Gender und Migration : Arbeitsmigration, Versorgungsarbeit, Globalisierung, Menschenrechte und Empowerment-Strategien
Titelübersetzung:Gender and migration : labor migration, care work, globalization, human rights and empowerment strategies
Autor/in:
Eigelsreiter-Jashari, Gertrude
Quelle: Migration & Integration: 2., Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis ; Beiträge zu Bildung, Arbeitsmarkt, Familie und Generationenwandel, Diskriminierung, Nationalismus und Medien ; Tagungsband Dialogforum - Summer School 2011. Gudrun Biffl (Hrsg.), Lydia Rössl (Hrsg.). Dialogforum - Summer School 2011; Bad Vöslau: omninum, 2011, S. 83-95
Inhalt: Die Migration von Frauen ist kein neues Phänomen, aber sie hat in Zeiten der Globalisierung neue Formen und Dimensionen entwickelt. Frauen reisen heute zunehmend als "selbstbestimmte autonome Migrantinnen" und "Hauptverdienerinnen" aus und weniger als "Familienangehörige". Die migrationsbezogenen Politiken und Regulierungen sowohl in den Herkunftsländern als auch in den Zielländern haben sich diesem Trend jedoch noch nicht angepasst. Trotz einer deutlich sichtbaren Tendenz der genderspezifischen Entwicklung der Migration bleiben die meisten Migrationspolitiken von Genderaspekten unberührt. Es ist daher nach Meinung der Autorin eine Kursänderung hin zu einem geschlechtergerechten menschenrechtlichen Ansatz in der Migrationspolitik notwendig. Sie stellt in ihrem Beitrag einige Ergebnisse der vom Netzwerk WIDE herausgegebenen Studie "Arbeitsmigration von Frauen im Kontext der Globalisierung" vor, die eine aktuelle politische Analyse über den Einfluss der Globalisierung auf Arbeit, Mobilität und Empowerment von Frauen bietet. Sie verdeutlicht die hohe Beeinflussung der Globalisierung auf die Arbeitsmigration von Frauen. Neben aktuellen Trends in der Frauenmigration werden Frauen als unabhängig und selbständig in der Migration analysiert, die Rolle der Frauenmigration in der ökonomischen Krise 2007/2008 beleuchtet und schließlich Empfehlungen erarbeitet, die zum Empowerment von Frauen in der Migration führen. (ICI2)
Schlagwörter:Migration; Globalisierung; Arbeitsmigration; internationale Wanderung; Empowerment; Migrationspolitik; Strategie; Menschenrechte; Versorgung; Arbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Migration, Geschlecht und die Politik der Zugehörigkeit
Titelübersetzung:Migration, gender and the policy of affiliation
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 246-259
Inhalt: Der Beitrag zeigt die Zusammenhänge zwischen Migrationspolitik und Geschlechter- und Biopolitik auf und diskutiert diese im Kontext der EU-Migrationspolitik. Dabei erweist sich als praktische Herausforderung für eine intersektionale Analyse das Thema der Migration und der daran anschließende Diskurs um Multikulturalismus. Migrationspolitik war und ist immer auch Geschlechterpolitik, und zwar sowohl in Bezug auf Einwanderergruppen wie auf Empfängerländer. Folgende These wird begründet: Die Aufmerksamkeit für Migrantinnen und für "Kultur", wie sie beispielsweise in den Kopftuchkontroversen verhandelt wird, fügt sich in eine neoliberale Arbeits- und Migrationspolitik und in eine neue biopolitische Strategie des Zugriffs auf Bevölkerung, eine diskursive Strategie der Herstellung einer Fiktion von integrierbaren und nicht-integrierbaren Migrantinnen im Kontext einer "politics of belonging" ein. Die Dekonstruktion dieses geschlechterpolitischen Subtexts aktueller Migrations- und Integrationsdebatten öffnet den Raum für Empowerment-Strategien sowohl für Frauen der Mehrheitsgesellschaft wie aus Minderheitsgruppen. Nur so kann es für die Autorin gelingen, im Politikfeld Migration sowohl Aspekte der Anerkennung und Umverteilung zu berücksichtigen und zugleich Androzentrismus wie auch Eurozentrismus zu kritisieren und zu beseitigen. (ICA2)