Frauen verzweifelt gesucht? : über Quoten und Gerechtigkeit
Titelübersetzung:Desperately seeking women? : quotas and justice
Autor/in:
Rössler, Beate
Quelle: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 66 (2012) H. 5, S. 371-381
Inhalt: Im Kontext der Vorstellung von einer gerechten Gesellschaft argumentiert die Verfasserin, dass es eine Frage der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung ist, ob Frauen außerhalb des Hauses arbeiten wollen und können. Zu einer richtigen Perspektive auf die Quote gehört deshalb auch die Kritik am klassischen männlichen Lebenslauf. Denn eines der feministischen Argumente gegen eine falsch verstandene Gleichheit der Geschlechter ist die Ablehnung einer schlichten Orientierung am männlichen Lebenslauf, die sich in der Forderung nach Quoten zum Ausdruck bringt. Dass Männer, wenn ihre Frauen gleichberechtigt erwerbstätig sind, sich auch gleichberechtigt an den verschiedenen Arbeiten - und Freuden - im Haus und mit Kindern beteiligen können und sollten, ist dann nur der nächste Schritt. Das hieße jedoch, dass mit Quotengesetzen Realitäten geschaffen würden, die genau anschließen an bestehende gesellschaftliche Bedürfnisse und Erwartungen. Natürlich können Quoten gesellschaftliche Strukturen nicht einfach grundlegend verändern. Aber sie könnten alle endlich in die Richtung schieben, in die die meisten doch offenbar wollen: nämlich hin zu einer Gesellschaft, die gerechter ist für Frauen und Männer. (ICF2)
"Staatliche Zwangsbeglückung"? : von Quoten, Gleichstellung und einer Männerkommission
Titelübersetzung:"State-enforced benefit"? : quotas, affirmative action and a men's commission
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 20 (2011) H. 1, S. 153-157
Inhalt: Der Deutsche Bundestag hatte im Herbst 2010 die Einsetzung einer Enquete-Kommission beschlossen, die das rein ökonomisch und quantitativ ausgerichtete Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Messgröße für gesellschaftliches Wohlergehen weiterentwickeln und um ökologische, soziale und kulturelle Kriterien ergänzen soll. Dieses Anliegen ist eines, das seit vielen Jahren nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch von Frauenverbänden und feministischen Wissenschaftlerinnen gefordert wird. Diese haben seit Jahrzehnten kritisiert, dass durch die gegenwärtige Fokussierung auf das Produktivitätsparadigma die überwiegend unentgeltlich von Frauen geleistete Arbeit im Bereich des Haushalts, der Fürsorge und Pflege nicht gemessen und bei der Bestimmung von gesellschaftlichem Wohlstand unsichtbar gemacht wird. Die Bekanntgabe der Kommissionsmitglieder hat nach Meinung der Autorin jedoch Zweifel daran genährt, dass eine Geschlechterperspektive überhaupt in das Arbeitsprogramm der Enquete-Kommission einfließen wird. Denn im Gremium der Sachverständigen befindet sich keine einzige Frau - und das in einer Zeit, in der die Diskussion um die Frauenquote quer durch alle Parteien, in den Medien sowie in Unternehmens- und Frauenverbänden geführt wird. Die Autorin skizziert in ihrem Aufsatz die Proteste von Wissenschaftlerinnen gegen die mangelnde Präsenz von Frauen in der Politik und geht kurz auf den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ein. (ICI2)
Wissenschaftsförderung und Gleichstellungspolitik : das Nationale Forschungsprogramm "Gleichstellung der Geschlechter" der Schweiz
Titelübersetzung:Promotion of science and equal opportunity policy : the National Research Programme "Gender Equality" in Switzerland
Autor/in:
Liebig, Brigitte
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 20 (2011) H. 1, S. 176-180
Inhalt: Im Herbst 2010 kamen 21 Forschungsteams aus allen Landesteilen der Schweiz zusammen, um neue Wissensgrundlagen und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Gleichstellungspolitik in der Schweiz zu schaffen. Die Forschungsaktivitäten finden im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Gleichstellung der Geschlechter" (NFP 60) statt. Das Programm knüpft eng an das im Jahre 1999 beendete NFP 35 "Frauen in Recht und Gesellschaft - Wege zur Gleichstellung" an, das zum ersten Mal in der Schweiz systematisch und in koordinierter Weise Fragen zu den Wegen und Hindernissen der Gleichstellung untersuchte. Während eine Reihe von Themen, wie etwa Lohnungleichheit oder Gewalt, im NFP 60 erneut aufgegriffen wurden, so verfolgt das zweite, explizit mit Gleichstellung befasste Forschungsprogramm auch über das NFP 35 hinausgehende Zielsetzungen. Die Analysen sollen Aussagen darüber erlauben, inwiefern sich die seit den 1980er Jahren von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren verfolgten Konzepte und Maßnahmen der Gleichstellung im gesellschaftlichen Alltag, in Bildung, Erwerbsleben und Familie bewährt haben, sowie darüber, welche Herausforderungen heute und morgen mit der Umsetzung gleichstellungspolitischen Handelns und der Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit verknüpft sind. (ICI2)
Frauenrechte und Geschlechterintegration in den UN : auf dem Weg zu einer neuen UN-Gleichstellungsarchitektur
Titelübersetzung:Women's rights and gender at the United Nations : toward a new gender equality architecture
Autor/in:
Bunch, Charlotte
Quelle: Vereinte Nationen : Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen, Jg. 57 (2009) H. 5, S. 195-203
Inhalt: Die Themen Gleichberechtigung und Frauenrechte sind seit den 1970er Jahren ein fester Bestandteil der Arbeit der Vereinten Nationen. Dies spiegelt sich nicht nur in den vielen Weltkonferenzen, Jahren und Jahrzehnten zu Frauen wider, sondern auch in den auf Frauenbelange ausgerichteten Institutionen. Diese Institutionen sind jedoch zu schlecht ausgestattet, um Verbesserungen auf breiter Ebene erreichen zu können. Ihre Zusammenlegung zu einer einzigen Organisation mit einer stärkeren Präsenz auf Länderebene, wie es die UN-Generalversammlung im September 2009 beschlossen hat, könnte diesen Mangel beheben, wie im vorliegenden Beitrag näher ausgeführt wird. Die Autorin geht insbesondere auf frauenspezifische Institutionen, auf die Frauen-Konferenzen und ihre Normsetzung, auf die Geschlechterperspektiven in der UN-Agenda und auf die Reform der UN-Gleichstellungsarchitektur ein. (ICI2)
Frauenrechte sind Menschenrechte : transnationale Frauenbewegungspolitik zwischen Erfolgsgeschichte und Rückschlägen
Titelübersetzung:Women's rights are human rights : transnational women's movement policy between a success story and setbacks
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte, Jg. 3 (2009) Nr. 1, S. 37-53
Inhalt: Der Beitrag zur Geschlechterforschung befasst sich mit folgender Frage: Wer sind die Antagonisten der errungenen geschlechtergerechten Normen und mit welchen Argumenten auf den diplomatischen Vorder- und Hinterbühnen versuchen sie, Frauen-/Menschenrechte auch mit Blick auf geschlechtsbezogene Gewalt anzufechten bzw. zu unterlaufen? Zur Beantwortung werden im ersten Schritt zunächst die Ausgangsbedingungen und Entwicklungsfaktoren dieses globalen, frauenbewegungspolitischen Prozesses rekonstruiert, innerhalb dessen es zur Redefinition der Frauen- als Menschenrechte kommen konnte. Im zweiten Schritt wird sodann aufgezeigt, welche Bedeutung dem Zusammenspiel von nationalen und transnational agierenden Frauenbewegungen und deren Diskurs der 'Frauenrechte sind Menschenrechte' für die Normen- und Maßnahmenregenerierung im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch im sozialen Nahraum zukommt. Im dritten Schritt richtet sich abschließend der Blick auf drohende Rückschritte im Bereich der Frauen-/Menschenrechte. Hierbei geht die Autorin von der These aus, dass es den transnational agierenden Frauenbewegungen auf Basis neuer Ressourcen und veränderter politischer Chancenstrukturen gelungen ist, sich im Rekurs auf den Deutungsrahmen 'Frauen sind Menschenrechte' in die seit Ende der 1980er Jahre sich verdichtende globale Menschenrechtskultur einzuschreiben und erstmals in der Geschichte der Menschenrechte ein soziales Gewissen und soziale Solidarität hinsichtlich geschlechtsbezogener Gewalt zu etablieren. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen ins Parlament! : Wahlsysteme und Frauenquoten im Fokus
Titelübersetzung:Women into parliament! : focus on electoral systems and quotas for women
Autor/in:
Krennerich, Michael
Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte, Jg. 3 (2009) Nr. 1, S. 54-78
Inhalt: Die Vergleichsstudie untersucht unter Berücksichtigung von aktuellem empirischem Datenmaterial die Ausgestaltung der gleichberechtigten politischen Partizipation von Frauen in den Mitgliedsstaaten des Europarates. Diese politische Institution nimmt eine herausgehobene Rolle für den europäischen Menschenrechtsschutz ein und bekennt sich nachdrücklich zur Förderung der Frauenemanzipation. Die Ergebnisse gliedern sich in folgende Punkte: (1) die Etablierung des Frauenwahlrechts und seine Ausgestaltung, (2) das Wahlsystem und seine Auswirkungen (Mehrpersonenwahlkreise, Sperrklauseln, lose gebundene/freie Listen), (3) Frauenquoten (gesetzlich/freiwillig, reserved seats), (4) die politische Verantwortung der Parteien sowie (5) die Durchsetzung von politischen Reformen. 