Gender Equality and Beyond: At the Crossroads of Neoliberalism, Anti-Gender Movements, "European" Values, and Normative Reiterations in the Nordic Model
Autor/in:
Nygren, Katarina Giritli; Mulinari, Diana; Martinsson, Lena
Quelle: Social Inclusion, 6 (2018) 4, S 1-7
Inhalt: The social-democratic-inspired “Nordic model”, with its agenda for gender equality, has been an important example for the development of political interventions to transform society but at the same time, it has been functioning as an emerging gender normalising and stabilising structure. The last decade it has also become focused by antigender movements and ethno-nationalistic parties both as emblematic for the Nordic nations as well as a threat that must be destroyed to save the nation. This issue will elaborate further on gender equality as a node, a floating signifier in powerful and often contradictory discourses situating the discussions within the tradition of scholarships of hope through a dialogue about articles that search for realistic utopias that might be considered to be “beyond gender equality”. The included articles engage with the messiness and crossroads of gender equality in relation to the work-line, territories, neo-liberalism, religion, the crisis of solidarity and the success of anti-genderism agenda.
Der Lohn ist die Arbeit : die In-Wert Setzung weiblichen Arbeitsvermögens als emanzipatorisches Dilemma
Titelübersetzung:The wage is the labor
Autor/in:
Podann, Audrey
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 43 (2013) Nr. 4, S. 563-570
Inhalt: "The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor. The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Männerpolitik unter der schwarz-gelben Regierung: auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft?
Titelübersetzung:Policy for men under the CDU-FDP government: on the road to a gender-equitable society?
Autor/in:
Diewald, Irmgard
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 129-133
Inhalt: Die Verfasserin argumentiert, dass die Männerpolitik der Bundesregierung einerseits von der Vereinnahmung feministischer Forderungen und Argumentationsweisen und andererseits von der Abgrenzung zu diesen lebt. Durch biologisierte Identitätsvorstellungen trägt eine solche Männerpolitik zur Aufrechterhaltung von Heteronormativität und damit zur Sicherung und Stabilisierung hierarchisierter vergeschlechtlichter Machtstrukturen bei und nicht zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Um diese zu erreichen, sollte eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit (und Weiblichkeit) stattfinden und eine stärkere Verknüpfung mit feministischer Theorie und Praxis erfolgen. In diesem Sinne setzt sich die Heinrich-Böll-Stiftung schon seit einigen Jahren kritisch mit Männerpolitik auseinander und bietet mit dem Konzept der Geschlechterdemokratie eine bedenkenswerte politische Alternative. Es sollte nicht nur, wie am Ende der Konferenz zur Männerpolitik vorgeschlagen, der Titel und somit das Programm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend um Männer erweitert werden, sondern eine wirkliche Alternative zu herrschenden Geschlechterverhältnissen eröffnet werden. (ICB2)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Männerforschung; ; Männlichkeit; masculinity; gender; Geschlechterpolitik; gender policy; Regierung; government; Gerechtigkeit; justice; Diskurs; discourse; Feminismus; feminism; Gleichberechtigung; equality of rights; Gleichstellung; affirmative action; Politik; politics; politische Agenda; political agenda
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Can women in Poland speak? Diskursive Strategien polnischer Feministinnen gegen Ausgrenzung und
Marginalisierung von Frauen in Polen
Titelübersetzung:Can women in Poland speak? Strategies of Polish feminists against exclusion and marginalization of women in Poland
Autor/in:
Walczewska, Sławomira
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 3, S 122-129
Inhalt: "Der Essay beschäftigt sich mit den diskursiven Strategien von Feministinnen in Polen. Ausgehend von der Metapher des 'Nicht-Sprechen-Könnens/-Dürfens' als umfassendste Benennung von Diskriminierung und an einigen ausgewählten Beispielen wird gezeigt, welche Strategien die feministische polnische Bewegung anwendet, um sich Gehör zu verschaffen. Dazu gehören die Übernahme sprachlicher Elemente der patriarchalen Diskurse, das Ergänzen dieser Diskurse und Raum schaffen für den feministischen Diskurs selbst." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article is an attempt to describe discursive strategies of Polish feminists. Using the metaphor of 'not being allowed/able to speak' as the most general label for discrimination and marginalization, I present which strategies are used to express oneself in the language of the patriarchal discourses, to complete patriarchal discourses and to create space for feminist discourse." (author's abstract)
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2010) H. 40, S. 13-18
Inhalt: Frauen und Männer haben durch gleiche Intelligenz einen gleichen Zugang zum Reich des Intellekts. Denn die Gedanken sind frei und nicht nur von der Macht unabhängig, sondern auch von der Geschlechtszugehörigkeit. Die allgemeine Norm bildet jedoch "der" Intellektuelle, für den der Faktor Geschlecht im Allgemeinen nicht thematisiert wird. Hinsichtlich der Frage, warum diese "Lufthoheit im Geistigen" de facto weiterhin bei den Männern liegt, gibt es nach Meinung der Autorin vier Erklärungsaspekte: die Geschlechterdifferenz, die Geschichte, die Natur und die Psyche. Sie zeigt in ihrem historischen Rückblick am Beispiel der Figur der Schriftstellerin, wie angstbesetzt das Überschreiten von Geschlechtergrenzen trotz allen Fortschritts- und Gleichstellungsbewusstseins ist. Erst wenn die Moderne hinter uns liegt und von einer Zeit abgelöst wird, die ohne "gender anxiety" auskommt und es nicht mehr nötig hat, ihre Männlichkeit zu behaupten, werden nach der These der Autorin Stellungnahmen über feministische Intellektuelle überflüssig und aus "de iure" wird "de facto" geworden sein. (ICI2)
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 47-64
Inhalt: "Der Beitrag identifiziert verschiedene Diskurse innerhalb des islamischen Feminismus. Es wird gefragt, ob islamischer Feminismus dazu beiträgt, Frauenrechte zu stärken, und inwieweit er Frauen einen Zugang zur öffentlichen Sphäre und Autonomie in der privaten Sphäre ermöglicht. Es wird gezeigt, dass der islamische Feminismus einen positiven Einfluss auf die Förderung von Frauenrechten hat, und zwar nicht nur innerhalb islamischer Diskurse, sondern auch in nationalen und internationalen Institutionen. Dennoch trägt der islamisch-feministische Diskurs auch eine mögliche Gefahr für den Status von Frauen in muslimischen Gesellschaften in sich, da religiös motivierte Argumente gegen die UN-Konvention für Frauenrechte vorgebracht werden, sobald diese zum islamischen Recht der Scharia im Widerspruch steht." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article identifies different discourses within Islamic Feminism. The question is whether it contributes to the improvement of women's rights, and in how far it enables women to attain access to public space and autonomy in the private sphere. It will be argued that Islamic Feminism has a positive influence on the promotion of women's rights, not only within Islamic discourses and movements, but also in national and international institutions. However, the Islamic-feminist discourse also carries a potential danger for the status of women in Muslim societies, since religious arguments are being directed against the UN Convention for Women's Rights insofar as it contradicts the Islamic Sharia." (author's abstract)
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25 (2007) H. 1, S. 97-104
Inhalt: Bei den gegenwärtigen Diskussionen zu einem "neuen Feminismus" handelt es sich der Autorin zufolge um eine Verständigung über die Frage, wie gleichberechtigt Frauen inzwischen sind und wie viel oder welchen Feminismus sie eigentlich noch brauchen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang der grundsätzliche Mangel von Solidarität für diejenigen Frauen, die nicht in der "F-Klasse reüssieren" und denen es nicht gelingt, durch individuelle Leistung in die Klasse der Karrierefrauen aufzusteigen. Ein neo-liberales Einverständnis sorgt ferner dafür, dass Konzepte wie Solidarität, Quotierung oder institutionelle Formen der Frauenförderung für überholt oder ideologisch angesehen werden. Um das Ausmaß des gesellschaftlichen Wandels zu beurteilen, sollte nach Ansicht der Autorin zwischen den Beharrungstendenzen struktureller Ungleichheitslagen und den veränderten Leitbildern und Lebensentwürfen junger Frauen unterschieden werden. Sie thematisiert in ihrem Diskussionsbeitrag u.a. die anhaltende Unvereinbarkeit von Beruf und Familie für erwerbstätige Frauen, die Besonderheiten der Frauenbewegung in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sowie die Ziele zukünftiger Geschlechterpolitik. Diese sollte vor allem die vorhandenen Kräfte im "samtenen Dreieck" von Wissenschaft, Politik und erneuter Bewegung bündeln. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der neue Spartenfeminismus
Titelübersetzung:New niche feminism
Autor/in:
Hark, Sabine; Kerner, Ina
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25 (2007) H. 1, S. 92-95
Inhalt: Die Autorinnen nehmen unter anderem das Buch von Thea Dorn "Die neue F-Klasse. Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird" (2006) zum Anlass einer kurzen kritischen Betrachtung des neuen Feminismus in der Bundesrepublik. Dieser stellt sich ihrer Meinung nach als ein sehr ambivalentes Projekt dar, das sich trotz anders lautender Absicht erstaunlich gut in eine mediale Mischung aus "Eva-Herman-Prinzip, Rabenmütterdiskurs, der Diskreditierung von GenderMainstreaming und kritischer Geschlechterforschung" sowie einer Wiederbelebung soziobiologischer bzw. evolutionärer Denkweisen einfügt: "Um neue feministische Positionen in der gegenwärtigen Situation mit Erfolg öffentlichkeitswirksam platzieren zu können, muss nicht nur der so genannte 'alte' Feminismus als Schreckgespenst der Geschichte entsorgt werden, sondern der neue Feminismus muss zudem als anschlussfähig an hegemoniale Diskurskonjunkturen entworfen werden - als weichgespülter Spartenfeminismus, der unter Gerechtigkeit den Zugang einiger Weniger zu den Eliten der Republik versteht. Der neue Spartenfeminismus präsentiert sich in diesem Szenario als Motivationstaktik und Bewerbungsschreiben leistungsbereiter Durchstarterinnen zugleich". (ICI)