Bevorzugte Geschlechtergerechtigkeit : zur ungleichheitspolitischen Bedeutung und Zielvereinbarungen zwischen Landesregierungen und Hochschulen
Titelübersetzung:Preferential gender justice : the meaning of inequality policy and target agreements between Bundesland governments and universities
Autor/in:
König, Karsten; Kreckel, Reinhard
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 64-79
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, welche Rolle soziale Werte in der gegenwärtigen hochschulpolitischen Diskussion in Deutschland spielen. Während die Debatte um Einsparpotenziale, Effizienzsteigerung und Elitenbildung die Tagesordnung bestimmen, wird kaum noch diskutiert, ob die Hochschulen sich auch für Studierende aus bildungsfernen Schichten öffnen, ob das Prinzip der sozialen Statusvererbung oder das der sozialen Öffnung beim Zugang zu Lebenschancen die Oberhand behält. Anhand von Zielvereinbarungen, Hochschulverträgen oder Hochschulpakten zwischen Landesregierungen und Hochschulen wird gezeigt, dass allenfalls die Chancengleichheit von Frauen und Männern als soziales Thema einen Platz in der hochschulpolitischen Debatte gefunden hat, dass soziale Ungleichheit in der hochschulpolitischen Debatte nicht vorkommt. Abschließend wird untersucht, wie weit sich die im Rahmen der Gleichstellungsdebatte entwickelten Maßnahmen auch als Instrumente einer sozialen Hochschulpolitik eignen könnten." (Autorenreferat)
Gender Mainstreaming & Managing Diversity : rhetorische Modernisierung oder Paradigmenwechsel der Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming & managing diversity : rhetorical modernization or paradigm change in equal opportunity policy
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 6-27
Inhalt: Die Autorin befasst sich mit der Frage, inwiefern mit der Durchsetzung von Begriffen wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity ein paradigmatischer Wandel in der Gleichstellungspolitik verbunden ist. Des Weiteren werden die Begriffe als Ausdruck der erfolgreichen Professionalisierungsstrategie einer neuen Gruppe von Expertinnen analysiert. Schließlich hinterfragt sie die politischen Erfolgsaussichten dieser Strategien vor dem Hintergrund von Einsichten der Frauen- und Geschlechterforschung. (IAB)
Gegen den Strich gebürstet : gleichstellungspolitische Rückschlüsse aus der Entwicklung in Skandinavien und Mittel- und Osteuropa
Titelübersetzung:Brushed the wrong way : equal opportunity policy conclusions from the development in Scandinavia and Central and Eastern Europe
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 108-130
Inhalt: Der Beitrag thematisiert in einem ersten Schritt wesentliche Charakteristika des skandinavischen Hochschulwesens hinsichtlich wissenschaftlicher Qualifizierung und Beschäftigung. Es folgt ein länderspezifischer Überblick und Vergleich zu gleichstellungspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen (beschränkt auf Dänemark und Norwegen). Die ambivalenten skandinavischen Eindrücke führen die Autorin zu einer kritische Auseinandersetzung mit der (verbreiteten und die Hochschulpolitik prägenden) Auffassung, dass das - in Bezug auf wissenschaftliche Tätigkeit und Statushierarchie - männlich dominierte Erscheinungsbild der deutschen Hochschulen auf systemfremde, d.h. dem Einfluss der Hochschulen nur bedingt unterliegende, Faktoren (Defizite) zurückzuführen ist. Hinzugezogen werden Erkenntnisse über die aktuelle Entwicklung in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas einschließlich des Baltikums. Das Fazit der Ausführungen lautet: (1) Eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Berufstätigkeit von Frauen - flankiert durch ein ausgebautes Kinderbetreuungsangebot und die staatliche Orientierung auf elterliche Gesamtverantwortung - führt nicht automatisch zur Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. (2) Die sinkende Attraktivität des Berufsfeldes Hochschule (insbesondere gemessen an den Verdienstmöglichkeiten) hat eine zunehmende "Feminisierung" zur Folge. Aus diesen beiden kontrastierenden Befunden - Schließung und Öffnung - wird zugespitzt die Schlussfolgerung gezogen: das reale Ausmaß der Gleichstellung ist wesentlich hochschul- undwissenschaftsintern determiniert. (ICA2)
Mit Hochschulreform Chancengleichheit herstellen? : Gender Mainstreaming zwischen Ökonomisierung und Demokratisierung
Titelübersetzung:Creating equal opportunity through university reform? : gender mainstreaming between economization and democratization
Autor/in:
Kahlert, Heike; Schindler, Delia
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 50-63
Inhalt: Die Verfasserinnen analysieren den neoliberalen Gehalt der aktuellen Vorstellungen zu einer Hochschulreform, um dann in symbolischer und konzeptioneller Perspektive nach der Geschlechterordnung an der Hochschule zu fragen. Sie zeigen, dass Gender Mainstreaming, die aktuelle Antwort auf die Bilanz der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik, sich als querschnittsorientierte Top-Down-Politik und Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen im Rahmen der Modernisierung des öffentlichen Sektors mühelos dem "schlanken Staat" und dessen Organisationen anpasst. Die Koalition zwischen Gender Mainstreaming und Neoliberalismus lässt sich unterschiedlich interpretieren: In einer optimistischen Variante wird die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse, der Institutionen und Organisationen gefördert, in einer pessimistischen deren Ökonomisierung (Humankapitalansatz). (ICE2)
Geschlechterpolitik im schwedischen Hochschulwesen
Autor/in:
Akerblom, Annika
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 131-143
Inhalt: "Die Autorin untersucht die Hochschulpolitik ihres Landes aus der Geschlechterperspektive am Beispiel der Stockholmer Universität. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen die Doktorandinnen." (Textauszug)
Unfreiwillige Vielfalt : gleichstellungspolitische Maßnahmen an Hochschulen
Autor/in:
Schlegel, Uta
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 28-49
Inhalt: "Geschlechterpolitik hinsichtlich des wissenschaftlichen Personals gehört nicht etwa zum Selbstverständnis der Hochschulen innerhalb ihrer Binnensteuerungs-Oberhoheit, sondern zu den neuen, von außen gesetzten Imperativen. Während sie mit Frauen- und Geschlechterforschung und -lehre nachgerade eine Vorreiterrolle in unserer Gesellschaft einnehmen und die Studierenden offenbar das Eldorado der Gleichberechtigung erreicht haben, sind die Hochschulen bezüglich ihrer Personalstrukturen noch immer die Hochburgen des Patriarchats in unserer Gesellschaft. Angesichts ihres avantgardistischen Selbstverständnisses, Wissen zu generieren und damit Grundlagen für Gesellschaftsmodernisierung zu liefern, gilt es, dass sie sich nunmehr auch um eine Beispielrolle in Sachen Geschlechtergleichstellung in ihren eigenen Personalhierarchien bemühen." (Autorenreferat)