Zur Produktion von Geschlecht in lebensgeschichtlichen Interviews
Titelübersetzung:Production of gender in life history interviews
Autor/in:
Amesberger, Helga
Quelle: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 22 (2009) 1, S 105-116
Details
Inhalt: Die Verfasserin analysiert lebensgeschichtliche Interviews mit jeweils sechs männlichen und weiblichen Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen. Für die Auswahl der Lebensgeschichten ist die Zeichnung ambivalenter Geschlechterbilder ein Kriterium gewesen. Ein weiteres ist gewesen, ob die Interviewten zum Zeitpunkt der Verfolgung Kinder hatten (dies trifft für zwei Frauen zu). Es wird verdeutlicht, dass Geschlecht neben anderen Faktoren ein relevanter Faktor in der Art und Weise der Darstellung historischer Ereignisse ist. Die Frage nach Geschlechtlichkeit birgt jedoch auch die Gefahr in sich, dass die scheinbar strikte Dualität der Geschlechtskategorien reproduziert und gestärkt wird. Wenn man beispielsweise fragt, wie Frauen und Männer die nationalsozialistische Verfolgung erlebten, ist der Ausgangspunkt zum einen diese meist unhinterfragte Zweiteilung der Geschlechter und zum anderen gehen wir von der impliziten Annahme aus, dass eine eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht möglich ist. Man wird damit auch angenommen, dass das Geschlecht Teil ihrer Identität ist und dass es ein geschlechtsspezifisches Erleben gibt. Geschlecht als sozial relevante Kategorie nicht zu inkludieren würde sowohl einer Nichtberücksichtigung existierender Machtverhältnisse und Ungleichheiten als auch einem Verlust an Informationen mit der Konsequenz inadäquater Analysen gleichkommen. (ICF2)
Schlagwörter:Identitätsbildung; Nationalsozialismus; gender role; Konzentrationslager; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Konstruktion; reproduction; Nazism; Narration; Biographie; social inequality; concentration camp; gender; Stereotyp; identity formation; narration; oral history; stereotype; Identifikation; identification; Reproduktion; gender-specific factors; biography; Oral History; soziale Ungleichheit; construction
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Mutterschaft in fortgeschrittenem Alter: eine überfällige 'Revolution'?
Titelübersetzung:Motherhood at an advanced age: an overdue "revolution"?
Autor/in:
Sobotka, Tomáš
Quelle: Journal für Generationengerechtigkeit, 9 (2009) 2, S 63-68
Details
Inhalt: "Es wird für Paare zunehmend schwieriger, den richtigen Zeitpunkt für eine Elternschaft abzupassen und diese mit Ausbildung, Karriere, Freizeit, und Beziehung in Einklang zu bringen. Der vorliegende Artikel behandelt v.a. in Hinblick auf höher qualifizierte Frauen verschiedene Aspekte, die eine späte Elternschaft bedingen. Er befasst sich mit verschiedenen individuellen und allgemeinen Folgen der späten Mutterschaft und diskutiert die Rolle der Reproduktionsmedizin, welche sich verstärkt mit Infertilität aufgrund des fortgeschrittenen gebärfähigen Alters auseinandersetzen muss. Schließlich möchte der Artikel darauf aufmerksam machen, dass es sowohl positive wie auch negative Auswirkungen der 'reproduktiven Revolution' auf die Familienplanung gibt. Er möchte Empfehlungen an die Politik geben, wie diese die Entscheidung für eine Elternschaft sowohl in jungem wie auch in fortgeschrittenem gebärfähigem Alter besser unterstützen kann. Die Politik sollte auch die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensstile der Einzelnen berücksichtigen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:desire for children; Reproduktionsmedizin; birth trend; Familienpolitik; Kinderwunsch; Familienplanung; gender role; Familie-Beruf; work-family balance; Elternschaft; Geschlechtsrolle; Geburtenentwicklung; family policy; family planning; Mutterschaft; motherhood; Motivation; hoch Qualifizierter; Geburtenfolge; Kinderlosigkeit; motivation; reproductive medicine; highly qualified worker; gender-specific factors; childlessness; parenthood; birth order
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf bei Paaren - Wunsch und Wirklichkeit
Titelübersetzung:Compatibility between parenthood and an occupation among couples - vision and reality
Autor/in:
Kraus, Ute; Stöbel-Richter, Yve; Brähler, Elmar
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2009) Frauen- und Geschlechterforschung 2009/2, S 11-25
Details
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag werden anhand einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe einige normative Einflüsse hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die bewusst oder unbewusst das Aufgabenarrangement prägen, beschrieben. Es wird bei diesem Ansatz bewusst auf das ökonomische Kalkül verzichtet und stattdessen die subjektive Ebene der Idealvorstellungen im Vergleich mit dem real praktizierten Alltag beleuchtet. Die These ist, dass sich normative Aspekte in dem Aufgabenarrangement der Paare in der Form widerspiegeln, dass durch die spezifische Aufgabenverteilung ein bestimmtes Rollenverhältnis zum Ausdruck kommt. Die Normen können dabei direkt durch die Geschlechtsrolleneinstellungen repräsentiert sein, aber auch indirekt ihre Entsprechung finden, wie anhand von spezifischen Sozialisationshintergründen, wie z. B. Region und Bildung, gezeigt wird. Aufgrund des unterschiedlichen, geschichtlichen Hintergrundes der neuen und alten Bundesländer und den damit zusammenhängenden strukturellen und sozialisationsbedingten Besonderheiten wird ferner eine Differenzierung nach Regionen vorgenommen. Die normative Bedeutsamkeit der Bildung baut insgesamt auf der sogenannten 'Bildungshypothese' auf, wonach Personen mit einem höheren Bildungsniveau häufiger mit demokratischen Normen in Kontakt kommen und daher auch eher geschlechtsspezifische Egalitätsnormen vertreten. (ICI2)
Schlagwörter:alte Bundesländer; soziale Norm; education; Arbeitsteilung; old federal states; gender role; Sozialisationsbedingung; social norm; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Elternschaft; Geschlechtsrolle; neue Bundesländer; Partnerschaft; New Federal States; Bildung; division of labor; condition of socialization; Ehepaar; partnership; married couple; gender-specific factors; parenthood
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Migration experiences and changes of identity: the analysis of a narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen: die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 3, S 72-89
Details
Inhalt: 'Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Die Verfasserin analysiert den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Die Verfasserin analysiert, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. The author analyzes the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. The auhtor analyzes the narrator's work on this problem.' (author's abstract)
Schlagwörter:role; Identitätsbildung; Migration; Selbstbild; self-image; Erfahrung; gender role; Migrant; Turk; Geschlechtsrolle; Biographie; identity formation; migrant; identity; Türke; woman; Identität; kulturelle Identität; cultural identity; Rolle; migration; gender-specific factors; biography; experience
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenerwerbstätigkeit in Südkorea: die Benachteiligung von Frauen im Arbeitsleben
Autor/in:
Lee, Jong Hee
Quelle: Korea - Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, (2005) , S 131-154
Details
Inhalt: Südkorea hat in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erlebt. Ein ökonomisch rückständiges und politisch noch nicht gefestigtes Land entwickelte sich in kurzer Zeit zu einer Industrienation. Im Zuge der Transformation von einer Agrargesellschaft über eine moderne Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft hat die Frauenerwerbstätigkeit in Südkorea deutlich zugenommen und stellt eine der bedeutendsten soziostrukturellen Entwicklungstendenzen der jüngsten Geschichte des Landes dar. Ausschlaggebend hierfür sind sozioökonomische Entwicklungen und Veränderungen im Bildungsbereich sowie in der Familienstruktur. Die Zunahme der Frauenerwerbsarbeit ist zugleich Ursache und Wirkung der Strukturveränderungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Familie. Als wichtiger Faktor für die Zunahme der Frauenerwerbstätigkeit ist insbesondere die Verbesserung der Bildungschancen anzuführen. Die Ausbildung ist eine der zentralen Determinanten für die beruflichen Chancen im Erwerbssystem. Allgemein hat sich das Bildungsniveau der südkoreanischen Bevölkerung in den letzten beiden Jahrzehnten wesentlich verbessert. "Das Erziehungssystem in Südkorea hat den Aufschwung der koreanischen Industrie erst möglich gemacht".
Schlagwörter:Südkorea; South Korea; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Benachteiligung; deprivation; Diskriminierung; discrimination; gender-specific factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role; Lohnunterschied; wage difference; Arbeitsteilung; division of labor; Qualifikationsstruktur; structure of qualification; Ungleichheit; inequality; Ostasien; Far East
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zustimmung zu traditionellem Alleinverdienermodell auf dem Rückzug: Einstellungen von Frauen zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Approval of the traditional single-earner model on the decline: international comparison of women's attitudes towards the gender-specific division of labor
Autor/in:
Hofäcker, Dirk; Lück, Detlev
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (2004) 32, S 12-15
Details
Inhalt: 'Bis vor wenigen Jahrzehnten stellte das traditionelle 'male breadwinner'-Modell oder Alleinverdienermodell in vielen westlichen Industriegesellschaften das dominante Modell des Geschlechterverhältnisses dar. Demzufolge war es die Aufgabe des (Ehe-) Mannes, durch Erwerbsarbeit das finanzielle Auskommen der Familie zu sichern, während die Aufgabe der (Ehe-) Frau in der Haushaltsführung und Kindererziehung bestand. Durch das Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher Entwicklungen - insbesondere der Bildungsexpansion, der Emanzipationsbewegung sowie der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - gelang es Frauen jedoch in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend, Eintrittsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt zu finden. An die Stelle des 'male breadwinner'-Modells trat somit mehr und mehr ein 'dual earner'-Modell oder Doppelverdienermodell, charakterisiert durch die simultane Erwerbstätigkeit beider Ehepartner. Wenngleich sich dieser allgemeine Trend in nahezu allen westlichen Industriegesellschaften beobachten ließ, zeigten sich im internationalen Vergleich allerdings deutliche Unterschiede im Ausmaß der Durchsetzung eines solchen 'dual earner'-Modells. Angesichts des beschriebenen beachtlichen strukturellen Wandlungsprozesses stellt sich grundsätzlich die Frage, inwiefern dieser strukturelle Wandel von einem entsprechenden - kulturellen - Einstellungswandel begleitet wurde: Ist auch hinsichtlich des normativen Leitbildes für weibliche Lebens- und Erwerbsverläufe ein Übergang von einem Alleinverdiener- zum Doppelverdiener- Modell erkennbar? Und schlagen sich die Länderunterschiede in der Durchsetzung eines solchen Doppelverdiener-Modells in Einstellungsunterschieden zu weiblicher Familien- und Erwerbsarbeit nieder?' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; Italy; Kulturwandel; alte Bundesländer; post-socialist country; Sweden; cultural change; North America; Italien; Nordamerika; Norwegen; quota; dual career couple; Bulgarien; United States of America; income; Schweden; international comparison; division of labor; Spanien; USA; Großbritannien; woman; Einkommen; internationaler Vergleich; Ungarn; verfügbares Einkommen; Great Britain; gender-specific factors; disposable income; Frauenerwerbstätigkeit; Niederlande; women's employment; Netherlands; Arbeitsteilung; Bulgaria; old federal states; Erwerbstätigkeit; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Norway; neue Bundesländer; New Federal States; postsozialistisches Land; Strukturwandel; structural change; attitude; gainful employment; Familie; family; Quote; Spain; Hungary; Einstellung
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Soziologie von Gesamtgesellschaften
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Migration Experiences and Changes of Identity. The Analysis of a Narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen. Die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 4 (2003) 3, 13 S
Details
Inhalt: Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Ich analysiere den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Ich analysiere, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.
Inhalt: This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. I analyze the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. I analyze the narrator's work on this problem.
Schlagwörter:role; Identitätsbildung; Migration; Selbstbild; self-image; Erfahrung; Marginalität; gender role; Migrant; Turk; Geschlechtsrolle; Biographie; identity formation; migrant; identity; Türke; woman; Identität; kulturelle Identität; cultural identity; Rolle; migration; gender-specific factors; biography; marginality; experience; autobiografische Erzählung; identity; marginality; biography; autobiographical narrative
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Alleinerziehende im Gender-Diskurs: Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bei Müttern und Vätern?
Titelübersetzung:Single parents in the gender discourse: what do mothers and fathers have in common and where do they differ?
Autor/in:
Hammer, Veronika
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 2, S 194-207
Details
Inhalt: 'Gendersensible empirische Analysen nehmen sowohl Frauen, als auch Männer in ihren jeweils eigenen ökonomischen, sozialen und familialen Bezügen in den Blick. Sie bieten für die Familienforschung weiterführende Inspirationen, indem sie 'genderblindness' entgegenwirken. Vorliegender Beitrag beschäftigt sich mit geschlechterspezifischen Divergenzen und Konvergenzen bei allein erziehenden Müttern und Vätern im Kontext der Entwicklung familialer Lebensformen und kompatibler theoretischer Ansätze. Als Analysekriterien werden vier Dimensionen herangezogen, welche es erlauben, signifikante Annahmen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des sozialen Geschlechtes zu formulieren. Es sind dies die Kriterien der Elternzeit, des Sozialhilfebezugs und der Arbeitslosigkeit sowie das Merkmal der personal-familialen Stärken, bezogen auf ausgewählte Kompetenzen für den beruflichen Alltag. Ausgehend von den empirischen Ergebnissen verdichten sich zwei Entwicklungslinien: Zum einen kann angenommen werden, dass allein erziehende Frauen nach wie vor von besonderen sozialen und finanziellen Risiken betroffen sind und spezifischer Unterstützungsformen bedürfen. Zum anderen ist zu vermuten, dass sich bei der Selbsteinschätzung der persönlichen Qualifikationen allein erziehender Väter und Mütter für den beruflichen Alltag eine Annäherung in den Geschlechterrollen abzeichnen könnte.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Gender-sensitive empirical analyses consider both men and women in their respective economical, social and family contexts. They inspire family research with new ideas by counteracting 'gender blindness'. The following essay deals with gender specific differences and similarities among single parents as they develop their specific ways of life and determines suitable theoretical approaches. Four dimensions are used as analytical criteria, allowing to make relevant assumptions about what men and women might have or have not in common with regard to gender. These criteria are: parenting time, social benefits, unemployment as well as personal/ family strengths related to selected competencies for working life. Starting from empirical results, two different trends shape up. On the one hand, we can assume that single mothers still are affected by exceptional social and financial risks and require specific forms of support. On the other hand, we can assume that an approximation of gender roles might emerge where single mothers and fathers evaluate their own qualifications for working life.' (author's abstract)
Schlagwörter:single parent; berufliche Weiterbildung; Thuringia; father; mother; gender role; allein erziehender Elternteil; life situation; Federal Republic of Germany; Mutter; woman; Geschlechtsrolle; Lebensbedingungen; living conditions; Lebenssituation; advanced vocational education; gender-specific factors; Vater; Thüringen
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Does telework work? Chancen und Risiken für Selbstorganisation und Interessenvertretung
Titelübersetzung:Does telework work? Opportunities and risks for self-organization and representation of interests
Autor/in:
Reidl, Sybille
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 3, S 344-358
Details
Inhalt: 'Telearbeit kann eine Möglichkeit sein, Arbeits- und Privatleben besser zu integrieren und selbstbestimmt zu organisieren. Dies ist allerdings nur dann wirklich der Fall, wenn Reproduktionsarbeit nicht mehr in die Alleinzuständigkeit der Frau fällt. Sonst trägt Telearbeit nämlich dazu bei, eine Dreifachbelastung besser zu organisieren und die geschlechtsspezifische Rollenverteilung zu zementieren. Hier sind auch die Gewerkschaften besonders gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine gleichberechtigte und existenzsichernde Integration von Berufs- und Reproduktionsarbeit zu ermöglichen. Vor allem im Bereich atypischer Beschäftigungsverhältnisse müssen Interessenvertretungen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse verhindern, in denen selbstorganisiertes Arbeiten nicht möglich ist.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:EU; Austria; Österreich; Hausarbeit; gender role; housework; Selbstorganisation; Geschlechtsrolle; berufstätige Frau; EU; Doppelrolle; Interessenvertretung; telecommuting; Beschäftigungsform; type of employment; Familie; working woman; dual role; representation of interests; woman; Beruf; self-organization; family; Telearbeit; occupation; gender-specific factors; Flexibilität; flexibility
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz