Titelübersetzung:Occupational emancipation policy in the USA
Autor/in:
Knapp, Ulla
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 277-286
Inhalt: In dem Beitrag wird die berufliche Gleichstellungspolitik in den USA untersucht mit dem Ziel, diese Strategien für die BRD nutzbar zu machen. Indem die bundesgesetzlichen Regelungen zur beruflichen Gleichstellung in den USA dargestellt werden, werden die rechtlichen und administrativen Strategien diesbezüglich verdeutlicht. Die vier Behörden bzw. Kommissionen, die die bundesgesetzlichen Regelungen umsetzen, werden vorgestellt: (1) die Civil Rights Commission; (2) die Equal Employment Opportunity Commission; (3) das Office of Federal Contract Compliance; (4) das Women's Bureau im Bundesarbeitsministerium mit zehn Regionalbehörden. Als eine Strategie, die über die gleichstellungspolitischen Regelungen im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe hinaus praktiziert wird, wird "set asides" vorgestellt: Ein bestimmter Prozentsatz der kommunalen bzw. Landesaufträge muß an Firmen gehen, die Frauen oder Minoritäten gehören. Die Analyse macht einsichtig, daß so gut wie alle größeren Unternehmen in den USA Frauenförderpläne und Gleichstellungsstellen haben. Eine Bewertung kommt zu dem Ergebnis, daß gleichstellungspolitische Strategien inzwischen im Unternehmensbereich weitgehend akzeptiert werden und daß die Gleichstellungspolitik zumindest in gehobenen Positionen erfolgreich ist. Als ein Schwerpunkt zukünftiger Maßnahmen wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesehen. (KW)
Frauenpolitik und Rechtsentwicklung am Beispiel Hochschulen
Titelübersetzung:Women's policy and legal development using universities as an example
Autor/in:
Gebhardt-Benischke, Margot
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 259-266
Inhalt: Der Beitrag geht aus von der Feststellung, daß sich die Situation von Frauen an der Hochschule trotz Frauenförderungsgesetz nicht verändert hat, sondern daß eher gerade die Hochschule gegenwärtig der Inbegriff der Frauendiskriminierung sind. Die Ausgangssituation Anfang der 80er Jahre wird geschildert, wobei vor allem auf die rechtlichen Veränderungen eingegangen wird. Es wird gezeigt, wie sich durch Frauenpolitik allmählich ein Wandel der rechtlichen Bewertung vollzog. In einem Vergleich der rechtlichen Situation heute mit der von früher wird festgestellt, daß sich die Beweislast für die Nichtdiskriminierung auf die Hochschulen verlagert hat. Die rechtlichen, rechtspolitischen und frauenpolitischen Konsequenzen aus der Tatsache, daß die Hochschulen in einem rechtlich unerträglichen Zustand sind, werden diskutiert. Kritisiert wird vor allem das Argument, daß es die komplexen Strukturen und Eigengesetzlichkeiten der Hochschulen sind, die die Gleichberechtigung der Frauen in den Hochschulen verhindern. Als ein Vorschlag zur Veränderung wird angeregt, daß Frauenförderung nicht Institutionen, sondern konkreten Personen abverlangt werden sollte. (KW)
Abweichung als Chance? : Frauen auf der Suche nach einem eigenen Lebenskonzept
Titelübersetzung:Deviation as an opportunity? : women searching for an independent life concept
Autor/in:
Schön, Bärbel
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 143-152
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit Studentinnen, die zugleich Mütter sind, und schildert die Chancen und Risiken einer solchen Lebenskonstellation. Es geht um die Suche nach einem eigenen Weg gegen vorgegebene Normen und traditionelle Weiblichkeitsvorstellungen. Exemplarisch für diese Suchprozesse und die damit verbundenen Chancen und Probleme werden einige Fälle geschildert: Studentinnen mit Kindern auf der Suche nach einem eigenen Lebenskonzept werden danach befragt, ob diese Abweichung eine Chance darstellt. Zunächst wird jedoch die Frage nach der "Abweichung wovon" beantwortet, indem die expliziten und impliziten Konturen männlicher und weiblicher Normalbiographien nachgezeichnet werden. Zur Frage "Abweichung warum" wird exemplarisch an der biographischen Entwicklung von zwei Studentinnen gezeigt, in welchem lebensgeschichtlichen Zusammenhang sich die Abweichung ergibt. Auf die Frage "Abweichung wofür" wird geantwortet, indem dargestellt wird, welche Bedürfnisse und Interessen sich in dieser Abweichung ausdrücken. (KW)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenpolitik an der Hochschule als Aufgabe der Personalräte
Titelübersetzung:Women's policy at universities as a task of staff councils
Autor/in:
Prümmer, Christine von
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 267-275
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Interessenvertretung von Frauen an den Hochschulen, die zugleich durch die Personalräte für den akademischen Mittelbau (PR-Wiss) und durch den Arbeitskreis "Wissenschaftlerinnen in Nordrhein-Westfalen" geschieht. Die Aufgaben und Beteiligungsrechte des PR-Wiss auf den verschiedenen Ebenen der Hochschule werden dargestellt. Eine Analyse der Voraussetzungen der Arbeit des PR-Wiss macht deutlich, daß dieser gravierenden Einschränkungen in der Ausübung der Mitbestimmung unterlag. Angesichts der Einschränkungen wird gefragt, ob es überhaupt Sinn hat, über die Personalräte Frauenpolitik in den Hochschulen zu betreiben. Ausgehend von der Notwendigkeit einer solchen Frauenpolitik werden deren Handlungsspielräume aufgezeigt. Als Folge der Personalratsarbeit wird die Einführung des Amtes einer Frauenbeauftragten an den Hochschulen beschrieben. (KW)
"Meine Zukunft? Naja, heiraten, Kinder haben und trotzdem berufstätig bleiben. Aber das ist ja fast unmöglich." : über die Notwendigkeit, die Geschlechterverhältnisse in der Schule zu thematisieren: das Beispiel Berufsorientierung
Titelübersetzung:"My future? Well, to marry, have children and at the same time have a job. But that is practically impossible." : on the necessity of dealing with the relationship of genders in school: the example of career information
Autor/in:
Lemmermöhle-Thüsing, Doris
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S. 163-196
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, ob nicht in der Schule (Sekundarstufe I) trotz der für beide Geschlechter durchgesetzten Koedukation und trotz des für beide Geschlechter gleichen berufsvorbereitenden Unterrichts (Berufskunde, Betriebserkundungen, -praktika) noch Benachbeteiligungen für Mädchen bestehen. Diese Zweifel faßt die Autorin in drei Thesen zusammen: (1) Im Prozeß der Berufsfindung werden Mädchen nicht nur mit dem Berufswandel, mit Qualifikationsanforderungen und Karriereperspektiven konfrontiert, sondern auch mit der Realität geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und noch vorhandenen Geschlechtsstereotypen. (2) Die weiblichen Jugendlichen befinden sich in einer widersprüchlichen Situation, gekennzeichnet auf der einen Seite durch eine Tendenz zur Auflösung traditioneller Frauenbilder und zur Individualisierung der Lebensläufe, und auf der anderen Seite durch eine nach wie vor geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarkts. (3) Theorie und Praxis des berufsvorbereitenden Schulunterrichts orientieren sich noch zu einseitig am "Normalfall" männlicher Erwerbsbiographie, während die Übergangsprobleme von Frauen undiskutiert bleiben. Die Autorin versucht diese Thesen durch Bezug auf einschlägige empirische Studien und durch Bezug auf Interviews mit 88 Mädchen aus Haupt-, Real- und Gesamtschule zu untermauern. Sie stellt heraus, daß es für Mädchen trotz besserer Schulabschlüsse schwieriger als für Jungen ist, Ausbildungsplätze zu finden, daß für Mädchen ein wesentlich kleineres Spektrum wählbarer Berufe zur Verfügung steht, und daß diese Verengung von den interviewten Mädchen wahrgenommen wird. Auch öffentliche Förderaktionen für Mädchen zur Berufswahl im gewerblich-technischen Bereich ("Frauen in Männerberufen") haben bisher keine entscheidende Veränderung erbracht. Abschließend skizziert die Autorin ein alternatives Konzept berufsvorbereitenden Unterrichts, in den ein erweiterter Arbeitsbegriff Eingang finden soll, und in dem die Ambivalenzen weiblicher Berufsfindung und die noch vorfindbaren geschlechtsspezifischen Hierarchien auf dem Arbeitsmarkt konkret angesprochen werden sollen. (PF)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gehören technische Fähigkeiten vielleicht auch zum "weiblichen Arbeitsvermögen"?
Titelübersetzung:Do perhaps technical abilities also belong to the "female working capability"?
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Besser gebildet und doch nicht gleich!: Frauen und Bildung in der Arbeitsgesellschaft. Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1990, S. 141-159
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit dem Stereotyp weiblicher Technikdistanz auseinander. Die Autorin stellt zu Beginn die Thesen aus, (1) daß das, was als Technik gilt, ebenso historisch veränderlich ist wie die Einstellung der Frauen zur Technik, (2) daß die Technikdistanz der Frauen ein Produkt der alltäglichen Zuordnung von Arbeitsmitteln und Kompetenzen zu einer männlichen und zu einer weiblichen Welt ist, welche durch Sozialisation immer wieder reproduziert werden, (3) daß die sogenannte Technikdistanz ein wichtiges politisches Mittel zur Aufrechterhaltung männlicher Dominanz über Frauen ist. Zu (1): Die Analyse des "weiblichen Arbeitsvermögens" durch die Frauenforschung hat als Wesensmerkmal weiblicher Arbeit ihre Ganzheitlichkeit und ihre spezifische Anforderungsstruktur (Geduld, Einfühlungsvermögen, Sorge) herausgearbeitet. In dieser Kennzeichnung wird aber übersehen, in welchem Maße die Technik in den Haushalt eingezogen ist, und in welchem Maß heute Technikbeherrschung die Hausarbeit prägt. Zu (2): Die Gültigkeit dieser These versucht die Autorin am Beispiel des Umgangs mit dem Computer bei Jungen und Mädchen im Vorschul- und Schulalter zu belegen. Sie weist auf Forschungsergebnisse hin, die aufzeigen, daß geschlechtsspezifische Unterschiede erst vor der Pubertät und verstärkt in koedukativen Klassen auftreten. Zu (3): Die Autorin stellt fest, daß trotz des hohen Anteils von Frauenarbeitsplätzen, die mit neuer Technologie bestückt sind, Frauen von technikrelevanten Lehrstellen und Führungspositionen ferngehalten werden, während gleichzeitig - quasi entschuldigend - auf die geschlechtsspezifische Sozialisation in der Familie verwiesen wird. Damit kommen auch technologiekritische Argumente von seiten der Frauen zu kurz bzw. werden nicht ernst genommen. (PF)
Schlagwörter:Arbeitskraft; Technik; Hausarbeit; neue Technologie; EDV; Koedukation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte : der Preis der Professionalisierung
Titelübersetzung:Women's history - history of the genders : the price of professionalization
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: Feministische Erneuerung von Wissenschaft und Kunst. Symposium "Frauenforschung und Kunst von Frauen - Feministische Beiträge zu einer Erneuerung von Wissenschaft und Kunst"; Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1990, S. 81-99
Inhalt: Die Autorin befaßt sich in dem Aufsatz mit dem gegenwärtigen Stand der Frauengeschichtsforschung. Zunächst zeigt sie die Fortschritte in der bundesdeutschen Frauengeschichtsforschung auf. Dabei stellt sie fest, daß es unerläßlich ist, ein eigenes Wissenschaftsverständnis zu formulieren, das gegenwärtig noch aussteht. Festzustellen ist lediglich die Tendenz, daß der Begriff "Geschlechtergeschichte" die Bezeichnung "Frauengeschichte" zunehmend verdrängt. Sie geht dann der Gefahr der "falschen Aufhebung der Frauengeschichte im Prozeß der Professionalisierung" nach. "Hierzu dient als Beispiel die Tendenz zur Favorisierung der Geschlechtergeschichte und die Frage der Sichtbarkeit der Frauen in den jüngsten Bemühungen um eine Sozialgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft." Sie stellt fest, daß die aus J. Kockas Sicht bereits erledigte Frage der Bedeutung des Geschlechtsunterschiedes als Gegenstand einer eigenständigen Disziplin in der Geschichtsforschung auch weiterhin auf der Tagesordnung stehen muß. Es gilt, aus feministischer Perspektive einen Maßstab von Gleichheit zu entwickeln, "deren Maß nicht die Männlichkeit, sondern Menschlichkeit ist". Insofern handelt es sich um einen "neuen, maßlosen Maßstab". Abschließend liefert sie allgemeine Aussagen zu Ansätzen einer Grundlegung der Frauengeschichte, woraus Merkmale einer feministischen Geschichtssicht abgeleitet werden. Das innovatorische Potential der Frauengeschichtsforschung liegt in der Erforschung einer Fraueneigengeschichte, einer ideologiekritischen Perspektive sowie daraus abgeleitet in einer revidierten Gesamtsicht unserer Geschichte. (AG)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Erst mal fertig werden - und dann bin ich wer" : zum Einfluß der Schulerfahrung (Mädchenschule oder Koedukation) auf Fachwahl und Berufspläne der Chemie- und Informatikstudentinnen
Titelübersetzung:"Finish my education first - and then I am someone" : on the influence of school experience (girls' school or coeducation) on the choice of subject and career plans of female students of chemistry and information technology
Autor/in:
Kauermann-Walter, Jacqueline; Kreienbaum, Maria Anna
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 123-142
Inhalt: In dem Beitrag werden Interviews mit 12 Studentinnen ausgewertet, die rückblickend von ihren allgemeinen Schulerfahrungen berichten, dabei insbesondere auf die naturwissenschaftliche Prägung eingehen und Auskunft über ihre beruflichen Pläne geben. Die qualitative Analyse wird ergänzt durch die Ergebnisse einer standardisierten Befragung aller Diplom-Chemie- und Informatikstudentinnen der Hochschulen in Dortmund, die zu dem Ergebnis kommt, daß die Studentinnen zu einem hohen Anteil aus Mädchenschulen kamen. Zwei Aspekte werden besonders ausgewertet: zum einen die Abhängigkeit der Lernprozesse von einer funktionierenden Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und zum anderen auch ihre Auswirkungen auf die beruflichen Pläne der jungen Frauen. Die zentrale Untersuchungsfrage dazu lautet: Kristallisieren sich in Abhängigkeit von dem besuchten Schultyp (Mädchenschule oder Koedukation) oder der gewählten Fachrichtung (Chemie und Informatik) unterschiedliche Interaktionsmuster heraus und differieren in den Berichten Studienmotivation und angestrebte Berufsoptionen? In den Interviews der Studentinnen wird deutlich, daß ein gutes Verhältnis zu einer Lehrperson den Zugang zu dem Fach, das diese vertritt, erleichtern kann. Ausgehend von diesem Ergebnis wird diskutiert, ob die Schule überfordert ist, wenn von ihr als zentraler Bildungseinrichtung erwartet wird, die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler stärker in den Blick zu nehmen, und möglicherweise die sozialen Lernziele über die fachlichen zu stellen. (KW)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Arbeitskreis Wissenschaftlerinnen in NRW - drei Phasen seiner Entwicklung
Titelübersetzung:The study group of female scientists in North-Rhine Westphalia - three phases of its development
Autor/in:
Stahr, Ingeborg
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 27-39
Inhalt: In dem Beitrag wird die Entwicklung des Wissenschaftlerinnen-Arbeitskreises in drei Phasen beschrieben, wobei weniger Details als vielmehr allgemeine Handlungsstrukturen deutlich gemacht werden, die sich im Laufe der Jahre herauskristallisiert haben. Die Höhepunkte der verschiedenen Phasen werden jeweils durch das Erscheinen zentraler Schriftstücke gekennzeichnet: 1981 mit dem ersten und 1984 dem mit zweiten Memorandum sowie dem Hochschulmanifest, das 1988 als Entwurf entstand. Die erste Phase von 1980 bis 1983 zeigt die Wissenschaftlerinnen im Aufbruch. Entstehung und struktureller Aufbau des Arbeitskreises werden beschrieben ebenso wie Zielsetzung und Selbstverständnis. Die Gemeinsamkeiten in der Handlungsorientierung und die Folgen für das soziale Klima in der Organisation werden herausgestellt. Die zweite Phase von 1983 bis 1985 wird gekennzeichnet durch Resignation und Richtungswechsel. Es wird gezeigt, daß die Situation der Wissenschaftlerinnen an den Hochschulen zunehmend schlechter wurde, daß sich im Arbeitskreis trotz kleiner Erfolge ein Gefühl der Ohnmacht ausbreitete. Der Richtungswechsel in den Handlungsstrategien wird an dem Punkt gesehen, als sich aus dem Arbeitskreis der Verein "Wissenschaft und Frauenbewegung" gründete, um autonome Frauenforschung zu betreiben. Für die dritte Phase von 1985 bis 1989 wird festgestellt, daß frauenpolitische Maßnahmen durchgesetzt werden konnten, z.B. die gesetzliche Verankerung von Frauenbeauftragten für die Hochschule. Die trotzdem verbleibenden Konflikte, in denen es vor allem um Konkurrenz und Macht geht, werden skizziert. Weitere Veränderungsmöglichkeiten werden in dem 1988 gegründeten Frauenforschungsinstitut gesehen. (KW)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Konzeptualisierung des Versteckten : Überlegungen zum Frauenforschungsschwerpunkt "Technik- und Naturwissenschaftspotentiale von Frauen" am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund
Titelübersetzung:Conceptualization of what is concealed : considerations on the focal point of research on women - "Technology and natural science potential of women" - at the University Didactic Center of the University of Dortmund
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Was eine Frau umtreibt: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Anne Schlüter (Hrsg.), Christine Roloff (Hrsg.), Maria Anna Kreienbaum (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen in Geschichte und Gesellschaft), 1990, S. 97-109
Inhalt: In dem Beitrag wird nach den versteckten Technik- und Naturwissenschaftspotentialen von Frauen gefragt, die bisher noch nicht quantifiziert worden sind. Es wird das Konzept einer Forschung entwickelt, die es ermöglicht, die latenten Potentiale der Frauen aufzudecken. Es wird gezeigt, daß das Konzept der verborgenen Potentiale nicht nur ein theoretischer, sondern auch ein methodischer Ansatz sein muß, der die Interessen der Frauen und ihre Bewußtwerdung durch sie selbst hinter den ihnen zugeschriebenen oder durch ihre gesellschaftliche Position zugewiesenen aufspürt und ihnen die Perspektive der Durchsetzung eröffnet. Vor diesem Hintergrund werden einige Aspekte des Potentialekonzepts und seiner Umsetzung in Forschung und sozialer Entwicklung aufgezeigt und diskutiert. Bereits bearbeitet und noch zu bearbeitende Themenbereiche werden beschrieben. Abschließend wird betont, daß erst eine radikale Problematisierung von Vorurteilen und eine Entstereotypisierung von Vorstellungen über weibliche Begabungen Mädchen wirklich Optionen öffnen können. (KW)