Zukunftsforschung : Analyse von Szenariostudien zur Familie
Titelübersetzung:Future research : an analysis of scenario studies that focus on family
Autor/in:
Watkins, Vanessa; Daheim, Cornelia
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft, (2009) H. 6, S. 31-50
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Inhalt: "Führt der aktuell boomende Zukunftsdiskurs auch zu neuen, vielfältigen Vorstellungen zur Zukunft der Familie? Im Vergleich von 10 aktuellen Zukunftsstudien unterschiedlichster Herkunft (von der klassisch akademischen Forschung bis zu von Unternehmen in Auftrag gegebenen Themenszenarien) zeigt sich, dass alle Studien den Faktor sozio-demographische Entwicklungen (Demographie, neue Lebensformen, Migration etc.) als zentral für die Zukunft der Familie erachten. Keines der Szenarien stellt sich eine Zukunft ganz ohne Familien vor oder beschreibt eine Rückkehr zur Großfamilie, die Zukunftsvorstellungen reichen von einer weiteren Pluralisierung von Lebensformen über eine Retraditionalisierung der Familie bis zu ihrer Auflösung. Als zentral werden zudem die Themen soziale Sicherung/ soziale Spaltung sowie die Vereinbarkeitsproblematik von Familie, Arbeit und Freizeit, insbesondere unter Aspekten der Geschlechterrollen, gesehen. Das dennoch eklatante Fehlen wirklich 'neuer' Visionen zur Zukunft der Familie ist zumindest teilweise erklärbar als ein gesellschaftliches Phänomen einer Zeit, die (noch) um die Visionen der letzten Dekaden kreist und tendenziell als utopie und visionsskeptisch bezeichnet werden kann. Zudem wird Familie nicht als treibende Kraft gesellschaftlichen Wandels wahrgenommen, sondern eher als abhängige Größe; des Weiteren zeigt sich hier das geringe Interesse an Zukunftsthemen in den Sozial- und Geisteswissenschaften." (Autorenreferat)
Inhalt: "Does the currently booming discourse on the future reveal new and diverse ideas about the future of the family? In a comparison of 10 current future-oriented studies (backgrounds range from corporate to academic), all studies see sociodemographic developments as key to the future of the family (demographics, new living arrangements, migration etc). None of the scenarios paints a future without families or a revival of extended family principles, but ideas range from an ongoing pluralisation of living forms and styles to a re-traditionalization of the family to a diffusion of its borders. The subjects of social gaps and social security as well as the compatibility of work, family and free time, especially from a perspective of gender roles, are also considered as key. But the striking lack of really 'new' visions on the future of the family in these studies can at least partially be explained as a societal phenomenon of a time that is still focused on visions of the last decades and that is at the same time critical of utopias and visions as such. Furthermore, the family is not regarded as a driving force of societal change, but as a dependent element, and the lack of visions is also a consequence of the low interest of social sciences and humanities in questions of the future." (author's abstract)
Schlagwörter:Zukunftsforschung; Zukunft; Familienforschung; Familie; Szenario; Projektion; Trend; Analyse; Arbeit; Familie-Beruf; Freizeit; soziale Ungleichheit; Auswirkung; Rolle; Geschlechterverhältnis; Familienplanung; Reproduktionsmedizin; Feminismus; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Feminisierung der Arbeit und die Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Feminization of work and work research
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 13 (2004) H. 2, S. 173-176
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Inhalt: Die Debatte um eine "Feminisierung der Arbeit" in Deutschland verweist auf die Notwendigkeit einer genderkompetenten Perspektive auf den Wandel der Arbeit und die darin enthaltenen Tendenzen und Potenziale. Die Arbeitsforschung steht vor der Herausforderung, neue Entwicklungen und Veränderungen von Arbeit einerseits und im Geschlechterverhältnis andererseits zur Kenntnis zu nehmen und gleichzeitig die Fortexistenz bestimmter Strukturen und Geschlechterbilder und -normen nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser Herausforderung stellt sich das im Rahmen des Forschungsverbundes "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" angesiedelte Projekt "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung". Das Projekt soll im Bereich der Arbeitsforschung aus genderorientierter Sicht arbeitende WissenschaftlerInnen vernetzen und den Austausch zwischen genderorientierter Arbeitsforschung und anderen Ansätzen der Arbeitsforschung fördern, ein methodisches Konzept für die feministische Arbeitsforschung erarbeiten sowie ein normatives Leitbild der Arbeitsforschung entwickeln. (ICE)
Schlagwörter:Feminismus; Arbeitsforschung; Forschungsprojekt
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterperspektiven auf den Wandel von Arbeit
Titelübersetzung:Gender prospects for the change in work
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Rudolph, Clarissa
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 10, S. 585-590
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Inhalt: "Der aktuelle Wandel von Arbeit ist eng verwoben mit dem Geschlechterverhältnis und den sich darin vollziehenden Veränderungen. Sowohl die politische als auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arbeit ist aber aus feministischer gender-orientierter Perspektive durch gravierende Schieflagen und Beschränkungen charakterisiert, die zur Verfestigung alter und zur Produktion neuer geschlechtlicher Ungleichheiten in der Arbeit beitragen, die sich darüber hinaus aber auch als eine Blockade der Zukunftsfähigkeit von Arbeitspolitik und Arbeitsforschung geltend machen. Der Androzentrismus der aktuellen Arbeitspolitik findet dabei seine konzeptionelle Entsprechung und Bestärkung im male bias der Arbeitsforschung, der auch durch die in den letzten Jahren vollzogene Öffnung innovativer Ansätze der Arbeitsforschung für neue Fragen und Herausforderungen nur unzulänglich korrigiert wird. Aber auch die feministische Arbeitsforschung ist durch gravierende Defizite und nur unzulänglich bearbeitete Desiderate gekennzeichnet. Anknüpfend an der feministischen Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bezogen auf die Heterogenität von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und die Dynamik ihres gegenwärtigen Wandels diskutiert das Projekt 'GendA-Netzwerk feministischer Arbeitsforschung' die Frage nach der Zukunft der Arbeit unter der heuristischen Leitidee der Soziabilität." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeit; Arbeitswelt; sozialer Wandel; Arbeitspolitik; Arbeitsforschung; Feminismus; Arbeitsmarktpolitik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen- und Geschlechterforschung als Beruf
Titelübersetzung:Women's studies and gender studies as an occupation
Autor/in:
Niekant, Renate
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 60-66
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Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrages steht eine Diskursanalyse, genauer gesagt eine empirische Untersuchung, bei der der Diskurs der Frauen- und Geschlechterforschung über sich selbst Gegenstand ist. Das Material dieses laufenden Projektes sind Einleitungen zu Sammelbänden der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung und feministischen Theorie seit den frühen 1980er Jahren. Das heißt, die Autorin arbeitet mit einer spezifischen Textsorte: Einleitungen, die programmatische Texte sind. Sie bilanzieren, stellen vor und ordnen Gültigkeiten, Wissen, Perspektiven. Sie normieren Zugehörigkeit, Grenzen des Wissens, Erkenntnisprozesse. Sie geben Lesarten, Muster der Wahrnehmung vor. In diesem Projekt werden sie als Ausdruck der symbolischen Kämpfe um die Definition von Frauen- und Geschlechterforschung, als symbolische Kämpfe im Diskurs über sich selbst gelesen. Die Verfasserin stellt die ersten Eindrücke sowie die Ergebnisse nach den ersten "Stichproben" zusammen. Die Autorin hebt hervor, dass sich ihre Wahrnehmung der Frauen- und Geschlechterforschung bereits deutlich verändert hat, weil sie aufgrund der Methode der Diskursanalyse einen ganz anderen Blick auf den Diskurs der Frauen- und Geschlechterforschung bekommen hat. Dies wird erläutert und am Beispiel des Call for Papers für das Panel des Arbeitskreises "Politik und Geschlecht" auf der DVPW- Tagung in Mainz 2003 greifbarer gemacht. Vor diesem Hintergrund präsentiert sie drei Thesen zur Frauen- und Geschlechterforschung als Beruf: erstens Daten zur Professionalisierung, zweitens Informationen zur Struktur der Frauen- und Geschlechterforschung als kritische Wissenschaft seit ihren Zeiten als Frauenforschung und drittens Notizen zu Anerkennung und Kultur der Frauen- und Geschlechterforschung. Diese Thesen deuten erste Ergebnisse an, sie sind zum Teil beschreibend, zum Teil kritisch im Sinne einer Kritik an Strukturen. Den Schluss bildet ein Plädoyer für einen selbstkritischen und reflexiven Dialog über eine politische Ethik der Frauen- und Geschlechterforschung. (ICF2)
Schlagwörter:Diskurs; Forschungsansatz; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Wahrnehmung; Feminismus; Frauenbild; Professionalisierung; Handlungsorientierung; Kulturkampf; symbolische Politik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Jenseits von Gleichheit : Fragestellungen einer chancengleichheitsorientierten Arbeitsmarktpolitik aus feministisch
ökonomischer Perspektive
Autor/in:
Kreimer, Margareta; Leitner, Andrea
Quelle: Kurswechsel, (2002) H. 1, S. 66-76
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Inhalt: "In diesem Beitrag werden die Zielsetzungen einer der Chancengleichheit verpflichteten
Arbeitsmarktpolitik aus feministisch ökonomischer Perspektive hinterfragt. Zwar findet
das 'ethische Postulat der Chancengleichheit von Frauen und Männern' auch in den österreichischen
Beschäftigungs- und Arbeitsmarktzielen seinen Ausdruck. Unter Berücksichtigung von
Interessensgegensätzen, Machtasymmetrien und Verteilungsungerechtigkeit ist aber die
Frage nach der Bedeutung von Chancengleichheit keineswegs eine triviale Frage. Chancengleichheit
ist an sich ein unkonkreter Begriff, der anhand der sich wandelnden Ungleichheiten
zwischen den Geschlechtern und den Zielsetzungen im Geschlechterverhältnis immer wieder
angepasst und näher konkretisiert werden muss. Dass eine konkretere Definition für
Chancengleichheit in der Arbeitsmarktpolitik fehlt, hat aber wohl nicht nur mit mangelndem
Grundlagenwissen, als vielmehr mit politischen Widerständen gegen eine Konkretisierung
der Zielsetzung zu tun. Denn mit einer konkreteren Zieldefinition werden sowohl die
Zielkonflikte zwischen Chancengleichheit und anderen Zielen der Arbeitsmarktpolitik
deutlicher als auch die Defizite der bisherigen Chancengleichheitspolitik sichtbar.
Anhand folgender Dimensionen wird die Bedeutung von Chancengleichheitszielen in der
Arbeitsmarktpolitik hinterfragt und die Notwendigkeit einer konkreteren Definition
mittels der in der praktischen Umsetzung beobachtbaren Defizite herausgestrichen:
1. Definition von Chancengleichheit: Was bedeutet Chancengleichheit in der Entwicklung
und Evaluierung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen? Wie ist 'Gleichheit' selbst definiert?
2. Chancengleichheit als ein Ziel unter vielen: Welche Beziehungen bestehen zwischen
unterschiedlichen Zielsetzungen der Arbeitsmarktpolitik? 3. 'Doing Gender' in der
Arbeitsmarktpolitik: Wie wirken sich Geschlechterleitbilder der AkteurInnen auf die
Chancengleichheitspolitik aus? " (Autorenreferat)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Arbeitsmarktpolitik; Feminismus
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz