Technikgestaltung im Geschlechterverhältnis : Probleme und Perspektiven von Technikentwicklung und -anwendung
Titelübersetzung:Organization of technology in the relationship between the genders : problems and prospects relating to the development and application of technology
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte
Quelle: Technik - Kultur - Arbeit: Dokumentation einer Tagung - 27. bis 29. Mai 1991 -. Gerd Hurrle (Hrsg.), Franz-Josef Jelich (Hrsg.), Jürgen Seitz (Hrsg.). Tagung "Technik - Kultur - Arbeit"; Marburg: Schüren (Geschichte und Zukunft der industriellen Arbeit), 1992, S. 86-100
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Inhalt: Die Autorin analysiert die Technikentwicklung und -anwendung im Zusammenhang zwischen Technik und Geschlecht und entwirft Veränderungsperspektiven. Geschlecht versteht sich dabei als Strukturkategorie und das Geschlechterverhältnis wird als Strukturierungsprinzip von Gesellschaft thematisiert im Sinne der Zuweisung ungleicher Arbeits-, Lebens- und Handlungschancen nach Geschlecht. Zunächst werden in bezug auf Technikanwendung als Technikeinsatz, Arbeitsorganisation und Technikfolgen einige Ergebnisse der industrie-soziologischen Diskussion um neue Rationalisierungsstrategien aufgegriffen und mit der Frage nach dem Geschlechterverhältnis in einen neuen Kontext gestellt. Hieran schließt sich die Darstellung der Technikentwicklung als männliches Projekt in der neueren feministischen Technikdebatte und der soziologischen Technikforschung. Abschließend werden in Anknüpfung an diese drei Diskussionsstränge in Industriesoziologie, Frauenforschung und Technikforschung einige forschungs- und gestaltungspolitische Perspektiven zur Technikentwicklung und -anwendung vorgestellt. Die Autorin verweist in diesem Kontext auf die Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung aus ökonomischer, sozialwissenschaftlicher, ingenieurwissenschaftlicher und psychologischer Sicht und fordert neben einer eigenständigen Frauenpolitik die Integration von Frauenförderung in Rationalisierungsschutzpolitiken, um die Gestaltung von Arbeit und Technik im Interesse von Frauen zu verändern. (SM)
Schlagwörter:Technik; Arbeitsorganisation; Technikfolgen; Industriesoziologie; Frauenforschung; Frauenpolitik; Gestaltung; Anwendung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kultur, Geschlecht, Technik : Ansätze zur Gegenkultur von Frauen
Titelübersetzung:Culture, gender, technology : first signs of the counterculture of women
Autor/in:
Modelmog, Ilse
Quelle: Technik - Kultur - Arbeit: Dokumentation einer Tagung - 27. bis 29. Mai 1991 -. Gerd Hurrle (Hrsg.), Franz-Josef Jelich (Hrsg.), Jürgen Seitz (Hrsg.). Tagung "Technik - Kultur - Arbeit"; Marburg: Schüren (Geschichte und Zukunft der industriellen Arbeit), 1992, S. 55-65
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Inhalt: Die Autorin stellt die Ansätze einer Gegenkultur von Frauen der von Männern dominierten Technikkultur entgegen. Gegenkultur ergibt sich aus Widerspruchserfahrung bzw. kommunikativem Handeln und zeigt sich durch bewußte und kritische Auseinandersetzung mit den sozialen Verhältnissen, indem Unordnung durch Phantasiehandeln entgegen der geforderten Anpassung erzeugt werden kann. Als Bedingungen für die Gegenkultur werden dargestellt Reflexion und Phantasie, Sinnlichkeit als Gegenerfahrung, Raum und Zeit unter dem Gesichtspunkt von Ruhe und Intimität als die Fähigkeit, sich aufeinander zu beziehen oder sich preiszugeben. Resümierend wird festgehalten, daß rhetorische Gegenkultur an der historisch ausgebildeten Fähigkeit von Frauen ansetzt, "im unmittelbaren, also nicht technisch vermittelten kommunikativen Handeln sich selbst zu beschreiben, um dadurch Rollenerwartungen, die mit Benachteiligung, Minderwertigkeit auf der einen, mit Privilegien und herrschaftlichen Ansprüchen auf der anderen Seite einhergehen, zu durchbrechen." Technik und ihre Entwicklung kann den Bedürfnissen der Subjekte eingepaßt werden, indem "humane Werte der Personenorientierung sozial fruchtbar gemacht werden". Von Frauen vertretene Techniken werden als "weiche" Techniken umschrieben, sind durch den kommunikativen Austausch gekennzeichnet und nicht der vorgeblichen Sachzwanglogik ausgesetzt. (SM)
Schlagwörter:Kultur; Technik; Phantasie; Sinnlichkeit; Intimität; Benachteiligung; Subkultur; kommunikatives Handeln
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Technikkritik und Postmoderne
Titelübersetzung:Feminist criticism of technology and post-modernism
Autor/in:
Wagner, Ina
Quelle: Feministische Vernunftkritik: Ansätze und Traditionen. Ilona Ostner (Hrsg.), Klaus Lichtblau (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 147-163
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Inhalt: Der Beitrag analysiert aktuelle Argumentationslinien zum Entstehen einer neuen Technokultur und deren Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung, insbesondere für die Rolle der Frau. Die Autorin beschreibt den Feminismus als Ideologiekritik "von innen", und plädiert speziell in der Wissenschaft für die Entwicklung der theoretischen Instrumentarien, die eine Modellierung komplexer statt zentraler Erklärungssysteme erlauben. Ein Weg dazu sei die Anerkennung weiblichen Denkens, das die Schaffung einer polyvalenten Wissenschaft ermögliche. Zum Pluralismus als Programm der Postmoderne wird hinsichtlich der elektronischen Medien vor der Gefahr der Derealisierung gewarnt. Mit der Metapher der "kleinen Erzählung" beschreibt die Autorin eine neue polyvalente Wissenschaft, die ihre Leistung nicht nach technokratischen Kriterien bemißt, sondern nach ihrer Kraft, Differenzen zu erzeugen. Auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft sei eine Polyvalenz der Wissenschaftssprache nötig, mit der die Ausgrenzung alternativer Diskurse verhindert werden könne. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Vernunft; Kritik; Rationalität; Postmoderne; Frauenfrage; Emanzipation; soziale Beziehungen; Ideologie; Technik; Kultur
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der feministische Blick auf die Physik : Perspektiven einer anderen Wissenschaft und Lehre
Titelübersetzung:The feminist view of physics : aspects of a different science and theory
Autor/in:
Rübsamen, Rosemarie
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 218-227
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Inhalt: Im ersten Teil geht die Autorin der Frage nach, warum Physik das "Anti-Fach" für Mädchen sei: warum interessieren sich so wenige Mädchen in der Schule für Physik, warum sollte etwas dagegen getan werden und wie könnte diese Intervention aussehen. Gerade aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung von Technik sei es wichtig, auch Mädchen dafür zu interessieren. Zu denken sei an veränderte pädagogische Maßnahmen, aber auch an Veränderungen innerhalb der Strukturen dieser Disziplin. In einem zweiten Teil skizziert die Autorin deshalb Bedingungen für eine feministische Wissenschaft, geht konkreter auf mögliche Aspekte einer Veränderung in der Physik ein und beschreibt essayistisch außerwissenschaftliche, eher gesellschaftliche Gründe für eine Veränderung der Disziplin. Im Fazit beschreibt die Autorin die Hoffnung, daß Wissenschaft langfristig naturverträglicher und reflexiver gestaltet werden könne und daß Frauen aufgrund einer besseren pädagogischen Motivierung ihren Beitrag dazu leisten könnten. (rk)
Schlagwörter:Mädchen; Frauenforschung; Frauenbild; schulische Sozialisation; Schule; Geschlechtsrolle; Frauenerwerbstätigkeit; Koedukation; Lehrer; Feminismus; Naturwissenschaft; naturwissenschaftlicher Beruf; Physik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ingenieurinnenarbeit ist auch anders zu gestalten!
Titelübersetzung:The work of female engineers can also be organized differently!
