Quelle: Gast:arbeit: Gehen - Bleiben - Zurückkehren ; Positionen zur Arbeitsmigration im Raum Ex-Jugoslawien. Jörn Nuber (Hrsg.), Angelika Welebil (Hrsg.). Wien: Ed. Art Science (Im Prisma), 2012, S. 313-331
Inhalt: In den letzten Jahrzehnten hat die geografische Mobilität zugenommen und manche Wissenschaftler gehen sogar so weit, vom "Age of Migration" zu sprechen. Die Wanderungsbewegungen müssen insgesamt als global, sehr divers und differenziert gedacht werden, wobei nicht zuletzt in den Blick genommen werden muss, dass immer mehr Frauen migrieren. In der Migrationsforschung kam den Gastarbeiterinnen jedoch lange Zeit die Rolle der unsichtbaren Hälfte zu, auch weil zunächst - wie in vielen Bereichen - vor allem Männer im Mittelpunkt des Interesses standen. In vorliegenden Beitrag wird zunächst veranschaulicht, aus welchen Gründen Frauen im Migrationsdiskurs lange Zeit keine Beachtung fanden, um dann insbesondere auf die Wahrnehmung von Migrantinnen als Opfer einzugehen. Anschließend wird die Bedeutung von Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt thematisiert, nicht zuletzt, um sie als selbstbestimmt handelnde Subjekte erkennbar zu machen. Abschließend folgt ein kurzer Ausblick auf die Kritische Migrationsforschung, die eine detaillierte Perspektive gegenüber Identität und Differenz einnimmt. (ICI2)
Schlagwörter:Migrationsforschung; Migrant; sozialer Wandel; Marginalität; ausländischer Arbeitnehmer; internationale Wanderung; Arbeitsmarkt; Arbeitsmigration; Forschungsstand; Europa; Österreich
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminisierung von Migration : Formen und Folgen weiblicher Wanderungsprozesse
Titelübersetzung:Feminization of migration : forms and consequences of women's migration processes
Autor/in:
Spindler, Susanne
Quelle: Europa - quo vadis?: ausgewählte Problemfelder der europäischen Integrationspolitik. Gudrun Hentges (Hrsg.), Hans-Wolfgang Platzer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 171-186
Inhalt: In ihrem Konzept zur zirkulären und temporären Migration weist die Kommission der Europäischen Gemeinschaften deutlich auf ihr Interesse hin, indem sie ihren Auftrag klarstellt: Es sei zu prüfen, wie sich legale Migrationsmöglichkeiten in die Politik der Union im Bereich der Außenbeziehungen eingliedern lassen, um hier zu einer ausgewogenen Partnerschaft mit Drittländern zu gelangen, die auf bestimmte Arbeitsmarktbedürfnisse von EU-Mitgliedstaaten abgestimmt ist. Es wird nach Mitteln und Wegen gesucht, wie die zirkuläre und temporäre Migration erleichtert werden kann. Temporäre/zirkuläre Migration soll somit vor allem der flexiblen und kurzfristigen Beseitigung eines Arbeitskräftedefizits dienen. Sie ist für all jene ein Problem, die sich langfristig niederlassen möchten und an einer Arbeits- und Lebensperspektive interessiert sind. Mit dem Fokus auf Feminisierung von Migration zeigt sich, dass "neue" Formen der Migration - wie z. B. Pendelmigration - häufig von Frauen ausgeübt werden. Die Verfasserin analysiert, warum man überhaupt von einer Feminisierung der Migration spricht. Sie geht der Frage nach, wer wie und in welche Arbeitsbereiche migriert. Dabei wird auch untersucht, wie spezifische Formen von Migration Geschlechterverhältnisse und Geschlechterbilder verändern. Der Schwerpunkt des Forschungsinteresses bezieht sich auf die Frage nach den Auswirkungen der Migration im Herkunfts- und im Zielland sowie nach dem Einfluss der Migration auf Familien. Die im Entstehen begriffenen Bilder von Geschlecht und von Migrantinnen werden nachgezeichnet. Wie verändern diese Bilder Lebensrealitäten? Nach einem Überblick über aktuelle Entwicklungen weiblicher Migrationen in und nach Europa und speziell in die Bundesrepublik werden mit Blick auf die sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen die Folgen dieser Migrations- und Arbeitszusammenhänge beleuchtet. Die Geschlechterbilder sowohl von Migranten als auch von einheimischen Frauen und Männern stehen dabei im Mittelpunkt. (ICF)
The change of normative gender orders in the course of migration : highly qualified migrant women in Germany
Titelübersetzung:Der Wandel der normativen Geschlechterordnung im Laufe der Migration : hochqualifizierte Arbeitsmigrantinnen in Deutschland
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: (Post)transformational migration: inequalities, welfare state, and horizontal mobility. Marek Nowak (Hrsg.), Michal Nowosielski (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang (Dia-Logos), 2011, S. 225-250
Inhalt: "This paper addresses gendering processes as a mode of structuring in the course of migration. It is argued that, additionally to the exclusionary processes many migrants experience, gendering processes have to be considered as well. Apart from a structural level, including the social positioning in the labour market in the country of destination as well as migration regulations, the significance of gender norms is pointed out for the analysis of migrants' participation i labour and society. Taking up the migration of highly qualified migrant women from post socialist states to Germany, it is argued that they also experience a change of normative gender orders in the course of migration which influences their scope of action." (author's abstract)