16 Staaten des Europarates weisen Anfang 2009 lediglich einen Frauenanteil zwischen 20 % und 30 % auf, ebenso viele gar nur zwischen 10 % und 20 %. Am unteren Ende der Europaratsmitglieder befinden sich, mit jeweils unter 10 %, die Türkei, Malta, Armenien, die Ukraine und das Schlusslicht Georgien. Sie sind nicht weit von den reinen Männerparlamenten entfernt, wie sie noch in einigen Staaten des Pazifiks und des Nahen Ostens vorzufinden sind. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenförderung; Frauenpolitik; Europarat; Parlament; Wahlrecht; Wahlsystem; politische Kultur; politische Partizipation; Emanzipation; Gleichheit; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Chancengleichheit; Partei; Parteipolitik; politische Faktoren; Wahlkreis
Exklusive Emanzipation : zur Frauen- und Familienpolitik der großen Koalition
Titelübersetzung:Exclusive emancipation : policy of the grand coalition on women and the family
Autor/in:
Farahat, Anuscheh; Janczyk, Stefanie; Mängel, Annett; Schönig, Barbara
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51 (2006) H. 8, S. 985-994
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Familienpolitik der großen Koalition in Deutschland erörtert die Einführung eines Elterngeldes zur finanziellen Unterstützung junger Eltern im ersten Lebensjahr eines Kindes. Beruf und Kind sollen auf diese Weise besser und ohne gravierende Einkommenseinbußen miteinander zu vereinbaren sein. Diese Neuerung wird unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit beleuchtet und gliedert sich in folgende Punkte: (1) der Wandel vom Erziehungs- zum Elterngeld in seinen Grundzügen, (2) die soziale Selektivität schwarz-roter Familienpolitik, (3) der vermeintliche Gebärstreik der Akademikerinnen, (4) die Subventionierung der westdeutschen Alleinverdienerehe, (5) die Frage nach der geschlechtergerechten Arbeitsteilung sowie (6) der drohende emanzipationspolitische Roll-Back durch konservative Familienideologen. Betrachtet man den konkreten Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Elterngeld und die ihn flankierende Familienpolitik der großen Koalition trübt sich der Blick. Denn in Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen, für Arbeitslose, Studierende und Alleinerziehende wird das Elterngeld die bestehenden geschlechtsspezifischen Rollen und die soziale Lage keineswegs verbessern, sondern verschlechtern. Das nun eingeführte Elterngeld zielt also darauf ab, nur bestimmte Familien und Frauen zu fördern und zum Kinderkriegen zu motivieren. (ICG2)
Gender Mainstreaming, Frauenförderung, Diversity oder Antidiskriminierungspolitik : was führt wie zur Chancengleichheit?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming, promotion of women, diversity or anti-discrimination policy : what leads to equal opportunity and how?
Autor/in:
Stiegler, Barbara
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 3, S. 9-21
Inhalt: "Gender Mainstreaming als geschlechterpolitisches Konzept ist noch nicht sehr alt und die Debatte über dieses Konzept heftig und kontrovers (Wetterer 2002, Stiegler 2005). Auch die ständige Betonung, dass es sich bei Gender Mainstreaming um eine 'Doppelstrategie' handelt, die die Frauenförderung oder die positiven Aktionen für Frauen ergänzt, hat nicht verhindern können, dass die beiden Strategien gegeneinander ausgespielt werden und die Frauenförderung als 'veraltet' gegenüber Gender Mainstreaming ausgehöhlt wird oder frauenpolitische Maßnahmen als Gender-Mainstreaming-Maßnahmen re-deklariert werden (Sauer 2004). Auf der Ebene der Gesetzgebung wurde 2005 in Deutschland aber nicht die Umsetzung von Gender Mainstreaming voran gebracht, sondern die längst überfällige nationale Umsetzung der europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien. Die Gesetzesvorlage der rot-grünen Koalition im Frühjahr 2005 zur Umsetzung dieser Antidiskriminierungsrichtlinien hat die öffentliche Diskussion um Chancengleichheit und Benachteiligungen wieder angefacht. Frauen- und gleichstellungspolitische AkteurInnen setzten einige Hoffnungen auf dieses Gesetz, denn das Merkmal Geschlecht ist als Diskriminierungsfaktor durchgängig aufgenommen. Auch Diversity Strategien für Unternehmen werden in diesem Zusammenhang diskutiert, gelten sie doch als eine mögliche Reaktion von Unternehmen auf ein Antidiskriminierungsgesetz. Im Folgenden werden die Unterschiede zwischen diesen Konzepten dargestellt und es wird analysiert, welche geschlechterpolitischen Zielsetzungen mit ihnen erreicht werden können." (Textauszug)
Frauen auf dem Arbeitsmarkt : sind positive Auswirkungen durch Gender Mainstreaming erkennbar?
Titelübersetzung:Women on the labor market : can positive impacts be seen through gender mainstreaming?
Autor/in:
Bohrke-Petrovic, Siglinde
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 3, S. 89-101
Inhalt: "Der Beitrag behandelt die aktuelle Situation von Frauen und Mädchen auf dem Arbeitsmarkt sowie die sich verändernden, künftigen Möglichkeiten und Begrenzungen im Zusammenhang mit der Einführung des Sozialgesetzbuch II (SGB II). Es geht konkret um die Frage, ob Geschlechtergerechtigkeit auch auf dem Arbeitsmarkt bereits realisiert ist oder ob es sich bei den vorhandenen Gender Mainstreaming-Konzepten, die gerade in diesem Handlungsfeld viel diskutiert aber längst noch nicht umgesetzt worden sind, nur um einen Etikettenschwindel handelt. Zu befürchten steht, dass Gender Mainstreaming zu einem Modebegriff verkommt, je stärker er in die verschiedenen gesellschaftlichen Kontexte Einzug hält. Fast hat es den Anschein, dass bereits die Nennung des Begriffes ausreichend dokumentiert, dass eine Sensibilisierung erfolgt ist. Die notwendigen Schlussfolgerungen aus diesem Anspruch werden dennoch häufig nicht gezogen. Die Doppelbotschaft, die im GM enthalten ist, nämlich die geschlechtsspezifische Sichtweise einerseits zu berücksichtigen und andererseits zu überwinden, trägt nicht unbedingt und automatisch zu einer raschen Umsetzung und damit positiven Veränderung bei. Gender Mainstreaming macht deutlich, dass seine Anwendung auf alle Lebensbereiche, insbesondere bei Entscheidungen in Politik und Wirtschaft, zwingend ist; wie es u.a. auch das EU-Recht vorsieht. Die folgende Übersicht (Weinbach, 2001) zeigt sehr klar auf, an welchen Messgrößen sich die Umsetzung von GM festmachen lässt. Bei kritischer Betrachtung macht sie aber auch anschaulich, wie weit der Weg bis zur Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt noch sein wird." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenförderung, Frauen- und Geschlechterforschung und Gleichstellung : eine wesentliche Aufgabe im Hochschulmanagement
Titelübersetzung:Promotion of women, women's studies, gender studies and affirmative action : a key task in university management
Autor/in:
Karsten, Maria-Eleonora
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 84-99
Inhalt: Rechtlich ist die Frauenförderung und Gleichstellung von Frauen und Männern im Hochschulrahmengesetz (HRG) des Bundes verankert, das den Rahmen für die Landesgesetze vorgibt. In § 3 HRG ist die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Beseitigung von bestehenden Nachteilen als Aufgabe der Hochschule festgelegt. Die Aufgaben und Mitwirkungsrechte der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten regeln die Landesrechte. Eine nachträgliche Bestätigung dieser Regelungen ist, dass im HRG (1993) und NHG (erstmals 1994) der Frauenförder- und Gleichstellungsauftrag mehr als den Status von bloßer Rechtsverwirklichung hat. Der vorliegende Beitrag bilanziert diese Entwicklung mit den wesentlichen Handlungsfeldern, Anforderungsbereichen, Chancen und Risiken. Die Ausführungen basieren auf eigenen Forschungen, Erfahrungen, Praxen der Förder- und Gleichstellungsarbeit, Selbstbeobachtungen und Aushandlungsprozessen, Karrieren und Entscheidungen einer Vielzahl von Frauen und Männern, die die Prozesse, das Klima, die Kultur, die Arbeitsweise und die Idee einer lebendigen wissenschaftlichen Frauenförder- und Gleichstellungsarbeit verfolgen. (ICA2)