Inhalt: Für diese Untersuchung hochschulischer Sozialisation gilt es, nicht isoliert Bildungsergebnisse oder Bildungseffekte zu erfassen, sondern stets auch die bedingende Seite zu reflektieren. Die personale und soziale Entwicklung von Studenten unter ökologischer Perspektive zu erforschen bedeutet dann, differenziert nach Umweltkonstellationen und spezifischen Merkmalen der Hochschule zu fragen und die Interaktion zwischen Person und Umwelt herauszuarbeiten. Diese Aufgabe hat das Projekt Hochschulsozialisation am Zentrum I/SFB 23 Bildungsforschung der Universität Konstanz. Es untersucht in einer international vergleichenden Längsschnittstudie die Sozialisation von Studierenden in der biographischen Spanne von Abitur-Studium-Beruf. Erhoben werden unter anderem Einstellungsstrukturen, Haltungen und Werte zum politischen und beruflichen Bereich, die Entwicklung studentischer Identität, ebenso Formen der Integration in Universität und Studium. In evaluativer Absicht wird gefragt, inwieweit es der Universität gelingt, ihre Bildungsziele - Kritikfähigkeit, Autonomie, Rationalität, soziale Verantwortungsbereitschaft - bei den Studenten zu fördern. Anhand von fünf zentralen Stichworten - (1) Datenzugriff: Potentielle und rezipierte Umwelt, (2) die Bestimmung und Auswahl von Umweltelementen, (3) der Mehrebenenansatz in der Umwelterfassung, (4) die Notwendigkeit von Ist-Soll-Vergleichen, (5) das Problem der Verknüpfung Person-Umwelt - werden dieses Projekt und erste Ergebnisse vorgestellt und Perspektiven der weiteren Forschung aufgezeigt. (RW)