Geschlecht und Bildungserfolg : eine Analyse aus der Perspektive der Feminist Theory
Titelübersetzung:Gender and educational success : an analysis from the aspect of feminist theory
Autor/in:
Francis, Becky; Skelton, Christine
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 367-392
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Inhalt: Der Beitrag behandelt geschlechtsspezifische, aber auch von anderen sozialen Faktoren abhängende Muster in ihrer Beziehung zum Bildungserfolg. Er konzentriert sich auf das englische Bildungssystem und basiert auf englischen Befunden und Ergebnissen der PISA-Studie. Im Anschluss an einen Überblick über quantitative Ergebnisse werden unterschiedliche Erklärungen des offensichtlichen gender gaps im Bildungserfolg untersucht, die unterschiedliche Herangehensweisen in Politik und Praxis untermauert. Viele "common sense"-Erklärungen (wie die Feminisierung der Schulbildung und die Betonung "essenzieller Geschlechterunterschiede"), aus denen Maßnahmen abgeleitet werden, beruhen - wie gezeigt wird - auf empirisch nicht bewiesenen stereotypen und oft frauenfeindlichen Annahmen. (ICE2)
Schlagwörter:Schulerfolg; Feminismus; Schule; Schulwesen; Großbritannien; Junge; Mädchen; Schulbildung; Bildungswesen; PISA-Studie; Bildungspolitik; Schulpolitik; Stereotyp
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reflexive Koedukation als zeitgemäße Bildung
Titelübersetzung:Reflexive coeducation as contemporary education
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitgemäße Bildung: Herausforderung für Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik. Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Jürgen Oelkers (Hrsg.), Petra Bollweg (Mitarb.). München: Reinhardt, 2006, S. 261-274
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Inhalt: Der Beitrag stammt aus dem Abschnitt "Bildungspolitische Konsequenzen" des Sammelbandes. Die Autorin geht davon aus, dass jede Politik, auch die Bildungspolitik "ihre Planungen auch unter dem Aspekt des 'Gender Mainstreaming' zu betreiben" (habe, d.h.) jede Maßnahme auf ihre potentielle Wirkung auf beide Geschlechter zu durchforsten und nur dann zu realisieren, wenn sie zur Gleichstellung der Geschlechter beiträgt. Der Abbau von Geschlechterungleichheiten ist folglich ein wichtiges Kriterium für Schulqualität und damit auch für die Realisierung zweitgemäßer Bildung." Der Aufsatz beschreibt alte und neue Ungleichheiten und analysiert die geschlechterbezogenen Maßnahmen in den Schulen, mit denen versucht wird, sie abzubauen. Eine gendertheoretische Analyse zeigt, dass diese Aktivitäten "in Gefahr stehen, Geschlechtsstereotypen festzuschreiben. Als Konsequenz wird deshalb für eine reflexive Koedukation plädiert, die eine Balance zwischen Dramatisierung und Entdramatisierung von Geschlecht beinhaltet." (DIPF/Orig./Bi.)
Schlagwörter:Bildung; Bildungspolitik; Koedukation; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Ungleichheit; Schule; Qualität; Stereotyp
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Illusion der Bildungsexpansion : Bildungsöffnungen und soziale Segregation in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:The illusion of the expansion of the education system : education openings and social segregation in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Vester, Michael
Quelle: Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen: sozialstrukturelle Verschiebungen und Wandlungsprozesse des Habitus. Steffani Engler (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Bildungssoziologische Beiträge), 2004, S. 13-53
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Inhalt: Die Vorstellung, die Bildungsexpansion hätte allen gleiche Bildungschancen ermöglicht, beruht auf einer Art von optischer Täuschung. Tatsächlich ist die Expansion der höheren Bildungseinrichtungen darauf zurückzuführen, dass vor allem die Söhne und Töchter der oberen Bildungs- und Besitzmilieus (nicht zuletzt aufgrund ökonomischer Notwendigkeiten) ihre Beteiligung an der Gymnasial- und Hochschulbildung mehr als verdoppelt haben. Angehörige der mittleren und unteren Sozialmilieus sind in der höheren Bildung stark unterproportional repräsentiert. Dies funktioniert durch ein komplexes System von "Sortierungen". Diese lenken die Bildungsstrategien dieser Milieus auf "bescheidenere" Berufsziele. Für Frankreich hat Pierre Bourdieu, für die Bundesrepublik Walter Müller diese Mechanismen erforscht und bilanziert. Der vorliegende Beitrag geht von diesen Forschungen aus, um sie dann in den weiteren Kontext der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung einzuordnen. Gestützt vor allem auf die Forschungsbilanz von Müller und auf den Analyseansatz von Bourdieu, wird für einen Bruch mit der herkömmlichen Sicht auf die Bildungsexpansion plädiert. Kritisiert wird vor allem das herkömmliche Credo, nach dem die Bildungsdynamik vor allem aus dem individuellen Konkurrenzkampf um den Aufstieg in höhere soziale Positionen oder auch Schichten zu erklären ist. Für die Mehrheiten der verschiedenen Sozialmilieus bestätigen die Daten vielmehr, dass sie sich durch bessere Bildung horizontal auf die Weiterentwicklung und Differenzierung ihrer angestammten Berufsfelder umgestellt haben. (ICA2)
Schlagwörter:Frankreich; Bildungswesen; Bildungspolitik; Chancengleichheit; Segregation; soziale Ungleichheit; Bildungsexpansion; Kritik; Bourdieu, Pierre; soziale Schichtung; Schule; Selektion
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Abschied von der Koedukation?
Titelübersetzung:Farewell to coeducation?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 386-400
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Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Anfang der 80er Jahre wiederbelebte Koedukationsdebatte in der BRD. Nachdem die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen bis in die 60er Jahre hinein umstritten blieb und erst im Verlauf der Bildungsreformen durchgesetzt wurde, ist eine erneute Diskussion zur Geschlechtertrennung in bestimmten Unterrichtsfächern von der neuen Frauenbewegung und pädagogischen Frauenforschung ausgegangen. Die Autorin faßt die verschiedenen Positionen zur Einrichtung von Mädchenschulen bzw. Mädchenklassen zusammen und geht auf empirische Untersuchungen zu den Lernsituationen im koedukativen Unterricht ein. Die Ergebnisse zeigen, daß eine Trennung der Geschlechter nicht unbedingt zur Aufhebung der allgemeinen Benachteiligungen von Mädchen führt. Es sind vielmehr die Mechanismen kritisch zu hinterfragen, die im koedukativen Unterricht zur Reproduktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse beitragen. Die Autorin skizziert abschließend die bildungspolitischen Umsetzungen der Koedukation in den einzelnen Bundesländern, worin deutlich wird, daß sich die gemeinsame Erziehung auch auf eine gezielte Förderung beider Geschlechter richten muß. (ICI)
Schlagwörter:Schule; Mädchen; Benachteiligung; Bildungspolitik; Bildungsreform; Diskussion; Koedukation; Unterrichtsfach; Frauenbewegung; pädagogische Förderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag