Von Natur aus ungleich? : der Diskurs um das Gleichberechtigungsgesetz in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Naturally unequal? : the discourse regarding the Equal Rights Act in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Pittius, Katrin; Scholz, Sylka
Quelle: Jenseits der Geltung: konkurrierende Transzendenzbehauptungen von der Antike bis zur Gegenwart. Stephan Dreischer (Hrsg.), Christoph Lundgreen (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.), Daniel Schulz (Hrsg.). Berlin: de Gruyter, 2013, S. 388-405
Inhalt: Der Beitrag untersucht den Diskurs um die Implementierung des Gleichberechtigungsgesetzes zwischen 1949 und 1957 vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels. Es wird die von Reiner Keller entwickelte wissenssoziologische Diskursanalyse als Forschungsperspektive genutzt, denn die Verbindung von Foucault'scher Diskursanalyse mit der sozialkonstruktivistischen Wissenssoziologie begegnet der Subjektvergessenheit und mangelnden empirischen Begründung der Diskursanalyse. Unter Diskursen lassen sich mit Keller die "mehr oder weniger erfolgreichen Versuche verstehen, Bedeutungszuschreibungen und Sinn-Ordnungen zumindest auf Zeit zu stabilisieren und durch eine kollektiv verbindliche Wissensordnung in einem sozialen Ensemble zu institutionalisieren". Eine wissenssoziologische Diskursanalyse untersucht die Diskursproduktion, es werden dezidiert die Subjektpositionen und Akteure betrachtet sowie die Machteffekte von Diskursen analysiert. Anhand der insgesamt acht Jahre andauernden Anpassung der zivilrechtlichen Normen an den Gleichberechtigungsartikel im Grundgesetz werden im Hauptteil des Beitrages zentrale Diskurspositionen herausgearbeitet und aufgezeigt, welche Bedeutung den Transzendenzbehauptungen bei der Durchsetzung der jeweiligen Positionen zukommt. Zunächst wird das Verständnis von Geschlecht dargelegt und begründet, warum die kulturelle Zweigeschlechtlichkeit als ein grundlegendes Ordnungsmuster moderner Gesellschaften angesehen werden muss. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Herausgeforderte Männlichkeit : Männlichkeitskonstruktionen im Wandel von Erwerbsarbeit und Familie
Titelübersetzung:Challenged masculinity : constructions of masculinity during the change in gainful work and the family
Autor/in:
Meuser, Michael; Scholz, Sylka
Quelle: Erziehung, Bildung und Geschlecht: Männlichkeit im Fokus der Gender-Studies. Meike Sophia Baader (Hrsg.), Johannes Bilstein (Hrsg.), Toni Tholen (Hrsg.). Jahrestagung "Erziehung, Bildung und Geschlecht. Männlichkeit im Fokus der Gender Studies" der Kommission Pädagogische Anthropologie; Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 23-40
Inhalt: Die Verfasser unterziehen das für die Männlichkeitsforschung zentrale Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" einer kritischen Prüfung, vor allem mit Blick auf den Wandel von Erwerbsarbeit und Familie. Sie verweisen zum einen auf die historische Verwurzelung des Konzepts in der industriellen Moderne und arbeiten die Problematik der lange Zeit gültigen Priorität des Berufs für das männliche Selbstkonzept heraus. Zum anderen decken sie neue familiäre Konfigurationen auf, die dem immer noch präsenten männlichen Ernährermodell widersprechen und eine Suche nach neuen Formen von Vaterschaft nahe legen. Ferner plädieren sie für eine Aktualisierung des Konzepts der "hegemonialen Männlichkeit" unter den Bedingungen gegenwärtiger globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen. (ICE2)
Krise oder Strukturwandel hegemonialer Männlichkeit?
Titelübersetzung:Crisis or structural change in hegemonial masculinity?
Autor/in:
Meuser, Michael; Scholz, Sylka
Quelle: In der Krise?: Männlichkeiten im 21. Jahrhundert. Mechthild Bereswill (Hrsg.), Anke Neuber (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 56-79
Inhalt: Die Verfasser fragen aus soziologischer Perspektive, ob die Rede von der "Krise des Mannes" überhaupt mit entsprechenden Evidenzen korrespondiert, die mehr anzeigen als lediglich die medial wirkungsvoll thematisierten Identitätskrisen Einzelner. Dabei stellen sie fest, dass die Grundlage tradierter Männlichkeitskonstruktionen erschüttert sind, zweifeln aber zugleich daran, dass die Rede von der Krise hilft, gesellschaftlichen Wandel im Geschlechterverhältnis angemessen zu erfassen. Aus ihrer Sicht handelt es sich eher um einen Strukturwandel hegemonialer Männlichkeit, den sie in zwei Feldern beobachten: im ökonomischen und im politischen. Wandeln sich im ersten Fall die hegemonialen Muster einer anerkannten Erwerbs- oder Businessmännlichkeit, wird für das zweite Feld, die Politik, festgestellt, dass Frauen hier zunehmend präsent sind und Politik zugleich einen Machtverlust erlitten hat. (ICE2)