Hochschulreformen früher und heute : zwischen Autonomie und gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch
Titelübersetzung:University reforms in the past and present : between autonomy and the social aesthetic requirement
Herausgeber/in:
Pöppinghege, Rainer; Klenke, Dietmar
Quelle: Köln: SH-Verl. (Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Bd. 18), 2011. 270 S.
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Inhalt: "Ausgehend von den fundamentalen Veränderungen der deutschen Hochschullandschaft im Zuge des Bologna-Prozesses lädt der Sammelband zu einer historischen Einordnung der aktuellen Reformpolitik ein. Die vom 18. Jahrhundert über das Kaiserreich bis in die DDR und die Bundesrepublik reichende Rückschau bietet im Unterschied zu einer gegenwartsfixierten Betrachtungsweise überraschende Einsichten in die treibenden Kräfte und hintergründigen Interessenlagen von Hochschulreformen. Über Jahrhunderte erweist sich die Spannung zwischen Wissenschaftsfreiheit und staatlichem bzw. gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch als politischer Dauerbrenner. Auf die Frage, wie das Hochschulwesen Innovationsdynamik und hohes (Aus-)Bildungsniveau sicherstellen kann, sind immer wieder unterschiedliche Antworten gefunden worden, stets aber ging es um die schwierige Balance zwischen Hochschulautonomie und externer Einflussnahme. Setzten früher staatliche Instanzen nachhaltige hochschulpolitische Impulse, so tritt vor allem im letzten Jahrzehnt das Bemühen um marktwirtschaftliche Wettbewerbs- und Steuerungsmodelle in den Vordergrund, um die 'Effizienz' und Forschungsdynamik des Wissenschaftssystems im 'globalen Wettbewerb' zu steigern. Hier führt die historische Rückschau zu der Frage, wer in der aktuellen Situation in welchem Interesse die Wettbewerbsregeln und Qualitätsstandards definiert und wo Wissenschaftsethik und gesamtgesellschaftliche Verantwortung ihren Platz haben, wenn der Staat sich zugunsten gesellschaftlicher Interessengruppen zurückzieht." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Rainer Pöppinghege, Dietmar Klenke: Einführung. Über die Legitimität und Notwendigkeit historischer Reformbetrachtungen (7-24); Matthias Asche: Das "große Universitätssterben" in den Jahrzehnten um 1800. Zu Reformbedürftigkeit und Reform(un)fähigkeit deutscher Universitäten im Zeichen von Aufklärung und Utilitarismus (25-48); Bernhard vom Brocke: "Exportschlager Humboldt?" Preußische Hochschulpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Kaiserreich und Weimarer Republik (49-64); Rainer Pöppinghege: "Wo unterm, überm Firmament, gleicht einer dem Privatdozent?" Wissenschaftliche Leistungselite oder akademisches Proletariat? (65-79); Roman Köster: Die deutsche Nationalökonomie in den 1920er Jahren und die Einführung des Diplomexamens (80-100); Karin Zachmann: Wissenskulturen und Frauenstudium. Reformprozesse an deutschen Technischen Hochschulen im 20. Jahrhundert (101-115); Konstantin von Freytag-Loringhoven: Kollegienhäuser als Orte der universitären Erziehung. Gescheiterte Reformbestrebungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit (116-128); Helge Kleifeld: Hochschulpolitik als Arbeitsfeld studentischer Verbindungen 1945-1961 (129-145); Wolfgang Lambrecht: "Lange Linien" und Brüche in der (deutsch-)deutschen Hochschulpolitik nach 1945 (146-157); Uwe Rohwedder: SDS-Hochschuldenkschrift und VDS-Neugründungsgutachten. Zwei studentische Beiträge zum Reformdiskurs der 1960er Jahre (158-172); Anne Rohstock: "Wartet nicht auf Veränderungen an der Uni, sondern macht sie selbst!" Studentenrevolte und Hochschulreform in Bayern und Hessen 1957-1976 (173-185); Wilfried Rudloff: Die Studienreform in der Hochphase der Hochschulexpansion: Zwischen Effektivierung und Projektstudium? (186-216); Dietmar Klenke: Das Verfassungsgerichtsurteil von 1973 über die universitäre Mitbestimmung. Ein Balanceakt zwischen Demokratisierungs-Mythos und bildungsaristokratischem Freiheitsprivileg (217-246); Michael Gemperle, Peter Streckeisen: Der Bologna-Prozess als Kristallisationspunkt neoliberaler Umgestaltung der schweizerischen Hochschulen (247-262).
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Reformpolitik; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Deutsches Kaiserreich; Weimarer Republik; Volkswirtschaftslehre; Studium; Technische Hochschule; Studentenverbindung; Studentenbewegung; Bundesverfassungsgericht; Bologna-Prozess
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissenschaftliche Politikberatung
Titelübersetzung:Scientific political consulting
Herausgeber/in:
Kraul, Margret; Stoll, Peter-Tobias
Quelle: Göttingen: Wallstein, 2011. 268 S.
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Inhalt: "Wirtschafts- und Sozialpolitik, Medizinethik, Bildungs- und Migrationspolitik sind Bereiche, in denen immer wieder die wissenschaftliche Expertise zur Legitimation von politischen Entscheidungen herangezogen wird. Dabei wird übersehen, dass das Wirken der Wissenschaft und die Bedeutung ihrer Aussagen im Kontext des Politischen unterschiedlichen Regeln unterliegen. Welche politische Problemlösungskompetenz hat die Wissenschaft?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Margret Kraul, Tobias Stoll: Einleitung (7-14); Wolfgang Streeck: Man weiß es nicht genau. Vom Nutzen der Sozialwissenschaften für die Politik (15-41); Hans-Heinrich Trute: Wissensgesellschaft - Demokratie - Legitimation (43-67); Andreas Busch: Politikwissenschaft und politische Praxis. Konturen eines schwierigen Verhältnisses (69-91); Peter-Tobias Stoll: Wissenschaft, Parlament und Regierung (93-114); Kilian Bizer: Ansatzpunkte zur Verbesserung der wissenschaftlichen Politikberatung (115-132); Peter Weingart: Politikberatung im Vogelgrippendilemma (133-145); Volker Lipp: Ethik, Recht und Politik in der modernen Medizin 147-162); Franz Walter: Der Gebrauch der Wissenschaft durch die Parteien. Über die Aporien der Politikberatung (163-176); Wolfgang Wiegard: (Wann) Ist wirtschaftswissenschaftliche Politikberatung erfolgreich? (177-188); Alfons Bora: Technikfolgenabschätzung - Ein utopisches Projekt? (189-206); Hans Merkens: Bildungspolitik. Handlungsdruck und wissenschaftliche Redlichkeit (207-226); Rita Süssmuth: Politische Akzeptanz, Verunglimpfung und Notwendigkeit wissenschaftlicher Politikberatung am Beispiel der Migration und Integration. Ein Erfahrungsbericht aus der Politik (227-242); Ilona Ostner: Diener der Macht? Experten und Expertise im Wohlfahrtsstaat oder Experten des Wohlfahrtsstaats zwischen Dienen und Andienen (243-262).
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Politikwissenschaft; Politikberatung; Beratung; Politik; Nutzen; politischer Einfluss; Experte
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Fakten und Fassaden : Gleichstellungspolitiken und Geschlechterwissen in Wissenschaft und Forschung ; Tagung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS ; 25.-26. Oktober 2010, Bonn
Titelübersetzung:Facts and facades : equal opportunity policies and gender knowledge in science and research; conference on the occasion of the 10th anniversary of the Competence Center for Women in Science and Research (CEWS); Bonn, October 25 and 26, 2010
Herausgeber/in:
Dalhoff, Jutta; Girlich, Jana; GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Fachinformation für Sozialwissenschaften, Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung -CEWS-
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Fachinformation für Sozialwissenschaften, Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung -CEWS-; Tagung "Fakten und Fassaden". Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen in Wissenschaft und Forschung; Bonn (cews.publik, No. 15), 2011. 113 S.
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Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Vorwort (4-7); Programm (8-9); Jutta Dalhoff: 10 Schlaglichter (10-11); Grußworte: Christina Hadulla-Kuhlmann (12-13); Beate Wieland (14-15); York Sure (16-17); . Brigitte Mühlenbruch: Rückschau und Ausblick (18-31); Podiumsgespräch: Gleichstellungspolitik zwischen neuer Wertigkeit und mangelnder Verbindlichkeit (32-41); Vorträge: Andreas Spiegl: Das Quantifizieren von Problemen als Problem (44-47); Angelika Wetterer: Wer weiß was? Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen in wissenssoziologischer Perspektive (48-63); Ulrike Felt: Lauter Einschluss, leise Ausschlüsse - normative Visionen und gelebte Realitäten in der Forschung (64-75); Heike Kahlert: Gleichstellungspolitiken in Wissenschaft und Forschung im Wettbewerb (76-89); Beate Kortendiek: Geschlechter(un)gerechtigkeit an Hochschulen: Der Gender-Report NRW als Instrument die Fakten sprechen und die Fassaden hinter sich zu lassen (90-109).
Schlagwörter:Gleichstellung; Wissenschaftspolitik; Frauenpolitik; Geschlechterforschung; Wissenschaftlerin
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
The university as a business?
Titelübersetzung:Die Universität als Geschäft?
Herausgeber/in:
Rondo-Brovetto, Paolo; Saliterer, Iris
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS research), 2011. 141 S.
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Inhalt: "Worldwide, universities have recently been the object of large reform processes, facing strong pressure not only from their institutional environment to offer new programs and to adopt new governance and management systems to keep up with the growing competition in the higher education sector but also because of calls for an increase in the efficiency and effectiveness of academic institutions. The authors discuss the introduction of managerial approaches of university governance and the effects on the challenges and threats to treat universities like private for-profit businesses." (author's abstract). Content: Foreword (7); H. Ian Macdonald: The University in the Modern Marketplace (9-20); Dietmar Bräunig: Why Universities are not Businesses (21-31); Peter Eichhorn: Determinants for University Excellence (33-38); Arie Halachmi: The University Business in Transition: Of Stars, Cash Cows and Dogs (39-51); Thomas H. Beechy: "Improved" Accounting for Universities? (53-63); Dorothea Greiling: Demographic Change as a Challenge to Human Resources Development (65-89); Iris Saliterer, Daniela Ebner, Sanja Korac: Intellectual capital steering in universities - realizing an external/internal governance fit? (91-108); Paul Kellermann: The University as a Business? (109-118); D. Mpabanga, L. Lekorwe: Managing the University of Botswana (119-131); Tom Wesson, David Barrows, Arthur Barrows, Alan Middleton: An Examination of the Major Challenges Impacting University Delivered Executive Education (133-141).
Schlagwörter:Management; Botswana; Kanada; Wirtschaft; Kooperation; Corporate Identity; Effizienz; öffentliche Verwaltung; Definition; OECD-Staat; Non-Profit-Organisation; USA; internationaler Vergleich; Transformation; Zukunft; Arbeitsmarkt; Bevölkerungsentwicklung; südliches Afrika; anglophones Afrika; Entwicklungsland; Nordamerika; Afrika südlich der Sahara; Afrika
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissenschaft und Geschlecht : Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven
Titelübersetzung:Science and gender : successes, challenges and prospects
Herausgeber/in:
Bultmann, Torsten; Wulz, Janine; Marquardt, Erik; Adam, Salome; Keller, Andreas; Jenter, Anne; Salzwedel, Cindy; Niederstraßer, Mike
Quelle: Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft, 8), 2011. 63 S.
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Inhalt: "Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich in den kapitalistischen Industrieländern die Neue Frauenbewegung. Diese war seit Beginn überproportional in akademischen Milieus verankert. Hier hat sie auch ihre größten Erfolge zu verzeichnen, welche - obgleich zäh erkämpft - zugleich relativ und politisch nicht unwiderruflich sind. So gibt es etwa heute in Deutschland und Österreich die am besten ausgebildete Frauengeneration in der Geschichte beider Länder, Frauen haben im Durchschnitt die besseren Schulabschlüsse und nehmen mittlerweile in größerer Zahl als Männer ein Studium auf. Dennoch bleibt die Wissenschaft eine Männerdomäne, auch oder gerade was personale Förderpraktiken und Entscheidungsstrukturen betrifft. So sind in Deutschland erst knapp über 18 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt. Erfolge kamen häufig erst spät. Nachdem die Demokratisierung der Hochschulen längst politisch abgewürgt und ihre Finanzierung eingefroren war, entstanden in den 1980er Jahren hochschulrechtliche Gleichstellungsvorschriften und institutionelle Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mit eigenen Ressourcen. Zeitgleich etablierten sich in einzelnen Bereichen der Hochschulen feministische Forschungsthemen. Das Thema 'Gleichstellung' wurde zumindest in der offiziellen Politik anerkannt. Was freilich mit Versuchen politischer Entschärfung verbunden war Aus Frauenpolitik wurde Geschlechterpolitik und schließlich kamen Gender Mainstreaming und Diversity-Konzepte hinzu. Mit diesen Umbenennungen 'ging die Frage nach Herrschaft verloren.' (Frigga Haug). Neuerdings taucht Gleichstellung sogar als obligatorisches Erfolgskriterium in wettbewerbs- und elitepolitisch ausgerichteten Hochschulsonderprogrammen wie der deutschen 'Exzellenzinitiative' auf. Mit der berechtigten Kritik an solchen politischen Eingemeindungen ist freilich die Frage nicht beantwortet, inwieweit sich auf derartigen politischen Klaviaturen möglicherweise >gegen den Strich< spielen lässt, um gegenhegemoniale Denk- und Praxisansätze zu fördern. Es gibt also einen erheblichen Diskussionsbedarf. Mit dem vorliegenden Studienheft wollen die Herausgeberinnen versuchen, die verschiedenen politischen und akademischen Handlungsansätze des Gleichstellungsthemas in eine gemeinsame Perspektive zu rücken und zwischen ihnen eine Diskussion zu ermöglichen." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Jana Schultheiss: Warum überhaupt Gleichstellung (5-7); Gisela Notz: "Mit scharrenden Füßen und Pfiffen begrüßt" (8-11); Ursula Kneer: Die neue Logik des Reformierens (12-14); Ingrid Miethe: Frauen im Bildungssystem der DDR (15-17); Heike Raab: Queer Theory und Intersektionalitätsforschung (18-21); Inka Greusing: Ingenieurwissenschaften (22-24); Thomas Viola Rieske: Jungenbenachteiligung an Schulen (25-27); Ruth Becker: Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen (28-31); Jennifer Jäckel: Die Leaky Pipeline neu denken (32-34); Klemens Himpele, Anne Knauf: Gender-Aspekte beim Übergang vom Bachelor zum Master (35-38); Romy Hilbrich: Lehre, Forschung und Geschlecht (39-41); Katharina Mader: Gleichstellungsinstrumente (42-44); Sahra Damus: Mehr Gleichstellung durch mehr Wettbewerb? (45-48); Heike Kahlert: Hat Wissenschaft ein Geschlecht? (49-51); Stefanie Wöhl: Die Kategorie "Geschlecht" in der politikwissenschaftlichen Staatsforschung (52-54); Alexandra Weiss: Disziplinierter Feminismus? (55-57); Melanie Fröhlich und Florian Kaiser: Studierendenschaften in Europa (58-60); Judith Goetz: 'Good will', Kavaliersdelikte und zahnlose Maßnahmen (61-63).
Schlagwörter:Feminismus; Frauenförderung; Gleichstellung; Gender Mainstreaming; Frauenpolitik; soziale Ungleichheit; Wissenschaftsbetrieb; Österreich
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk