Die internationale Frauenuniversität ifu : Modell für eine integrierte, interdisziplinäre und internationale Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:The International Women's University (ifu) : model for integrated, interdisciplinary and international women's studies and gender studies
Autor/in:
Becker, Ruth
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 113-126
Inhalt: Die im Jahre 2000 während der EXPO veranstaltete "Internationale Frauenuniversität Technik und Kultur" (ifu) war weit mehr als ein Modellversuch zur Integration der Frauen- und Geschlechterforschung in die bundesrepublikanische Hochschullandschaft. Mit der ifu wurde vielmehr das Ziel verfolgt, ein umfassendes Modell zur Reform der bundesrepublikanischen Hochschulen für drei Monate in die Praxis umzusetzen. Entsprechend vielschichtig waren die Reformansätze, die in der ifu verwirklicht werden sollten, und entsprechend vielfältig sind die Einschätzungen und Bewertungen bei den an dem Projekt Beteiligten. Der vorliegende Artikel versucht weder, das komplexe Modell "ifu" in seiner Vielschichtigkeit umfassend darzustellen, noch die Ergebnisse der Begleitforschung und Evaluation widerzugeben. Es handelt sich vielmehr um den Bericht einer an der Vorbereitung und Durchführung der ifu aktiv Beteiligten, der aus der Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung die wichtigsten Aspekte fokussiert und sich dabei sowohl auf die eigenen Erfahrungen der Autorin im Projektbereich Stadt als auch auf die Ergebnisse der Evaluation stützt. (ICI2)
Frauenförderung, Frauen- und Geschlechterforschung und Gleichstellung : eine wesentliche Aufgabe im Hochschulmanagement
Titelübersetzung:Promotion of women, women's studies, gender studies and affirmative action : a key task in university management
Autor/in:
Karsten, Maria-Eleonora
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 84-99
Inhalt: Rechtlich ist die Frauenförderung und Gleichstellung von Frauen und Männern im Hochschulrahmengesetz (HRG) des Bundes verankert, das den Rahmen für die Landesgesetze vorgibt. In § 3 HRG ist die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Beseitigung von bestehenden Nachteilen als Aufgabe der Hochschule festgelegt. Die Aufgaben und Mitwirkungsrechte der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten regeln die Landesrechte. Eine nachträgliche Bestätigung dieser Regelungen ist, dass im HRG (1993) und NHG (erstmals 1994) der Frauenförder- und Gleichstellungsauftrag mehr als den Status von bloßer Rechtsverwirklichung hat. Der vorliegende Beitrag bilanziert diese Entwicklung mit den wesentlichen Handlungsfeldern, Anforderungsbereichen, Chancen und Risiken. Die Ausführungen basieren auf eigenen Forschungen, Erfahrungen, Praxen der Förder- und Gleichstellungsarbeit, Selbstbeobachtungen und Aushandlungsprozessen, Karrieren und Entscheidungen einer Vielzahl von Frauen und Männern, die die Prozesse, das Klima, die Kultur, die Arbeitsweise und die Idee einer lebendigen wissenschaftlichen Frauenförder- und Gleichstellungsarbeit verfolgen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Rethinking University - oder Nachdenken über die ifu 2000
Titelübersetzung:Rethinking university - or reflections on the International Women's University in 2000
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 3, S. 150-155
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Besonderheiten der Internationalen Frauenuniversität (ifu), einem von ihr entworfenen visionären Hochschulmodell, und berichtet von der (teilweise) erfolgreichen Realisierung dieses Konzeptes während der Weltausstellung 2000 in Hannover. Ein erster Anspruch besteht in der Internationalität der Hochschule und der Produktion von transkulturellem Wissen. Dabei gilt es, das Prinzip der 'Ignatoloty', des systematischen Aufdeckens von Ignoranzen, in die Praxis umzusetzen. Ein weiteres Charakteristikum der ifu ist das Prinzip der 'Antidisziplinarität', das Verlassen der Disziplinen als Ausgangspunkt der Wissensproduktion zu Gunsten der Entwicklung von Forschungsfragen aus heterogenen Anwendungssituationen heraus und deren Beantwortung unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven der Welt. Auf diese Weise entwickelt sich aus dem ursprünglichen Konzept der Forschungsperspektive das Selbstverständnis einer 'Neuen Wissenschaft'. Zugleich bietet die ifu allen Akteurinnen eine Bühne für politische Aktivitäten und Beteiligungen. Aufgrund der Monogeschlechtlichkeit sowie der polykulturellen Ausrichtung und der daraus hervorgehenden neuen bzw. umgedeuteten Werte präsentiert sich eine hybride Institution. Abschließend wird betont, dass das Programm der ifu eine Absage an den paternalistischen Staat beinhaltet und dadurch Freiräume von der staatlichen Umarmung geschaffen werden. (ICG)
Gender Mainstreaming als neues Steuerungsinstrument? : Versuch einer Standortbestimmung
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as a new control instrument? : an attempted situation analysis
Autor/in:
Kirsch-Auwärter, Edit
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 3, S. 101-110
Inhalt: Der Aufsatz skizziert die mögliche Reichweite von Gender Mainstreaming im Rahmen der Gleichstellungspolitik und der Hochschulsteuerung. In einem ersten Schritt wird Gender Mainstreaming in einem Überblick hinsichtlich seiner Begriffsherkunft, Zielsetzung, Umsetzung und Tragweite kurz beschrieben. Darauf folgt eine Darstellung des Anliegens der Geschlechtergerechtigkeit als pragmatisches Programm, das den Handlungsbedarf, die Handlungsspielräume, den Handlungsauftrag sowie die entsprechenden Strategien umfasst. Im Anschluss kommt es zu einer Spezifizierung der Handlungsfelder des Gender Mainstreaming in Zeiten der Hochschulreform. Erläutert werden dabei die Kernaufgaben der Hochschule (Nachwuchsförderung, Wissenstransfer, Weiterbildung), die Hochschulentwicklung (Profilbildung, Marketing, Organisation), die Hochschulsteuerung (Ressourcenoptimierung, Controlling, Managementstrategien) sowie die Qualitätssicherung und die Verfahrensentwicklung auf dem Gleichstellungssektor (Personalentwicklung, Evaluation, Akkreditierung). Abschließend diskutiert die Autorin Chancen und Risiken des Umsetzungsprozesses von Gender Mainstreaming. Thematisiert werden in diesem Zusammenhang die Integration der Genderperspektive in Planungen und Anwendungssystematik, die Relevanz von Geschlechterperspektiven für Policyentscheidungen der unterschiedlichsten Art, die steigende Akzeptanz und Qualifizierungsbedarf sowie der Integrationsgewinn von Potentialen und Ressourcen durch Gender Mainstreaming. (ICG)
Auf die Probe gestellt : Gender Mainstreaming bei der Einführung digitaler Medien in der Hochschullehre
Titelübersetzung:Put to the test : gender mainstreaming during the introduction of digital media in university teaching
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid; Kamphans, Marion; Tigges, Anja; Drag, Anna
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 4, S. 28-40
Inhalt: Mit dem Konzept des "Gender Mainstreaming" hat sich zwar ein Paradigmenwandel in der Geschlechterpolitik durchgesetzt, der zur Regierungsdoktrin und Auflage jeder Ressortforschung wurde. Dennoch stellt sich die Frage, ob dies ein Schritt in Richtung tatsächlicher Gleichstellung der Geschlechter sein kann oder in eine Sackgasse mündet. Denn es werden oftmals Akteure und Akteurinnen einer Geschlechterpolitik adressiert, denen weder die Geschlechterdimension ihres eigenen Verhaltens bewusst, noch die wissenschaftliche Perspektive der Frauen- und Geschlechterforschung vertraut ist. Die Autorinnen nehmen zunächst einige begriffliche Klärungen zum Leitbild "Gender Mainstreaming" vor und diskutieren Forschungsbefunde zum Geschlechterbias in den digitalen Medien. Sie stellen ferner einige Ergebnisse ihrer Begleitforschung zum Bundesprogramm "Neue Medien in der Bildung - Förderbereich Hochschule" vor, indem sie die Zielsetzungen und die Vorgehensweise des Begleitprojekts sowie die Kenntnis, Organisation und Kommunikation von "Gender Mainstreaming" in den Projekten skizzieren. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Begriff; Leitbild; Gleichstellung; Unterricht; neue Medien; Digitalisierung
(Aus-)Bildung durch Wissenschaft : Frauen- und Geschlechterstudien als Beiträge zur Hochschulreform
Titelübersetzung:Training (education) through science : womens' and gender studies as contributions to university reform
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 18 (2000) H. 1/2, S. 5-21
Inhalt: Ausgehend von der gesellschaftlichen Bedeutung der Frauen- und Geschlechterstudien wird ein Überblick über ihren Institutionalisierungsstand im deutschen Hochschulwesen gegeben. Die Autorin beschreibt hierzu die bereits bestehenden Magister-Haupt- und/oder Nebenfachstudiengänge an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Oldenburg sowie den geplanten Magister-Nebenfach-Studiengang an der Universität Potsdam. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche besonderen Qualifikationspotenziale diese Studiengänge den Absolventinnen und Absolventen bieten und welche Kenntnisse und Kompetenzen in diesen Studiengängen erworben werden. Die Ausbildungsziele und Qualifikationspotenziale der Frauen- und Geschlechterstudien liegen vor allem in der Persönlichkeitsbildung und in der Vorbereitung und Ausbildung für verschiedene berufliche Tätigkeiten. Die Autorin diskutiert abschließend die Frage, inwieweit die Frauen- und Geschlechterstudien, die zunächst eine Maßnahme zur Frauenförderung und einen Beitrag zur Hochschulreform darstellen, auch neue Karrierechancen für Frauen im außeruniversitären Bereich eröffnen. (ICI)