Für welche 'Natur/en' sorgen wir? Kritisch feministische Perspektiven auf aktuelle Care-Debatten im sozial-ökologischen Kontext
Titelübersetzung:Which 'nature(s)' do we care for? Critical feminist perspectives on current care debates in a social-ecological context
Autor/in:
Hofmeister, Sabine; Mölders, Tanja; Deininger, Michaela; Kapitza, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 1, S 125-139
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Inhalt: Anlass unseres Beitrags ist die Beobachtung, dass sich in aktuellen feministischen Debatten - insbesondere im Kontext der Nachhaltigkeitswissenschaften - vermehrt auf 'Care' als Denk- und Handlungsprinzip bezogen wird. Damit wird 'Care' (auch) auf die Kategorie Natur erweitert. Wir gehen davon aus, dass eine solche Erweiterung die Komplexität und Wirkmächtigkeit gesellschaftlicher Natur- und Geschlechterverhältnisse vernachlässigt. Eine Folge könnte die Übertragung macht- und herrschaftsförmiger Momente von Sorgebeziehungen auf den Umgang mit nichtmenschlichen 'Natur/en' sein. Wir begeben uns auf eine Spurensuche, die über die Auseinandersetzung mit 'Natur' als immanenter Kategorie von (Care-)Debatten der Neuen Frauen- und Ökologiebewegung der 1970er-Jahre bis hin zu einer Untersuchung ausgewählter Arbeiten zu 'Natur' als expliziter Kategorie in 'Care'-Beziehungen zwischen Menschen und nichtmenschlichen 'Natur/en' führt. Der Beitrag richtet sich explizit gegen die Tendenz der Essentialisierung von 'Natur' und 'Geschlecht'. Stattdessen plädieren wir für eine nachhaltige Nutzung von 'Natur/en' in vorsorgender Perspektive.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Emanzipation; emancipation; Nachhaltigkeit; sustainability; Natur; nature; Geschlechterverhältnis; gender relations; Frauenbewegung; women's movement; Ökologie; ecology; Care; Natur/en; nature(s)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ökologie und Umwelt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Celibate women, the construction of identity, Karama (dignity), and the "Arab Spring"
Titelübersetzung:Zölibatär lebende Frauen, die Konstruktion von Identität, Karama (Würde) und der "Arabische Frühling"
Autor/in:
Labidi, Lilia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 11-29
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Inhalt: "Untersuchungen über den 'Arabischen Frühling“ tendieren dazu, die wirtschaftlichen und politischen Bedürfnisse Jugendlicher zu fokussieren, adressieren jedoch nicht ihre sozialpsychologischen Bedürfnisse, wie etwa den unerfüllten Heiratswunsch und dessen soziale Konsequenzen. Der Beitrag diskutiert den Fall zölibatär lebender Frauen in Tunesien, für die es aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit und daraus folgender Probleme schwierig ist, Übergangsrituale zu durchlaufen, die sie von der Kindheit ins Erwachsenendasein geleiten und ihnen die vollständige Integration in die Gemeinschaft ermöglichen würden. Um in ihrer durch den diktatorischen Staat dominierten Lebenswelt dennoch Selbstkontrolle zu erlangen, haben sie für sich eine Form der asketischen Lebensführung gewählt, indem sie den hijab tragen, den Koran lesen, das tägliche Fasten praktizieren und die hudud neu verhandeln - also die moralischen und rechtlichen Grenzen, die schon lang Gegenstand breiter Debatten und sozialer Reformen sind; gleichzeitig unterstützen sie die Frauenrechte, so wie sie in Tunesiens Familienrecht verankert sind. Der Beitrag widmet sich besonders dem hierauf bezogenen politischen Diskurs im ‚Arabischen Frühling‘ seit 2011 und dem Bemühen, eine 'moralische Persönlichkeit' zu entwickeln." (Autorenreferat)
Inhalt: "Studies of the 'Arab Spring' have tended to focus on the economic and political needs of youth, but have not addressed socio-psychological needs such as an unfulfilled desire for marriage and its social consequences. This article discusses the case of celibate women in Tunisia who, because of the high rate of youth unemployment and its social consequences, find it difficult to accomplish the rites of passage that would take them from childhood to adulthood and allow full integration into the community. In order to gain control over the self in a social context that was dominated by a dictatorial state, they have chosen a form of asceticism, wearing the hijab, reading the Qur'an, practicing daily fasting, and re-negotiating hudud - that is moral boundaries and legal limits that have long been a subject of wide debate and of social reforms; at the same time, they support women's rights as expressed in Tunisia's Personal Status Code. Particular attention is paid in this article to the political discourse after 2011 and efforts to construct a 'moral personality.'" (author's abstract)
Schlagwörter:Tunesien; Tunisia; woman; Ritual; ritual; Askese; asceticism; Lebensstil; life style; Religiosität; religiousness; Menschenrechte; human rights; Feminismus; feminism; Gleichheit; equality; Identität; identity; Emanzipation; emancipation; Geschlechterverhältnis; gender relations; arabische Länder; Arab countries; Nordafrika; North Africa; Transformation; transformation; enthaltsame Frauen; Arabischer Frühling; Nahdha
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Living in a Material World: Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie
Titelübersetzung:Living in a material world: a sketch for a queer-feminist economics
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 99-114
Details
Inhalt: "Das Zusammendenken von strukturalistisch-materialistischem Feminismus und Neuem materialistischem Feminismus ermöglicht die Weiterentwicklung ökofeministischer Kritik an gesellschaftlichen Naturverhältnissen im Kapitalismus. Ausgehend von der Analyse der Sozialen Reproduktion als materieller Struktur kapitalistischer Produktions- und Machtverhältnisse rückt die materielle Re-Produktivität des Frauenkörpers erneut in den Fokus feministischer Analyse. Die queerökologische Perspektive auf den Nexus von Sexualität, Natur, Weiblichkeit und Sorgeverantwortung dekonstruiert die 'Natürlichkeit' weiblicher ReProduktivität und heterosexueller Mutterschaft. Der Ansatz der Queer Ecologies erweitert die ökofeministische Analyse um eine nicht-heteronormative Konzeption von Sorgeverantwortung für Menschen und Natur, die nicht an heterosexuelle Mutterschaft gebunden ist. Alternative Ökonomien jenseits von kapitalistischen ReProduktionsverhältnissen werden dann nicht nur die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen beenden, sondern auch die gesellschaftliche Vernutzung und ökonomische Unsichtbarkeit der Arbeit von Frauen in der Sozialen Reproduktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "Structural materialist feminism and new material feminism enable us to enhance the ecofeminist criticism of societal relationships to nature in capitalism. Social reproduction is the starting point for analyzing the material structure of capitalist production modes and power relations. Thus, the material re/productivity of the female body again comes to the fore in feminist analysis. The queer ecology approach to the nexus of sexuality, nature, femininity, and care deconstructs the assumed 'naturalness' of female re/productivity and heterosexual motherhood. Queer ecologies broaden the scope of ecofeminist analysis and bring in a non-heteronormative conception of care for humans and for nature which is not bound to heterosexual motherhood. Alternative economies beyond capitalist relations of re/production will then not only put an end to the exploitation of natural resources but also to the social appropriation and economic invisibility of women's work for social reproduction." (author's abstract)
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Materialismus; materialism; Kapitalismus; capitalism; Produktionsverhältnisse; relations of production; Reproduktion; reproduction; Macht; power; woman; Arbeit; labor; Körper; body; Geschlechterverhältnis; gender relations; Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; politische Ökonomie; political economy; Queer Studies; queer studies; Feministischer Materialismus; Ökofeminismus; Queer Ecologies; ReProduktivität; Care Ökonomie
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Living in a Material World: Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie
Titelübersetzung:Living in a material world: a sketch for a queer-feminist economics
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 99-114
Details
Inhalt: "Das Zusammendenken von strukturalistisch-materialistischem Feminismus und Neuem materialistischem Feminismus ermöglicht die Weiterentwicklung ökofeministischer Kritik an gesellschaftlichen Naturverhältnissen im Kapitalismus. Ausgehend von der Analyse der Sozialen Reproduktion als materieller Struktur kapitalistischer Produktions- und Machtverhältnisse rückt die materielle Re-Produktivität des Frauenkörpers erneut in den Fokus feministischer Analyse. Die queerökologische Perspektive auf den Nexus von Sexualität, Natur, Weiblichkeit und Sorgeverantwortung dekonstruiert die 'Natürlichkeit' weiblicher ReProduktivität und heterosexueller Mutterschaft. Der Ansatz der Queer Ecologies erweitert die ökofeministische Analyse um eine nicht-heteronormative Konzeption von Sorgeverantwortung für Menschen und Natur, die nicht an heterosexuelle Mutterschaft gebunden ist. Alternative Ökonomien jenseits von kapitalistischen ReProduktionsverhältnissen werden dann nicht nur die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen beenden, sondern auch die gesellschaftliche Vernutzung und ökonomische Unsichtbarkeit der Arbeit von Frauen in der Sozialen Reproduktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "Structural materialist feminism and new material feminism enable us to enhance the ecofeminist criticism of societal relationships to nature in capitalism. Social reproduction is the starting point for analyzing the material structure of capitalist production modes and power relations. Thus, the material re/productivity of the female body again comes to the fore in feminist analysis. The queer ecology approach to the nexus of sexuality, nature, femininity, and care deconstructs the assumed 'naturalness' of female re/productivity and heterosexual motherhood. Queer ecologies broaden the scope of ecofeminist analysis and bring in a non-heteronormative conception of care for humans and for nature which is not bound to heterosexual motherhood. Alternative economies beyond capitalist relations of re/production will then not only put an end to the exploitation of natural resources but also to the social appropriation and economic invisibility of women's work for social reproduction." (author's abstract)
Schlagwörter:Produktionsverhältnisse; gender relations; materialism; Arbeit; capitalism; Kapitalismus; relations of production; power; heterosexuality; Heterosexualität; reproduction; Materialismus; Normativität; body; labor; feminism; Körper; Macht; Queer Studies; politische Ökonomie; political economy; woman; Geschlechterverhältnis; queer studies; Feminismus; Reproduktion; normativity; Feministischer Materialismus; Ökofeminismus; Queer Ecologies; ReProduktivität; Care Ökonomie
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Feminisms Reloaded: Umkämpfte Terrains in Zeiten von Antifeminismus, Rassismus und Austerität: Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Titelübersetzung:Feminisms Reloaded: Contested Terrains in Times of Anti-Feminism, Racism and Austerity. Annual meeting of the Section Women’s and Gender Studies in the German Sociological Association, 3 to 5 December 2015, Justus Liebig University of Gießen
Autor/in:
Müller, Michaela; Türkmen, Ceren
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 3, S 148-153
Details
Inhalt: "Die Tagung 'Feminisms Reloaded: Umkämpfte Terrains in Zeiten von Antifeminismus, Rassismus und Austerität' beschäftigte sich mit Debatten um Austeritätspolitiken und jüngsten rassistischen und antifeministischen Entwicklungen im europäischen Raum. Die international besetzten Panels und die anschließenden Diskussionen bezogen dabei insbesondere die Rolle von Akteur_innen aus Politik, Medien und Wissenschaft mit ein und zogen sowohl nationale Fallbeispiele als auch europäische Perspektiven heran. Die Referierenden und Teilnehmenden gingen den Fragen nach, wie aktuelle Denk- und Argumentationsmuster aussehen, die in rassistischen und/oder antifeministischen Bezügen verankert sind, und wie sich diese Positionen aus feministischer und antirassistischer Perspektive analytisch fassen lassen können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference 'Feminisms Reloaded: Contested Terrains in Times of Anti-Feminism, Racism and Austerity' dealt with debates about austerity policy and recent racist and anti-feminist tendencies at European level. The international panels and ensuing discussions addressed the role of the agents of politics, media and research and used national case studies to illustrate their arguments. The speakers and participants considered current patterns of thought and argumentation based on racist and/or anti-feminist viewpoints and how these positions can be framed analytically from a feminist and anti-racist perspective." (author's abstract)
Schlagwörter:Antirassismus; anti-racism; Feminismus; feminism; Populismus; populism; politische Rechte; political right; Europa; Europe; Sparpolitik; austerity policy; Geschlechterverhältnis; gender relations
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Feminist thought(s) as dirty intellectuality: the case of Andrea Dworkin
Titelübersetzung:Feministische Gedanken als schmutzige Intellektualität: der Fall Andrea Dworkin
Autor/in:
Pivec, Natasa
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 31-43
Details
Inhalt: Das breite Spektrum feministischer Gedanken von der Kunst bis zur Erkenntnistheorie, die sich um Geschlecht und seine vielfältigen Arrangements in der Gesellschaft drehen, werden als "anders" oder "schmutzig" dargestellt, wenn diese sich nicht in vorherrschende erkenntnistheoretische Prämissen oder künstlerische Standards der hegemonialen Männlichkeit einordnen lassen. Das Konzept der Andersheit wird der Wissenden/ Produzentin aufgrund ihres Geschlechtes und ihres epistemischen Fokus zugeschrieben, der dichotome Rahmungen eines Körper-Geist-Dualismus, erkenntnistheoretische Traditionen, geschlechtsspezifische Berufseinteilungen, Geschlechtsbinarismus und Körpernormen konventioneller Weiblichkeit durchbricht. Das Leben und Werk der radikalen Feministin Andrea Dworkin wird in der Analyse herangezogen, um die folgende theoretische Prämisse des Artikels zu bestätigen: Eine Frau, die sich als Wissende positioniert, Wissen produziert und als Feministin (selbst)kategorisiert (wird), wird als eine Bedrohung für das System der Geschlechterordnung, seine Strukturen, Diskurse und Praktiken wahrgenommen.
Inhalt: The wide spectrum of feminist thoughts, from art to epistemology, which are centred around gender and its multi-leveled arrangements in society is, when not aligned with predominant epistemic premises or artistic standards of hegemonic masculinity, rendered as Other or dirty. The concept of Otherness is ascribed to the knower/ producer on behalf of her sex and her epistemic focus, which transgresses several dichotomous frameworks of the body-mind dualism, epistemological traditions, gendered categorization of professions, gender binarism and body norms of conventional femininity. The life and work of radical feminist Andrea Dworkin was analyzed in order to confi rm the theoretical premise of the article, namely that when a woman positions herself as a knower and produces knowledge, (self)categorized as a feminist, she is perceived as a threat to the system of structures, discourses and practices of the gender order.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Wissen; knowledge; Kognition; cognition; Denken; thinking; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Männlichkeit; masculinity; Hegemonie; hegemony; Geschlechtsrolle; gender role; Körperlichkeit; corporeality; Weiblichkeit; femininity; Bedrohung; threat; Intellektueller; intellectual; woman; Repräsentation; representation; Anderes; Verkörperung; Embodiment; Andrea Dworkin
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weiblich, feministisch, Intellektuelle: Paradoxie oder Tabu?
Titelübersetzung:Female, feminist, intellectual: paradox or taboo?
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 12-30
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Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach den Gründen für die anhaltend zu konstatierende Leerstelle weiblicher bzw. feministischer Intellektueller in der Historiografie und Soziologie der Intellektuellen nach. Hierfür wird von einem Spannungsfeld ausgegangen, das sich aus den Dimensionen von Anerkennung, Definition, (Selbst-)Autorisierung sowie Zugehörigkeit zu dieser Sozialfigur konstituiert. Mit Blick auf den Entstehungszusammenhang der Neuen Frauenbewegung sowie im Rückgriff auf feministische Erklärungsansätze und die Intellektuellentheorien von Bourdieu und Gramsci werden das Paradox der weiblichen bzw. das Tabu der feministischen Intellektuellen herausgearbeitet. Auf der Grundlage einer Skizze der frühen politischen Ideen der Neuen Frauenbewegung wird abschließend eine veränderte Genealogie der Intellektuellen in der Bundesrepublik Deutschland gefordert.
Inhalt: This article examines why female and feminist intellectuals are still not included in the historiography and sociology of intellectuals. The assumption is that there is an area of tensions related to this social role based on the dimensions of recognition, definition, authorization and belonging. In view of the origins of the second women's movement and taking recourse to explanatory approaches to feminist theorists and to Bourdieu's and Gramsci's social theories of intellectuals, it is possible to elaborate the paradox of the female and the taboo of the feminist intellectual. Based on a draft of the early political ideas of the second women's movement, the article calls for a new genealogy of intellectuals in Germany.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Frauenbewegung; women's movement; Theorie; theory; Bourdieu, P.; Bourdieu, P.; Gramsci, A.; Gramsci, A.; historische Entwicklung; historical development; Wissenschaftler; scientist; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Klassengesellschaft; class society; Intellektueller; intellectual; woman; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Madeleine de Scudéry - Intellektuelle avant la lettre?
Titelübersetzung:Madeleine de Scudéry - an intellectual woman in early modern France
Autor/in:
Hergenhan, Jutta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 61-76
Details
Inhalt: Intellektuelles Engagement wird in Frankreich häufig mit männlichen Akteuren und einem couragierten Eintreten für die universellen Werte der Aufklärung assoziiert. Schon im frühmodernen Frankreich des 17. Jahrhunderts waren jedoch auch Frauen - entgegen bestehender Standes- und Geschlechterkonventionen - intellektuell tätig. Als Schriftstellerinnen und Salonbetreiberinnen thematisierten einige von ihnen die Ungleichheit von Frauen und Männern und entwarfen Modelle für respektvollere Geschlechterbeziehungen. Eine dieser - sowohl in anerkennendem wie auch in spöttischem Sinne - als "Preziöse" bezeichneten Frauen war die Schriftstellerin Madeleine de Scudéry. Da sie sich in ihrem literarischen Werk und auch in ihren persönlichen Lebensentscheidungen in unkonventioneller und reflektierter Weise mit für Frauen sehr problematischen Themen wie "Bildung", "Ehe" oder "Schreiben und Publizieren" auseinandersetzte, stellt sie gleichzeitig eine Ausnahmefigur ihrer Zeit und den Prototyp einer frühen Intellektuellen dar.
Inhalt: Madeleine de Scudéry - an intellectual woman in early modern France In France, the idea of intellectual endeavour is closely associated with male actors defending the universal values of the Enlightenment. However, women already led an intellectual life back in 17th century France, notwithstanding contemporary social and gender-related conventions. As writers and salon hostesses, several of these women pleaded for more respectful gender relations and criticized existing inequalities between women and men. Madeleine de Scudéry was one of these women, who were called précieuses by their contemporaries. In both her literary writing and the choices she made in her personal life she confronted difficult topics for women, such as "education and knowledge", "marriage" and "female authorship". Madeleine de Scudéry adopted unconventional positions and took unorthodox personal decisions, and engaged in a profound refl ection of women's living conditions, which made her both an exceptional fi gure in her time and the prototype of an early intellectual.
Schlagwörter:Engagement; involvement; Intellektueller; intellectual; Frankreich; France; 17. Jahrhundert; seventeenth century; Feminismus; feminism; Geschlechterverhältnis; gender relations; Schriftsteller; writer; woman; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechtsrolle; gender role; Stereotyp; stereotype; Männlichkeit; masculinity; historische Entwicklung; historical development; Biographie; biography; Ehe; marriage; Autor; author; Preziöse; Scudéry
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wege aus der Krise? Green New Deal - Postwachstumsgesellschaft - Solidarische Ökonomie: Alternativen zur Wachstumsökonomie aus feministischer Sicht
Titelübersetzung:Ways to get out of the crisis? Green New Deal, post-growth society and solidarity economy: alternatives to the growth economy from a feminist perspective
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 9–26
Details
Inhalt: "Der Beitrag analysiert drei kritische Positionen zu krisenhaften Entwicklungen des aktuellen Kapitalismus. Den untersuchten Ansätzen ist gemeinsam, dass sie von der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen ausgehen, deren Ausbeutung durch die kapitalistische Produktionsweise beendet werden muss. Aus der Sicht der feministischen Ökonomiekritik wird auch die von Frauen geleistete Verantwortungs- und Fürsorgearbeit im Kapitalismus wie eine quasi-natürliche Ressource gesellschaftlich angeeignet. Alle drei alternativen Ansätze thematisieren nicht explizit das Geschlechterverhältnis, rekurrieren aber implizit auf die Geschlechterordnung. Werden die Konsequenzen dieser impliziten Gender-Gehalte nicht reflektiert, dann besteht die Gefahr einer weiteren Verfestigung der asymmetrischen Geschlechterordnung auch in diesen sich kritisch verstehenden Perspektiven. Alle drei Ansätze weisen jedoch auch Anschlussstellen für feministische Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit auf, je nachdem, welche mittel- und langfristige Vorstellungen über die Geschlechterordnung jeweils damit verknüpft sind." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article scrutinizes three approaches that propose alternatives to the current crisis of capitalism. All these approaches proceed on the assumption that natural resources are finite and that their exploitation by the capitalist mode of production must be stopped. Feminist economics analyzes women's care work within capitalism as exploited and approaches by society just like a natural re source. None of the three alternative approaches refers explicitly to gender relations, yet they rely implicitly on the gender order. Without reflecting these implicit gender implications, there is a risk that the asymmetrical gender order will be further consolidated, even within these critical perspectives. Nevertheless, all three approaches also have connection points that resonate with feminist claims for gender equity, depending on their respective visions about medium- or long-term changes to the gender order." (author's abstract)
Schlagwörter:nachhaltige Entwicklung; sustainable development; Wirtschaftsentwicklung; economic development (on national level); Wirtschaftswachstum; economic growth; Ökologie; ecology; Umweltverträglichkeit; environmental compatibility; Feminismus; feminism; Kapitalismus; capitalism; Kritik; criticism; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gleichstellung; affirmative action; Reproduktion; reproduction
SSOAR Kategorie:Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung, Volkswirtschaftstheorie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zwischen (Post-)Feminismus und Antifeminismus: Reflexionen zu gegenwärtigen Geschlechterdiskursen in den Medien
Titelübersetzung:Between (post-)feminism and antifeminism: thoughts on current gender discourses in the media
Autor/in:
Klaus, Elisabeth; Lünenborg, Margreth
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 78-93
Details
Inhalt: "Der Beitrag fragt, wie die Entwicklung des Geschlechterdiskurses in den Medien aus Sicht feministischer Forschung analysiert und bewertet werden kann. Dabei zeigt der Bezug auf neuere Studien und aktuelle Mediendebatten zunächst ausgesprochen ambivalente Entwicklungen. Ob es um die Beschäftigungssituation im Journalismus oder die Darstellung und Repräsentation von Geschlechtlichkeit in den Medien geht, stets lassen sich neben den deutlich geschlechterhierarchischen Verhältnissen auch Modernisierungen verzeichnen. Die neue Sichtbarkeit etwa für Frauen mit migrantischem Hintergrund oder queerem Lebensentwurf ist dabei mit deren Einpassung in heteronormative Zweigeschlechtlichkeit verbunden. In Bezug auf die Thematisierung von Feminismus und Frauenbewegung steht einer Neuzuwendung zu (post-)feministischen Agenden eine Re-Artikulation von Frauenbewegung und Gender Studies gegenüber. Diese Entwicklung des medialen Geschlechterdiskurses wird im Beitrag abschließend mit Bezug auf Arbeiten von McRobbie, Fraser und Knapp als Ausdruck neoliberaler Gesellschaftsentwicklung und Globalisierung diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article explores the role of the media in the popular discourses concerned with gender relations. Referring to recent studies and current debates the authors find fundamental ambivalences with regard to gender representation in the journalistic workforce and fictional and nonfictional media production. Old gender hierarchies and new antifeminist tendencies exist alongside greater equality in the workforce and modernized media images. The new visibility, for example of women with an immigrant background or queer identities, is linked to normalization strategies that conform to the norms of a hetero- normative gender dualism. While topics raised by feminists in the 1970s are back on the media agenda, they are rearticulated and tied to notions of both a 'conservative' and a 'young' feminism, thereby rearticulating the concerns of the feminist movement and framing them in an antisocial, individualistic context. By referring to the work of McRobbie, Fraser and Knapp the article connects these findings to digitalization, neoliberalism and globalization." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; gender studies; Frauenbewegung; gender; Repräsentation; Medien; Diskurs; discourse; journalism; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Feminismus; representation; Journalismus; feminism; media; women's movement
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Kommunikatorforschung, Journalismus
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz