Quelle: Arbeitswelten im Wandel: interdisziplinäre Perspektiven der Arbeitsforschung. Bettina Kubicek (Hrsg.), Marlene Miglbauer (Hrsg.), Johanna Muckenhuber (Hrsg.), Claudia Schwarz (Hrsg.). Wien: WUV Facultas (Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie), 2012, S. 193-220
Inhalt: Die Verfasserinnen behandeln aus interdisziplinärer Perspektive die sich verändernde Arbeitswelt in der Wissenschaft. Sie diskutieren, welche Auswirkungen die Anwendung von markt- und betriebswirtschaftlichen Managementansätzen an Universitäten auf Wissenschaftler hat. Anhand der Integration von Erkenntnissen der Arbeits-, Geschlechter- und Wissenschaftsforschung arbeiten sie heraus, dass insbesondere die Arbeitssituation des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Prekarisierungstendenzen und weiterhin bestehende patriarchale Strukturen gekennzeichnet ist. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Karrieremöglichkeiten und Arbeitszeiten einzelner Wissenschaftler, sondern wirkt auch auf die Universitäten und die Gesellschaft zurück - beispielsweise dann, wenn Gremienarbeit als nicht karriereförderliche Arbeit hintangestellt oder die Produktion von Wissen in erster Linie an prestigeträchtigen Publikationsmöglichkeiten ausgerichtet wird. (ICE2)
Schlagwörter:wissenschaftliche Arbeit; Arbeitsbedingungen; Wissenschaftler; Berufsverlauf; Prekarisierung; Arbeitsverhältnis; Arbeitswelt; Berufsnachwuchs; Karriere
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaft als besonderer Arbeitsmarkt : Grundtypologien des Umgangs mit unsicherer Beschäftigung beim wissenschaftlichen Personal
Titelübersetzung:Science as a special labor market : basic typologies of dealing with uncertain employment among scientific personnel
Autor/in:
Klecha, Stephan; Reimer, Melanie
Quelle: Die Beschäftigungssituation von wissenschaftlichem Nachwuchs. Stephan Klecha (Hrsg.), Wolfgang Krumbein (Hrsg.), Petra Maria Jung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS research), 2008, S. 13-87
Inhalt: Die Verfasser setzen sich zunächst mit dem Prekaritätsdiskurs auseinander und nehmen eine Operationalisierung für den Wissenschaftsbereich vor. Atypik und Prekarität des Wissenschaftsbereichs werden in ihrer historischen Entwicklung dargestellt. Die Beschäftigungssituation des wissenschaftlichen Nachwuchses stellt sich als "fortwährende Übergangslage" dar, deren Verstetigung jedoch durch die ausgeweitete Drittmittelfinanzierung und gesetzliche Regelungen entgegengewirkt wird. Damit ergeben sich drei Handlungsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler: Einrichtung in Prekarität, Ausstieg aus der Wissenschaft, Professur. Die Verfasser legen Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vor, für die Nachwuchswissenschaftler in den Fächern Germanistik, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft befragt wurden. Sie identifizieren fünf Wissenschaftlertypen: den Prekaritätsmanager, den karriereorientierten Idealisten, die fragile Mitte, den Gelegenheitswissenschaftler und den Übergangswissenschaftler. Diese Typologie wird in Beziehung gesetzt zu den Dimensionen prekärer Arbeit: reproduktiv-materiell, sozial-kommunikativ, rechtlich-institutionell, Status und Anerkennung, Arbeitsinhalt. Während sich die karriereorientierten Idealisten und die fragile Mitte eher auf eine Professur orientieren, bewegen sich Prekaritätsmanager, Gelegenheits- und Übergangswissenschaftler zwischen den Polen "Einrichtung in Prekarität" und "Ausstieg aus der Wissenschaft. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Übergangsverläufe und Statuspassagen nach der Promotion
Titelübersetzung:Transitional processes and status passages after conferment of a doctorate
Autor/in:
Enders, Jürgen; Bornmann, Lutz
Quelle: Bildung und Beruf: Ausbildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft. Matthias Wingens (Hrsg.), Reinhold Sackmann (Hrsg.). Tagung "Bildung und berufsstruktureller Wandel in der Wissensgesellschaft"; Weinheim: Juventa Verl. (Bildungssoziologische Beiträge), 2002, S. 159-176
Inhalt: Die Autoren untersuchen ausgewählte Aspekte von Übergangsverläufen und Statuspassagen von Promovierten, die bisher kaum Gegenstand von Forschungen zum Verhältnis von Bildung und Beschäftigung im Lebensverlauf waren. Ausgehend von einer Diskussion der Qualifizierungs- und Statusdistributionsfunktion der Promotion werden Kontinuitäten, Übergänge und Umbrüche von Hochqualifizierten betrachtet, wobei die erste berufliche Phase im Anschluss an die Promotion im Vordergrund steht. Grundlage der empirischen Daten bildet die Kasseler Promoviertenstudie von 1999, die sich auf eine schriftliche Befragung zum Ausbildungs- und Berufsverlauf von über 2.200 Promovierten ausgewählter Fächer und Jahrgangskohorten stützt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gruppe der Promovierten insgesamt auf eine günstige Übergangssituation im Beschäftigungssystem trifft, so dass nicht von einer oftmals zitierten "Krise des wissenschaftlichen Nachwuchses" im Hinblick auf seine weiteren Berufs- und Karrierechancen gesprochen werden kann. Bezogen auf die Dauer des Übergangs besitzen Promovierte deutliche Vorteile auch gegenüber nicht-promovierten Hochschulabsolventen. Der Übergang nach der Promotion gestaltete sich für die untersuchten Kohorten insgesamt weniger dramatisch, als dies weit verbreitete Annahmen über steigende Beschäftigungsrisiken von Akademikern in den achtziger Jahren erwarten ließen. Es befindet sich zwar ein nicht unerheblicher Teil der Promovierten in einer befristeten Beschäftigung mit transitorischem Charakter, jedoch können diese Übergangserfahrungen nicht mit den Stichworten wie "Desintegration" oder "prekäre Beschäftigungsverhältnisse" umschrieben werden. (ICI2)