Abbau von Bildungsdisparitäten durch Fachhochschulen in Bayern?
Titelübersetzung:Reduction in education disparities through technical colleges in Bavaria?
Autor/in:
Gensch, Kristina
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31 (2009) H. 2, S. 28-48
Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, inwiefern die flächendeckende Neugründung von Fachhochschulen ab den 1970er-Jahren in Bayern zum Abbau von Bildungsdisparitäten beigetragen hat. Da heute der Anteil der Studierenden mit Fachhochschulreife, die zu einem großen Teil aus bildungsfernen Familien kommen, an bayerischen Fachhochschulen bei 65 Prozent liegt, kann tatsächlich von einer Verbesserung gesprochen werden. Allerdings ist es den Fachhochschulen bisher noch nicht gelungen, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erreichen. Dies muss vor allem auf ihr technisch dominiertes Studienangebot zurückgeführt werden, das von jungen Frauen nur partiell nachgefragt wird und dazu führt, dass Frauen sowohl in diesen Fächern als auch insgesamt an den Fachhochschulen unterrepräsentiert sind. Bildungsdisparitäten sind dann abgebaut, wenn entsprechende Studierende nicht nur ein Studium aufnehmen, sondern es auch zum Abschluss bringen. Es zeigt sich jedoch, dass dies bei Studierenden mit Fachhochschulreife, insbesondere bei weiblichen, im geringeren Maße der Fall ist als bei Studierenden mit allgemeiner Hochschulreife." (Autorenreferat)
Geschlechterverhältnisse - Adoleszenz - Schule : Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen als Rahmenbedingungen für pädagogische Praxis
Titelübersetzung:Gender relations - adolescence - school : stagings of masculinity and femininity as general conditions for pedagogic practice
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 3-13
Inhalt: Im Zentrum des aktuellen öffentlichen Diskurses über ein geschlechtergerechteres Bildungssystem steht zunehmend die Diskussion über die Benachteiligung von Jungen im koedukativen Schulalltag. Dieses Argument der Benachteiligung macht sich insbesondere an dem geringeren Bildungserfolg von Jungen fest. Auf dem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit Geschlechterdifferenzen im Heranwachsen von Jungen und Mädchen insbesondere während der Adoleszenz, in der gesellschaftliche Geschlechterbilder und Anforderungen für Jugendliche in neuer Weise bedeutsam werden. Schule als sozialer Raum und auch Lehrer als pädagogisch Handelnde werden von diesen adoleszenten Dynamiken geprägt. Daher steht die Frage im Vordergrund, welche Chancen LehrerInnen nutzen können, um adoleszente Entwicklungsprozesse in Richtung einer Verflüssigung traditioneller Geschlechterbilder zu begleiten und zu unterstützen. Dazu werden Studien und Forschungsergebnisse zur Adoleszenz junger Männer und Frauen beleuchtet und abschließend Inszenierungen von Geschlechterverhältnissen in der Schule behandelt. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei für die Auseinandersetzung mit kultureller Diversität bzw. für die geschlechtlichen Zuschreibungs- und Selbstverortungsprozesse vor allem bei SchülerInnen ethnischer Zugehörigkeit. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender-Mainstreaming-Projekte im schwedischen Schulbereich : Möglichkeiten einer geschlechtergerechten Schule
Titelübersetzung:Gender mainstreaming projects in the Swedish school sector : possibilities of a gender-friendly school
Autor/in:
Seemann, Malwine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 31-40
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der schwedischen Gleichstellungspolitik in Politik, Gesellschaft und Schule. Schweden gilt bei der Einführung des Konzepts Gender Mainstreaming innerhalb der EU als Vorreiter. Neben einer Einführung in das schwedische Schulsystem und den dort verankerten gender-politischen Zielen stellt der Beitrag auch Praxisbeispiele schwedischer Gleichstellungsprojekte in Schulen und Vorschulen vor, von denen vor allem das Projekt "Seid mutig und setzt Grenzen" in der Region Göteburg (2001-2003) neue Zeichen setzte. Zusätzlich geht es in dem Beitrag um weitergehende Überlegungen, wie EntscheidungsträgerInnen in den Schulleitungen und Kommunalverwaltungen stärker einbezogen werden können, so dass nicht nur einige, sondern alle Schulen erreicht werden. Die abschließende Zusammenfassung betont, dass nur durch Einbeziehung aller Gruppen, Vermittlung von Fachwissen über Machtstrukturen und doing gender die Gleichstellungsarbeit als Veränderungsprozess verwirklicht werden kann. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender und Neue Medien in der Grundschule
Titelübersetzung:Gender and new media in the primary school
Autor/in:
Jansen-Schulz, Bettina; Kastel, Conni
Quelle: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6 (2004) Nr. 2, S. 15-18
Inhalt: In dem Modellversuch "Schwimmen lernen im Netz", der in Kooperation zwischen Schulbehörde und Senatsamt in Hamburg durchgeführt wurde, wurden geschlechtsspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Mädchen und Jungen im Umgang mit den neuen Medien im Grundschulalter untersucht. Im Rahmen des Projektes wurden fünf Unterrichtsmodule unter deutsch- und kunstdidaktischen Fragestellungen erprobt, die Genderaspekte wurden durch zweijährige Unterrichtshospitationen und durch eine Befragung von 150 Schülern und Schülerinnen untersucht. Im vorliegenden Beitrag werden einige Erkenntnisse aus diesem Projekt referiert, die zu 15 anwendungsorientierten "Prinzipien multimedialer genderorientierter Arbeit" abschließend zusammengefasst werden. (PT)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Mainstreaming : Medienbildung als Beitrag zur Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit
Titelübersetzung:Gender mainstreaming : media education as a contribution towards the implementation of gender justice
Autor/in:
Buschmeyer, Hermann
Quelle: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26 (2002) Nr. 3, S. 24-27
Inhalt: Gender Mainstreaming ist ein internationales Programm zur Gleichstellung von Frauen und Männern. In seinem Beitrag stellt der Autor dieses Programm als politisches Konzept und als politische Strategie vor. Medien spielen im Zusammenhang sozialer Geschlechterkonstruktion und von "doing gender" eine herausragende Rolle. Sie bieten Identifikationsmöglichkeiten an und tragen zur Erhöhung des Genderwissens zur Sensibilisierung für Geschlechtsrollen bei. (PT)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht und Sozialisation : eine Problemskizze
Titelübersetzung:Gender and socialization : an outline of the problems
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Erwägen Wissen Ethik : Forum für Erwägungskultur, Jg. 13 (2002) H. 1, S. 13-26
Inhalt: "In diesem Artikel wird zunächst der Frage nachgegangen, weshalb inzwischen in der Frauenforschung in der Bundesrepublik nur noch vereinzelt Arbeiten zur geschlechtsspezifischen Sozialisation zu finden sind. Es zeigt sich, daß insbesondere im Rahmen (de)konstruktivistischer Geschlechtertheorien eine breite Tabuisierung sozialisationstheoretischer Fragestellungen stattgefunden hat. Zweifellos war die Kritik an herkömmlichen Sozialisationstheorien in vielen Punkten berechtigt. Andererseits hat diese Tabuisierung, wie ich zeigen werde, aber auch zu einer Reihe problematischer Forschungssperren geführt, die sich gerade für die Analyse des aktuellen gesellschaftlichen Wandels für die Frauen- und Geschlechterforschung zunehmend als unproduktiv erweisen. Abschließend werde ich einige zentrale Punkte angeben, in welche Richtung eine 'Reformulierung geschlechtsspezifischer Sozialisationstheorien' gehen müßte." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article addresses the question, why within women's studies in Germany lately can one only find scattered studies devoted to gender specific socialization? It shows that, within the framework of (de-)constructionist gender theory, there is a wide spread taboo an discussion of issues related to socialization theory. While many criticisms of socialization theory are no doubt justified, the taboo an the latter has led, I will show, to a series of problematical restrictions an research. These have proven to be increasingly unproductive, particularly with respect to the analysis of current social changes affecting women and gender research. Finally, I will provide a few points indicating the direction in which a reformulated gender specific socialization theory must move." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 47 (2001) H. 1, S. 67-79
Inhalt: "In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie Geschlecht in schulischen Interaktionen konstruiert wird. Entgegen der scheinbaren Selbstverständlichkeit, dass Geschlecht natürlich und ohne gesellschaftliches Zutun vorhanden ist, wird in Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen von E. Goffman/ E. West/ D.H. Zimmerman und P. Bourdieu Geschlecht als eine sozial hergestellte Kategorie konzeptualisiert. Vor dem Hintergrund der unhintergehbaren Subjektivität von Forschung werden methodisch die Zugänge der Ethnographinnen im Forschungsprozess einerseits reflektierend expliziert und andererseits zu dem Versuch genutzt, Einblicke in sonst verdeckte Vorgänge der Konstruktion von Geschlecht zu erhalten. Anhand zweier Beispiele aus dem Deutschunterricht werden 'Genderism' (Goffman) schulischen Verhaltens herausgearbeitet. Durch das Auseinanderfallen von übernommener Rolle und handelnder Person im Unterricht treten Irritationen mit der Geschlechtszugehörigkeit auf. Diese verweisen auf die interaktionelle Arbeit, die im Schulalltag notwendig ist, um Geschlecht stimmig darzustellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The authors inquire into the question of how gender is constructed through interaction at school. In opposition to the apparent self-evidence that gender exists naturally and without societal assistance, they conceptualize gender as a socially produced category through the analysis of the theoretical approaches of Goffman, West/ Zimmermann, and Bourdieu. The methods of examination of the ethnographers in the research process are presented against the background of the unavoidable subjectivity of research in two ways. On the one hand, they are explicated reflectively. On the other hand, they are used in the attempt to preserve insights into the otherwise hidden processes in the construction of gender. The authors develop the 'Genderism' of school conduct using two examples from German instruction. In instruction, confusion with sexual orientation arises through the falling apart of the assumed role and the active person. This confusion points out the interactive work necessary in schools in order to represent gender coherently." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wie kommen Lehrerinnen, Schülerinnen und das Internet zueinander? : Möglichkeiten und Chancen für einen geschlechtergerechten Zugang zu Neuen Medien
Titelübersetzung:How do female teachers, pupils and the Internet come to one another? : possibilities and limits for gender-based access to new media
Autor/in:
Westram, Hiltrud
Quelle: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 3 (2001) Nr. 3, S. 15-22
Inhalt: Im Kontext von Schule und Internet dominieren sowohl auf Seiten der Lehrkräfte als auch der Lernenden die männlichen Akteure. Der Beitrag referiert die Ergebnisse einer Studie aus Nordrhein-Westfalen und entwirft einen Maßnahmenkatalog zur Erhöhung des weiblichen Anteils an schulischen Internetaktivitäten. Bei den Lehrerinnen steht die Beherrschbarkeit der Technik im Vordergrund; wenn ihnen eine leicht bedienbare und nicht störanfällige Technik bereitgestellt wird, sind insbesondere ältere, erfahrene Lehrerinnen "aktiv bei der Arbeit." Die Beteiligung und das Engagement von Schülerinnen hängt entscheidend von den Persönlichkeiten der beteiligten Lehrkräfte ab. Mädchen akzeptieren den Einsatz des Mediums Internet in gerne gewählten Fächern (z.B. Sprachen) eher als in anderen (z.B. Mathematik) und können durch ihre Vorliebe für Chatten an das Internet herangeführt werden. "Das Engagement von Lehrerinnen, ihre Ideen und kreativen Ansätze können zu einer deutlichen Bereicherung der Arbeit mit dem Internet beitragen." (UN)
Schlagwörter:Unterricht; Schule; Computer; Datenaustausch; EDV; Einsatz; Schülerin; Lehrer; Frauenerwerbstätigkeit; Internet; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Medienpädagogik; neue Medien; internationale Zusammenarbeit; Nordrhein-Westfalen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sozialisation von Mädchen und Jungen : zum Stand der Theorie
Titelübersetzung:The socialization of girls and boys : on the theoretical "state of the art"
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 10 (2000) H. 2, S. 8-14
Inhalt: "Biologische und evolutionstheoretische Ansätze zur Erklärung 'geschlechtsspezifischer Sozialisation' haben Konjunktur, müssen sich aber bei ihren Befunden zur Geschlechterentwicklung und -differenzierung den Vorwurf der 'Unterkomplexität' gefallen lassen. Ihnen werden verschiedene theoretische Konzepte gegenübergestellt, die Geschlecht als dynamisches Konstrukt - als vergeschlechtlichtes Merkmal wie als vergeschlechtlichende Praxis zu interpretieren erlauben. Zudem werden im Rahmen des Modells hegemonialer Männlichkeit Fragen nach der praktischen Veränderbarkeit von Geschlechterverhältnissen behandelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Biological approaches to explain 'gender-specific socialization' are currently witnessing a revival. Their simplicity is confronted by a concept that explains 'socialization in everyday life' and may serve as a basis for such processes as 'doing gender' and 'institutionalizing gender'. By using the notion of habitus, gender can not only be conceived as a biological attribute ('gendered'), but also as a practice ('genderizing'). In this context, we must also bear in mind the balance of power. In particular, the approaches of hegemonic masculinity and/or mate dominance can be used to identify conditions that explain how genders are socialized and how gender relations can be changed." (author's abstract)