschaftliche Laufbahn aufnehmen. (ICE2)