Digitale Medien in der Bildung : soziale Innovation und technische Neugier - zum Zusammenhang von technologischer Bildung und der Zukunft der Informationsgesellschaft
Titelübersetzung:Digital media in education : social innovation and technical curiosity - the relationship between technological education and the future of the information society
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 147-160
Inhalt: "Heidi Schelhowe nimmt das weit verbreitete Desinteresse von Mädchen und Frauen gegenüber technischen Artefakten zum Anlass, neue Lehr- und Lernformen in der Informatik zu erproben. Die Qualität des Zugangs zu Digitalen Medien hält sie für entscheidend bei der Gestaltung des zukünftigen Geschlechterverhältnisses, denn der Status quo legt eine wachsende Abhängigkeit von zumeist männlichen Experten und das Zurückbleiben von Frauen in der Informations- und Wissensgesellschaft nahe. Ihr Ziel besteht darin, über den Umgang mit Computern und über den Prozess der Konstruktion von Software diese Technologie für beide Geschlechter zu öffnen. Anhand von praktischen Beispielen wird berichtet, wie Software besser gestaltet und der Zugang zum Programmieren erleichtert werden kann. Besonders nachhaltig erscheint das 'Zentrum für Interaktion mit Digitalen Medien', in dem (Medien-)Informatik- und Lehramtsstudierende eine gemeinsame Lernumgebung aufbauen, eine Vielfalt der Technikentwicklung kennen lernen und sich als Gestalter/innen von Bildungsumgebungen begreifen. Da heute in der Informatik nicht von fertigen Produkten ausgegangen werden kann, sondern die Prozessorientierung und die Kommunikation im Mittelpunkt stehen, gibt sie Anstöße für ein stärker wechselseitiges, kooperierendes Lernen und Lehren. Die Weitergabe vorhandenen Wissens sollte einen wesentlichen Bestandteil der Informatikausbildung darstellen. Schelhowe schließt mit den Studierenden Verträge ab, in denen die wechselseitigen Leistungen vereinbart werden. Die Förderung von Fragekultur, Austausch, Netzwerkbildung und der Nachweis von Studienleistungen durch wechselseitige Lehr- und Arbeitseinheiten unter Studierenden der verschiedenen beteiligten Disziplinen soll die in der entstehenden Wissensgesellschaft gestaltende Schlüsselqualifikation 'Medienbildung' eröffnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Theorien der Informatik
Titelübersetzung:Computer science theories
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog. Claudia von Braunmühl (Hrsg.). Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. (Wissenschaft in der Verantwortung), 2003, S. 271-286
Inhalt: An der Informatik zeigt sich im besonderen, dass die klassischen Einteilungen der Wissenschaften etwa nach exakten oder diskursiven, nach "harten" und "weichen" oder nach Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, nach analytischen oder konstruktiven nicht haltbar sind. Solche Irritationen im Gebäude der Wissenschaft und zwischen den klassischen Dichotomien sind für die Geschlechterforschung von besonderem Interesse. Die Widersprüche können dafür genutzt werden, die klassischen Zuordnungen von Geschlecht zu bestimmten Arten des Denkens, der Methodik, der Fachdisziplinen zu durchbrechen. Der Beitrag macht in diesem Sinne deutlich, dass auch die sogenannten exakten Wissenschaften auf Diskurse aufbauen. Die Autorin plädiert dafür, eine bewusste Öffnung der Informatik für nicht-formale Methoden, die längst Praxis ist, auch in das theoretische Konzept und die Selbstdarstellung der Disziplin aufzunehmen. Technologie selbst ist ein soziales Konstrukt, und umgekehrt gilt auch, dass technologisches Wissen uns Aufschluss über die Welt und über die Gesellschaft gibt. Dies zu verdeutlichen und zu begreifen, kann den Informatikunterricht in den Schulen und das Informatikstudium für beide Geschlechter attraktiver machen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Informatik
Titelübersetzung:Computer science
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 207-216
Inhalt: Der Beitrag beleuchtet das Thema Frauen und Technik und die Entwicklung des Zugangs von Frauen und Mädchen zur Informatik und Computertechnologie. Besonderer Schwerpunkt ist dabei der Beitrag der Geschlechterforschung für die Informatik. Da die Veränderungen, die durch Informationstechnologie bewirkt wurden, sich zu einem großen Teil in der Erwerbsarbeit zeigen, ist die Gestaltung von Arbeit und von Software mit Blick auf Frauenarbeitsplätze ein zentrales Anliegen der Frauenforschung. Die Neuorganisation betrieblicher Strukturen soll dazu genutzt werden, geschlechtsspezifische Arbeitsteilungen zu reduzieren und Frauen eine Höherqualifizierung zu ermöglichen. Neben den Ursachen für den schwierigen Zugang von Mädchen und Frauen zu technologischer Kompetenz untersucht Geschlechterforschung, ob sich in Konzepten von Software geschlechtsspezifische Sichtweisen festschreiben, und versucht durch konstruktive Vorschläge, Software so zu gestalten, dass sie beiden Geschlechtern in gleicher Weise nützen kann. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Computer in der Informationgesellschaft : Technologie mit neuem Gesicht - und altem Geschlecht?
Titelübersetzung:Computers in the information society : technology with a new face - and an old gender?
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Frauen in der Technologischen Zivilisation. Christine Wächter (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 2000, S. 89-105
Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, welchen Charakter der Computer und die Informatik als Wissenschaft haben und wie sie sich von bisherigen Ingenieurprodukten und Ingenieurwissenschaften unterscheiden. Sie skizziert die Grundlagengeschichte des Computers und den Aufbau der Informatik, angefangen von der Erfindung der abstrakten Maschine bis zum experimentellen Umgang mit ihr. Hierbei wird deutlich, dass in der Zeit der Computerentwicklung die instrumentelle Seite im Vordergrund stand, während heute dem medialen Charakter des Computers Vorrang eingeräumt wird. In der Herausarbeitung dieser Entwicklung geht es der Autorin vor allem um die Frage, wie es dennoch gelingen konnte, die Informatik durch ihre Einordnung unter der Kategorie "High Tech" wieder als Männerstudium zu etablieren. Die Aufgabe der Geschlechterforschung in den technischen Wissenschaften sollte es sein, die Kategorie "Technologie" in Frage zu stellen bzw. zu "dekonstruieren". (ICI)