Autor/in:
Hengstenberg, Heike
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 187-204
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Inhalt: In dem Beitrag rückt die Autorin die betriebliche Personalpolitik ins Blickfeld. Sie fragt nach den Bemühungen um die Integration von Ingenieurinnen, insbesondere nach der Bereitschaft der Betriebe, Arbeitsabläufe so zu gestalten, daß den Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von beruflichen und außerberuflichen Interessen möglich ist. Nicht Arbeitsinhalte und Aufgabenzuschneidung - also die "Ingenieurarbeit" - so ihre zentrale These, stehen einer Flexibilisierung der Arbeitsorganisation entgegen, sondern die betriebliche Personalpolitik, die sich bisher solchen Innovationen gegenüber wenig aufgeschlossen zeigt. (pmb)
Schlagwörter:Beruf; Ingenieurwissenschaft; Personalpolitik; Ingenieur; Arbeitszeit; Flexibilität; Familie; technischer Beruf; Arbeitsorganisation
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Über den Zusammenhang von sozialer Herkunft, Geschlechtszugehörigkeit und Technikstudium : eine Annäherung
Titelübersetzung:The relationship between social background, gender and engineering studies : an approach
Autor/in:
Schlüter, Anne
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 205-220
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Inhalt: Die Autorin thematisiert den Zusammenhang von sozialer Herkunft und der Entscheidung für ein Technik-Studium. Sie stellt Material aus einer Pilot-Befragung von "Arbeitertöchtern" vor, die ein technisches Fach gewählt haben und entwickelt Überlegungen zu den sozialen Bedingungen, die eine solche Wahl fördern. (pmb)
Schlagwörter:Studentin; Studium; Technische Hochschule; technische Ausbildung; soziale Herkunft; Frauenpolitik; Bildungspolitik
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Architektinnen : Frauen in einem untypischen Ingenieurberuf
Titelübersetzung:Female architects : women in a non-typical engineering profession
Autor/in:
Martwich, Barbara
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 173-186
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Inhalt: Die Autorin hebt in ihrem Beitrag über Architektinnen hervor, daß Frauen auch beginnen, eine "andere" Architektur zu entwickeln, die das Berufsfeld und das Berufsbild allmählich verändert. Die Überlegungen werden anhand der folgenden drei Leitfragen entwickelt: (1) Wie die Etablierung frauenfreier Räume in der Tradition von Architektur und Bauhandwerk eingepaßt ist; (2) wie die Professionalisierung von Architektur, Bauwesen und Ingenieurwissenschaft als Etablierung und Verteidigung von geschlechtsspezifischen Differenzen ineinandergreift; (3) wie die Beziehungen zwischen Ausbildung und Beruf im Netzwerk kooptierender Generationsgruppen funktionieren. (pmb)
Schlagwörter:Beruf; Architekt; Ingenieur; Professionalisierung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Professionalisierungsprozesse und Frauenbeteiligung in der Informatik
Titelübersetzung:Professionalization processes and participation of women in computer science
Autor/in:
Schmitt, Bettina
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 145-156
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Inhalt: Mit der Entwicklung der Frauenbeteiligung in der Informatik beschäftigt sich dieser Aufsatz. Die Autorin charakterisiert dieses neue Berufsfeld als ein - noch - vergleichsweise offenes und unstrukturiertes, das Frauen einerseits Einflußmöglichkeiten bietet, in dem sich andererseits aber inzwischen auch schon Anzeichen für (traditionelle) Hierarchisierungen entlang der Trennlinie Geschlecht feststellen lassen. (pmb)
Schlagwörter:Beruf; Qualifikation; Informatik; Professionalisierung; Hierarchie; Arbeitsmarkt; Geschlechterverteilung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufseinstieg und berufliche Situation von Chemikerinnen und Informatikerinnen
Titelübersetzung:Career start and occupational situation of female chemists and female computer scientists
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Berufseinmündung und berufliche Orientierungen von Hochschulabsolventinnen. Gustav-Wilhelm Bathke, Helga Herrmann, Irene Kahle, Helga Knigge-Illner, Karl Lewin, Karl-Heinz Minks, Christine Roloff. Seminar "Berufseinmündung und berufliche Orientierungen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen"; Hannover (HIS-Kurzinformationen), 1992, S. 53-59
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Inhalt: Im vorliegenden Beitrag geht es um die praktischen Erfahrungen von Frauen im Berufseinstieg. Mittels Leitfadeninterview wurden zehn promovierte Chemikerinnen und fünf Chemiedoktorandinnen sowie zehn Diplom-Informatikerinnen befragt. Der Akzent liegt auf individuellen Verarbeitungsmustern und Umgangsweisen mit den strukturellen Einstiegsbedingungen und den beruflichen Konstellationen. Es wurden Absolventinnenjahrgänge von 1980 bis 1985 erfaß. Die Interviews wurden 1985 und 1986 durchgeführt. (pmb)
Schlagwörter:Berufseinmündung; Akademikerin; Berufssituation; Informatik; Chemieberuf; Förderungsprogramm; Arbeitsmarkt
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Professionalisierung und erzeugte Fachdistanz
Titelübersetzung:Professionalization and produced technical distance
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 133-143
Details
Inhalt: In dem Beitrag vergleicht die Autorin die unterschiedliche Situation von Frauen in den Berufen der Chemie und Informatik. Sie wählt dabei den Zugang über die Geschichte dieser Berufe, um damit die sozialen Prozesse, durch die Berufe zu "Männerberufen" gemacht werden, offenzulegen und zugleich nach Veränderungsmöglichkeiten durch verstärkte Beteiligung von Frauen zu fragen. (pmb)
Schlagwörter:Professionalisierung; Chemieberuf; Informatik; historische Entwicklung; Arbeitsteilung; Industrialisierung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag