Inhalt: "Das Thema Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ist in den letzten Jahren in den Medien sehr präsent, allerdings nicht, weil die Bildungsprozesse besonders effektiv sind. Im Gegenteil, in Schulleistungsstudien wie TIMSS und PISA schneiden deutsche Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen eher schlecht ab. Ausbildungs- und Studiengänge in den genannten Fächern erfreuen sich keiner großen Beliebtheit und werden zu wenig nachgefragt, wenn man den tatsächlichen Bedarf an Fachkräften zugrunde legt. Erschwert wird die Situation dadurch, dass sich in Zusammenhang mit Bildungsprozessen im MINT-Bereich erhebliche Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen, obwohl kaum Belege für biologische Ursachen dafür vorliegen. Außerdem gibt es eine ausgeprägte geschlechterstereotypisierte Wahl von Schulfächern, Ausbildungs- und Studiengängen: Mädchen meiden oft den MINT-Bereich, was eine entsprechende horizontale Segregation auf dem Arbeitsmarkt zur Folge hat. Dieses Buch analysiert die soziokulturellen Rahmenbedingungen des Problems und gibt einen Einblick in Möglichkeiten und Wege ihm entgegenzuwirken, wie z. B. mit Förderprogrammen für Vorschulkinder, mit Mentoring-Programmen für Schülerinnen und durch die Optimierung von Lehr-Lern-Prozessen in den MINT-Fächern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claudia Quaiser-Pohl, Martina Endepohls-Ulpe: Bildungsprozesse im MINT-Bereich: Partizipation, Leistung und geschlechtsspezifische Unterschiede - eine Einführung (7-11); Anna M. Rohe, Claudia Quaiser-Pohl: Prädiktoren für mathematische Kompetenzen zu Beginn der Grundschule - Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen? (13-27); Martina Endepohls-Ulpe, Janine Stahl-von Zabern und Judith Ebach: Einflussfaktoren auf das Gelingen von Technikerziehung für Mädchen und Jungen im Primarbereich - Ergebnisse aus dem Projekt UPDATE (29-47); Wolfgang Lehmann, Inge Jüling: Mädchen und Jungen an einem mathematisch-naturwissenschaftlich orientierten Spezialgymnasium - Gleiche Chancen und gleicher Nutzen? (49-63); Elisabeth Sander, Claudia Quaiser-Pohl: Geschlechtsspezifische Sozialisationseinflüsse auf die mentale Rotation - eine Untersuchung mit Studierenden der Computervisualistik und nicht-technischer Fächer in Ost- und Westdeutschland (65-74); Claudia Quaiser-Pohl, Anja Köhler und Anna M. Rohe: Förderung mathematischer Fähigkeiten im Vorschulalter - Ansätze und Programme (75-93); Elisabeth Sander, Judith Ebach und Martina Endepohls-Ulpe: Mentoring am Beispiel von Ada-Lovelace, einem Projekt zur Förderung von Frauen in MINT-Studiengängen und -berufen (95-108); Albert Ziegler, Sigrun Schirner, Diana Schimke und Heidrun Stoeger: Systemische Mädchenförderung in MINT: Das Beispiel CyberMentor (109-126); Martin Fislake: Kinder Technik Ferien Camps in Rheinland-Pfalz. Bildungsarbeit zwischen Markt und Mission (127-139); Ulrike Böhm, Gesche Pospiech, Hermann Körndle und Susanne Narciss: Förderung des Schülerverständnisses im Physikunterricht mit Hilfe Multiperspektivischer Modellierung (141-154); Andrea Heiß, Elisabeth Sander: Interaktive Lernprogramme, Gefühle und Lernerfolg (155-169); Peter Ferdinand, Elisabeth Sander: E-Learning im naturwissenschaftlichen Unterricht - ein Blended-Learning-Angebot zur kognitiven Lernförderung auch wenig interessierter SchülerInnen (171-183).