Kommentar zum Rezensionsaufsatz von Thorsten Berndt: "Auf den Leib gekommen". Fortschritte in der phänomenologisch-soziologisch fundierten Identitätstheorie, erschienen in FQS 4(3)
Titelübersetzung:Comment on the Thorsten Berndt's Review Essay: "To Go to the Body." Advances in Phenomenological-sociological Identity Theory, published in FQS 4(3)
Autor/in:
Gugutzer, Robert
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 5 (2004) 1
Details
Inhalt: Der Kommentar würdigt die profunde Rezension von Thorsten BERNDTs Rezensionssaufsatz "Auf den Leib gekommen". Zugleich "verteidigt" der Autor sein Leib-Körper-fundiertes Identitätsmodell in fünf Hinsichten: 1) Die sozialwissenschaftliche Identitätsforschung vernachlässigt leib-körperliche Aspekte der Identitätsbildung, 2) MEADs Identitätskonzept weist eine sozial-kognitive Einseitigkeit auf, 3) interaktionistische Identitätstheorien bedürfen einer leibphänomenologischen Ergänzung, da auch Interaktionen nie leib-los vonstatten gehen, 4) GOFFMAN thematisiert zwar explizit den Körper, entwickelt aber keine Identitätstheorie, 5) (Geschlechts-) Identität entwickelt sich selbstverständlich als Differenzerfahrung.
Inhalt: In this Comment I praise Thorsten BERNDT's review of "To Go to the Body." At the same time I "defend" my identity model, connecting identity and to have a body ("Körper") / being a body ("Leib"), in relation to the following five points: 1) identity research in the social sciences neglects the body as a fundamental entity of identity development; 2) MEAD's identity concept has a social cognitive bias; 3) interactionist identity theories need a phenomenological addition of "to have a body"/"being a body," because all interactions are bodily; 4) GOFFMAN talked explicitly about the body, but he never developed an identity theory; 5) gender identity development is as a matter of course seen as based on experiences of difference/diversity.
Schlagwörter:Identität; sociology of the body; body; Interaktion; Körper; identity; interaction; Körpersoziologie; Identitätsentwicklung; Leib; Mead; Erikson; Bourdieu; Goffman; identity; identity development; interaction; to have a body; being a body
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Review: Ursula Pasero & Anja Gottburgsen (Hrsg.) (2002). Wie natürlich ist Geschlecht? Gender und die Konstruktion von Natur und Technik
Titelübersetzung:Review: Ursula Pasero & Anja Gottburgsen (Eds.) (2002). Wie natürlich ist Geschlecht? Gender und die Konstruktion von Natur und Technik [How Obvious is Sex? Gender and the Construction of Nature and Technology]
Autor/in:
Hoffmann, Dagmar; Bott, Sören
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 5 (2004) 1
Details
Inhalt: Die Herausgeberinnen beabsichtigen mit dem vorliegenden Band, die wesentlichen Beiträge der im November 2000 in Kiel stattgefundenen Tagung "The Nature of Gender – The Gender of Nature" zu veröffentlichen. Zunächst reflektieren einige Autorinnen die aktuelle Auseinandersetzung über die Geschlechterkonstruktionen und das Herstellen von Geschlecht (auch im Sinne der sozialen Kategorie). Im Wesentlichen beziehen sie sich dabei auf die gängigen Argumentationen zur Erklärung von Geschlechterdifferenzen in den Natur- und Technikwissenschaften und hinterfragen diese kritisch. Zudem versuchen einige Wissenschaftlerinnen die Gründe herauszustellen, warum Frauen an (neuen) Technologien so wenig interessiert sind und kaum technisch-naturwissenschaftliche Fächer studieren. Der Sammelband bündelt viele interessante und außergewöhnliche Perspektiven aus verschiedenen Disziplinen. Einige Beiträge können mitunter bestehende Ansätze in den Sozialwissenschaften unterstützen und argumentativ bereichern.
Inhalt: The purpose of the editors is to take up again the most relevant papers from the conference, "The Nature of Gender—The Gender of Nature", held in Kiel (Germany) in November 2000. Various authors reflect on the current debate about the constructions and production of gender by referring to the special debate in natural and technical sciences. The female contributors test and criticise popular explications for gender differences. Other authors try to analyse the particular reasons why women might or might not be interested in technology and why women study technology or natural science less often than men. The reader can select from many interesting and extraordinary perspectives from different disciplines. Perhaps some of the contributions could be helpful in underscoring similar approaches in social science.
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenförderung; women's studies; advancement of women; Geschlechtsidentität; Technikakzeptanz; Technikkompetenz; gender studies; gender identity; role taking; women support; acceptance of technology; competence
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
An die Spitze : neue Mikropolitiken der universitären Karriereplanung von Sozialwissenschaftlern/innen
Titelübersetzung:To the top : new micropolicies in the university career planning of social scientists
Autor/in:
Reichertz, Jo
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 5 (2004) No. 2, 16 S.
Details
Inhalt: "Wissenschaft zu betreiben ist ein Beruf - dessen typische Tätigkeitsmerkmale begleitet und verändert werden durch wandelnde Werte und die Medien der Zeit. In der vorliegenden Arbeit werden augenblickliche Entwicklungslinien auf dem Berufsfeld "Wissenschaft" vor dem Hintergrund der veränderten Ökonomisierung und der Internationalisierung der deutschen Wissenschaftslandschaft aufgezeigt. Veränderte Faktoren, wie z.B. die Standardisierung von Studiengängen, die Einführung von Juniorprofessuren und die veränderte Ressourcenverteilungspolitik tragen zum Wertewandel in der Wissenschaft bei, was insbesondere bei Nachwuchswissenschaftlern den Einsatz von Karrierepolitiken notwendig macht und verschärft." (Autorenreferat)
Inhalt: "Science is a peculiar field of profession-with changing features depending on changing values and the role of media. The aim of this article is to demonstrate the current development in the field of German social scientists concerning the new conception of raising German higher education and science to the international standard. The introduction of associate professorship (Junior Professor), the standardization of departments at universities and the new way of distributing resources include only a few of the important factors that contribute in changing the values in science. As a result promising young scientists need to put much more scientific effort and much more micropolitics to work their way up and to get to the top." (author's abstract)
Schlagwörter:Berufsfeld; Wissenschaftsbetrieb; Ökonomisierung; Internationalisierung; Wertwandel; Karriere; Berufsverlauf; Planung; Sozialwissenschaftler; Karriereplanung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wissenschaftler und ihre alltägliche Praxis : ein Einblick in die Geschlechterordnung des wissenschaftlichen Feldes
Titelübersetzung:Doing science doing gender : the making and the unmaking of scientists
Autor/in:
Beaufays, Sandra
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 5 (2004) No. 2, 9 S.
Details
Inhalt: "Inwiefern trägt die alltägliche Praxis der Wissenschaft und der in ihr gelebte Glaube der Akteurinnen und Akteure zum Ausschluss von Wissenschaftlerinnen bei? Dieser Frage geht die Autorin in ihrer Dissertation 'Wie werden Wissenschaftler gemacht?' nach, die sie im Folgenden vorstellt. Ihre These: In dem von den Akteuren geteilten Glauben, in ihrem Selbstverständnis und der alltäglichen Praxis an Universitäten und in der weiteren scientific community verbirgt sich ein selektives Moment, das Frauen ausschließt und aussondert. Denn die etablierten Akteure des Feldes haben nicht nur bestimmte Vorstellungen davon, was gute wissenschaftliche Arbeit ist, sondern auch davon, wer als Mitspieler anerkannt werden kann und wer nicht. Die Frage 'Wie werden in der wissenschaftlichen Praxis Erkenntnissubjekte als soziale Akteure des Feldes hervorgebracht?' erlaubt gleichzeitig zu erfassen, welche Selektionsmechanismen in dem Prozess des Wissenschaftlerwerdens enthalten sind und wie diese insbesondere zur Herstellung eines relativ geschlechtshomogenen professionellen Feldes beitragen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Reasons for the marginalization of women in science cannot exclusively be found in the abstract sphere of cultural dispositions, but also in the concrete everyday practice of science itself. In her dissertation the author uses Pierre BOURDIEU's concept of the 'scientific field' and empirical constructivist methods to examine the mechanisms responsible for successive and systematic exclusion of women from science particularly at higher levels of the career ladder in universities." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftsbetrieb; Forschungspraxis; Wissenschaftler; Selektion; Selbstverständnis; Exklusion; Scientific Community; Wissenschaftskultur
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz