Übliche Widerstande oder neue Infragestellungen? : Gleichstellungsfeindlichkeit und Angriffe auf Gleichstellungsarbeit an Hochschulen in Niedersachsen
Autor/in:
Marx, Daniela; Kotlenga, Sandra
Quelle: LNHF; , 2017.
Inhalt: Der vorliegende Bericht bietet dementsprechend erstmals detaillierte Einblicke in gleichstellungsfeindliche Vorkommnisse an niedersächsischen Hochschulen und deren Einordnung und Bewertung durch die Gleichstellungsakteur*innen. Er beschreibt Auswirkungen auf die Amts- und Berufsausübung und liefert Einschätzungen dazu, welche Präventionsmaßnahmen, Unterstützungsfaktoren und Handlungsstrategien notwendig sind.
Sehr deutlich wird, dass sich Gleichstellungspolitik und -arbeit an Hochschulen und damit auch die zuständigen Akteur*innen nach wie vor in einer zwangsläufig ambivalenten Position befinden: Sie sind Teil einer Organisation und zugleich sollen sie die Organisation sowie deren Strukturen und Kultur von innen heraus verändern und „stören“. Dies macht es nicht einfach, wenn nicht gar unmöglich, alltägliche und übliche Widerstände von (qualitativ) neuen und (quantitativ) verstärkt auftretenden Infragestellungen zu unterscheiden.
Der Bericht steht daher unter der Frage „Übliche Widerstände oder neue Infragestellungen?“. Der eher ungewohnte Begriff „Gleichstellungsfeindlichkeit“, der sich im Verlauf des Projekts herausgebildet hat, dient dabei als Klammer, unter der unterschiedliche gleichstellungsbezogene Vorkommnisse an Hoch-
schulen – von alltäglichen Widerständen gegen Gleichstellung über offensives Unterlaufen etablierter Gleichstellungsstandards bis hin zu bedrohlichen Angriffen auf einzelne Gleichstellungsbeauftragte – subsumiert werden können.
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Die unternehmerische Universität : Chancen und Risiken für Gleichstellungspolitiken in Deutschland, Großbritannien und Schweden
Autor/in:
Weber, Lena
Quelle: Weinheim: Beltz Juventa (Arbeitsgesellschaft im Wandel), 2017, 1. Auflage. 240 Seiten
Inhalt: Die Studie gibt darüber Aufschluss, wie die Ökonomisierung der Wissenschaft mit der Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik in Großbritannien, Schweden und Deutschland zusammenwirkt.
Die gesellschaftliche Ökonomisierung ist in aller Munde und so facettenreich wie die soziologischen Debatten. Lena Weber beleuchtet wie die Wissenschaft im Zuge der Einführung von New Public Management-Prinzipien in mehreren europäischen Ländern ökonomisiert wird und wie dies mit der parallel verlaufenden Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik in Großbritannien, Schweden und Deutschland zusammenwirkt. Im Kontrast der drei Länder arbeitet sie heraus, welche Voraussetzungen dazu beitragen, dass Gleichstellungspolitik an der "unternehmerischen Universität" gefördert oder behindert wird. (Verlagsangaben)
"Männeruni - Frauenfragen!" : Die Auseinandersetzungen um die Gleichstellung an zwei Hochschulen
Autor/in:
Hetzer, Vita Alix
Quelle: Zürich: Chronos, 2016. 345 Seiten
Inhalt: Chancengleichheitsbeauftragte oder Geschlechterforschungszentren an Universitäten und Hochschulen sind das Resultat langwieriger Auseinandersetzungen. Die vorliegende Studie analysiert eine von der Neuen Frauenbewegung ausgelöste Entwicklung, die an der Universität Zürich und an der ETH Zürich zur Etablierung einer Gleichstellungsinfrastruktur führte. Deren Trägerschaft erweiterte sich nach und nach, bis die Studentinnen, die ursprünglichen Mobilisatorinnen, in den 1990er-Jahren nicht mehr auszumachen waren.
Die Autorin untersucht, was die universitäre Frauenbewegung bewirkte und inwieweit sie die institutionelle Verankerung ihrer früh formulierten Gleichstellungsanliegen beeinflussen konnte. Dabei interessiert auch die grundsätzliche Frage, wie Auswirkungen und Folgen sozialer Bewegungen erfasst werden können beziehungsweise welche Zusammenhänge bestehen zwischen den von ihnen angestrebten Zielen, ihren Aktivitäten und den später einsetzenden Strukturbildungen. Die Autorin stützt sich auf bisher kaum berücksichtigtes Material aus dem universitären Umfeld und führte zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Geschlechterforschung; Gleichstellungsbeauftragte; Gleichstellungspolitik; Hochschule; Schweiz; Uni Zürich; Universität
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Quelle: Leverkusen: Barbara Budrich, 2015, 1. Aufl. 290 S
Inhalt: Welche innovativen Ansätze können genutzt werden, um die Gleichstellung an Hochschulen voranzutreiben? Auf der Basis der Forschungsergebnisse von „EQUISTU“ werden im Buch Ansätze für eine gleichstellungsorientierte Hochschulsteuerung vorgestellt. Sie sollen mittelfristig zur Integration von Gleichstellungsagenden in die Organisationsstrukturen beitragen und sind langfristig darauf ausgerichtet, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen der Hochschule zu befördern.
Das Forschungsprojekt „Equality Implementation Standards for Universities“ (EQUISTU) untersuchte innovative Ansätze einer gleichstellungsorientieren Hochschulsteuerung. Die Untersuchung konzentriert sich auf drei Steuerungsbereiche: die Haushaltsteuerung, das Qualitätsmanagement und das Controlling. Die Ergebnisse beruhen auf Fallstudien an 13 Hochschulen und einer quantitativen Befragung aller bundesdeutschen Fachhochschulen und Universitäten.
Die quantitativen Ergebnisse verweisen auf einen gestiegenen Stellenwert von Gleichstellungsaufgaben im Hochschulmanagement: Dieser zeigt sich beispielsweise anhand der Einrichtung von Organisationseinheiten für Gleichstellung und der Übernahme von Gleichstellungsaufgaben in einem Vizepräsidium, aber auch durch den Ausbau der Gleichstellungsbüros.
Die qualitativen Ergebnisse verdeutlichen, dass einige Hochschulen bereits über einen hohen Standard der Integration von Gleichstellungsaufgaben in das Hochschulmanagement verfügen.
Gleichstellungsziele sind mittlerweile in den internen Zielvereinbarungen sowie in den Mittelverteilungssystemen integriert und werden von der Hochschulleitung in die Fakultäten kommuniziert. Die Hochschulleitung übernimmt dabei die wichtige Aufgabe, Genderexpertise einzubinden und eine Balance herzustellen, zwischen den inhaltlichen Vorgaben, die sie aufgrund externer Vereinbarungen zu erfüllen hat, und der Berücksichtigung der Interessen der Fakultäten, die auf externe Einmischung eher mit Abwehr reagieren. Die unterschiedlichen Implementierungsstrategien werden in den Kooperationsbeziehungen der beteiligten Akteur/-innen sichtbar: Hier konnten fünf Steuerungstypen identifiziert werden. Sie veranschaulichen, wie unterschiedlich der Prozess des Gender Mainstreamings gestaltet werden kann.
Die Ergebnisse bestätigen außerdem, dass externer Druck einen positiven Einfluss hat auf die Integration von Gleichstellungsagenden in das Hochschulmanagement. Damit sich diese Entwicklung fortsetzen kann, ist es nötig, die Verankerung von Genderexpertise in allen internen steuerungsrelevanten Organisationsaufgaben weiterhin sicher zu stellen.
Auf dem Weg an die Spitze! : Personalentwicklungs- und Nachwuchsförderprogramme der Stabsstelle Gleichstellung und soziale Vielfalt Universität Mannheim - Praxisbericht
Autor/in:
Deutsch, Pia
Quelle: GiP - Gleichstellung in der Praxis, 10 (2014) 1, S 33–36
Schlagwörter:Diversity; Gleichstellung; Mentoring; Nachwuchsförderung; Personalentwicklung; Stabsstelle; Uni Mannheim
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Alte Strukturen - neue Kompetenzen : zur Professionalisierung von dezentraler Gleichstellungsarbeit
Titelübersetzung:Old structures - new competencies : professionalization of decentralized gender equality work
Autor/in:
Hein, Anja
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 143-150
Gleichstellungsarbeit an der Universität Bielefeld : Kommunikation - Impulsgebung - Delegation in Querschnittsstrukturen
Titelübersetzung:Gender equality work at Bielefeld University : communication - impetus - delegation in interdisciplinary structures
Autor/in:
Baaken, Uschi
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 203-210